Bankwesen als Aufhänger für Antisemitismus
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Ethon schrieb:
Und Antisemit bin ich laut Wikipediadefinition auch, schließlich wünsche ich Juden da hin, wo ich auch Christen, Moslems und andere radikal-religiöse Spinner haben möchte: Auf einen anderen Planeten. :p
Nope, wer gegen religiösen Fanatismus ist, ist deshalb nicht automatisch gleich Antisemit.
Bashar schrieb:
Warum interessierst du dich eigentlich für den Aufhänger (einen von vielen möglichen)?
Die These vom jüdisch gesteuerten Weltkapitalismus begegnet mir oft in politischen Diskussionen. Sie stößt auf erstaunlich wenig Widerspruch, was auf insgeheime Zustimmung, oder mindestens viel Ahnungslosigkeit hindeutet.
Normalerweise verstecken sich Antisemiten hinter Israelkritik (was nicht heißen soll, dass jeder Israelkritiker Antisemit ist), aber auch als Antikapitalist o.ä., der den Juden den Schwarzen Peter zuschiebt, wird man oft akzeptiert, während man mit anderen antisemitischen Thesen sofort auf die Nase fällt.
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Inwiefern ist das antisemitisch?
Und was ist daran falsch, dass eben viele einflussreiche Banken von jüdischen Familien gegründet wurd? Das ist eine Tatsache und komplett wertugsfrei.Weil du nach Strich und Faden pauschalisierst und du dir daraus Vorurteile ableitest.
Seit wann haben Gründungsväter was in ihren internationale/multinationale global Firmen zu sagen? Haben sie soviel Macht, dass sie die Welt regieren könnten? Und ich weis nicht, zwei riesige Banken mit viel Macht, ich glaube bei sich überlappenden Interressen würde es schnell zum Krieg kommen selbst wenn die Gründungsvater Pazifisten wären. Der Film "Die Welle" lässt grüßen...
Geld ist Macht? Seit wann das denn? Ich dachte Geld wäre eine Droge und so einige säumige Kreditnehmer werden abhängig! Selbst so manche Firmen geraten in ihre Abhängigkeit, da sie ja vielleicht nicht ganz liquid sind und so abhängig von der Laune der Kunden werden,...
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Und Antisemit bin ich laut Wikipediadefinition auch, schließlich wünsche ich Juden da hin, wo ich auch Christen, Moslems und andere radikal-religiöse Spinner haben möchte: Auf einen anderen Planeten. :p
Da hilft nur die Erlösung, ähh Endlösung...
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Z schrieb:
Normalerweise verstecken sich Antisemiten hinter Israelkritik (was nicht heißen soll, dass jeder Israelkritiker Antisemit ist), aber auch als Antikapitalist o.ä., der den Juden den Schwarzen Peter zuschiebt, wird man oft akzeptiert, während man mit anderen antisemitischen Thesen sofort auf die Nase fällt.
In was für Diskussionen bewegst du dich denn da? Hört sich irgendwie an, als ob du in irgendwelchen Naziforen trollst oder so ... oder hat das auch einen Sinn? Diese Leute sind doch nicht Antisemiten geworden, weil sie glauben, dass "die Juden die Banken kontrollieren", sondern ihr vorhandener Antisemitismus bricht in der Form hervor, dass sie solche Verschwörungstheorien glauben. Das hat mit Fakten nichts zu tun. Ich hab es jetzt nicht nachgeprüft, aber wahrscheinlich stimmt es, dass im Bankwesen überproportional viele Juden vertreten sind. Und? Wenn man das als Problem ansieht, dann sieht man "die Juden" als eine Verschwörung gegen "uns", und da spielt es dann überhaupt keine Rolle, ob es Banken, Medien oder die Politik ist, die "die Juden" angeblich kontrollieren.
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Bashar schrieb:
In was für Diskussionen bewegst du dich denn da? Hört sich irgendwie an, als ob du in irgendwelchen Naziforen trollst oder so
Es sind politische Foren, in denen sich vielleicht 10% Rechtsradikale und Islamophobiker herumtreiben. Reine Naziforen sind mir dann doch zu ekelhaft.
Dass Antisemitismus nicht allein aufgrund einer möglicherweise hohen Konzentration von Juden im Bankgewerbe entsteht, nehme ich auch an. Antisemitismus, so wie auch Fremdenfeindlichkeit, wird erlernt. Oft schon in frühester Jugend. Und wer erstmal derartig vorgewärmt ist, der ist sehr empfänglich für schräge Thesen, die seine Ressentiments zu bestätigen scheinen.
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Dass Antisemitismus nicht allein aufgrund einer möglicherweise hohen Konzentration von Juden im Bankgewerbe entsteht, nehme ich auch an. Antisemitismus, so wie auch Fremdenfeindlichkeit, wird erlernt. Oft schon in frühester Jugend. Und wer erstmal derartig vorgewärmt ist, der ist sehr empfänglich für schräge Thesen, die seine Ressentiments zu bestätigen scheinen.
Oder wie August Bebel (?) mal treffend gesagt hat: "Antisemitismus ist der Sozialismus der Dummen". Für Leute, die gerne eine starke Meinung vertreten aber keinen Lust haben sich mit Details auseinanderzusetzen.
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Der Begriff "Antisemitismus" wird falsch verwendet. Zu den Semiten gehoeren auch die Araber (und viele andere z. T. historische Voelker), weil sie einer Sprachfamilie angehoeren.
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gigg schrieb:
Der Begriff "Antisemitismus" wird falsch verwendet. Zu den Semiten gehoeren auch die Araber (und viele andere z. T. historische Voelker), weil sie einer Sprachfamilie angehoeren.
Find ich auch, aber was willste machen? Antijudaismus? Klingt nach Luther. Der "moderne" Antisemitismus zielt auf die genetische Herkunft, nicht auf auf die religiöse Überzeugung.
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gigg schrieb:
Der Begriff "Antisemitismus" wird falsch verwendet. Zu den Semiten gehoeren auch die Araber (und viele andere z. T. historische Voelker), weil sie einer Sprachfamilie angehoeren.
Der Begriff "Antisemitismus" wurde von Wilhelm Marr in seiner Propagendaschrift "Das Judentum vom nichtkonfessionellem Standpunkt betrachtet" (oder so ähnlich) -- im späten 19. Jhdt. eingeführt. Er wollte mit dem Begriff seinem Judenhass einen wissenschaftlichem Anstrich verpassen. Es handelt sich also um die Selbstbezeichnung von Antisemiten im 19./20. Jahrhundert. Heute bezeichnet sich freilich so gut wie niemand mehr als Antisemit, was aber natürlich nicht heißt, dass es das Phänomen nicht mehr gibt. Deswegen finde ich es ein wenig problematisch zu sagen, dass der Begriff falsch verwendet wird. Das ist -- meiner Meinung nach -- ein bisschen so als ob man sagt, der Begriff Nationalsozialismus trifft nicht auf das dritte Reich zu.
Gruß
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Das mag historisch sicherlich richtig sein, aendert aber nichts an der sprachlich falschen Aussage des Begriffs.
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Hi Z,
Z schrieb:
Antisemitismus, so wie auch Fremdenfeindlichkeit, wird erlernt. Oft schon in frühester Jugend. Und wer erstmal derartig vorgewärmt ist, der ist sehr empfänglich für schräge Thesen, die seine Ressentiments zu bestätigen scheinen.
Das mit dem erlernt mag stimmen, aber mit frühester Jugend...?
Als ich noch ein kleines Kind war, kannte ich persönlich nur zwei Juden; Dr. Worm und Dr. Hochheim. Beides mit die besten Menschen die mir je begegnet sind. Damals hatte ich eine tolle Einstellung von den Juden.
Aber irgendwann werden auch kleine Kinder größer und kommen nicht mehr an den Nachrichten vorbei. Das Verhalten der jüdischen Siedler in den besetzten arabischen Gebieten war dieser frühkindlichen Überzeugung dann doch schon etwas abträglich. Aber es ging noch.
Den letzten Rest des Glaubens an das Gute im Juden haben mir dann aber die diversen Mitgleider des Zentralrats der Juden genommen. Allen voran ein gewisser Michel Friedmann.Langsam komme ich immer mehr zu der Einschätzung, das der normale "Durchschnittsjude" wohl doch nicht so wie Anne Frank ist. Und mir drängt sich immer mehr die Frage auf, ob er nicht eher wie Michel Friedmann ist (denn von denen lerne ich über die Medien immer mehr kennen, dagegen kaum solche wie Dr. Worm oder Anne Frank).
Für mich jedenfalls ist der Begriff Zentralrat der Juden mitlerweile ähnlich vorbesetzt wie für Christine Lagarde der Begriff Verfassungsgericht.Gruß Mümmel
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muemmel, find ich gut, dass du dich hier als Studienobjekt zur Verfügung stellst.
Also, woher kommt der Antisemitismus? Ich meine doch aus frühester Kindheit, denn da ist die unreflektierte Verallgemeinerung von zwei Doktoren auf alle Juden schon angelegt. Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
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Bashar schrieb:
Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
Wie auch, wenn einem ständig und überall nur begegnet, dass die Gruppe der "Juden" etwas besonderes ist?
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SeppJ schrieb:
Bashar schrieb:
Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
Wie auch, wenn einem ständig und überall nur begegnet, dass die Gruppe der "Juden" etwas besonderes ist?
Das ist ein hausgemachtes Problem von uns Deutschen, damit müssen wir alleine klarkommen.
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Bashar schrieb:
Das ist ein hausgemachtes Problem von uns Deutschen, damit müssen wir alleine klarkommen.
Der schon genannte Zentralrat der Juden und die israelischen Botschafter sind aber auch nicht ganz unschuldig. Aber ja: Der deutsche Schulstoff ist verwirrend. Erst wird man erzogen, keine Vorurteile gegen andere Menschen zu haben, dann wird einem im Geschichts-/Politik-/Sozialunterricht beigebracht, dass dies nur für Nichtjuden gilt und alle Juden stattdessen arme Opfer sind, denen man nichts böses sagen darf, auch wenn sie persönlich A-löcher sind, denn dann ist man Antisemit.
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Hi Bashar,
Bashar schrieb:
denn da ist die unreflektierte Verallgemeinerung von zwei Doktoren auf alle Juden schon angelegt. Leider hat der Patient später nicht zu differenzieren gelernt.
Ganz so einfach ist die Sache nun doch nicht. Erstens konnte ich damals schon spezifizieren. Z.B. zwischen guten und schlechten Lehrern...
Zum anderen, soooo falsch war die Verallgemeinerung dann doch nicht. Da den Juden viele Berufsgruppen in der Vergangenheit verwehrt waren blieben nur Handle (einschließlich Geldhandel) und Intellektuelle.
Du wirst in der damaligen DDR so um 1960-65 keinen Bäcker, Tischler oder Schmied gefunden haben der Jude war. Die einzige sonstige Ausnahme war Mösenthin, ein kleiner netter alter Mann der Kurzwarenhändlier war. Die waren alle drei OK.
Irgendwann mal Anne Franks Tagebuch gelesen, die war auch OK. Wo also sollte ein Problem sein.Aus Israel dringen eigentlich auch in erster Linie Negativbilder zu uns. Jitzchak Rabin mal ausgenommen. Aber als gelernter DDR-Bürger kann ich die Bewohner von Palästina schon ein bisschen verstehen.
Heutezutage treten (zumindest hier im Osten) die Juden nicht mehr als Einzelpersohnen in Erscheinung. Sicher gibt es hier wieder mehr als zu DDR-Zeiten, aber man bemerkt sie nicht.
Aber was mir auffällt, besser gesagt aufstößt und gewaltig auf den Senkel geht ist dieser unmögliche Zentralrat der Juden, der an allem was auszusetzen hat, nur Forderungen stellt und nach dem sich alle zu richten haben und der allen Vorschriften machen will und dann durch solche wie Michel Friedmann vertreten wird. (die anderen sind auch nicht so viel besser).
Hier in Deutschland ist nicht der Antisemitismus das größte Problem der Juden, sondern genau dieser Zentralrat der Juden, der es schafft, immer größere Teile der Bevölkerung gegen sich (und damit mittelbar auch gegen die Juden allgemein) einzunehmen.Gruß Mümmel
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SeppJ schrieb:
dann wird einem im Geschichts-/Politik-/Sozialunterricht beigebracht, dass dies nur für Nichtjuden gilt und alle Juden stattdessen arme Opfer sind, denen man nichts böses sagen darf,
Das wurde mir nicht beigebracht. Dabei war mein Sozialkundelehrer sogar aktiver SPD-Politiker.
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Israel betreibt eine relativ offensive lokale Kolonialisierungspolitik, das liefert viele negative Eindrücke, was kann aber ein in Deutschland lebender Jude dafür? Man müßte sogar darüber nachdenken, ob er das nicht auch ablehnt, es gibt sicherlich einen Grund, warum er nicht nach Israel geht sondern hierbleibt?
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Der Zentralrat der Juden ist ein politischer Lobbyverband, wie eine Gewerkschaft, oder ein Arbeitgeberverband, oder die Gewerkschaft der Polizei, etc, etc. Von jedem dieser Verbände hört man zu irgendwelchen Themen ständig Kritik und Predigt über den Niedergang der Welt. Die Margot Käßmann hat als Bischöfin sogar eine Meinung zum Krieg in Astan, die katholische Kirche weiß auch immer wieder was zu Themen wie Rente oder Ehegattensplitting. Diese Gruppen sondern im Normalfall irgendwas ab, um ihre Rechte und Einflußmöglichkeiten zu bewahren. Aber das ist doch einfach nur gesellschaftliches Rauschen...
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Der Friedmann ist schon ein "besonderer" Typ, ich vermute mal, daß da vielen Juden auch der Brechreiz kommt, aber der reiht sich doch nahtlos in die Reihe einer dicken Gabi, eines Wulff oder wie war der Name von dem adligen Pseudo-Doktor ein. Mediengestalten, die für Rum und Aufmerksamkeit alles tun. Ich konstruiere doch aus dem Guttenberg auch keine spezielle Abneigung gegen adlige Katholiken.
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Hi Marc++us,
zu 1.
zum einen wird immer wieder betont, Israel ist die Heimat aller Juden. Aber sagt man was gegen Israel, dann sind sie auf einmal alle nicht für Israel zuständig. Und Israel mast sich ja auch immer an für "die juden" zu sprechen.
Wo aber bleiben Großdemos der Juden in Deutschland gegen Israels Besatzerpolitik? Eine würde mir schon reichen um sie glaubhaft zu finden.zu 2.
ja klar Lobbyverband schon. Aber er nimmt zum einen für sich in Anspruch für die Juden in Deutschland zu sprechen, und letztlich ist es ihr gewähltes Gremium.
Was Margot Käßmann betrifft, das positivste an ihr ist ihre optische Erscheinung, wobei in so einer Robe würde ich bestimmt auch noch schlank wirken.zu 3.
Die Östreicher hatten mit massiven politischen Protesten und Repressalien zu kämpfen, nur weil sie Haider in die Regierung einbezogen haben.
Warum sollen sich die Juden also nicht an dem Vertreter messen lassen, den sie sich gewählt haben.Gruß Mümmel
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Wir haben den ESM bekommen, wo war die Masse der Deutschen, die demonstriert hat? Warum soll ein Jude in DE gegen die israelische Politik demonstrieren, das ist ihm vermutlich völlig egal. Der geht 40 Stunden pro Woche arbeiten und hat keine Zeit für so einen Mist. Israel ist ein Staat, seine Religion ist Glaubenssache, seine Staatsangehörigkeit Deutsch.
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Der Lobbyverband Zentralrat der Juden nimmt für sich in Anspruch für alle Juden zu sprechen. Der DGB spricht für alle Arbeitnehmer. Der Verband der Arbeitgeber für alle Firmen. Die Gewerkschaft der Polizei für alle Polizisten. Alle wurden irgendwie gewählt, oftmals nur von den Aktiven ihrer Mitglieder, und nehmen sie die Allgemeinvertretung für sich in Anspruch. Die Angela nimmt für sich auch in Anspruch, für alle Deutschen zu sprechen. Sie ist steht dem von Dir gewählten Gremium vor. Würdest Du auch komisch finden, vielleicht hast Du nicht gewählt, oder jemand anderen, aber bei einem jüdischen Gremium haben "alle" den Vorstand gewählt? Da gibt's ja auch Leute, die ihre Stimmen für die abgegeben haben, die keine Mehrheit bekamen.
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Siehe 2). Die Haider-Kiste war auch ein unglaubliches Ding fehlgeleiteter Political Correctness. Sowas kann man nicht gegen Österreich unterstützen, wieso sollte man es dann von den Juden einfordern? Vor allem war Friedman nur stellvertretender Vorsitzender, quasi der 1. Verlierer der Wahl... das ist da nicht anders, bei den politischen Parteien werden ja auch nicht die Besten hochgespült. Ist zwar ein gutes Feindbild, aber hält einer kritischen Überprüfung nicht stand. Ich sag's nur ungern, aber Claudia Roth ist auch nicht zwangsläufig für jeden Grünen die Führungsperson schlechthin, hinter der man sich versammelt.
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Hi Marc++us,
zu 1.
stimmt, es ging dem deutschen Michel am A... vorbei und dafür werden wir halt zahlen, so lange bis wir aufwachen...
Warum er protestieren sollte...? Es wäre mal ein Zeichen, die ausgestreckte Hand. Die Klarstellung nicht "wir als Juden im besonderen" sondern "wir als Menschen mit allen anderen".zu 2.
Ja, Angie habe ich auch gewählt, weil es unter den gegebenen Optionen die mit dem kleinsten Schaden war. Braun wollte ich nicht wählen.
Ob wir es wollen oder nicht, Angie ist unsere Vertreterin, und nach ihr werden wir beurteilt. Selbst fast 70 Jahre nach dem Krieg werden wir, die wir lange danach gebohren worden sind immer noch an Hitler gemessen, obwohl das ja eigentlich ein Östreicher war...
Ich als einzelner habe (außer wenns auf genau eine Stimme ankommt) keine Auswirkung. Aber wir 80 Millionen Ichs haben schon eine. Wir müssen das blos alle noch begreifen und in Zukunft den Arsch zu mehr als nur zum Kissen drunterlegen hoch bekommen.
Aber ich bin da Optimist. Sich leerende Kassen und Stück für Stück wegfallende soziale Wohltaten werden irgendwann allen irgendwie kklar machen, dass wir unsere Zukunft mitgestalten müssen, wenn wir eine haben wollen.zu 3.
Auch wenn Friedmann der 1. Verlierer ist, es ist ihr Problem. Letztlich ist er hochgespült worden, weil alle gesagt haben "Hannemann geh Du voran". Oder um es mit dem Peterprinzip zu sagen, da ist wieder einer bis zur Stufe seiner Unfähigkeit hochgespült worden.
Blos da kann kein anderer mit dem Finger auf ihn zeigen und das Schwein rufen, denn dann ist er gleich der böse Antisemit. Das können die nur selber.Gruß Mümmel
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Auch wenn der Thread eigentlich schon älter ist, will ich nochmal meinen Senf dazugeben.
Das Eingangs erwähnte Phänomen ist als struktureller Antisemitismus geläufig: http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismusforschung#Struktureller_Antisemitismus
Warum er protestieren sollte...? Es wäre mal ein Zeichen, die ausgestreckte Hand. Die Klarstellung nicht "wir als Juden im besonderen" sondern "wir als Menschen mit allen anderen".
Es gibt genug Deutsche mit jüdischem Glauben, die sich klar gegen die israelische Politik stellen. Die werden in der Öffentlichkeit aber kaum wahrgenommen. Warum sollte da auch ein Unterschied gemacht werden, entscheidend ist die deutsche Staatsbürgerschaft und nicht die Religion.
Ein anderer Grund mag auch sein, dass es schon genug Protest und Kritik an Israel gibt. Im Vergleich mit vielen anderen Konflikten auf dieser Welt nimmt der Nahostkonflikt schon ziemlich viel Raum, z.B. in der Berichterstattung, ein. Da spielt eine Protestaktion mehr oder weniger auch keine Rolle mehr.
Dass die Kritik auch eher zaghaft vorgetragen wird, liegt bestimmt auch daran, dass Israel von vielen Juden auch als Schutzraum begriffen wird. Nach einer langen Geschichte der Verfolgung und Diskriminierung ist es sicher ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass es da einen Staat gibt, der notfalls als Zufluchtsort dienen könnte. Kein unberechtigter Gedanke finde ich, gerade unsere deutsche Geschichte hat ja gezeigt, dass die Zivilisationsdecke doch recht dünn sein kann.
Als Anekdote am Rande: Es gibt sogar verrückte Ultra-Orthodoxe Gruppierungen, die Israel das Existenzrecht absprechen und gerngesehene Gäste von Ahmadinedschad sind (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Neturei_Karta).