Welche Spezialisierungsmöglichkeiten sind als Programmierer sinnvoll?
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ruhig_brauner schrieb:
Du meinst also, statt sich gut mit Libaries aus zu kennen lieber das Grundwissen von Computergrafik gut kennen? Sprich Mathe, Algorithmen, wie was funkioniert und so wieter?
Yepp. Brauchst Du immer und immer wieder.
Wir hier arbeiten mit OpenGL. Vieles läuft über die Grafikkarte, aber es ist eben nicht nur "Mal den Bildschirm voll", sondern wir müssen ja auch verstehen, was passiert, wenn jemand auf den Bildschirm klickt.
Worauf klickt der da? Dafür ist es nicht verkehrt eine Matrix auch mal selbst bestücken zu können und einen Punkt da durch zu jagen.Wie mache ich aus einem Rundkörper einen Satz von Dreiecken und wo mache ich eigentlich die Ecken hin? Wir konstruieren ja. Das machst Du beim Spiel vermutlich nicht, aber irgendwoher müssen ja auch die Level kommen...
Wir kämpfen mit der Numerik - was ist, wenn die 8 Stelle hinterm Komma daneben ist? Wie bekommt man die gerettet? Was muss ich tun, damit ich bei extrem spitzen Dreiecken eine sinnvolle Ebene erhalte auf der dieses Dreieck liegt? Wie verschneidet man Körper?
Diese Fragen beantwortet OpenGL nicht. Früher wurde dafür eine Lib benutzt. Das KnowHow lag außer Haus, die Lib wurde nicht weiterentwickelt und arbeitete nicht ausreichend präzise. Und an der Stelle nutzt es nichts, wenn sich jemand gut mit einer Lib auskennt.Wir programmieren für Windows. Die Grafikgeschichten funktionieren mit OpenGL auch auf Mac und Linux. Aufgrund dieser Flexibilität wollte ich OpenGL als wir hier mit 3D Visualisierung über die Graka angefangen haben.
Die ganze Konstruktion ist aber unabhängig von OpenGL. Bei Spielen wird auch gerne DirectX benutzt.Mit OpenGL only bist Du dann leicht ausgestochen. Wenn Du Dich mit den Datenstrukturen auskennst bist Du interessant - und Direct X lernt man ja schnell...
Dieses KnowHow ist selten in einer Lib zu finden, darum bist Du qualifiziert, wenn Du spezielle Probleme lösen kannst, aber eben austauschbar, wenn Du nur Funktionen einer Lib rufen kannst.
Das ist ja auch die Idee hinter Java: Die Ausbildung ist billig und die CodeMonkeys sind auch billig und leicht austauschbar. Du brauchst nur jemanden, der sagt, was getan werden muss.ruhig_brauner schrieb:
Ich würde auch bei C++ bleiben da es ja gerade in den Bereichen meist benutzt wird.
Gute Wahl am Start. Aber dann lerne und benutze es auch richtig. C++ ist nicht cout statt printf() zu nutzen.
Übrigens: CAD - im Prinzip ist es auch ein 3D Spiel, aber die Deadline hat man einmal im Jahr, wenn die neue Version rauskommt. Das macht den Job deutlich ruhiger. Ich bin nicht auf irgendwas festgelegt, also habe ich in den letzten 5 Jahren eigentlich sehr unterschiedliche Dinge hier gemacht, wie in den Firmen zuvor auch. Fließbandarbeit bis zur Rente, das würde mir auch nicht passen.
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Was für CAD-Entwickler gibt es denn in Deutschland?
Danke erstmal für die Antwort, mir war als hätte ich gestern schon geantwortet aber hab wohl nicht auf senden gedrückt. -.-*
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ruhig_brauner schrieb:
Was für CAD-Entwickler gibt es denn in Deutschland?
Interessante Frage. ^^
Dass CAD in Deutschland tatsächlich entwickelt wird, wusste ich vor diesem Job auch nicht.Man könnte irgendwo auch von einem Nischenprodukt sprechen, aber der Firma geht's gut, ich bekomme ein Gehalt von dem ich leben kann - einige Studien-Freunde von mir verdienen mehr, andere weniger... - und für mich das wichtigste, ich schreibe keine Software, die nur Masken auf Datenbanken legt...
In meinem Fall ist das ein Architektur-CAD mit einigen Spezialisierungen und wir haben alleine in Deutschland mehrere Konkurrenten.
Es gibt aber auch CADs die sich auf Stahlkonstruktion, oder Rohre, Elektroinstallation spezialisieren. Manche bieten sogar Raytracing ihrer Modelle an... vielleicht machen wir das auch irgendwann mal, einen Raytracer habe ich bisher noch nicht programmiert, also durchaus Chancen auf was Neues.In anderen Bereichen weiß ich da jetzt auch nicht, was es alles gibt. Aber wenn es in dem Bereich schon soviel gibt, dann wird es beim Maschinenbau etc. sicherlich auch mehr als nur Inventor oder Autocad geben.
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Xin schrieb:
Manche bieten sogar Raytracing ihrer Modelle an... vielleicht machen wir das auch irgendwann mal, einen Raytracer habe ich bisher noch nicht programmiert, also durchaus Chancen auf was Neues.
Ich würde einfach einen Konverter schreiben, um ein Povray-File zu erzeugen.
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ruhig_brauner schrieb:
Was für CAD-Entwickler gibt es denn in Deutschland?
Nemetschek? Und abgesehen davon gibts viel mehr CAD Programme, als du vielleicht denkst, du darfst da nicht nur an die 5-6 größen denken. Es gibt auch etliche kleine, und gar nicht so wenige aus Deutschland. Außerdem gibts viele Programme, die mit CAD zu tun haben. Ich arbeite auch im CAD/PDM Bereich. Da gibts sehr viel, was z.B. mit Verwaltung oder Analysen zu tun hat.
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Gregor schrieb:
Xin schrieb:
Manche bieten sogar Raytracing ihrer Modelle an... vielleicht machen wir das auch irgendwann mal, einen Raytracer habe ich bisher noch nicht programmiert, also durchaus Chancen auf was Neues.
Ich würde einfach einen Konverter schreiben, um ein Povray-File zu erzeugen.
Langweilig... wenn schon, will ich das selbst schreiben. ^^
Ich befürchte aber, dass sowas schnell in die nähere Auswahl kommt. Aber Raytracing ist auch nur eine Spielerei, mit der ich mich gedanklich beschäftige.
Mechanics schrieb:
ruhig_brauner schrieb:
Was für CAD-Entwickler gibt es denn in Deutschland?
N...schek?
Nein, das sind die Bösen... da geht man nicht hin...
Und den Raytracer, den die haben, ist auch nur per Maxon zugekauft - so kann das ja jeder...
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Xin schrieb:
Nein, das sind die Bösen... da geht man nicht hin...
Keine Ahnung, kenn die nicht. Ist nur einer der größten Softwarehersteller in Deutschland, davon sollte man schon gehört haben.
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Mechanics schrieb:
Xin schrieb:
Nein, das sind die Bösen... da geht man nicht hin...
Keine Ahnung, kenn die nicht. Ist nur einer der größten Softwarehersteller in Deutschland, davon sollte man schon gehört haben.
Da ist ein Smiley hinter. ^^
Das heißt soviel wie dass ich da nicht arbeite, die also einer unserer Konkurrenten sind, also die Bösen.Das ist natürlich alles nur eine Frage der Perspektive.
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Vielleicht willst das nicht hören, aber ich würde mich darauf spezialisieren
die Fähigkeit Abzuschalten besonders in den Mittelpunkt des Berufslebens zu
integrieren. Ansonsten wirst Du mit keiner Spezialisierung froh und endest als
Kasper
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Kannste das nochmal umformulieren? Ich hab keine Ahnung, was du meinst.
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ruhig_brauner schrieb:
Ich studiere zur Zeit im zweiten Semester Informatik.
Du solltest dich erst einmal auf das Studium konzentrieren für das Grundlagenwissen. Nebenbei suchst du im Netz Firmenseiten nach interessanten Bereichen und liest, welche Leute die mit welcher Spezialisierung gerade suchen. Vielleicht ist auch ein Hiwi-Job an der Uni oder bei einer Firma am Ort sinnvoll.
Bedenke: Spezialisierungen lernt man oft nur im Job und die präzisen Ansprüche ändern sich ständig.
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Naja, Grafik- und Audio-Programmierung ist ja keine Spezialisierung.
Also die Bereiche sind ja so umfassend und allgemein, da läuft man glaube ich nicht Gefahr, sich zu verrennen. Und ich möchte mich ein wenig in den Bereichen weiterbilden, weil ich eventuell nach dem Bachelor auf Medieninfo switchen will und da kann ich net erst anfangen, fehlenden Stoff nachzuhohlen,...