Modernes Deutschland - Gründung einer Partei
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earli schrieb:
Sceloporus schrieb:
Dann war das einfach ein Fehler. Die Piratenpartei setzt auf ihre Basis, nur die alleine zählt plus das unantastbare Motto nach freiem Internet.
Wir setzen auf Oberziele, die einer liberalen Wirtschaft und Gesellschaft mit grundabgesicherten Bürgern ohne unnötige Bürokratie und ohne unnötige Bevormundung dienen. Wir wollen die Partei für Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft sein.
Das hab ich ja verstanden, aber dafür gibt es keine Wähler. Die EU muss mit ihren absurden Solar-Zöllen erst untergehen, bevor was neues entstehen kann.
Die Wähler müssen natürlich auch für das Modell begeistert werden. Einfach ist das nicht, aber so richtig versuchen scheint das auch niemand.
Eisflamme schrieb:
Also BGE funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn ausreichend viele Leute Spaß bei der Arbeit haben, sonst arbeitet einfach keiner.
Laut der Apotheken-Rundschau-Umfrage haben tatsächlich 85% der Leute Spaß bei der Arbeit. ( http://www.rp-online.de/wirtschaft/beruf/deutschen-macht-die-arbeit-spass-1.2769374 )
Die DGB-Umfrage hingegen sagt, dass 13% ihre Arbeit als gut bewerten, während 55% der Leute ihre Arbeit für mittelmäßig halten. ( http://www.mz-web.de/wirtschaft/dgb-umfrage-deutsche-haben-wieder-mehr-spass-an-der-arbeit,20642182,18395484.html ) Ich denke, die meisten derjenigen, die ihre Arbeit für mittelmäßig halten, werden entweder aus sozialem Druck oder aus Lust auf Luxus dennoch arbeiten. Aber bei den Leuten, die keinen Spaß haben (ergänzen sich die Zahlen sind das (100 - 55 - 13)% = 32 %)? Wenn das BGE zum Überleben reicht (ist es nicht so definiert?), dann werden die sich zwei Mal überlegen, ob sie wirklich zu einem "Scheißjob" gehen.
Sie gehen vielleicht nicht mehr zu ihrem "Scheißjob", aber woanders hin, was sie jetzt nur deswegen nicht tun, weil sie Angst vorm Scheitern haben, Angst davor als HartzIV-Versager zu enden.
Vielleicht gibt es dann auch den ein oder anderen Abteilungsleiter der auf einmal Obsthändler wird. Wer weiß. Oder ein Obsthändler, der auf einmal einen Prototypen eines neuen Produktes in seiner Garage bastelt.
Vielleicht geben sich Leute auch permanent zu Privatprojekten hin, die ihnen viel Spaß bereiten, aber für die Wirtschaft nichts tun. Geld ist da, Spaß auch. Luxus nicht, aber ist das so wichtig, wenn man Spaß hat? Das ist in meinen Augen tolle Lebensqualität, aber unwirtschaftlich fürs Land.
Gut möglich. Nur mit Grundeinkommen werden aber langfristig nur sehr günstige Hobbys möglich sein.
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Sceloporus schrieb:
Vielleicht gibt es dann auch den ein oder anderen Abteilungsleiter der auf einmal Obsthändler wird. Wer weiß. Oder ein Obsthändler, der auf einmal einen Prototypen eines neuen Produktes in seiner Garage bastelt.
Also Obsthändler sind zumindest bei uns Selbständig. Und wenn man der Einfachheit halber Erfolg am Einkommen misst, ist der Abteilungsleiter schnell recht weit unten
Und die Garagenbastler, ja ein Promille vllt.
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Findet es keiner von euch schlimm oder auch nur erwähnenswert dass Mr. Sceloporus meint man müsse alles deregulieren, weil sich das System eh von selbst regelt?
OMG wie oft müssen wir damit noch auf die Schnauze fallen?
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gefrog schrieb:
Sceloporus schrieb:
Vielleicht gibt es dann auch den ein oder anderen Abteilungsleiter der auf einmal Obsthändler wird. Wer weiß. Oder ein Obsthändler, der auf einmal einen Prototypen eines neuen Produktes in seiner Garage bastelt.
Also Obsthändler sind zumindest bei uns Selbständig. Und wenn man der Einfachheit halber Erfolg am Einkommen misst, ist der Abteilungsleiter schnell recht weit unten
Und die Garagenbastler, ja ein Promille vllt.
Was gefrog sagt. Was haben eigentlich immer alle mit den Obsthändlern? Obsthändler sind erfolgreiche, selbstständige Unternehmer. Die sind deutlich liberaler als die ganzen Angestellten, Beamten und Lehrer, die Rotgrün wählen.
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hustbaer schrieb:
Findet es keiner von euch schlimm oder auch nur erwähnenswert dass Mr. Sceloporus meint man müsse alles deregulieren, weil sich das System eh von selbst regelt?
OMG wie oft müssen wir damit noch auf die Schnauze fallen?
Ach, das sind nur feuchte Träume eines Anarcho-Liberalen. Sie wissen/spüren selbst, dass die negativem Eigenschaften des Menschen, die in der religiösen Ethik für sog. Todsünden veranwortlich sind, der radikalliberalen Utopie Grenzen setzen.
Zudem hat der Mensch den Drang danach, Systeme zu erforschen, zu kontrollieren und ihnen seinen Stempel aufzudrücken. Schon von daher ist unkontrolliertes Laufenlassen der Dinge nichts was uns glücklich macht.
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earli schrieb:
gefrog schrieb:
Sceloporus schrieb:
Vielleicht gibt es dann auch den ein oder anderen Abteilungsleiter der auf einmal Obsthändler wird. Wer weiß. Oder ein Obsthändler, der auf einmal einen Prototypen eines neuen Produktes in seiner Garage bastelt.
Also Obsthändler sind zumindest bei uns Selbständig. Und wenn man der Einfachheit halber Erfolg am Einkommen misst, ist der Abteilungsleiter schnell recht weit unten
Und die Garagenbastler, ja ein Promille vllt.
Was gefrog sagt. Was haben eigentlich immer alle mit den Obsthändlern? Obsthändler sind erfolgreiche, selbstständige Unternehmer. Die sind deutlich liberaler als die ganzen Angestellten, Beamten und Lehrer, die Rotgrün wählen.
Der Obsthändler ist vielleicht einfach nur unpoltisch. Er denkt nicht nach über die Folgen unseres Tuns. Rot-Grün-Wähler sind dagegen eher Menschen die das Tiefenverständnis anstreben, die Oberflächlichkeit ablehnen, "gesunden" Meschenverstand als Alarmsignal wahrnehmen und ihre grauen Zellen ausgiebig benutzen.
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Dr Obsthändler ist vielleicht einfach nur unpoltisch. Er denkt nicht nach über die Folgen unseres Tuns. Rot-Grün-Wähler sind dagegen eher Menschen die das Tiefenverständnis anstreben, die Oberflächlichkeit ablehnen, "gesunden" Meschenverstand als Alarmsignal wahrnehmen und ihre grauen Zellen ausgiebig benutzen.
Ohje, ein herrentreuer Oberlehrer mit Drang nach Regulierung und Bevormundung, Bürokratie und Verwaltung unserer Gesellschaft.
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Z schrieb:
Der Obsthändler ist vielleicht einfach nur unpoltisch. Er denkt nicht nach über die Folgen unseres Tuns. Rot-Grün-Wähler sind dagegen eher Menschen die das Tiefenverständnis anstreben, die Oberflächlichkeit ablehnen, "gesunden" Meschenverstand als Alarmsignal wahrnehmen und ihre grauen Zellen ausgiebig benutzen.
Genau, und das einzige Problem der Energiewende ist die Sabotage durch den Klassenfeind. Das hat Lenin schon gewusst!
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Z schrieb:
Der Obsthändler ist vielleicht einfach nur unpoltisch. Er denkt nicht nach über die Folgen unseres Tuns. Rot-Grün-Wähler sind dagegen eher Menschen die das Tiefenverständnis anstreben, die Oberflächlichkeit ablehnen, "gesunden" Meschenverstand als Alarmsignal wahrnehmen und ihre grauen Zellen ausgiebig benutzen.
lol, genau. Du hast es erfasst.
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Sceloporus schrieb:
Die Wähler müssen natürlich auch für das Modell begeistert werden. Einfach ist das nicht, aber so richtig versuchen scheint das auch niemand.
Vielleicht noch als Hinweis: Der Wähler entscheidet über die Regierung.
Etwa 40% der Wähler wählen die Union. Sie ist damit die größte Kraft im Bundestag und entscheidet damit über die komplette Gesellschaft. Es gibt aber noch eine größere Gruppe in der Gesellschaft, als die CDU-Wähler.Du müsstest auch die Gruppe derer zur täglichen, sozial engagierten Arbeit begeistern, die Du nichtmals alle vier bzw. fünf Jahre zur Wahl begeistern kannst.
Ein Ideal ist ein Ideal, der Mensch - der Bürger - ist aber ein Individuum. Und das BGE funktioniert nur, wenn alle mitziehen.
Ich würde mitziehen, aber nur, wenn alls anderen auch mitziehen. Und das wird nicht passieren. Also falle ich auch weg.
Der Mensch ist Egoist. Und auch wenn ich im Alltag so nicht handle, alleine heute mehrere Stunden ohne Bezahlung für andere gearbeitet habe, so weiß ich auch, dass ich das nur für Leute tue, denen ich das zugestehe. Ich halte es für wichtig, dass grundlegende Rechte vom Staat garantiert werden - dazu zählt in meinen Augen Nahrung, Bildung, Wohnung, Energie und Kommunikation - so ist das alles nicht kostenlos. Und ich akzeptiere, dass gesunde Menschen, die nicht arbeiten wollen, bzw. mit ihren Werten am Staat beteiligen wollen, auch nicht von den Werten anderer profitieren sollen.
Ich bin für die Sozialgemeinschaft, aber wer sich daraus bewusst verabschiedet, hat Pech gehabt. Da bin ich dann doch egoistisch.
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earli schrieb:
Z schrieb:
Der Obsthändler ist vielleicht einfach nur unpoltisch. Er denkt nicht nach über die Folgen unseres Tuns. Rot-Grün-Wähler sind dagegen eher Menschen die das Tiefenverständnis anstreben, die Oberflächlichkeit ablehnen, "gesunden" Meschenverstand als Alarmsignal wahrnehmen und ihre grauen Zellen ausgiebig benutzen.
Genau, und das einzige Problem der Energiewende ist die Sabotage durch den Klassenfeind. Das hat Lenin schon gewusst!
Die historischen Kommunisten waren ebenso bekloppt wie die Kapitalisten. Es gibt weder den idealen Menschen, der für ein Leben in Gleichheit und Menschenwürde geeignet ist, noch eine natürliche Ordnung in Arm und Reich und daraus resultierende Wertigkeiten. Wir sind immer noch mitten in der Entwicklung. Aber den Weg in die richtige Richtung gibt die politisch Linke vor.
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Z schrieb:
Aber den Weg in die richtige Richtung gibt die politisch Linke vor.
Das kann sogar sein, da die Masse der Menschen mit Freiheit und Eigenverantwortung nicht klar kommt, ist eine wohlwollende Zuteilung und Verteilung von Ressourcen durch Papa Staat vermutlich für die Masse der Menschen wirklich ideal.
Die Frage ist nur, ob man auch diesmal wieder den Rest der Eigenverantwortlichen einsperren muss, oder ob man ihm einen Freiraum überlässt.
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Marc++us schrieb:
Die Frage ist nur, ob man auch diesmal wieder den Rest der Eigenverantwortlichen einsperren muss, oder ob man ihm einen Freiraum überlässt.
Eigenverantwortung muss man sich leisten können.
Nicht nur heute, sondern auch in ferner Zukunft.Denn Eigenverantwortung bedeutet auch für Fehler einzustehen. Das bedeutet für Selbstständige beispielsweise in eine Rentenkasse einzuzahlen oder für Privatversicherte, diese Versicherung dauerhaft bezahlen zu können.
Nun ist es aber so, dass die meisten Menschen ohne Krankenversicherung ehemalige Reiche sind, die ihr Vermögen im Laufe des Lebens wieder verloren haben. Selbstständige, die ihr Leben lang nie gezwungen in eine Rente einzuzahlen, stehen am Ende des Lebens ohne Vermögen da.
Und wer bezahlt die medizinische Behandlung? Wer zahlt die Sozialhilfe? Es sind die kleinen Leute, die in Krankenkassen einzahlen, die in Renten bezahlen, die nun Vereine durch Spenden unterstützen, eigentlich um Obdachlose zu einer medizinischen Versorgung zu verhelfen, um dort aber auch ehemalige Reiche kostenlos zu versorgen und es sind diejenigen, die Sozialabgaben zahlen.
Man kann sein Leben nicht auf Dauer überblicken. Man kann keine Verantwortung für die nächsten 50 Jahre übernehmen. Für einen Bill Gates wird das eventuell möglich sein, aber für wieviele will man hier die Grenze ziehen? Brauchen diese wenigen wirklich eigene Gesetze?
Wer soviel Geld aus der Gesellschaft zieht, darf sich doch auch finanziell an der Gesellschaft beteiligen, auch wenn er sich bei Bedarf von medizinischer Versorgung ein eigenes Krankenhaus bauen kann.In sofern... Eigenverantwortliche muss man nicht einsperren. Man darf ihnen nur nicht erlauben, eigenverantwortlich zu handeln. Denn verständlicherweise will niemand sterben - also die Verantwortung auch wirklich tragen - wenn das schief geht.
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Dass die meisten Menschen ohne Krankenversicherung ehemalige Reiche sind müsste erstmal bewiesen werden. Ich denke wir sprechen da von einer Minderheit, genauso wie hier davon ausgegangen wird, dass sich mit Grundeinkommen nur noch eine Minderheit um Luxus durch Arbeit oder eine berufliche Selbstverwirklichung bemühen würden.
Und die Bürgerversicherung wollen wir auch.
www.modernes-deutschland.de schrieb:
Der Staat soll nur über wenige, jedoch besonders wirksame Leistungen in das Wirtschaftsgeschehen eingreifen. Voraussetzung hierfür ist, dass Solidarität auf Gleichbehandlung erfolgt. Die gesetzliche Sozialversicherung (Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung) sollen von allen Bürgern getragen werden und alle Bürger sollen anspruchsberechtigt sein. Die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung bleiben in ihrer Leistung leistungsunabhängige Sozialleistungen, die Arbeitslosen- und Rentenversicherung hingegen bleiben in ihrer Leistung einkommensabhängig.
Wir wollen anders als Die Linke keine Staatsverwaltung. Wir wollen eine liberale Gesellschaft und dazu brauchen wir selbstbestimmte Bürger. Damit jedoch Menschen nicht ausgebeutet werden können, müssen diese grundabgesichert sein, dazu gehört neben einem Grundeinkommen auch eine Bürgerversicherung.
Uns ist es auch wichtig, dass der Mittelstand (Gehälter zwischen 40 und 100 Tausend Euro) entlastet wird. Dies ist in der aktuellen Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik aber nicht der Fall, da der Mittelstand von Steuerprogression gebeutelt wird, durch wenig Unterstützung vom Staat und von der gesetzlichen Sozialversicherung. Denn im Klartext (jedoch überspitzt formuliert) ist die gesetzliche Sozialversicherung ein System für das Fußvolk. Mit 52 000 Euto im Jahr gehört man zu den Spitzenverdienern (nein: zu den Spitzenbeitragszahlern!). Das System wird komplett vom Mittelstand getragen. Beamte, Anwälte, Politiker und Unternehmer zahlen in dieses System nicht ein, deswegen kränkelt es.
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Marc++us schrieb:
Das kann sogar sein, da die Masse der Menschen mit Freiheit und Eigenverantwortung nicht klar kommt, ist eine wohlwollende Zuteilung und Verteilung von Ressourcen durch Papa Staat vermutlich für die Masse der Menschen wirklich ideal.
Das gibt dem Staat aber noch nicht das Recht, die, die nicht mitmachen wollen, zu zwingen. Dass Million Menschen in der DDR glücklich lebten rechtfertigt keinen Mauertoten.
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earli schrieb:
Marc++us schrieb:
Das kann sogar sein, da die Masse der Menschen mit Freiheit und Eigenverantwortung nicht klar kommt, ist eine wohlwollende Zuteilung und Verteilung von Ressourcen durch Papa Staat vermutlich für die Masse der Menschen wirklich ideal.
Das gibt dem Staat aber noch nicht das Recht, die, die nicht mitmachen wollen, zu zwingen.
Das nennt man dann
- Streuverlust
Im Rahmen der Harmonisierung der Abläufe ist es aber konsequent, dass der Staat irgendwann so handelt, denn die "Aussenstehenden" sind mit der Zeit echt lästig und störend. Für die braucht man ständig Ausnahmen, muss Sachen vorhalten, die sonst niemand braucht, usw. Da kommt der Verbotsgedanke automatisch.
Ah, ist natürlich sehr zynisch argumentiert, aber folgt einer (staatlichen) innereren Logik.
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Marc++us schrieb:
Ah, ist natürlich sehr zynisch argumentiert, aber folgt einer (staatlichen) innereren Logik.
Klar, aber deshalb haben freiheitliche Staaten ja auch Grundrechte. Sie sind gerade der Schutz des Individuums vor dem Kollektiv.
Das haben unsere Politiker leider völlig vergessen. Sie haben nicht nur vergessen, wozu Grundrechte da sind, sondern sogar, was überhaupt Rechte sind. Sie treiben den Begriff ins Absurde, indem sie von "Recht auf Urlaub" oder "Recht auf Kindergartenplatz" sprechen. Rechte sind verkommen zu etwas, was das Individuum vom Kollektiv verliehen bekommt. Und mittlerweile sind wir so weit, dass einem als Vertreter von Freiheitsrechten schon abverlangt wird, dass man begründet, wozu man diese Rechte denn bräuchte.
Es ist traurig. Ohne Staatsbankrott der ganzen Eurozone wird wohl nichts mehr draus.
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Xin schrieb:
...
Selbstständige, die ihr Leben lang nie gezwungen in eine Rente einzuzahlen, stehen am Ende des Lebens ohne Vermögen da.
...Ich quote mal nur einen Teil, aber man muss sich die Ursachen ansehen: warum zahlt z.B. ein Selbständiger nicht in die Krankenkasse ein.
Jeder Selbständige muss immer einen Mindestbeitrag in die KK und Rente zahlen, egal ob er Gewinn macht oder nicht. Ein abhängig Beschäftigter hat einen linearen Gleitbetrag bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Macht ein Selbständiger in den ersten 3 Jahren Verlust - was weder aussergewöhnlich noch dramatisch ist - hat er trotzdem noch Mindestbeiträge an der Backe. Das ist nicht wirklich balanciert.
Siehe hier:
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Sceloporus schrieb:
Dass die meisten Menschen ohne Krankenversicherung ehemalige Reiche sind müsste erstmal bewiesen werden. Ich denke wir sprechen da von einer Minderheit, genauso wie hier davon ausgegangen wird, dass sich mit Grundeinkommen nur noch eine Minderheit um Luxus durch Arbeit oder eine berufliche Selbstverwirklichung bemühen würden.
Meine Behauptung lässt sich leicht belegen, denn man ist entweder gesetzlich krankenversichert, zum Beispiel über Hartz IV oder man ist privat versichert.
Bezahlt man seine private Krankenversicherung nicht, so ist man nicht mehr krankenversichert. Damit man sich aber privat versichern kann muss man >50k im Jahr verdienen. Das ist vielleicht nicht "reich", aber schon wohlhabend.
Schonmal geguckt, was eine PKV im Alter kostet? Mit Selbstbeteiligung, die man vielleicht gar nicht mehr hat? Man kann sich auch mit KV seine Behandlung nicht unbedingt leisten und ist auf kostenlose Medizin angewiesen.Das Thema wurde vor einigen Jahren etwas entschärft, weil die PKV nun Billigtarife anbieten müssen. Eine PKV ist aber trotzdem ein lebensgefährliches Risiko, wenn der Geldfluss unerwartet stockt.
Sceloporus schrieb:
Wir wollen anders als Die Linke keine Staatsverwaltung. Wir wollen eine liberale Gesellschaft und dazu brauchen wir selbstbestimmte Bürger.
Ich mag selbstbestimmte Bürger. Dafür braucht man gebildete Bürger. Und wer etwas weiß, weiß, dass er nicht alles weiß und delegiert Themen, die er nicht kompetent handhaben kann an eine vertrauenswürdige Instanz.
Die Norweger delegieren ihre Riestereinlagen an den Staat, der damit verantwortungsvoll umgeht. Der Deutsche sponsert seine Bank.Sceloporus schrieb:
Uns ist es auch wichtig, dass der Mittelstand (Gehälter zwischen 40 und 100 Tausend Euro) entlastet wird.
Schwachsinn.
Wer 40k€/y im Monat verdient, kann akzeptabel leben. Das gilt für 100k€/y erst recht. Das Problem sind die Niedriglöhner, die müssen erstmal auf das Niveau 40k gebracht werden.
Und das sind diejenigen, die deutlich mehr verdienen, aber relativ schwächer belastet werden. Spitzensteuersatz? Da muss ich erstmal hin. Und es gibt Bemessungsgrenzen, wer viel verdient, wird ja nicht häufiger krank, deswegen muss er auch nicht entsprechend seines Gehaltes Sozialabgaben zahlen.Irgendwoher müssen die Steuern und Abgaben auch kommen. Wenn Du den Mittelstand jetzt entlastest, brechen die Einnahmen weg.
Das steht aber im Widerspruch zu BGE. Wenn ich 10k€ bretto vom Staat bekomme, muss ich nur 20k€ brutto verdienen um das Netto zu haben, was ich bei 40k€ brutto hatte. Eigentlich nur noch 15k€, weil durch die Progression, die Steuern geringer ausfallen. Heißt, mit einer 15 Stunden Woche habe ich das gleiche Geld wie zuvor mit 40h/w. Mit 15k€ zahle ich in einer Ehe aber keine Steuern mehr. Der Staat muss sich die 10000€ also selbst stricken. Und vorsicht, wenn der Ehepartner auch 10000 Euro bekommt, dann kann ich die Arbeit inkl. jeglciher auch gleich komplett streichen.
Sceloporus schrieb:
Das System wird komplett vom Mittelstand getragen. Beamte, Anwälte, Politiker und Unternehmer zahlen in dieses System nicht ein, deswegen kränkelt es.
Jedes System wird vom Mittelstand getragen. Es kippt, weil der Mittelstand in die Unterschicht gedrückt wird und die obere Schicht zwar gerne das Kapital aus der Gesellschaft zieht, aber es ungern wieder zurückpumpt.
Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn das Geld im Fluss bleibt. Wird es gelagert, fehlt es anderswo. Darum muss der Staat Schulden aufnehmen, um es schlussendlich wieder in Form von Zinsen an die Wohlhabenden zu überweisen. Die Unterschicht kauft nämlich nur wenige Staatsanleihen.Kinders, beschäftigt euch mal ein wenig damit. Die Piraten hatten ein großes Ideal, aber sie haben eigentlich bisher nur eins erreicht: Sie haben gezeigt, dass jeder Hansel eine Partei gründen kann und der Bürger zu blöd ist, darauf angemessen zu reagieren, weil er die Zusammenhänge selbst kaum versteht.
Die Piraten haben blöderweise die Notwendigkeit von Union, SPD, Grüne und FDP belegt. Laienpolitiker sollten nicht daran glauben, dass sie mit Geldtöpfen, die hunderte Milliarden im Jahr ausmachen verantwortungsvoller umgehen können, als die gegenwärtige Politik, gerade dann nicht, wenn sie sie erstmal mit Fusstritten durch die Gegend kicken, wie es das BGE macht.Die AfD wird viel schneller verschwunden sein, als die Piraten. Die haben inzwischen auch erkannt, dass große Worte zwar Stimmen bringen, aber keine großen Taten folgen können.
Sucht euch eine sinnvolle Beschäftigung. Und wenn ihr doch Politiker werden wollt, meldet euch bei der Partei eures Vertrauens und macht dort die entsprechende "Ausbildung" mit kleinen Geldtöpfen.
Marc++us schrieb:
Im Rahmen der Harmonisierung der Abläufe ist es aber konsequent, dass der Staat irgendwann so handelt, denn die "Aussenstehenden" sind mit der Zeit echt lästig und störend. Für die braucht man ständig Ausnahmen, muss Sachen vorhalten, die sonst niemand braucht, usw. Da kommt der Verbotsgedanke automatisch.
Ah, ist natürlich sehr zynisch argumentiert, aber folgt einer (staatlichen) innereren Logik.
Die Amerikaner wollen keine Krankenversicherung und nun hat man sie doch gezwungen. War das eine gute oder schlechte Idee?
Es ist nicht zynisch, es liegt nur eine falsche Grundannahme vor. Die Annahme ist, dass der Bürger ab 18 in der Lage ist, sein Leben zu organisieren. Man spricht vom mündigen Bürger.
Die geistige Entwicklung stoppt in der Regel im Alter von 15 Jahren. Man kann also fragen, warum man nicht gleich einen 15jährigen nicht als Erwachsenen definiert?Ein 35jähriger und ein 15jähriger treffen häufig also aus gleichen Motiven ähnliche Entscheidungen, lediglich Erfahrungen verändern die Entscheidung.
"Ich kann den großen Fernseher/die tollen Schuhe nicht kaufen, weil mir sonst das Geld für das Essen meiner Familie fehlt." Das sind Erfahrungswerte, die ein 35jähriger hat, ein 15jähriger hungert. Es sind wirklich Erfahrungswerte, man hat also Hunger erfahren, weil man sein Geld anderswo ausgegeben hat.
Ich kenne einen Jugendlichen in "betreuten Wohnen", der für sich selbst einkaufen muss, der macht diese Erfahrung immer mal wieder. Im Studium (Alter 18-30 Jahre, vorher hat Mama eingekauft) habe ich häufiger mal Essen "verliehen", weil auch da diese Erfahrung gemacht wird. Mündige Bürger, die genug Geld zum Leben haben, aber hungern. Ganz einfach, weil die Leute nicht nachdenken bei grundlegenden Bedürfnissen - zukünftige Akademiker wohlgemerkt. Ich hatte weniger Geld als die meisten und habe eher besser als der Rest gegessen. Meine Eltern haben mich mit 14 alleine gelassen und sind in Urlaub gefahren. Ich konnte im Studium auch mit wenig Geld sehr gut einkaufen.Ich habe bisher noch nicht die Erfahrung gemacht, hunderte Milliarden zu verwalten.
Der Unterschied ist, dass ich mir dessen bewusst bin und mir klar ist, dass bei hunderten Milliarden bereits kleine Abweichungen Millionen kosten. Dass ich da nicht locker flockig an den Stellschrauben einer Gesellschaft rotieren kann.Die Herrn mit dem Wunsch(!) eines BGEs sehen das locker. Wie ein 15jähriger. Wir haben auch jede Menge Bundestrainer an den Stammtischen und überall laufen Models und begnadete Sänger rum. Ich liebe die Vorentscheide von DSDS - die Shows finde ich langweilig. Warum? Da treten mündige Bürger auf, die glauben sie könnten singen, sind aber zu blöd sich vorher mal auf einem Kassettenrekorder (iPhone für die neue Generation) aufzunehmen und mal zu hören, ob das nach was klingt. Aber wählen dürfen die.
Gehe mal einfach von der Annahme aus, dass 80% der Bürger über 18 noch nicht mündige Bürger sind, der Rest wird sich darüber im Klaren sein, dass man selbst nicht alles kann.
Kürzlich kam im Radio ein Prominenter, der im September die FDP wählen will. Warum? Weil die gerade keiner mag und er damit ein Zeichen setzen will.
Warum darf so einer wählen? Weil er über 18 ist und der Staat die Annahme macht, dass 18jährige mündige Bürger sind.
Dafür muss man sich nicht qualifizieren.
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Hi Xin,
Xin schrieb:
Gehe mal einfach von der Annahme aus, dass 80% der Bürger über 18 noch nicht mündige Bürger sind
Gehe mal einfach von der Annahme aus, dass 60% der Bürger nie mündige Bürger werden.
Gruß Mümmel