Aktuelle Wahlumfragen
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earli schrieb:
Mietpreisregulierung ...
Bei den Mietpreisen wird von einigen Interessensgruppen eine Situation skizziert, die einfach nicht der Realität entspricht. Wenn man in letzter Zeit hin und wieder hört, dass die Mietpreise "explodieren", dann sind damit vor allem die Innenstadtviertel der großen Metropolen gemeint. Das ist eigentlich eine völlig irrelvante Anzahl an Wohnungen. Wenn man ganz Deutschland betrachtet, dann sind die Mieten unglaublich stabil und die Mietpreise steigen weit langsamer als die allgemeine Inflation.
...AFAIK.
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Gregor schrieb:
earli schrieb:
Mietpreisregulierung ...
Bei den Mietpreisen wird von einigen Interessensgruppen eine Situation skizziert, die einfach nicht der Realität entspricht. Wenn man in letzter Zeit hin und wieder hört, dass die Mietpreise "explodieren", dann sind damit vor allem die Innenstadtviertel der großen Metropolen gemeint. Das ist eigentlich eine völlig irrelvante Anzahl an Wohnungen. Wenn man ganz Deutschland betrachtet, dann sind die Mieten unglaublich stabil und die Mietpreise steigen weit langsamer als die allgemeine Inflation.
...AFAIK.
Genau so ist es. Und dass die Mieten in den Innenstädten – insbesondere in Ostberlin – steigen, liegt daran, dass sie bisher so niedrig waren. Mieten in Berlin sind immernoch ein Witz verglichen mit Mieten in Paris oder London. Mit Manhattan oder Tokyo wollen wir gar nicht erst anfangen.
Warum steigen die Mieten nun? Angebot und Nachfrage. Mehr Menschen ziehen in die Innenstadt, die Wohnungen sind knapp. Übrigens nicht in ganz Berlin, sondern nur in gewissen Bezirken, die gerade angesagt sind.
Warum sind die Wohnungen knapp? Weil man so schnell keine zusätzlichen bauen kann. Steigende Mieten machen den Wohnungsbau aber attraktiver, deshalb wird auf lange Sicht das Angebot steigen. Dies wird aber zusätzlich gebremst durch Bauvorschriften (man darf nicht mehr Stockwerke bauen als das Nachbarhaus) usw.
Auch der starke Mieterschutz erhöht die Preise. Es gibt alte Ehepaare, die wohnen seit Jahrzehnten in einer 5-Zimmer-Wohnung. Sie würden eigentlcih in einer 2-Zimmer-Wohnung umziehen, aber ihr Mietvertrag ist so alt, dass die 5-Zimmer-Wohnung nach altem Mietvertrag billiger ist als eine 2-Zimmer-Wohnung mit neuem Mietvertrag. Mieterschutz schützt die Mieter, die eine Wohnung haben, vor Preisanstieg. Das geschieht aber nicht auf Kosten irgendwelcher bösen Banker, sondern auf Kosten der Leute, die neue Wohnungen suchen. Die Preissteigerungen wären viel weniger dramatisch, wenn sie auf alle Mieter gleichermaßen verteilt stattfinden würden, statt nur auf die Neumieter.
Und was bringen staatliche Preisvorgaben? Das Angebot an Wohnungen erhöhen sie nicht. Langfristig schaden sie sogar der Sache, weil sie neuen Wohnungsbau weniger attraktiv machen.
Preise haben eine wichtige Funktion in der Marktwirtschaft: Wird eine Ware knapp, steigt der Preis. Das macht diese Branche für neue Investitionen attraktiv, wodurch das Angebot vergrößert wird und die Preise wieder fallen. Wenn man an einer Seite herumdoktort, muss man aufpassen, dass man an der anderen Seite keine Katastrophe verursacht.
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earli schrieb:
Auch der starke Mieterschutz erhöht die Preise. Es gibt alte Ehepaare, die wohnen seit Jahrzehnten in einer 5-Zimmer-Wohnung. Sie würden eigentlcih in einer 2-Zimmer-Wohnung umziehen, aber ihr Mietvertrag ist so alt, dass die 5-Zimmer-Wohnung nach altem Mietvertrag billiger ist als eine 2-Zimmer-Wohnung mit neuem Mietvertrag. Mieterschutz schützt die Mieter, die eine Wohnung haben, vor Preisanstieg. Das geschieht aber nicht auf Kosten irgendwelcher bösen Banker, sondern auf Kosten der Leute, die neue Wohnungen suchen. Die Preissteigerungen wären viel weniger dramatisch, wenn sie auf alle Mieter gleichermaßen verteilt stattfinden würden, statt nur auf die Neumieter.
Nein. Das BGB ermöglicht durchaus Mieterhöhungen in weit höherem Maße:
http://dejure.org/gesetze/BGB/558.html
Der Grund, warum Mieterhöhungen bei weitem nicht in dem Maße, wie es das BGB erlaubt, vorgenommen werden, liegt wohl darin, dass es sehr im Interesse der Vermieter ist, stabile Mietverhältnisse zu haben. Man überlegt es sich genau, bevor man einen Mieter, mit dem man gute Erfahrungen gemacht hat, mit so etwas vor den Kopf stößt.
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Gregor schrieb:
Für Ein-Personen Haushalte geht die Mittelschicht bis 24.000€ Nettoäquivalenzeinkommen und ich glaube nicht, dass der Brutto-Netto Schritt einen von 60.000 auf weniger als 24.000 bringt.
Nein, auf knapp über 30k€. Aber trotzdem ist das noch Mittelschicht, was soll es denn sonst sein? Ist so jemand reich? Ich verdiene zufällig gerade so viel und fühle mich beileibe nicht reich. Wenn man davon mal die notwendige private Altersvorsorge abzieht bliebt noch weniger über. Ich weiß z.B. nicht, wie ich mir hier eine Immobilie leisten soll. Ist so jemand wirklich reich, der weiter zur Miete leben muss, weil er eine Immo nicht finanzieren kann? Ich denke nicht!
Zur Einteilung ob Reich oder Mittelschicht ist das Einkommen alleine denkbar ungeeignet. Wenn jemand 10 Millionen geerbt hat aber nichts verdient, ist er dann Arm? Das Vermögen müsste berücksichtigt werden.
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Minimee schrieb:
Gregor schrieb:
Für Ein-Personen Haushalte geht die Mittelschicht bis 24.000€ Nettoäquivalenzeinkommen und ich glaube nicht, dass der Brutto-Netto Schritt einen von 60.000 auf weniger als 24.000 bringt.
Nein, auf knapp über 30k€. Aber trotzdem ist das noch Mittelschicht, was soll es denn sonst sein? Ist so jemand reich? Ich verdiene zufällig gerade so viel und fühle mich beileibe nicht reich. Wenn man davon mal die notwendige private Altersvorsorge abzieht bliebt noch weniger über. Ich weiß z.B. nicht, wie ich mir hier eine Immobilie leisten soll. Ist so jemand wirklich reich, der weiter zur Miete leben muss, weil er eine Immo nicht finanzieren kann? Ich denke nicht!
Zur Einteilung ob Reich oder Mittelschicht ist das Einkommen alleine denkbar ungeeignet. Wenn jemand 10 Millionen geerbt hat aber nichts verdient, ist er dann Arm? Das Vermögen müsste berücksichtigt werden.
Wie kommst Du auf den anderen Wert? Ist das wegen den etwas veralteten Zahlen auf Wikipedia?
Ich würde nicht sagen, dass man reich ist, wenn man etwas mehr verdient als das, was das Einkommensinterval für die Mittelschicht misst. Aber die Aussage ist dann letztendlich, dass Du zumindest deutlich mehr verdienst als der ganz überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung. Das ist etwas, was Dir durchaus bewusst sein kann. Deshalb schiebt man Dich dann auch in die Schublade "Oberschicht" und sagt, dass Du starke Schultern hast und deshalb überproportional mehr für die Gesellschaft leisten kannst.
Die subjektive Empfindung bezüglich der Klassifikation, wann man reich ist, verschiebt sich mit steigendem Einkommen. Für jemanden, der ein Einkommen am unteren Ende der Mittelschicht hat, bist Du reich. Du siehst aber, dass Du mit Deinem Einkommen auch alles andere als im Luxus lebst und sagst deshalb, dass man die Schwelle zum Reichtum wesentlich weiter oben ansetzen muss. Aber was machst Du eigentlich mit den über 10.000 Euro, die Du netto mehr verdienst als derjenige, der ein Einkommen am unteren Ende der Mittelschicht hat? Irgendwie wird sich das ja schon auf Deinen Lebensstandard auswirken, oder?
...aber Rot+Grün berücksichtigt ja auch den von Dir genannten Fall, dass jemand nur viel hat und nicht viel verdient. Wenn Du also Dein Leben lang gespart hast und deshalb jetzt ein gewisses Vermögen auf der Bank hast, das für Deine Altersvorsorge und später für Deine Kinder gedacht ist, dann findet Rot+Grün, dass da eine Vermögensabgabe fällig ist. Der Staat kann das Geld bestimmt viel besser gebrauchen als Du. Schließlich hast Du ja nie etwas damit gemacht.
Das ist sowieso im Sinne der Chancengleichheit. Damit kann man wunderbar Kinderbetreuungsplätze und Ganztagsschulen finanzieren, um den Eltern die Kinder noch etwas mehr wegzunehmen. Dann haben die Eltern weniger Einfluss auf die Erziehung der Kinder, wodurch keine Ungleichheit entstehen kann und die Eltern können den Kindern auch nicht mehr so viel Starthilfe für's Leben geben. Noch etwas Ungleichheit weniger. Super!
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Nein, die etwas über 30k€ hat man Netto bei 60k€ Brutto als Single raus wollte ich damit sagen.
Die Vermögenssteuer soll erst ab 1 Million gelten. Das wiederrum fände ich gut, wer eine Million auf dem Konto hat, den würde ich wirklich als reich ansehen. Die kann man mit 60k€ im Jahr Einkommen nicht ansparen in 40 Jahren.
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Minimee schrieb:
Nein, die etwas über 30k€ hat man Netto bei 60k€ Brutto als Single raus wollte ich damit sagen.
Die Vermögenssteuer soll erst ab 1 Million gelten. Das wiederrum fände ich gut, wer eine Million auf dem Konto hat, den würde ich wirklich als reich ansehen. Die kann man mit 60k€ im Jahr Einkommen nicht ansparen in 40 Jahren.
Ok, mag sein. Hatte die Zahlen nicht mehr im Kopf. Trotzdem glaube ich nicht , dass die Vermögensabgabe etwas gutes ist. Sie soll ja auch Unternehmen treffen und das kann einem Unternehmen ganz schnell das Genick brechen, glaube ich. Und es ist ja auch alles andere als klar, wie welches Vermögen bewertet werden sollte. Deswegen sind Vermögenssteuern sowieso grundgesetzwidrig.
Minimee schrieb:
Ich weiß z.B. nicht, wie ich mir hier eine Immobilie leisten soll. Ist so jemand wirklich reich, der weiter zur Miete leben muss, weil er eine Immo nicht finanzieren kann? Ich denke nicht!
Hmmm. Für eine Person? Wenn es keine Innenstadtgegend ist, dann kriegt man vernünftige Wohnungen doch locker für 50.000 bis 100.000€ oder noch günstiger. Wenn man ein bisschen was angespart hat, sollte man das problemlos finanzieren können. Du musst ja auch bedenken, dass dann die Miete wegfällt. Mit einem passenden Kredit sollte es kein Problem sein, eine Wohnung zu geringfügig höherer monatlicher Belastung als es vorher die Miete war zu finanzieren.
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Gregor schrieb:
Das ist sowieso im Sinne der Chancengleichheit. Damit kann man wunderbar Kinderbetreuungsplätze und Ganztagsschulen finanzieren, um den Eltern die Kinder noch etwas mehr wegzunehmen. Dann haben die Eltern weniger Einfluss auf die Erziehung der Kinder, wodurch keine Ungleichheit entstehen kann und die Eltern können den Kindern auch nicht mehr so viel Starthilfe für's Leben geben. Noch etwas Ungleichheit weniger.
Also so ein Blödsinn. Die Eltern, die ihren Kindern ohnehin helfen können ( z.b. Bildungsbürgertum ), tun das auch mit/trotz KITA. Das schadet den Kindern sicher nicht, weil sie zu Hause eben etwas vorgelebt bekommen, was ihnen später nützen wird.
Die KITA und Ganztagschulen helfen vor allem Kindern aus prekären Haushalten, wo Papa morgens das erste Bier anfängt und Mutti halbstags putzen geht. Denn die Kinder bekommen zu Hause etwas vorgelebt, was ihnen die Zukunft verbauen kann.
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Gregor schrieb:
Hmmm. Für eine Person? Wenn es keine Innenstadtgegend ist, dann kriegt man vernünftige Wohnungen doch locker für 50.000 bis 100.000€ oder noch günstiger.
50k - 100k oder noch günstiger? Imo ist das zu niedrig angesetzt. Auch als Single braucht man eine 2 Zimmer-Wohnung, 3 sind eig. besser auch falls man iwann nicht mehr Single ist. Wenn man ein Auto hat und das nicht iwo am Straßenrand parken will, kommt noch Garage/Tiefgaragenplatz hinzu.. allein das kostet schon eine fette Stange GEld. Und klar, wenn eine Wohnung eher alt und in unattraktiven Gegenden steht, wird sie auch billiger. Nur ob man da dann wohnen will, ist die andere Frage.
Ich pers. würde für eine Single-Wohnung jedenfalls eher mal 150k veranschlagen. Das ist schon ein Haufen Geld, weil man idealerweise >= ein Drittel EK mitbringen sollte.
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GPC schrieb:
Gregor schrieb:
Hmmm. Für eine Person? Wenn es keine Innenstadtgegend ist, dann kriegt man vernünftige Wohnungen doch locker für 50.000 bis 100.000€ oder noch günstiger.
50k - 100k oder noch günstiger? Imo ist das zu niedrig angesetzt. Auch als Single braucht man eine 2 Zimmer-Wohnung, 3 sind eig. besser auch falls man iwann nicht mehr Single ist. Wenn man ein Auto hat und das nicht iwo am Straßenrand parken will, kommt noch Garage/Tiefgaragenplatz hinzu.. allein das kostet schon eine fette Stange GEld. Und klar, wenn eine Wohnung eher alt und in unattraktiven Gegenden steht, wird sie auch billiger. Nur ob man da dann wohnen will, ist die andere Frage.
Ich pers. würde für eine Single-Wohnung jedenfalls eher mal 150k veranschlagen. Das ist schon ein Haufen Geld, weil man idealerweise >= ein Drittel EK mitbringen sollte.Kommt wohl darauf an, WO es denn sein soll, wie gross und welche anderen Ansprüche man so hat!
Nur, was hat das mit den Parteien zu tun, die sich zu Wahl stellen?
Es gibt ganze Häuser zum sofortigen Einzug z.B. in Spanien und Ungarn für 10-25k. Paraguay soll auch gehen. Laptop einpacken, WIFI-Modem kaufen und aus Deutschland abwandern wäre eine bereits vielfach praktizierte Möglichkeit.
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Hallo
Die KITA und Ganztagschulen helfen vor allem Kindern aus prekären Haushalten, wo Papa morgens das erste Bier anfängt und Mutti halbstags putzen geht. Denn die Kinder bekommen zu Hause etwas vorgelebt, was ihnen die Zukunft verbauen kann.
Soweit die Theorie. Ich fahre tagtaeglich an unserer Kita (im Ort)
vorbei, wenn die Kinder gebracht werden bzw geholt werden
- also die kleinsten Autos die da stehen sind so Audo A6 usw
da ist nicht mit "prekären Haushalten" eher gehobene Gesellschaft.Das Kind meiner Schwaegerin ist auch in einer Kita
(beide Eltern haben studiert - in der Kita sin soweit mir bekannt alles
besserverdiener usw)Mfg
Klaus