Polizei in USA erschießt Hund
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Bashar schrieb:
Wieso ist das das Problem? Hat denn irgendjemand behauptet, dass der Polizist den Hund einfach so erschossen hat?
Der Zeitung zufolge vermutet der Afroamerikaner einen Racheakt der Polizei.
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Tausende User aus aller Welt machen ihrem Ärger auf der Facebook-Seite des Polizeipräsidiums Luft. "Ich hoffe, dieser Polizist ist stolz auf sich", schreibt einer, "Ich hoffe, er hat weinende Kinder zu Hause, die sich fragen, warum sie so einen bösen Vater haben."Auch Morddrohungen gibt es nach Polizeiangaben bereits, per E-Mail und per Telefon. "Eine Menge Leute rufen an, beschimpfen uns und nennen uns Hundemörder", sagte Sprecher Scott Swain dem "Torrance Daily Breeze".
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Man kann auch jemanden als Hundemörder bezeichnen, der einen Hund in Selbstverteidigung erschießt. Siehe "Soldaten sind Mörder". Vielleicht weil man der Meinung ist, dass die Situation hätte gelöst werden können, indem man das Herrchen wieder freilässt oder gar nicht erst festnimmt oder was auch immer. Konkret den Vorwurf, der Hund hätte sich gefreut oder wäre sonst irgendwie gar nicht aggressiv gewesen und der Polizist habe den Hund dann aus Spaß erschossen, habe ich nirgends gesehen.
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Man muss auch dazu wissen, dass Polizei in den USA kommunal ist, und jede Stadt hat einen anderen Sheriff. Hier geht es zum Beispiel um Hawthorne, also das Gebiet von Los Angeles, aber nicht die City of Los Angeles, und hier haben selbst das LAPD nix zu sagen.
Hier sieht man die Städte im Los Angeles County:
http://www.laalmanac.com/images/mapLACountyLarge.gifEDIT: Das weiße ist City of Los Angeles, jeder farbige Fleck ist eine andere Stadt, das graue gehört zu keiner Stadt.
Die Polizei der einen hat in der Nachbarstadt nix zu melden. Und die Polizei des Staates Kalifornien heißt "Highway Patrol", weil sie nix zu melden hat, außer wenn der Dorfsheriff sie ruft. Und das FBI hat gar keine uniformierten Männer, die irgendjemanden verhaften können, sie müssen das auch immer den Sheriff machen lassen.
Der Sheriff wird übrigens in den meisten Städten vom Volk gewählt.
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Erhard Henkes schrieb:
Ein Rottweiler ohne Maulkorb ist eine gewaltige Waffe. Ich finde es interessant, wie eine eigentlich bedeutungslose kommunale Angelegenheit in den U.S.A. via privater Videoberichterstattung ohne Erklärung der Zusammenhänge weltweit "hochgekocht" werden kann.
Ganz einfach: Bild will verkaufen. Also berichten sie, was Leser anlockt. Solche Geschichten locken halt viele Leser an, auch wenn die Hälfte davon nur ausgedacht ist. Da tut es auch nichts zur Sache, dass wir das für unwichtig befinden.
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Erhard Henkes schrieb:
Ich finde es interessant, wie eine eigentlich bedeutungslose kommunale Angelegenheit in den U.S.A. via privater Videoberichterstattung ohne Erklärung der Zusammenhänge weltweit "hochgekocht" werden kann.
Naja, schau dir dazu den Eingangspost des Threads an ... uhm
Was ich mich bei dem Video übrigens viel eher frage: Warum wurde der Typ verhaftet? Alle schreien über den erschossenen Hund. Das in dem Video allerdings ein Mensch aus diesem Blickwinkel grundlos verhaftet wird, das interessiert keine Sau. Aber der arme arme arme Köter ...
Grüssli
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Er wurde verhaftet weil er die Polizisten bei einem Einsatz genervt hat, weil er sie gefilmt und gefragt hat, warum es eigentlich keine schwarzen Polizisten in seiner Gegend gibt.
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earli schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Ein Rottweiler ohne Maulkorb ist eine gewaltige Waffe. Ich finde es interessant, wie eine eigentlich bedeutungslose kommunale Angelegenheit in den U.S.A. via privater Videoberichterstattung ohne Erklärung der Zusammenhänge weltweit "hochgekocht" werden kann.
Ganz einfach: Bild will verkaufen. Also berichten sie, was Leser anlockt. Solche Geschichten locken halt viele Leser an, auch wenn die Hälfte davon nur ausgedacht ist. Da tut es auch nichts zur Sache, dass wir das für unwichtig befinden.
Da haben wir es ja wieder! Aber eben nicht nur Bild macht das. Also sich alleine auf die Medien verlassen ist, wie US_Army schon meinte, nicht ausreichend!
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cooky451 schrieb:
Er wurde verhaftet weil er die Polizisten bei einem Einsatz genervt hat, weil er sie gefilmt und gefragt hat, warum es eigentlich keine schwarzen Polizisten in seiner Gegend gibt.
Halte ich für unwahrscheinlich. Wenn sie ihm vor der Jury nichts nachweisen könnten, hätte die Polizei ein Problem mit so einer Nonsens-Anklage.
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Wieso Jury? Die klagen den doch nicht an.
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Bashar schrieb:
Wieso Jury? Die klagen den doch nicht an.
Das geht in den USA nicht so einfach, der Sheriff muss das vor dem Wahlvolk rechtfertigen. Ein konkurrierender Bewerber auf den Posten würde ihn mit sowas auseinander nehmen.
Wie gesagt: Wir reden hier von L.A. County in Kalifornien, nicht Missisippi oder Alabama.
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@earli
Die haben den verhaftet weil er sie genervt hat. Genau deswegen ist die ganze Sache auch ne Sauerei. Mach was wir sagen oder wir nehmen dich mit.
Oder wieso meinst du haben sie ihn ein paar Stunden später wieder laufen lassen?Aber klar, die hab sich natürlich ehrlich geirrt, und ihn für irgend jmd anderen gehalten.
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@earli,
Falls du es noch nicht hast, schau dir das Video an. Die Polizei hat den Mann die Ganze Zeit gesehen. Die waren nicht dort, um diesen Mann zu verhaften sondern wegen irgendetwas anderem.Der Mann hat sie mit dem Handy gefilmt und beobachtet. Es ist nicht zu erkennen, dass er irgendetwas anderes gemacht hat. Und plötzlich gingen sie auf ihn zu und haben ihn festgenommen.
Es erscheint in dem Video eine ziemlich willkürliche Verhaftung zu sein. Man kann aber auch nicht hören, ob der Mann irgendetwas gegenüber den Polizisten sagt. Vielleicht hat er sie beleidigt/beschimpft. Aber auch dann erscheint das Vorgehen der Polizei recht fragwürdig zu sein.
Grüssli
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Dravere schrieb:
@earli,
Falls du es noch nicht hast, schau dir das Video an. Die Polizei hat den Mann die Ganze Zeit gesehen. Die waren nicht dort, um diesen Mann zu verhaften sondern wegen irgendetwas anderem.Bei dem Punkt stimme ich ja zu, man sieht halt nicht, was er gemacht hat, und was das mit der Situation zu tun hat.
Aber was hat das mit dem Hund zu tun? Der Hund griff an, und da gibt es keine einfache Möglichkeit, ihn zu stoppen.
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Gefilmt haben in der Szene übrigens mindestens noch zwei (einmal der Youtuber und links neben dem Hundehalter steht noch einer mit größerem Camcorder), deshalb zweifle ich die Theorie an, dass da nichts gewesen ist. Es war halt nix auf dem Video drauf.
Der Hundehalter scheint übrigens auch nicht zu protestieren gegen seine Verhaftung, sondern einzusehen, dass er was falsch gemacht hat.
LA Times schreibt hierzu:
Officers say that Leon Rosby, the dog’s owner, was blaring music in his car and standing too close to a crime scene as the officers attempted to resolve a dangerous situation.
Ach zu beachten:
Many of our readers have responded similarly, calling the shooting “despicable” and a dangerous abuse of power, among other things. Others are even angrier, and Hawthorne police report that their officers are receiving threats.
Ob das nun wirklich verhältnismäßig ist, dass irgendwelche Tierfreunde, die die Situation am Ort überhaupt nicht kennen, jetzt Polizisten privat bedrohen.
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Richtig gehandelt von der Polizei. Wer will schon von seinem Hund gebissen werden ... Bei einem Dackel hätte man wohl nicht schiessen müssen der kann zwar auch beissen aber der Biss eines Rottweilers ist ja doch was anderes.
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earli schrieb:
Aber was hat das mit dem Hund zu tun? Der Hund griff an, und da gibt es keine einfache Möglichkeit, ihn zu stoppen.
Vergiss den Hund, der ist mir völlig egal. Mir geht es nur um die Person, welche da verhaftet wurde. Siehe meinen ersten Beitrag im Thread:
http://www.c-plusplus.net/forum/p2337109#2337109Grüssli
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Ach, als ich dieses vergewaltigte Federvieh auf Bild sah, wusste ich wieder wo ich bin.
Wo bekommen die eigentlich die ganzen Tierquäler her? Werden diese auf Bäumen gezüchtet?
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Was will man übrigens zu dem Thema sagen? Mangelnde Seriosität der Quelle? Opium fürs Volk? Böse Ami Polizei?
Man müsste schon mehrere Quellen kennen, um den Fall objektiv zu betrachten. So sieht es mal wieder nach der Hetze gegegn die Polizei aus.
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Bitte ein Bit schrieb:
Man müsste schon mehrere Quellen kennen, um den Fall objektiv zu betrachten. So sieht es mal wieder nach der Hetze gegegn die Polizei aus.
Wie ich bereits von da LA Times zitierte, handelte es sich um einen Tatort, wo die Polizei gerade mit einem bewaffneten Raubüberfall beschäftigt war. Also kein Wunder, dass deren Nerven angespannt waren.
Dann hampelte der Hundehalter in der Nähe des Tatorts herum. Dafür wurde er verhaftet. (Was nicht heißt, dass er eine Woche in U-Haft saß. Er wurde vielleicht einfach festgenommen für die Zeit, die sie brauchten, den Tatort zu sichern und die Rolle aller Beteiligten zu klären. Wer in einen Tatort reinläuft, muss sich nicht wundern. Er hat sich anscheinend auch nicht gewundert, der Hundehalter geht ganz einsichtig selbst zur Polizei. Keine Flucht, kein Streit.)
Dass der Hund dann aus dem Auto ausbrach und den Polizisten ansprang, ist einfach dumm gelaufen. Aber was soll der Bulle tun? Sich beißen lassen? Man sieht deutlich, dass alle versucht haben, den Hund zu beruhigen. Geschossen wird erst, wo er wirklich auf einen Polizisten springt. Und es war kein Dackel, den man mit einem Tritt hätte vertreiben können. Und wie gesagt, die Hauptkonzentration der Polizei war eigentlich ein ernsthafter Tatort im Hintergrund, man beachte nur die vielen Polizeiautos inklusive Spezialeinheit ("Special Weapons and Tactics"). Dass da ein SWAT-Auto steht, lässt darauf schließen, dass der bewaffnete Überfall in dem Haus noch in vollen Gang war und der Gewalttäter überwältigt werden musste. Die Polizisten auf der Straße sind auch entsprechend schwer bewaffnet. Keine stressfreie Situation, auch nicht für den Streifenbullen, der den Tatort draußen auf der Straße sichert.
Dumm gelaufen, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass die Polizei den Hund absichtlich aufgehetzt hat, um ihn zu erschießen. Im Gegenteil: Trotz der angespannten Lage hat sie sehr lange gezögert. Der Polizist versucht sogar, den Hund am Halsband zu fangen, kurz bevor er losspringt. Und es war schon das dritte Mal, dass der Hund ankam. Bei den ersten zwei Malen hat der Polizist sogar noch Ruhe bewahrt.
Dass der Hundehalter übrigens laut geschrien und geheult haben will*: "Erschießt nicht meinen Hund!", klingt übrigens auch nicht so, als wäre das eine gute Idee. Das macht den Hund eher nervös als ruhig.
Es gab auch keinen Kampf zwischen Polizei und Hundehalter, der irgendwie den Hund unnötig provoziert hätte. Der Hundehalter hat seinen Fehler eingesehen und ist ganz kooperativ mit der Polizei gewesen. Kein Schubsen oder Geschrei zu erkennen.
Das sagt der Hundehalter in nachfolgenden Interviews.
Damit halte ich das Thema für ausreichend abgehandelt, es sei denn, jemand hat noch mehr Fakten über die Situation heraus gefunden.