Klein aber fein steckt überall Gift



  • Bevor die Frage zu "Giftnahrung" kommt. Ganz kurz off-topic:

    Einfach mal die folgende Doku, 'Unser täglich Gift' anschauen: http://www.arte.tv/guide/de/042273-000/unser-taglich-gift

    Wer sich nicht 3 mal 45 min Zeit nehmen kann, im Text steht auch drin, worum es geht. Klein, fein und willkürlich steckt überall eine kleine Menge Gift in unserer Nahrung. Einzeln und kurzzeitig ist das verkraftbar, aber in der Summe, im Mix und auf Dauer wirkt sich das dann verherrend auf uns aus. Die Krebskarten (Beispiel) auf http://globocan.iarc.fr/map_sel.asp machen es deutlich. Wir brauchen einen Aufschrei wie im Fall Snowden auch bzgl. der Lebensmittelindustrie. Die Politik tut ja sonst nichts. Es muss eine gewisse Aufschreiressonanz herrschen, damit die sich alle sofort drauf stürzen können und dann anfangen sich nur Anschuldigungen gegenseitig an den Kopf zu werfen, ohne aktiv nach Lösung zu suchen.

    Edit: Bsp Update.



  • KasF schrieb:

    Bevor die Frage zu "Giftnahrung" kommt. Ganz kurz off-topic:

    Einfach mal die folgende Doku, 'Unser täglich Gift' anschauen: http://www.arte.tv/guide/de/042273-000/unser-taglich-gift

    So ein Unfug. Erstens sind die Krebsrisiken schon lange rückläufig, und zweitens werden überhaupt keine kanzerogenen Pestizide mehr eingesetzt, weil es genug wirksamere und unbedenkliche Alternativen gibt. Die Gründe, warum mehr Menschen Krebs kriegen, sind, dass wir

    a) viel älter werden als früber
    b) viel bessere Diagnosen haben und Krebs daher erkennen (früher waren mehr Todesursachen einfach unbekannt)
    c) fast alle anderen Krankheiten quasi schon heilen können. Selbst mit HIV kann man heutzutage jahrzehntelang leben, bevor AIDS ausbricht.

    Und diese Öko-Propaganda hat noch einen weiteren Beigeschmack: Sie hat schon Millionen Menschen auf ihrem Gewissen.
    Bis in die 60er benutzte man einen Stoff namens DDT zur Bekämpfung von Insekten, der insbesondere in Malariagebieten vielen Menschen das Leben rettete. 1962 kam dann das Buch "Silent Spring" der Öko-Tussi Rachel Carson heraus, wo sie behauptete, dass DDT Krebs auslöst. Beweise lieferte sie dafür keine. Das Buch machte aber in der Öffentlichkeit so viel Stimmung und Panik, dass DDT schnell verboten wurde, es kam dann sogar auf die berühmte Liste "dirty dozen" der 12 verbotenen Stoffe. Entwicklungsländer, in denen DDT essentiell im Kampf gegen Malaria war, wurden von westlichen Ländern mit Handelseinschränkungen erpresst, dass sie diesen Stoff auch verbieten.
    Jahrzehntelange Forschung konnte kein Krebsrisiko von DDT finden. Trotzdem ist der Stoff lange verboten, Millionen Menschen wurden dadurch krank und starben. 2004 wurde zum Glück die Anwendung der Malaria-Bekämpfung wieder gelockert.

    Was die konkrete Praxis in Deutschland angeht, ist es erwähnenswert, dass ausgerechnet Biobauern die gefährlichsten Pestizide einsetzen, die Bio-Richtlinien verbieten nämlich "chemisch-synthetische" Pestizide. Die Biobauern greifen daher auf Pflanzenauszüge wie Rotenon zurück. Dass diese pflanzlich sind, macht sie aber überhaupt nicht ungefährlicher. Rotenon ist zwar in Deutschland mittlerweile verboten, aber auf Bio-Obst und -Gemüse aus Schweiz, Italien oder Spanien oft nachweisbar.[1] Rotenon löst Parkinson aus.[2]

    [1] http://www.test.de/Rueckstaende-in-Salat-Kein-Salat-ohne-Nitrat-1653052-2653052/
    [2] http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20121204-parkinson



  • Ich würde ja gerne schreiben "Bezahlt dich die Industrie, dass du so einen Unfug für sie schreibst?", aber ich lass das mal und nehme dir deinen Beitrag zu Herzen. Wenn ich in einigen Monaten einen noch tieferen Einblick in die Thematik habe, komme ich darauf zurück. Die momentane Menge an Erfahrung, Wissen und Eindruck die ich gerade habe, widerspricht nämlich dem, was du schreibst. Wenn du lesenswerte Quellen zu deinen Behauptungen hast, immer her damit.



  • KasF schrieb:

    Dem Bürger wird die Verantwortung aufgebürgt, die der Staat hätte übernehmen sollen...

    Das sehe ich genau gegenteilig und halte deine Aussage sogar für faschistoid.



  • KasF schrieb:

    Ich würde ja gerne schreiben "Bezahlt dich die Industrie, dass du so einen Unfug für sie schreibst?", aber ich lass das mal und nehme dir deinen Beitrag zu Herzen. Wenn ich in einigen Monaten einen noch tieferen Einblick in die Thematik habe, komme ich darauf zurück. Die momentane Menge an Erfahrung, Wissen und Eindruck die ich gerade habe, widerspricht nämlich dem, was du schreibst. Wenn du lesenswerte Quellen zu deinen Behauptungen hast, immer her damit.

    Das sind alles ganz bekannte Fakten, das genannte Buch, das "Dirty Dozen, DDT usw. kannst du ganz einfach nachschlagen.

    https://en.wikipedia.org/wiki/DDT
    https://en.wikipedia.org/wiki/Dirty_dozen_(Stockholm_Convention)
    https://en.wikipedia.org/wiki/Silent_Spring
    usw.



  • earli schrieb:

    Erstens sind die Krebsrisiken schon lange rückläufig

    Nein. Die Erkrankungsrate steigt, die Sterblichkeit sinkt nur! Siehe http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2012/kid_2012_c00-97.pdf?__blob=publicationFile und http://globocan.iarc.fr/map_sel.asp

    earli schrieb:

    und zweitens werden überhaupt keine kanzerogenen Pestizide mehr eingesetzt, weil es genug wirksamere und unbedenkliche Alternativen gibt.

    Falsch. _Ein_ Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Iprodion gehört zur Kategorie 3. Ist dir bewusst, wie wissentschaftlich unfundiert diese Kategorien und erlaubte Mindestmenge an Giftrückständen festgesetzt wird? Jetzt Beweise mir, dass es niemand einsetzt. Solange der Ertrag stimmt, wird es eingesetzt. Wenn es nicht der Fall wäre, hätte BASF das schon längst aus dem Sortiment genommen!



  • Iprodin ist von mir nur ein zufälliges rausgesuches Fungizid:
    http://toxcenter.org/stoff-infos/i/iprodion.pdf

    Die erlaubte Tagesdosis ist nicht nur "willkürlich" festgesetzt, sondern gilt auch nur für das Mittel allein. Nebeneffekte und Kreuzwirkungen mit anderen Pestiziden sind überhaupt nicht erfasst!

    Edit: Und wir haben uns hier nur auf die Pestitzide versteift. Über BPA, Aluminuium und Süßstoffe haben wir gar nicht geredet.

    KasF schrieb:

    Klein, fein und willkürlich steckt überall eine kleine Menge Gift in unserer Nahrung. Einzeln und kurzzeitig ist das verkraftbar, aber in der Summe, im Mix und auf Dauer wirkt sich das dann verherrend auf uns aus.



  • @Mod: Bitte in einen eigenen Thread["Klein aber fein steckt überall Gift"] verschieben.



  • earli schrieb:

    Und diese Öko-Propaganda hat noch einen weiteren Beigeschmack: Sie hat schon Millionen Menschen auf ihrem Gewissen.
    Bis in die 60er benutzte man einen Stoff namens DDT zur Bekämpfung von Insekten, der insbesondere in Malariagebieten vielen Menschen das Leben rettete. 1962 kam dann das Buch "Silent Spring" der Öko-Tussi Rachel Carson heraus, wo sie behauptete, dass DDT Krebs auslöst. Beweise lieferte sie dafür keine. Das Buch machte aber in der Öffentlichkeit so viel Stimmung und Panik, dass DDT schnell verboten wurde, es kam dann sogar auf die berühmte Liste "dirty dozen" der 12 verbotenen Stoffe. Entwicklungsländer, in denen DDT essentiell im Kampf gegen Malaria war, wurden von westlichen Ländern mit Handelseinschränkungen erpresst, dass sie diesen Stoff auch verbieten.
    Jahrzehntelange Forschung konnte kein Krebsrisiko von DDT finden. Trotzdem ist der Stoff lange verboten, Millionen Menschen wurden dadurch krank und starben. 2004 wurde zum Glück die Anwendung der Malaria-Bekämpfung wieder gelockert.

    DDT ist alles andere als harmlos. Lies Dir einfach mal den Wikipedia Artikel durch. Hier ein kleiner Ausschnitt, der anscheinend gut durch Quellen von wissenschaftlichen Zeitschriften belegt ist:
    https://en.wikipedia.org/wiki/DDT

    More recent evidence from epidemiological studies (i.e. studies in human populations) indicates that DDT causes cancers of the liver,[29][41] pancreas[29][41] and breast.[41] There is mixed evidence that it contributes to leukemia,[41] lymphoma[41][81] and testicular cancer.[29][41][82]

    Jenseits davon siehst Du in dem Artikel auch, dass es bei der Gefaehrlichkeit von DDT bei weitem nicht nur um Krebs geht.


  • Mod

    KasF schrieb:

    @Mod: Bitte in einen eigenen Thread["Klein aber fein steckt überall Gift"] verschieben.

    Erledigt.

    Kam aus http://www.c-plusplus.net/forum/318789



  • earli schrieb:

    Erstens sind die Krebsrisiken schon lange rückläufig,

    *Hust*, kannst du das mal belegen. Ich hab das hier im Kopf:

    Fast jeder zweite Mann erkrankt an Krebs

    Münster (RPO). Drastische Erkenntnisse. Fast jeder zweite Mann in Nordrhein-Westfalen erkrankt einmal in seinem Leben an Krebs, bei den Frauen erhält etwa jede dritte in NRW einmal im Leben eine Krebsdiagnose.

    Quelle:http://www.rp-online.de/gesundheit/news/fast-jeder-zweite-mann-erkrankt-an-krebs-1.2325501

    Wie man dabei von rückläufigen Risiken reden kann ist mir ein Rätsel.



  • Minimee schrieb:

    *Hust*, kannst du das mal belegen. Ich hab das hier im Kopf:

    Nochmal zum Mitschreiben:

    Das Risiko, zum Beispiel mit 40 Jahren Krebs zu kriegen, ist gesunken.

    Das Risiko, im Leben Krebs zu kriegen, ist gestiegen, weil wir deutlich länger leben.



  • earli schrieb:

    Das Risiko, zum Beispiel mit 40 Jahren Krebs zu kriegen, ist gesunken.

    Das Risiko, im Leben Krebs zu kriegen, ist gestiegen, weil wir deutlich länger leben.

    Zeichne mir mal bitte die Kurve dazu auf. Für beide Aussagen gilt ja, x=Alter y=Risiko.



  • Na ja, das eine ist kumulierte Wahrscheinlichkeit, das eine Dichtefunktion, sind also schon nicht die gleichen Aussagen und auch nicht dieselben Kurven.



  • KasF schrieb:

    earli schrieb:

    Das Risiko, zum Beispiel mit 40 Jahren Krebs zu kriegen, ist gesunken.

    Das Risiko, im Leben Krebs zu kriegen, ist gestiegen, weil wir deutlich länger leben.

    Zeichne mir mal bitte die Kurve dazu auf. Für beide Aussagen gilt ja, x=Alter y=Risiko.

    Exponentialfunktion kennst du? Ein paar Jahre mehr Lebenserwartung erhöhen solche Risiken erheblich.

    Beispielrechnung:

    1950
    Lebenserwartung: 65 Jahre
    Krebsrisiko pro Jahr: 1 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs mit 40: 33,1 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs mit 50: 39,5 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs mit 60: 45,3 % %
    Wahrscheinlihckeit für Krebs im Leben: 48,0 %

    2010
    Lebenserwartung: 75 Jahre
    Krebsrisiko pro Jahr 0,9 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs mit 40: 27,5 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs mit 50: 36,4 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs mit 60: 42,9 %
    Wahrscheinlichkeit für Krebs im Leben: 49,2 %

    Trotz 10 % niedrigerem Krebsrisiko sind in dem Beispiel mehr Krebsfälle vorhanden, einfach wegen der höheren Lebenserwartung.

    Den anderen Faktor, die bessere medizinische Erkennung von Krebs, hab ich da noch nichtmal einbezogen.



  • OK, check. In meiner verlinkten PDF ist das sogar ersichtlich.



  • Und diese Öko-Propaganda hat noch einen weiteren Beigeschmack: Sie hat schon Millionen Menschen auf ihrem Gewissen.
    Bis in die 60er benutzte man einen Stoff namens DDT zur Bekämpfung von Insekten, der insbesondere in Malariagebieten vielen Menschen das Leben rettete.

    Verwirrend. Willst du jetzt Straßen verbieten, weil diese jährlich Menschenleben kosten oder retten? 😕 😃

    ---

    Leute, jetzt schaltet mal einen Gang runter.

    Wir reden hier nicht von Bleirohren, Kartoffelvergiftungen, Ethernit (Asbest), Uranstaub, Skorbut, oder ähnlichem. Wir reden hiervon das die Leute ständig auf die Suche nach möglichen weiteren Gefahrenquellen in unserer Nahrung sind, welche aber nicht die Sterblichkeitrate von dem oben genannten haben. Da sterben keine 50 von 100 Leute innerhalb von ein/zwei Monaten.

    Es gibt mir ein wenig Sicherheit, wenn ich die Umweltfritzen sehe, welche anderen Organisationen aufs Dach steigen, nur weil eine Käfer-Gattung bedroht ist.

    Wenn man Angst vor so etwas hat, sollte man sich auch die Frage stellen, inwiefern Wohlstandkrankheiten, wie Übergewicht, Stress, falsche Ernährung sich auf die Gesundheit niederschlagen. 😉 Statistiken zeigen einen gewissen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Fleischkonsum, Sonnenbaden und Hautkrebs. Und gerüchtetechnisch hört man schon, dass so manche Krankheit durch eine bessere Ernährung vermieden werden konnte.

    Man sollte bezüglich Sterblichkeit auch der medizinische Fortschritt und Akzeptanz nicht außer Acht lassen. Wer sagt denn nicht dass früher die Leute auch viel an Krebs gestorben sind? Nur damals starb man einfach und gut war. Heute ist die Lage anders.





  • Bitte ein Bit schrieb:

    Wenn man Angst vor so etwas hat, sollte man sich auch die Frage stellen, inwiefern Wohlstandkrankheiten, wie Übergewicht, Stress, falsche Ernährung sich auf die Gesundheit niederschlagen. 😉 Statistiken zeigen einen gewissen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Fleischkonsum, Sonnenbaden und Hautkrebs. Und gerüchtetechnisch hört man schon, dass so manche Krankheit durch eine bessere Ernährung vermieden werden konnte.

    Es geht hier ja gerade um die Ernährung. 😕



  • hustbaer schrieb:

    Es geht hier ja gerade um die Ernährung. 😕

    Das schlechte an unserer Ernährung hat aber wenig mit Monsanto und BASF zu tun. Bio-Süßigkeiten machen genauso fett wie konventionelle.


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