Angewandte Informatik oder Informatik? FH oder Uni?
-
Eine brauchbare Antwort kann nur geben, wer möglichst auf Uni und FH studiert hat und dann bitte auf allen, um einen Durchschnittswert zu geben.
Alles andere sind nur persönliche Einschätzungen. Ich habe auf eine FH studiert und nicht auf einer Uni. Ergo kann ich nicht einschätzen, ob auf der Uni die Theorie derart abgehoben ist, dass ich dieser nichts entgegen zu setzen hätte.
Das will ich nichtmals ausschließen. Notfalls kann ich mich aber einarbeiten und es programmieren. Der Kollege von der Uni wird eher in der Lage sein, einen komplexen Algorithmus zu formulieren als ich, dafür muss er sich mehr in die Implementierung einarbeiten, wenn er seine Idee effizient umsetzen möchte.
Abgesehen davon muss man sich überlegen, ob man einen komplexen Algorithmus benötigt. Ich erinnere mich an einen (FH-)Kollegen, der an einer Bankensoftware arbeitete und die einen komplexen Algorithmus hatten, der entscheidet, ab wann ein Konto existiert. Dafür hatte ein Theoretiker extra seinen eigenen Programmierer, der dessen Theorie umsetzte. Das Eröffnungsprocedere verlief so, dass ein Konto mit der ersten Einzahlung offiziell existiert.
Vorher war es eröffnet, man hatte den Datensatz, dass da ein Konto angelegt wurde, aber da es nirgends benutzt wurde, existiert das Konto noch nicht. Und auf ein Konto, dass nicht existiert, kann man nichts überweisen.
Der Kunde konnte also ein Konto eröffnen, aber nichts darauf überweisen. Er musste erst Geld in der Filiale einzahlen, damit das Konto zu existieren begann.
Und ja, diese Software war im Einsatz.Heute hat man den Algorithmus, der entscheidet, ob ein Konto existiert oder nicht, deutlich vereinfacht...
Heutzutage wird ein Computer für das Universitäts-Informatik-Studium vorausgesetzt, als ich studierte brauchte man für ein Informatikstudium nicht zwangsweise einen Computer oder Programmierkenntnisse.
Entsprechend kann man sich auf beiden Seiten Vor- und Nachteile überlegen. Und kann sich überlegen, in welche Richtung man gehen möchte, bzw. in welchem der beiden Möglichkeiten man bereits über solides Grundwissen verfügt. Ein Studium macht man ja, um dazu zu lernen, nicht um vorhandenes Wissen zu wiederholen.
Wenn man an der Uni studiert, sollte man allerdings eine Vorstellung haben, was man mit seiner eher theoretischen Herangehensweise später machen möchte.
Und man sollte sich überlegen, ob man Probleme eher theoretisch oder eher praktisch vergeigen möchte.Ein Problem praktisch zu lösen bedeutet, dass man eventuell scheitert, weil man die Theorie nicht versteht, sich nicht genug in die möglichen Probleme eingearbeitet hat und das Projekt gegen die Wand fährt.
Ein Problem theoretisch zu lösen, bedeutet, dass man das Problem theoretisch gelöst hat, aber dann feststellt, dass die Praxis nunmal anders aussieht, weil man von der Praxis nunmal keine Ahnung hat.Somit stellt sich am Ende eigentlich nur die Frage, wie man bevorzugt scheitert. In diesem Sinne würde ich sagen, sind beide Herangehensweisen erstaunlich gleichwertig.
Meiner Erfahrung nach sind es dann aber eher die Praktiker, die den Hammer rausholen und die Software dann irgendwie lauffähig klopfen.
-
MrBurns schrieb:
Hast du jetzt eigentlich an einer FH oder Uni studiert, wenn du soviel "praktische Vorlesungen" hattest?
Ich hab mich damals für eine FH entschieden, hätt ich wohl dazuschreiben sollen. Mir war damals eben nicht klar, was theoretische Informatik alles beinhaltet und was man damit machen kann, hab mir das viel trockener vorgestellt und die Praxis viel spannender. Ich weiß nicht, ob das eine falsche Entscheidung war. Ich bereue sie nicht. Ich weiß jetzt nur, dass ich mir damals alles völlig anders vorgestellt habe als heute.
-
@Xin: bisher kann ich dir größtenteils zustimmen. Leider stehen in deinem letzten Posting eigentlich nur unsinnige stereotypen vom dummen theoretiker der nix von der praxis weiß und sich das mal besser vorher überlegen sollte. Schade.
-
Da muss ich Jester zustimmen. Hatte auch schwierigkeiten, den Post nicht als direkten Angriff zu interpretieren. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, das du keine Informatiker meinst, sondern mathematiker mit Spezialisierung in theoretischer Informatik. Nein falsch, eigentlich war ein Eindruck: setzt der Uniabsolventen mit Lebensfernen Menschen gleich?
Ausserdem glaube ich, das deine Ausführungen ziemlich biased sind: Während ein FH-absolvent häufig als Programmierer beschäftigt wird, landet ein Uni-absolvent häufiger in Planungspositionen. Guess which position is better for a newbie?
-
Mechanics schrieb:
MrBurns schrieb:
Hast du jetzt eigentlich an einer FH oder Uni studiert, wenn du soviel "praktische Vorlesungen" hattest?
Ich hab mich damals für eine FH entschieden, hätt ich wohl dazuschreiben sollen. Mir war damals eben nicht klar, was theoretische Informatik alles beinhaltet und was man damit machen kann, hab mir das viel trockener vorgestellt und die Praxis viel spannender. Ich weiß nicht, ob das eine falsche Entscheidung war. Ich bereue sie nicht. Ich weiß jetzt nur, dass ich mir damals alles völlig anders vorgestellt habe als heute.
Und warum dann diese Aussage?
Mechanics schrieb:
aber jetzt fehlt mir Theorie, um die Probleme richtig anzugehen...
Passiert dir das ständig? Mir eigentlich nicht. Klar gibt es Gebiete wo man sich nicht so auskennt, aber das liegt mehr an den Spezialisierungen.
-
ich hab den Bachelor an einer deutschen Durchschnitts FH gemacht, für den Master bin ich nun an eine der Top Universitäten gewechselt.
Niveautechnisch liegen streckenweise WELTEN! dazwischen, auch das mit weniger Praxis würde ich nicht unterschreiben.
Ich musste als Wechsler ein paar Fächer nachmachen - beide knackschwer (ich wäre mir sicher bei uns an der FH hätten die damit 80% rausgeprüft) - und bin da ein wenig in Kontakt mit Bachelorstudenten gekommen. Praktische Laborarbeiten an Netzwerken (Aufbau, Konfig, etc..) und viel Coding ist da durchaus vorhanden, gecodet wird eigentlich auch recht viel und im Gegensatz zur FH ist es auch oft verpflichtend.
Mein Notenschnitt ist vom Bachelor zum Master bisher um fast eine komplette Note abgesackt (war einer der "besten" Absolventen und bin jetzt irgendwo im gesunden Durchschnitt gelandet).
Ich habe mir das früher auch gern eingeredet - ist meiner Erfahrung nach aber schlicht und ergreifend falsch - die FH ist meinen Augen der deutlich einfachere Weg zum Akademiker.
-
Das ist auch Uni/FH und Prof abhängig. Bei uns gab es einige Prüfungen die waren praktisch geschenkt im Vergleich zu anderen.
Ich hab auch schon einen FH Studenten gesehen, dem musste man bei seinem Praktikum alles erklären und er hat nichts selbstständig auf die Reihe bekommen, aber bei einer Prüfung, die ich mitbekommen habe, hat er an seiner FH eine 1 bekommen, da hat man sich auch gefragt, ob die da die Noten verschenken.
Mir sind aber auch schon Uni Studenten begegnet, bei denen man sich gefragt hat, wie die ihr Diplom bekommen haben.
-
MrBurns schrieb:
Mechanics schrieb:
aber jetzt fehlt mir Theorie, um die Probleme richtig anzugehen...
Passiert dir das ständig? Mir eigentlich nicht. Klar gibt es Gebiete wo man sich nicht so auskennt, aber das liegt mehr an den Spezialisierungen.
Das habe ich jetzt so nicht behauptet, das war in dem Kontext mehr eine Warnung, was passieren könnte. Wenn man in der Arbeit schnell was in einer neuen Scriptsprache schreiben muss, die man noch nicht kennt, kann man sich da schnell einarbeiten. Wenn man aber ein Problem vorgesetzt bekommt, wo man Kenntnisse aus der Bildbearbeitung braucht und keine entsprechenden Vorkenntnisse, kann man sich da nicht unbedingt ohne weiteres schnell einarbeiten. Genauso z.B. Wissensrepräsentation, wenn man noch nie was davon gehört hat, fängt man vielleicht an, sich selber irgendwelche naiven Ansätze auszudenken. Ich hatte zwar die entsprechenden Vorlesungen, aber die waren ja freiwillig und die meisten haben sie nicht besucht.
Da ich als Softwareentwickler arbeite und wenig mit Theorie zu tun habe, passiert es mir natürlich nicht oft, dass mir Theorie fehlt. Bei fortgeschrittenen Themen kann ich mit 2-3 Kollegen von der Uni nicht ganz mitreden.@daki: ich habe das auch umgekehrt erlebt. Paar Leute von meiner FH, die eher durchschnittlich waren haben dann an einer Uni einen Master nachgeholt und waren da deutlich besser. Find ich jetzt auch sehr realistisch. Vom Niveau her kann sich das ganze schon deutlich unterscheiden. Aber in einem Diplom hast du zig Vorlesungen, die sich alle auf die Gesamtnote auswirken. Man ist selten in allen Vorlesungen gut. Beim Master kann man sich dann die paar Vorlesungen aussuchen, für die man sich interessiert und sich dann etwas reinhängen. Wenn man die Note optimieren will, kann man sich natürlich auch vorher umhören, wie die Profs und die Vorlesungen so sind.
-
wie gesagt: ist meine persönliche erfahrung und ich würde behaupten auch keine durchschnitts uni. kumpel der mit mir bachelor gemacht hat, ist im ba mit nem schlechten zweiter raus, ma mit 1.1.
ich würde aber spontan behaupten: "hier" schließt sogut wie niemand mit <= 1.3 ab - noten sind halt auch leider im studium noch sehr relativ.
-
Jester schrieb:
@Xin: bisher kann ich dir größtenteils zustimmen. Leider stehen in deinem letzten Posting eigentlich nur unsinnige stereotypen vom dummen theoretiker der nix von der praxis weiß und sich das mal besser vorher überlegen sollte. Schade.
Was ich an diesem Forum immer wieder interessant finde, ist dass gerade die Stammbelegschaft in vielen Beiträgen eine Konkurrenzsituation zu finden versucht, ein Theoretiker gegen Praktiker, ein Gut gegen Schlecht, ein Schwarz gegen Weiß.
Lies meinen Post nochmal mit dem Gedanken eines "sowohl als auch".
Vermutlich versteht man so viele meine Postings besser.otze schrieb:
Da muss ich Jester zustimmen. Hatte auch schwierigkeiten, den Post nicht als direkten Angriff zu interpretieren.
Gegen die FH-Studenten oder die Uni-Studenten?
otze schrieb:
Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, das du keine Informatiker meinst, sondern mathematiker mit Spezialisierung in theoretischer Informatik. Nein falsch, eigentlich war ein Eindruck: setzt der Uniabsolventen mit Lebensfernen Menschen gleich?
Ah, Du hast also an einer Uni studiert, dass Du die Uni-Absolventen angegriffen fühlst?
Schau Dir mein Posting nochmal an: Ich beschreibe beide Absolventen entsprechend ihrer Klischees - und das durchaus beabsichtigt, denn Klischees entstehen nicht nur aus Bösartigkeit, sondern sie überspitzen nunmal existierende Unterscheidungsmerkmale.
Dass es kein Angriff sein kann, sollte daran zu erkennen zu sein, dass FH-Absolvent und Uni-Absolvent in meinem Posting das gleiche Ergebnis abliefern: sie scheitern beide - halt nur aus unterschiedlichen Gründen.
Ich versuche es nochmal in Klartext: Ein Studium - egal wo - erlaubt dem Studenten, sich mit einer Materie zu beschäftigen. Fertig.
Die Pappe sagt nicht aus, ob derjenige jemand ist, der fähig in seiner Materie ist, sondern nur, dass er über mehrere Jahre alle Scheine irgendwie zusammengesammelt hat.
Entsprechend gibt es kein Schwarz oder Weiß, sondern nur Grau auf beiden Seiten.Mit den Klischees wirst Du, wie auch ich, trotzdem weiterleben müssen. Ich werde weiterhin "nur" FH-Absolvent blieben. Und das zu recht, denn obwohl ich an einer FH studiert habe, steht in meinem Posting auch klischeegetreu drin, was ich nicht so gut kann, wo ich einen Uni-Absolventen also als fähiger betrachte - sofern er seinem Klischee entspricht.
Beides heißt Informatik. Die Frage ist, was macht einem mehr Spaß, worauf möchte man den Fokus legen? Die Frage lautet nicht, was ist allgemein richtig oder falsch oder was ist gut oder schlecht.
-
Xin schrieb:
Lies meinen Post nochmal mit dem Gedanken eines "sowohl als auch".
Vermutlich versteht man so viele meine Postings besser.Ich finde das immer noch weder besonders geistreich noch besonders informativ. Generell empfinde ich als anstrengend, wenn ich Deine Postings immer mit einem "das meint er nicht so wie er's schreibt" lesen muss. Warum schreibst Du's nicht einfach so wie Du's meinst?
Vielleicht liest Du auch Dein Posting einfach selber nochmal und beachtest dabei auch geschickt eingefüllte Füllwörter wie "eventuell", die manche Teile abschwächen, und deren Fehlen an anderer Stelle andere Teile dann "eventuell" verstärkt.
Gut finde ich übrigens, dass Du am Anfang klar reingeschrieben hast, dass Du auf der FH warst, das macht zumindest klar, dass da eventuell ein bias drinsteckt.
-
Jester schrieb:
Xin schrieb:
Lies meinen Post nochmal mit dem Gedanken eines "sowohl als auch".
Vermutlich versteht man so viele meine Postings besser.Ich finde das immer noch weder besonders geistreich noch besonders informativ.
Zum einen schreibe ich auch gerne ein paar freundliche Worte für den Leser, der zwischen den Zeilen liest und stelle nicht den Anspruch, dass das von jedem verstanden werden muss. Zum anderen stelle ich auch nicht den Anspruch, dass alle meine Postings besonders geistreich und besonders informativ sind. Manchmal sind meine Postings auch nur gewöhnlich geistreich und durchschnittlich informativ.
Jester schrieb:
Generell empfinde ich als anstrengend, wenn ich Deine Postings immer mit einem "das meint er nicht so wie er's schreibt" lesen muss. Warum schreibst Du's nicht einfach so wie Du's meinst?
Tue ich. Ich meine mein für Dich anstregendes Posting einfach so, wie ich es schrieb. Beide Informatiker haben ihr 'sowohl als auch', beide werden Projekte gegen die Wand fahren und da es tatsächlich immernoch Leute gibt, die Informatiker suchen, wird es vermutlich auch Informatiker geben, die Projekte erfolgreich abschließen - sowohl von FH als auch von Uni. Auf den Gedanken kann man kommen, auch ohne, dass ich ihn schreibe.
Und weil in diesem Forum der Bedarf besteht, sich meinungsmäßig möglichst weit in eine Ecke zu verziehen und ich mich weder in die Uni- noch in die FH-Ecke stellen möchte, sind meine Postings vielleicht für manche manchmal anstrengend, weil sie mich damit nicht in eine von zwei Ecke schieben lassen, aber sie sind genau so, wie ich das meine.
Eine Meinung, die nicht in ein Extrem anwandert ist nunmal anstrengender, als eine Schwarz/Weiß-Denke.Entweder man kombiniert die Vorteile, die die jeweiligen Abschlüsse haben oder man ignoriert den Vorteil des anderen und konzentriert sich damit indirekt auf die Nachteile des bevorzugten Abschlusses.
Niemand kann alles. Wer also ein gutes Ergebnis abliefern will, sollte sich dessen bewusst sein und denjenigen fragen, der kann, was man selbst nicht kann. Und als FH-Absolvent fühle ich mich da nicht in der schlechteren Position, sondern durchaus auf Augenhöhe. Wir haben nicht den gleichen Job, aber große Überlappungen. Und ich mag den Teil, auf den sich das FH-Studium eher konzentriert hat.
Jester schrieb:
Vielleicht liest Du auch Dein Posting einfach selber nochmal und beachtest dabei auch geschickt eingefüllte Füllwörter wie "eventuell", die manche Teile abschwächen, und deren Fehlen an anderer Stelle andere Teile dann "eventuell" verstärkt.
Gut finde ich übrigens, dass Du am Anfang klar reingeschrieben hast, dass Du auf der FH warst, das macht zumindest klar, dass da eventuell ein bias drinsteckt.
Eventuell.
Aber dann wäre ich mit meiner gemäßigten Position ja eher den Uni-Absolventen entgegen gekommen.
-
Ich möchte mich auch mal wieder melden, bevor das hier zu sehr abdriftet.
Ihr habt mir durch eure Diskussion sehr dabei weitergeholfen, mir ein halbwegs gutes Bild beider Varianten zu machen.
Ich habe mich nun für die FH entschieden, da mir im Allgemeinen die Modulauswahl mehr zusagt und meine Bedenken zwecks Arbeitschancen etc. nicht zutrafen.Und nebenbei:
Ich als Unwissender und völlig parteiloser möchte anmerken, dass ich seitens Xin nichts bemerkt habe, was den Uni-Absolventen in ein schlechteres Licht rückt als den FH-Absolventen. Ich finde er ging rel. sachlich mit allem um.
Meine Meinung.Gruß
-
Moorer schrieb:
Ihr habt mir durch eure Diskussion sehr dabei weitergeholfen, mir ein halbwegs gutes Bild beider Varianten zu machen.
Ich habe mich nun für die FH entschieden, da mir im Allgemeinen die Modulauswahl mehr zusagt und meine Bedenken zwecks Arbeitschancen etc. nicht zutrafen.Dann bleibt uns nichts weiter über, als Dir bei Deinem Studium viel Erfolg zu wünschen.
Egal, wer die Pappe ausstellt, versuche - falls Du Zeit hast - noch etwas daneben zu machen. unterstütze ein OpenSource-Projekt, baue selbst ein Projekt auf, sammle über mehrere Jahre Erfahrung an einem Projekt - eben einem langjährigen Projekt, statt einer Testataufgabe, die nach einem Semester wieder weg ist. Ein langjähriges Projekt verändert sich mit der Zeit für diese Veränderungen hat ein Schulprojekt gar keine ausreichende Lebensdauer.
Neben der Tatsache, dass soetwas eine besondere Erfahrung darstellt, ist es auch ein Thema, über das gerne in Bewerbungsgesprächen gesprochen wird. Einer meiner langjährigen Moderatoren auf proggen.org erhielt aufgrund seiner Tätigkeit bei uns bereits Jobangebote kommerzieller Lernplattformen.
-
Moorer schrieb:
Ich als Unwissender und völlig parteiloser möchte anmerken, dass ich seitens Xin nichts bemerkt habe, was den Uni-Absolventen in ein schlechteres Licht rückt als den FH-Absolventen. Ich finde er ging rel. sachlich mit allem um.
Hm, ist dir nicht aufgefallen, daß er sehr Richtung Software denkt (besonders schön: "Hammer rausholen, die Software irgendwie lauffähig klopfen")? (Und noch fiese Seitenhiebe Richtung E-Technik, "Blabla-Fach" und "jeder Scheiß" :D, aber dann selbst kraß ingenieurmäßig an die Informatik herangehen ;))
-
scrub schrieb:
Moorer schrieb:
Ich als Unwissender und völlig parteiloser möchte anmerken, dass ich seitens Xin nichts bemerkt habe, was den Uni-Absolventen in ein schlechteres Licht rückt als den FH-Absolventen. Ich finde er ging rel. sachlich mit allem um.
Hm, ist dir nicht aufgefallen, daß er sehr Richtung Software denkt (besonders schön: "Hammer rausholen, die Software irgendwie lauffähig klopfen")?
Öhm... wenn man Informatik studiert, kann man auch andere Dinge in Informationsverarbeitung machen. Aber viele Informatiker nutzen Computer dafür und recht schnell landet man dann auch in der Anwendung oder Entwicklung von Software. Entsprechend sollte man als Informatiker grundsätzlich sehr in Richtung Software denken.
Ich arbeite nicht viel mit Hämmern, im Gegenteil - zumeist arbeite ich mit präzisem Chirurgenbesteck. Aber ein Chirurg hat auch Werkzeug da liegen, da wünschst Du Dir feinfühliger im Schlachthaus operiert zu werden.
Und manchmal braucht man eben auch einen Hammer, wenn man in diesem Leben fertig werden will.Chirurg bedeutet auf Deutsch übrigens "Handwerker" und deren Werkzeugkasten sind nicht anders aus als der eines Bauarbeiters. Schonmal mit einer Ratsche eine Schraube in den Knochen gedreht bekommen? Der Griff des Hammers ist nicht aus Holz ist und die Bohrmaschine aus Edelstahl, aber ansonsten lösen Chirurgen auch nur Probleme und da kann ein Hammer nützlich sein.
scrub schrieb:
(Und noch fiese Seitenhiebe Richtung E-Technik, "Blabla-Fach" und "jeder Scheiß" :D, aber dann selbst kraß ingenieurmäßig an die Informatik herangehen ;))
Ich habe nichts gegen E-Technik, im Gegenteil. Ich wünschte, ich könnte es - es stand unter den Top 3 meiner Studienwünsche.
Nur nutzt es mir nichts, wenn es als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme unterrichtet wird. Insbesondere, wenn Dir für das Informatikstudium in E-Technik Sachen beigebracht werden, die in einem (meint 1,0) alten Buch in der Bibliothek auf einer (1) Seite kurz aufgelistet werden, aber nicht erklärt werden und wo jeder E-Technik-Student Dich mit einem WTF-Blick ansieht und nur erklärt, dass das kein Mensch heute mehr so macht. Dann ist das etwas, was unter "jeder Scheiß" fällt.
Und solche Fächer hat man halt im Studium. Das bedeutet nicht, dass Du Dich nicht für E-Technik interessieren darfst oder ich mich für was besseres als einen E-Techniker halte. Ich bin Informatiker, ich muss nicht die Elektronen im Transistor zählen, das gehört nicht zu meinen Aufgaben, sofern nicht in diesem Bereich arbeite. Für mich ist das eine Auswahl aus "Blabla" und "jeder Scheiß".Aber wenn Du die Klausur bestehen willst, musst Du Dich trotzdem einarbeiten. Das ist Dein Job als Student.
Das ist nicht auf E-Technik beschränkt, wir durften auch die Feinheiten der Datenübertragung mit ISDN lernen und zwar auf Kupferebene. Was ist der Unterschied der Signalübertragung bei ISDN zu Ethernet? Nach wievielen per Spannung gesetzt Takten wird muss ein Wechsel stattfinden, um die Taktung erkenntlich zu halten und wie macht man das?
Ein Blabla-Fach. Als Informatiker ist mir das scheißegal, wenn ich Datenübertragung mache, will ich nicht wissen, wie es in der Leitung aussieht. Wir lernten ja auch nicht morsen, Flaggen schwenken oder Rauchzeichen geben.
Aber wenn man die Klausur bestehen will, dann muss man sich da reinarbeiten, die Klausur schreiben und fertig.Aber was ich dadurch gelernt habe ist, dass ich mich in jeden Scheiß reinknien kann und das Projekt wuppen kann.
Ansonsten ist ein Ingenieur ein Genius, ein Denker, der seine Gedanken in die Wirklichkeit übertragen kann. "Krass ingenieurmäßig" bedeutet kein Verzicht auf Schlagwerkzeuge. Wer Angst vor dem Hammer hat, beschränkt sich in seinen Möglichkeiten.