Tachyonentherapie, Esoterik



  • µ schrieb:

    Ich frage mich inwiefern das aus juristischer Sicht Betrug ist und ob die Anbieter solcher Produkte belangt werden können.

    Gute Frage, würde mich auch interessieren.

    Wobei ich glaube dass es nur Betrug ist, wenn der Betrüger auch weiss dass er betrügt. Man kann ja schwer jede Dumpfbacke verurteilen die sich irgendwas ehrlich einbildet, und dann ein paar "schützende Schmuckornamente" herstellt und verkauft.
    Ich fände es auch moralisch nicht richtig Leute dafür zu bestrafen dass sie leichtgläubig sind. Die werden vom Leben schon genug bestraft.

    Die Schwierigkeit wird also sein nachzuweisen dass diese Leute gegen besseres Wissen handeln. Vermute ich mal.


  • Mod

    Einfach mal anzeigen:

    Stephanie Stelzhamer
    Bahnhofstr.64
    42781 Haan

    MfG SideWinder



  • hustbaer schrieb:

    Man kann ja schwer jede Dumpfbacke verurteilen die sich irgendwas ehrlich einbildet, und dann ein paar "schützende Schmuckornamente" herstellt und verkauft.

    Es kommt wahrscheinlich drauf an, wer die besseren Anwälte hat. Wenn man von Tachyonen redet, und das ganze kommerziell aufzieht, würde ich eigentlich schon von Betrug ausgehen. Sie sagt ja nicht, das sind Schutztalismane, und ich hab keine Ahnung, wie sie funktionieren, aber sie funktionieren eben, hat mir schon meine Urgroßmutter beigebracht. Sondern sie gibt eine technische Erklärung, warum die funktionieren, die keinen Sinn macht. Da wird es glaub ich schwer haben nachzuweisen, dass sie wirklich daran glaubt und wer ihr das alles erzählt hat.



  • Hmm... hab mir mal Wiki zum Thema "Betrug" angeschaut. Hätte anfangs geglaubt das es kein Betrug ist, steht ja Prinzipiell alles da. Aber laut Wikipedia könnte es wirklich als Betrug eingestuft werden. Aber die aktuelle Lage scheint ja zu Zeigen das es gar nicht so einfach ist, solche Leute dranzukriegen. Es gibt so viele Esoterik Richtungen bei denen noch kaum einer wegen Betruges belangt wurde.
    Wer solche Leute.
    Prinzipiell scheint man im Strafrecht erstmal von einen Mündigen Bürger auszugehen der selbst entscheiden kann ob er sowas kauft oder nicht
    http://www.juraforum.de/forum/strafrecht-strafprozessrecht/betrug-mit-esoterischen-artikeln-wie-koennte-man-theretisch-dagegen-vorgehen-133095
    Problematisch wirds erst beim Ausnutzen einer Zwangslage.


  • Mod

    Mechanics schrieb:

    Es kommt wahrscheinlich drauf an, wer die besseren Anwälte hat.

    Nicht nur. Die Wahrscheinlichkeit einen Richter zu erwischen, der unter der Robe einen Elfenbeintalisman trägt um Strahlung abzuwehren ist relativ hoch.

    Leider ist die Durchseuchung mit Esoterik inzwischen sehr hoch geworden. Es kann also sein, dass vor Gericht die Liebhaberei eines Richters den Ausschlag gibt.

    Immerhin kann man sowas in jeder Apotheke kaufen:

    In Influenzinum etwa, einem Mittel, das gegen Schweinegrippe und alle anderen Grippearten schützen soll, ist bei einer C30-Verdünnung (einer 30-maligen Verdünnung von jeweils 1:100) kein einziges Partikel der Viren enthalten, aus denen die Muttertinktur angeblich gemacht wird. Auch C20-Potenzen von »anas barbariae hepatis et cordis extractum« – einem Extrakt aus Leber und Herz der Wildente –, die ebenfalls gegen Grippe helfen sollen, sind wirkstofffrei – das bestreitet kein Homöopath.

    Die Homöopathen haben eine andere Erklärung dafür, warum ihre Arzneien trotz der großen Verdünnung helfen. Sie glauben, dass das Verdünnen und Schütteln die »energetische Essenz« des Wirkstoffs auf die Wassermoleküle überträgt – nach einem Mechanismus, der allerdings noch unbekannt ist. Selbst wenn der Wirkstoff nicht im Wasser enthalten ist, so ihre These, erinnert sich die Flüssigkeit irgendwie daran. Und wenn man Zuckerkügelchen anschließend mit dem Wasser benetzt, werden die magischen Schwingungen des Wassers auf die Globuli übertragen.

    Leider gibt es auch noch solche Minister:

    http://www.ruhrbarone.de/nrw-gesundheistministerin-steffens-will-mehr-homoeopathie/

    Vermutlich hast Du als Kläger also eher das Problem, dass Du als jemand betrachtet wirst, der die Welt verschlechtern will, weil er Hilfsmittel für hilfsbedürftige Menschen aus der Welt ziehen will. Obwohl sachlich im Recht, hast Du in den Augen der Oeffentlichkeit eher das Nachsehen.



  • Als ich mir das hier alles durchgelesen habe hing mir der Unterkiefer bis zum Boden.
    Dummdreist!



  • Aber unterhaltsam.
    Im Büro hab ich gerade den Rechtshinweis auf der Seite vorgelesen und wir haben alle herzlich gelacht 😃



  • ..


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Einfaches und echtes Beten zu Gott/Om/... ist der "freeware" Weg.

    Wenn es nichts kostet, kann es auch nicht gut sein 🙂


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Einfaches und echtes Beten zu Gott/Om/... ist der "freeware" Weg.

    In

    http://www.c-plusplus.net/forum/319346

    hast Du geschrieben

    Erhard Henkes schrieb:

    Das Entscheidende ist, dass man keine Rechte hat und sich alles ständig ändern kann. Die free world schlägt zurück.

    😉



  • Ja, "freeware" ist riskant, da muss man daran glauben. 🙂
    Zumindest bleibt bei der göttlichen Freeware die Überwachung des Internets draußen. 😉



  • Ist die Existenz von Tachyonen bewiesen? Wäre mir neu.

    Ich weiß nur noch, daß das mal als Rechenmodell von Tesla eingeführt wurde, das seine Nichtbeweisbarkeit in sich trug zur Stützung einer Einsteinschen Relativitätstheorie (eher die spezielle), später von irgendeinem Russen aufgegriffen.
    Wie ein Wunsch, der zumindest in der Mathematik in sich was Praktisches hat.

    Aber bisher sind sie nicht nachweisbar und sie werden auch nie nachgewiesen werden können, auch Tesla hat nie wirklich an ihre Existenz geglaubt, genausowenig, wie ich glaube, daß mein Smartphone smarter ist als ich.

    Deswegen gehörten solche Läden genauso ausgehoben wie Wahrsagerinnen, aber es ist ja so, daß das Volk betrogen werden WILL und Einzelfälle einzelne Urteile erfordern. Man muß sich schon schwer auf die Hinterbeine hocken, um bei der Staatsanwaltschaft was Breitbandiges zu erreichen.


  • Mod

    pointercrash() schrieb:

    Deswegen gehörten solche Läden genauso ausgehoben wie Wahrsagerinnen, aber es ist ja so, daß das Volk betrogen werden WILL und Einzelfälle einzelne Urteile erfordern. Man muß sich schon schwer auf die Hinterbeine hocken, um bei der Staatsanwaltschaft was Breitbandiges zu erreichen.

    Ich habe gehört, es soll sogar Leute geben, die Geld damit machen, den Leuten Geistergeschichten über ein Leben nach dem Tod zu erzählen. Mit riesigen Kultzentren in den besten Lagen fast jeder Stadt und politischen Verbindungen bis ganz nach oben.



  • Activia Jogurt ist ein schönes Beispiel wie man Leuten einen Knopf an den Backen näht.

    Lustig finde ich hierbei die Aussage eines wissentschaftlichen Beweises mittels Studien.



  • SeppJ schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Deswegen gehörten solche Läden genauso ausgehoben wie Wahrsagerinnen, aber es ist ja so, daß das Volk betrogen werden WILL und Einzelfälle einzelne Urteile erfordern. Man muß sich schon schwer auf die Hinterbeine hocken, um bei der Staatsanwaltschaft was Breitbandiges zu erreichen.

    Ich habe gehört, es soll sogar Leute geben, die Geld damit machen, den Leuten Geistergeschichten über ein Leben nach dem Tod zu erzählen. Mit riesigen Kultzentren in den besten Lagen fast jeder Stadt und politischen Verbindungen bis ganz nach oben.

    314159265358979 schrieb:

    [SeppJ], ich liebe dich. Lass uns heiraten, okay?

    😃 👍



  • Wollt sagen, wieso bei solchen Dingen aufhören? Die Arznei-, Lebensmittel- und auch sonstigen Konzerne, die Produkte in irgendeiner Form herstellen, lügen doch auch oft, dass sich die Balken biegen. Das nennt man dann trotzdem noch Marketing. Am Besten finde ich immer alle Superlative.

    Das ist eigentlich noch bösartiger. Bei dieser Seite merkt wenigstens jeder, dass es Quatsch ist. Andererseits: Wer es glaubt, glaubt oft auch so fest dran, dass evtl. ein starker Placebo-Effekt eintritt. Dann hat man eine selbsterfüllende Prophezeiung und am Ende doch die positiven Effekte, die man sich gewünscht hat.

    Nagut, das könnte bei Lebensmitteln auch zutreffen und bei Arznei auch. Vielleicht ist es doch am Ende nur dasselbe Verbrechen. Aber verbieten kann man das nicht, dafür wird es schon reichen, wenn man am Ende steht, dass es nicht wissenschaftlich belegt ist.


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