Bundestagswahl
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Xin schrieb:
Z schrieb:
Ich könnte heutzutage niemals SPD wählen. Eine Partei die einen Rassisten wie Sarrazin und einen verkappten Rechtspopulisten wie Buschkowsky in ihren Reihen hat ist unglaubwürdig in Bezug auf linke Positionen.
Die Parteiposition kann dabei von einzelnen Positionen deutlich abweichen - zum Beispiel von der Position von Sarrazin. In einer Demokratie muss man aber adäquat mit Gegenpositionen umgehen und daher finde ich es richtig, dass Sarrazin in der SPD bleiben darf, wo er in einer einer Masse Linker untergeht, statt rausgeworfen zu werden und dort bei den Rechten herausragt.
Demokratie bedeutet Diskussion und Diskussion bedeutet, dass man Standpunkte austauscht, aber auch verändert. Die Chance, Menschen mit extremen Standpunkten in einer gemäßigten Gruppe auf Normalmaß zu schleifen ist deutlich höher, als sie vor die Tür zu setzen, wo sie sich zu einer eigenen Gruppierung mit deutlich mehr Gewicht versammeln können.
Kann ja sein dass du ein bißchen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ganz geil findest, weshalb du hier Scheinargumente konstruierst, nach denen Menschenfeinde wie Sarrazin einen Platz in der SPD haben sollen. Ich finde so etwas grundvekehrt. Wäre ich in der SPD gewesen, hätte ich ihr längst den Rücken gekehrt, weil sie zulässt dass rassistische Hetzer und Spalter der Gesellschaft wie Sarrazin dort Mitglied sein dürfen.
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Z schrieb:
Kann ja sein dass du ein bißchen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ganz geil findest, weshalb du hier Scheinargumente konstruierst, nach denen Menschenfeinde wie Sarrazin einen Platz in der SPD haben sollen. Ich finde so etwas grundvekehrt. Wäre ich in der SPD gewesen, hätte ich ihr längst den Rücken gekehrt, weil sie zulässt dass rassistische Hetzer und Spalter der Gesellschaft wie Sarrazin dort Mitglied sein dürfen.
Nein, ich finde Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nicht "geil", aber ich bin auch kein Menschenfeind und das bedeutet, dass ich mit Menschen, die einen an der Klatsche haben beschäftige und versuche sie in die Gesellschaft zurück zu holen und ihnen argumentativ zu vermitteln, weshalb Rassismus und Fremdenfeindlichkeit kein bisschen "geil" sind.
Das geht aber nicht, wenn man sie ausgrenzt. Man muss solche Menschen in eine Gesellschaft holen, in der sie sehen können, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keinen Zweck haben.
Alle Menschen sind Teil der Gesellschaft. Ausländer, Deutsche, Behinderte, Homosexuelle, Rassisten, Faschisten, Fremdenfeindliche, Frauenfeindliche, Feministinnen und Feministen - alles ganz normale Bürger: Und damit muss man irgendwo auch klar kommen.
Einfacher ist natürlich zu sagen: "Geh weg". Aber was unterscheidet Dich dann dann von einem Sarrazin? Doch bloß, dass Sarrazin "Geh weg" zu den Türken sagt und Du zu Menschen, die eine soziale Behinderung haben.
Ich würde Sarrazin eher mal in eine türkische Familie einladen. Nirgends bin ich so gastfreundlich aufgenommen worden, da wurde Tee gekocht. Entweder kann man Herrn Sarrazin mal so ein Erlebnis vermitteln, so dass er vielleicht etwas dazulernt und seine Botschaft überdenkt oder man kann ihn halt ausgrenzen und ihn seine Botschaft weiter verkünden lassen.
Ich glaube nicht an Grüppchen - auch wenn sie sich selbst als Sozialdemokratisch bezeichnen. Ich glaube an eine Gruppe: Wir alle als Gesellschaft - im kulturellen Austausch und Toleranz gegenüber der kulturellen Vorlieben der anderen.
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Wähle Ideen, niemals Menschen
Finde ich zwar gut, aber ich hoffe, Du unterstellst den Grünen damit nicht, dass sie auch "grüne Ideen" haben bzw. ihr Schwerpunkt gute (also umsetzbare und gleichzeitig nicht für andere grüne Bereiche schädliche) liegt. Das sagt zwar der Name, doch ist das wirklich noch die Idee hinter der Partei?
Also muss man erstmal die Idee ausfindig machen, die wirklich dahintersteckt und sich dann fragen, ob man die will. Viele Parteien tun zwar so, als stünden sie für etwas, aber man muss sich doch fragen, ob sie überhaupt noch eine Idee haben.
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Eisflamme schrieb:
Wähle Ideen, niemals Menschen
Finde ich zwar gut, aber ich hoffe, Du unterstellst den Grünen damit nicht, dass sie auch "grüne Ideen" haben bzw. ihr Schwerpunkt gute (also umsetzbare und gleichzeitig nicht für andere grüne Bereiche schädliche) liegt. Das sagt zwar der Name, doch ist das wirklich noch die Idee hinter der Partei?
Gute Frage.
Man kann natürlich auch anders fragen: Wenn Dir die Grünen in ihren grünen Ideen nicht weit genug gehen, sie nicht konsequent genug sind, wen könnte man stattdessen wählen?
Eine Wahl bedeutet ja nicht, dass Du Dein Ideal wählen kannst - außer Du gründest Deine eigene Partei - sondern nur, dass Du eine Richtung wählst. Und wenn es um Umweltfragen geht, sehe ich die Grünen noch eher in vorderer Reihe.
Im Bundestag landet sowieso nicht die eine Partei, schonmal gar nicht die Grünen. Aber jede Stimme für die Grünen ist auch ein Zeichen für die großen Parteien, die den Kanzler und die Regierungsmehrheit stellen. Damit ändert man durchaus etwas ändern.
Eisflamme schrieb:
Also muss man erstmal die Idee ausfindig machen, die wirklich dahintersteckt und sich dann fragen, ob man die will. Viele Parteien tun zwar so, als stünden sie für etwas, aber man muss sich doch fragen, ob sie überhaupt noch eine Idee haben.
Sollte man das nicht bei allen Parteien? Die CDU wird mit Sicherheit die meisten Stimmen erhalten, obwohl Frau Merkel durch ihr Verhalten in den letzten vier Jahren sehr deutlich gemacht hat, dass sie ihre Partei und vor allem sich selbst, um jeden Preis an der Macht halten will. Das ist Idee der Merkel-Partei. Die Wahlversprechen sind nicht finanzierbar - wie die eigenen Ministerien schon kritisieren - es werden wieder blühende Landschaften versprochen, während im Hintergrund schon feststeht, dass Deutschland vermutlich wegen verfehlter EU-Politik in diesem Jahr 28 Milliarden an Griechenland sponsert. 350 Euro pro Bürger, macht 1050 Euro für den alleinverdienden Familienvater (sofern er nur ein Kind hat - sonst wird's teurer).
Welche Idee könnte die CDU haben, diese Info hinter die Wahl zu packen?
Die Piraten haben schöne Ideen, sie halten Ideale hoch. Aber durchführbar ist das meiste wohl nicht.
Es gibt nicht perfekte Wahl. Die Frage ist, mit welcher Wahl man brauchbar leben kann.
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Xin schrieb:
Alle Menschen sind Teil der Gesellschaft. Ausländer, Deutsche, Behinderte, Homosexuelle, Rassisten, Faschisten, Fremdenfeindliche, Frauenfeindliche, Feministinnen und Feministen - alles ganz normale Bürger: Und damit muss man irgendwo auch klar kommen.
Nein, mit Faschisten und Rassisten muss niemand klar kommen. Sie gehören ganz klar ausgegrenzt und geächtet. Solche Typen müssen spüren dass ihre Gesinnung nicht toleriert wird. Man redet nicht mit ihnen und man geht wegen ihnen auch keine Kompromisse ein. Man sollte die Toleranz nie so weit treiben, daß die Intoleranten Vorteile daraus ziehen können.
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Z schrieb:
Xin schrieb:
Alle Menschen sind Teil der Gesellschaft. Ausländer, Deutsche, Behinderte, Homosexuelle, Rassisten, Faschisten, Fremdenfeindliche, Frauenfeindliche, Feministinnen und Feministen - alles ganz normale Bürger: Und damit muss man irgendwo auch klar kommen.
Nein, mit Faschisten und Rassisten muss niemand klar kommen. Sie gehören ganz klar ausgegrenzt und geächtet. Solche Typen müssen spüren dass ihre Gesinnung nicht toleriert wird. Man redet nicht mit ihnen ...
Lesen und verstehen. Du musst damit klarkommen, dass die Gesellschaft nicht nur aus Menschen besteht, die so sind, wie Du sie gerne hättest.
Und wenn Du jemanden spüren lassen möchtest, dass Du ihn nicht magst, bist Du ein Arsch. Du kannst jemandem mitteilen, dass Du seine Gesinnung nicht magst und ihm erklären, warum nicht. Aber Du musst ihn auch einladen, etwas anderes kennen zu lernen und das ist genau das Gegenteil von ausgrenzen.
Ob er sich dann von Dir abwendet ist seine Sache, aber Du musst ihn zu Dir einladen, wenn Du etwas besser machen willst, als die Leute, die andere ausgrenzen.
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Xin schrieb:
Und wenn Du jemanden spüren lassen möchtest, dass Du ihn nicht magst, bist Du ein Arsch.
Und du bist ein Nazischmuser. Offenbar sind wir beide nicht perfekt. :p
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Z schrieb:
Xin schrieb:
Und wenn Du jemanden spüren lassen möchtest, dass Du ihn nicht magst, bist Du ein Arsch.
Und du bist ein Nazischmuser. Offenbar sind wir beide nicht perfekt. :p
Das ist für mich keine Beleidigung, eher ein Lob.
Ich muss mit Nazis nicht die Gesinnung teilen, aber ich finde es gut, wenn man in einem Menschen nicht nur die fehlgeleitete Gesinnung sieht, sondern auch das Potential, dass so ein Mensch hat, sich für die Gesellschaft positiv einzubringen.
Man muss auch mal klar sagen, dass Du und ich offenbar das Glück hatten, in einem toleranten Umfeld aufzuwachsen, das uns genügend Reize lieferte, um selbst Toleranz entwickeln zu können. Ich kann einem Menschen nicht zum Vorwurf machen, wenn er in das falsche Umfeld geboren wird.Wenn Du mich da als "Nazischmuser" bezeichnest, also als jemand, der auf Menschen zugeht und sich mit ihnen auseinandersetzt, dann finde ich dass das dem Bild entspricht, dass ich gerne von mir sehen möchte und dem ich zu entsprechen versuche. Ich bin dann das Umfeld, dass sich durch mich für einen solchen Menschen wandelt und in dem er hoffentlich neue Möglichkeiten, Perspektiven und damit auch eine überdachte Gesinnung finden kann.
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@Xin: Schoener Rant gegen Merkel...
Warum ich der Meinung bin, dass Merkel ihre Sache ganz gut gemacht hat, ist einfach ein Vergleich der Situation in Deutschland vor 8 Jahren und jetzt. Vor allem die Arbeitslosenzahlen sind von 4.860.234 im Jahr 2005 auf 2.896.985 im Jahr 2012 gesunken. Und das ging nicht alles in geringfuegige Beschaeftigung. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschaeftigung ist gewachsen. Bedenkt man, dass diese Senkung der Arbeitslosenzahlen in einer Zeit vor sich gegangen ist, in der die Euro-Krise stattfand, dann ist das gar nicht schlecht. Du magst einwenden, dass das alles auf die Agenda-Politik ihres Vorgaengers zurueckzufuehren ist, das sehe ich allerdings nicht. Auch unter Merkel wurden einige Reformen gemacht, die den Standort Deutschland gestaerkt haben. Zum Beispiel die Unternehmenssteuerreform oder das Wachstumsbeschleunigungsgesetz.
Im Uebrigen denke ich, dass der Umgang Merkels mit der Eurokrise durchaus sehr gut ist und ich gehe auch davon aus, dass sich durch den Reformdruck, den die Troika auf die Krisenlaender ausuebt, langfristig gesehen die Situation in diesen Laendern zum besseren wendet. Eigentlich sieht man ja sogar jetzt schon an der Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone, dass es so langsam wieder aufwaerts geht. Ob man dann nochmal etwas Geld in diese Laender stecken muss, ist eine andere Sache, solange die Laender die entsprechenden Reformen durchfuehren. Die linken Parteien haben nach meinem Verstaendnis eher die Auffassung, dass man diese Laender ganz ohne Reformdruck unterstuetzen sollte. Ich sehe nicht, wie das funktionieren sollte. Die Struktur in diesen Laendern wuerde sich dadurch nicht aendern und entsprechend haette man nach kurzer Zeit wieder die gleichen Probleme.
Bei der Abwaegung zwischen Frau Merkel und Herrn Steinbrueck muss ich auch sagen, dass Frau Merkel auf mich insgesamt den Eindruck macht, dass sie im Vergleich zu Herrn Steinbrueck wesentlich durchdachter handelt. ...eigentlich sieht man bei Herrn Steinbrueck in jeder kleinen Geste und Aeusserung, dass er handelt, ohne zu denken. Ich halte es nicht fuer gut, einen derart impulsiv handelnden Menschen als Kanzler zu haben.
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Z schrieb:
Und du bist ein Nazischmuser. Offenbar sind wir beide nicht perfekt. :p
Ist er nicht.
Und man sollte mit solchen Unterstellungen immer vorsichtig sein. Jetzt kommen von linksextremen Gruppen schon Gewalt- bis Morddrohungen gegen Mitglieder einer neuen Partei, weil linke und Grüne diese Partei als rechtsradikal bezeichnen, obwohl sie das nicht ist. Was sind denn das für Zustände, wo man nicht einmal mehr über den Euro diskutieren kann, ohne verprügelt zu werden?
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Xin:
Ja, alles gute Argumente. Ich bin auch nicht Pro CDU, da ist die Ideenfindung noch schwieriger.Jetzt kommen von linksextremen Gruppen schon Gewalt- bis Morddrohungen gegen Mitglieder einer neuen Partei, weil linke und Grüne diese Partei als rechtsradikal bezeichnen, obwohl sie das nicht ist. Was sind denn das für Zustände, wo man nicht einmal mehr über den Euro diskutieren kann, ohne verprügelt zu werden?
Der Umgang mit linksextremen Anhängern ist aber auch einfach schlecht. Die Presse interessiert sich nicht dafür, nur rechtsextreme Dinge zählen. Das ist ein massives Ungleichgewicht, der linksextreme Gewalt ggü. rechtsextremer Gewalt begünstigt. Man sollte beides gleich behandeln und gleich publik machen.
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Und du bist ein Nazischmuser. Offenbar sind wir beide nicht perfekt. :p
"Willst du mit einem Nazi schmusen,
hilft nur eins: zeig deinen Busen.Schnell wird er zu dir dann kommen,
um deine beiden Busen zu besonnen.Die rechte Hand, ganz unoriginell,
packt er an sein Fahrgestell.Die linke Hand, ausgestreckt wie ein Segen,
möchte er an deinen Busen legen.Doch voller Entsetzen erkennt er erst dann,
dass ist keine Frau, sondern ein Mann!!!"Oh großer Führer wir folgen dir!"
Zu des Wannsinns letzter Tür!!!"Bitte ein Bit
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Gregor schrieb:
@Xin: Schoener Rant gegen Merkel...
Das wäre ohne Frau Merkel so nicht möglich gewesen, leider ist es keine Übertreibung, sondern eher eine Zusammenfassung der auffälligsten Punkte.
Gregor schrieb:
Warum ich der Meinung bin, dass Merkel ihre Sache ganz gut gemacht hat, ist einfach ein Vergleich der Situation in Deutschland vor 8 Jahren und jetzt. Vor allem die Arbeitslosenzahlen sind von 4.860.234 im Jahr 2005 auf 2.896.985 im Jahr 2012 gesunken. Und das ging nicht alles in geringfuegige Beschaeftigung. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschaeftigung ist gewachsen. Bedenkt man, dass diese Senkung der Arbeitslosenzahlen in einer Zeit vor sich gegangen ist, in der die Euro-Krise stattfand, dann ist das gar nicht schlecht. Du magst einwenden, dass das alles auf die Agenda-Politik ihres Vorgaengers zurueckzufuehren ist, das sehe ich allerdings nicht.
Nein, das sehe ich auch nicht alleine so. Da wäre dann auch noch die Änderung der statistischen Erfassung, bei der ältere Arbeitslose, die bekanntlich schlecht zu vermitteln sind, eben einfach nicht mehr gezählt werden. Oder 1 Euro-Jobber, sind offiziell nicht arbeitslos, genauso wie Krankgeschriebene übergangsweise Arbeit haben und die Leute, die ein Bewerbungstraining nach dem anderen durchlaufen.
Gregor schrieb:
Auch unter Merkel wurden einige Reformen gemacht, die den Standort Deutschland gestaerkt haben. Zum Beispiel die Unternehmenssteuerreform oder das Wachstumsbeschleunigungsgesetz.
Letzteres beinhaltete die lustige Hotelsubvention. ^^
Natürlich hat Merkel in der Zeit auch ein paar sinnvolle Sachen gemacht. Aber hallo... eine Legislaturperiode sind vier Jahre. Erinnerst Du Dich noch an den Beginn der letzten Wahlperiode? Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz ist vom Ende 2009. Da verhandelten die FDP und CDU noch, ob sie mit einander klarkommen wollen und nannten das Regierung.
Gregor schrieb:
Im Uebrigen denke ich, dass der Umgang Merkels mit der Eurokrise durchaus sehr gut ist und ich gehe auch davon aus, dass sich durch den Reformdruck, den die Troika auf die Krisenlaender ausuebt, langfristig gesehen die Situation in diesen Laendern zum besseren wendet.
DAS wird passieren - die Frage ist wie.
Griechenland kann heute nicht mehr selbstständig auf eigene Beine kommen. Die Schulden sind höher als zu Beginn der Krise. Die Griechen werden verheizt und damit meine ich nicht deren Regierung, sondern die Leute.Natürlich muss auf Griechenland - die griechische Regierung - Reformdruck ausgeübt werden. Aber das griechische Volk verhungert teilweise. Eltern müssen ihre Kinder in Heime geben, weil sie kein Essen kaufen können, weil es keine Sozialsysteme mehr gibt.
Irgendwo muss man auch mal aufhören, also entweder selbst Geld in die Hand nehmen oder die Griechen aus dem Euro entlassen und Geld verlieren. Auch wenn es den Finanzen weh tut, wenn Menschen sterben, Kinder von den Eltern getrennt werden, geht ein demokratisch gewählter Machtpolitiker zu weit.Reformen müssen in Griechenland sein, aber die Menschen, die es betrifft, müssen überleben können, müssen die Chance zum Wiederaufbau haben.
Die Chance haben die Griechen uns Deutschen nach dem Krieg übrigens auch gegeben. Die haben noch was gut bei uns und das, was Merkel da diktiert hat, was vom IWF inzwischen auch deutlich kritisiert wurde, ist nicht meine Vorstellung von 'Du hast was gut bei mir'.Es ist einfach keine Hilfe, wenn es den Menschen nach ihrer Politik schlechter geht als davor. Was Merkel natürlich nicht alleine zu verantworten hat, aber sie war eben auch nicht diejenige, die eine brauchbare Richtung vorgegeben hat, obwohl die CDU bereits über Erfahrung in dem Thema besitzt. Wir hätten aus der Einheit mit der Ex-DDR lernen können, stattdessen wiederholt man die Fehler: Ausverkauf der Staatsbetriebe, Rezession, Arbeitslosigkeit.
Gregor schrieb:
Eigentlich sieht man ja sogar jetzt schon an der Entwicklung der Wirtschaft in der Eurozone, dass es so langsam wieder aufwaerts geht.
Das gilt nicht für die Länder, die Frau Merkel unter Druck setzt. Für Griechenland gilt, es geht nicht mehr so schnell bergab, aber es ist weiterhin steil.
Gregor schrieb:
Bei der Abwaegung zwischen Frau Merkel und Herrn Steinbrueck muss ich auch sagen, dass Frau Merkel auf mich insgesamt den Eindruck macht, dass sie im Vergleich zu Herrn Steinbrueck wesentlich durchdachter handelt. ...eigentlich sieht man bei Herrn Steinbrueck in jeder kleinen Geste und Aeusserung, dass er handelt, ohne zu denken. Ich halte es nicht fuer gut, einen derart impulsiv handelnden Menschen als Kanzler zu haben.
Das glaube ich nicht.
Steinbrück ist deutlich agiler als Merkel, gerade was seine Persönlichkeit und Außendarstellung angeht. Und das finde ich gut. Ich mag Menschen mit Ecken und Kanten. Solche Menschen regen zur Diskussion an, während Merkel regelrecht diskussionsmüde macht, weil es eh keinen Zweck hat, mit einem teflonbeschichteten Plätzchenbackautomaten zu diskutieren. Und wenn man eh nix zu melden hat, warum sich dann um Politik kümmern?
Politisch halte ich Steinbrück für deutlich strukturierter als Merkel. Ich halte ihn für einen Vernunftsmenschen, was nicht bedeutet, dass er nicht auch kontrolliert unvernünftig sein kann: Wie mit dem Stinkefinger.
In die Person Steinbrück kann ich mich sehr gut reinversetzen und mir gefällt das. Ich kann mich auch in die Person Merkel reinversetzen, darum würde ich sie nie wählen, obwohl mir die Idee einer Bundeskanzlerin grundsätzlich zusagt. Aber eben nicht die Merkel.Eisflamme schrieb:
Die Presse interessiert sich nicht dafür, nur rechtsextreme Dinge zählen. Das ist ein massives Ungleichgewicht, der linksextreme Gewalt ggü. rechtsextremer Gewalt begünstigt. Man sollte beides gleich behandeln und gleich publik machen.
Der Spiegel hat darüber mal interessant berichtet. Mehrere Nazis verkloppen Linke und zeigten die Linken anschließend an. So schnell hat man die Statistik bzgl. Fälle linksextremer Gewalt beeinflusst. Der verprügelten Linken konnte seine Gewalttat allerdings nicht nachgewiesen werden...
In dem Fall wurde ein im Auto flüchtender Linker angezeigt, weil er versucht habe Rechte zu überfahren. Das Kamerateam saß bei der Aktion im Auto, die Rechten griffen den Fahrer inkl. Fahrzeug an und der Fahrer flüchtete lediglich.
Ansonsten sollte man Gewalt immer bekämpfen, egal aus welcher Richtung. Aber traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast... Das Ungleichgewicht ist schon so, dass die höhere Berichtdichte von rechter Gewalt gerechtfertigt ist.
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Xin schrieb:
Ich muss mit Nazis nicht die Gesinnung teilen, aber ich finde es gut, wenn man in einem Menschen nicht nur die fehlgeleitete Gesinnung sieht, sondern auch das Potential, dass so ein Mensch hat, sich für die Gesellschaft positiv einzubringen.
Das ist bei Faschos quasi nicht vorhanden. Sie sind zu 100% destruktiv.
Xin schrieb:
Man muss auch mal klar sagen, dass Du und ich offenbar das Glück hatten, in einem toleranten Umfeld aufzuwachsen, das uns genügend Reize lieferte, um selbst Toleranz entwickeln zu können. Ich kann einem Menschen nicht zum Vorwurf machen, wenn er in das falsche Umfeld geboren wird.
Es werden ihnen genügend Ausstiegsmöglichkeite aus dem braunen Sumpf geboten. Niemand muss Neonazi sein oder bleiben. Wer es aber trotzdem bleibt, der muss mit den Konsequenzen leben. Und die sind alles andere als angenehm.
Xin schrieb:
Wenn Du mich da als "Nazischmuser" bezeichnest, also als jemand, der auf Menschen zugeht und sich mit ihnen auseinandersetzt, dann finde ich dass das dem Bild entspricht, dass ich gerne von mir sehen möchte und dem ich zu entsprechen versuche.
Dieses Bild ist aber auch abhängig von der Perspektive des Betrachters. Aus meiner Sicht bist du nämlich ein ziemlich naiver Mensch. Das siehst du sicherlich nicht so.
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Eisflamme schrieb:
Der Umgang mit linksextremen Anhängern ist aber auch einfach schlecht. Die Presse interessiert sich nicht dafür, nur rechtsextreme Dinge zählen. Das ist ein massives Ungleichgewicht, der linksextreme Gewalt ggü. rechtsextremer Gewalt begünstigt. Man sollte beides gleich behandeln und gleich publik machen.
Der Unterschied ist dass linksextreme Gewalt in der Regel hehre Motive hat. Wenn Linksextremisten zum Beispiel einen Bundeswehr-Fuhrpark in Flammen aufgehen lassen, denn tun sie dies weil diese Fahrzeuge im Einsatzgebiet den Kriegshandlungen direkt oder indirekt dienen und letzlich am Tod von Menschen beteiligt sind. Rechtsextreme Gewalt hingegen ist ausschließlich blanker Hass gegen gewisse Menschengruppen, wegen ihrer Religion, Abstammung oder politischen Haltung. Das ist um Dimensionen verwerflicher.
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Xin schrieb:
Gregor schrieb:
Warum ich der Meinung bin, dass Merkel ihre Sache ganz gut gemacht hat, ist einfach ein Vergleich der Situation in Deutschland vor 8 Jahren und jetzt. Vor allem die Arbeitslosenzahlen sind von 4.860.234 im Jahr 2005 auf 2.896.985 im Jahr 2012 gesunken. Und das ging nicht alles in geringfuegige Beschaeftigung. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschaeftigung ist gewachsen. Bedenkt man, dass diese Senkung der Arbeitslosenzahlen in einer Zeit vor sich gegangen ist, in der die Euro-Krise stattfand, dann ist das gar nicht schlecht. Du magst einwenden, dass das alles auf die Agenda-Politik ihres Vorgaengers zurueckzufuehren ist, das sehe ich allerdings nicht.
Nein, das sehe ich auch nicht alleine so. Da wäre dann auch noch die Änderung der statistischen Erfassung, bei der ältere Arbeitslose, die bekanntlich schlecht zu vermitteln sind, eben einfach nicht mehr gezählt werden. Oder 1 Euro-Jobber, sind offiziell nicht arbeitslos, genauso wie Krankgeschriebene übergangsweise Arbeit haben und die Leute, die ein Bewerbungstraining nach dem anderen durchlaufen.
Mir ist bewusst, dass waehrend der Rot-Gruenen Vorgaengerregierung eine Aenderung der Erfassung der Arbeitslosenzahlen vorgenommen wurde. Unter der Regierung Merkel ist mir das aber nicht zu Ohren gekommen. Insofern sehe ich keinen Grund, warum man nicht die Arbeitslosenzahlen vom Anfang ihrer Amtszeit bis jetzt mit einander vergleichen kann. Habe ich da einfach etwas verpasst? Hast Du mal einen Link der eine Aenderung der Zaehlweise der Arbeitslosen in den letzten beiden Legislaturperioden belegt?
Ich denke, die Zahlen stimmen durchaus. Sie passen ja auch zu anderen Entwicklungen der letzten Jahre. Zum Beispiel sind die Sozialabgaben vom Lohn in den letzten Jahren eher runter gegangen.
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Das Ungleichgewicht ist schon so, dass die höhere Berichtdichte von rechter Gewalt gerechtfertigt ist.
Was ist dafür denn Deine Quelle?
Ich kenne mehrere Polizisten, die viel mit Gewalttätern zu tun haben. Und da ist es eben überhaupt nicht so, dass Rechtsextreme seltener oder aggressiver wären, die Linken machen mindestens genau so viel Müll. Dort ist aber auch klar, dass wenn die Presse kommt, rechtsextreme Gewalt grundsätzlich mehr Schlagzeilenpotential als linksextreme Gewalt hat. Logischerweise deswegen, weil man bei Rechtsextremismus immer noch schön die Historie und die damit verbunden viel größere Empörung einbringen kann. Also hat man mehr Emotionen dahinter und mehr Emotionen schaffen mehr Absatz. Ganz einfacher Mechanismus.
Leider ist die Presse da über Zeitschriften und Fernsehsender hinweg ähnlich schlecht, daher kann man daran überhaupt nichts über die Berechtigung höherer Berichtdichte ablesen.
Oder hast Du direkte Quellen statt verfälschstes Zeitungsgeschreibsel?
Der Unterschied ist dass linksextreme Gewalt in der Regel hehre Motive hat. Wenn Linksextremisten zum Beispiel einen Bundeswehr-Fuhrpark in Flammen aufgehen lassen, denn tun sie dies weil diese Fahrzeuge im Einsatzgebiet den Kriegshandlungen direkt oder indirekt dienen und letzlich am Tod von Menschen beteiligt sind.
Die Linksextremen retten also im Endeffekt Menschenleben.
Es mag sein, dass Rechtsextreme weniger motiviert (im Sinne von Motive innehabend) sind als Linksextreme, aber Deine Ansicht ist mir zu schwarz-weiß, es stimmt einfach nicht, dass Linksextreme immer solche Motive haben, da gibt es auch genug, die einfach blanken Hass und blanke Gewalt ausüben, das ist auch die deutliche Überzahl, würde ich Mal behaupten.
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Z schrieb:
Der Unterschied ist dass linksextreme Gewalt in der Regel hehre Motive hat.
Gewalt und hehre Motive in einem Satz zu kombinieren halte ich für gewagt.
Z schrieb:
Wenn Linksextremisten zum Beispiel einen Bundeswehr-Fuhrpark in Flammen aufgehen lassen, denn tun sie dies weil diese Fahrzeuge im Einsatzgebiet den Kriegshandlungen direkt oder indirekt dienen und letzlich am Tod von Menschen beteiligt sind.
Oder an deren Schutz.
Gregor schrieb:
Ich denke, die Zahlen stimmen durchaus. Sie passen ja auch zu anderen Entwicklungen der letzten Jahre. Zum Beispiel sind die Sozialabgaben vom Lohn in den letzten Jahren eher runter gegangen.
Was ich für eine ziemlich dumme Idee halte. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen bald in Rente, werden älter und damit für die Krankenkassen teurer. Wer ist dann eigentlich noch da, um das zu zahlen?
Immerhin zahlen wir die Ersparnisse ja inzwischen schon wieder aus.Eisflamme schrieb:
Das Ungleichgewicht ist schon so, dass die höhere Berichtdichte von rechter Gewalt gerechtfertigt ist.
Was ist dafür denn Deine Quelle?
Ich kenne mehrere Polizisten, die viel mit Gewalttätern zu tun haben. Und da ist es eben überhaupt nicht so, dass Rechtsextreme seltener oder aggressiver wären, die Linken machen mindestens genau so viel Müll.
Ob man jetzt von Linksextremisten einen auf den Deckel bekommt oder von Rechtsextremisten hängt ja auch ein wenig von der Location ab.
Eisflamme schrieb:
Dort ist aber auch klar, dass wenn die Presse kommt, rechtsextreme Gewalt grundsätzlich mehr Schlagzeilenpotential als linksextreme Gewalt hat. Logischerweise deswegen, weil man bei Rechtsextremismus immer noch schön die Historie und die damit verbunden viel größere Empörung einbringen kann. Also hat man mehr Emotionen dahinter und mehr Emotionen schaffen mehr Absatz. Ganz einfacher Mechanismus.
Schon klar, aber - zumindest soweit mir bekannt - sind die Zahlen rechtsextremistisch eingestufter Fälle deutlich höher.
Eisflamme schrieb:
Oder hast Du direkte Quellen statt verfälschstes Zeitungsgeschreibsel?
hehehe, wir alle haben unsere Weltanschauung aus den Medien, denn ich gehe mal davon aus, dass wir nicht überall dabei sein können.
Ich versuche mir möglichst viel davon zu merken und bei Themen, die mich interessieren, möglichst viele Artikel zu lesen, um mehr als eine Perspektive zu erhalten. Oder eben mit anderen - wie hier - zu diskutieren, um zusätzliche Ansichten vermittelt zu bekommen.Die Wahrheit liest man selten.
Man ist selbst ja so selten involviert. Aber wenn es danach geht, kann ich die CDU auch nicht wählen, denn mit denen habe ich auch schon persönlich die Erfahrung gemacht, dass ihr Demokratie ziemlich am Allerwertesten vorbei geht.
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Eisflamme schrieb:
Die Linksextremen retten also im Endeffekt Menschenleben.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Linke kämpfen generell gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und menschenverachtende Zusammenhänge. Und Linksextreme tun dies eben mit radikalen Methoden.
Eisflamme schrieb:
Es mag sein, dass Rechtsextreme weniger motiviert (im Sinne von Motive innehabend) sind als Linksextreme, aber Deine Ansicht ist mir zu schwarz-weiß, es stimmt einfach nicht, dass Linksextreme immer solche Motive haben, da gibt es auch genug, die einfach blanken Hass und blanke Gewalt ausüben, das ist auch die deutliche Überzahl, würde ich Mal behaupten.
Das ist nicht richtig. Ich habe gute Kontakte in die linksextreme Szene, und mir ist nicht eine einzige Aktion bekannt die aus Hass oder purem Spaß an der Gewalt durchgeführt wurde. Die Aktionen sind meistens genau geplant, und es wurde vorher viel Gehirnschmalz investiert, um die Notwendigkeit eines Anschlags usw. herauszuarbeiten. Zudem sind Linksextremisten zumeist darauf bedacht, dass Unbeteiligte nicht gefährdet werden.
Hass, Dummheit und instinktgetriebenes Handeln auf dem Sektor der politischen Gewalt kommt ausschießlich von rechts.
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Xin schrieb:
Gregor schrieb:
Ich denke, die Zahlen stimmen durchaus. Sie passen ja auch zu anderen Entwicklungen der letzten Jahre. Zum Beispiel sind die Sozialabgaben vom Lohn in den letzten Jahren eher runter gegangen.
Was ich für eine ziemlich dumme Idee halte. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen bald in Rente, werden älter und damit für die Krankenkassen teurer. Wer ist dann eigentlich noch da, um das zu zahlen?
Immerhin zahlen wir die Ersparnisse ja inzwischen schon wieder aus.Naja, wir haben uns eben historisch fuer ein umlagefinanziertes Sozialsystem entschieden. Das hat Vor- und Nachteile gegenueber einem kapitalgedeckten System. Der Nachteil ist die Abhaengigkeit von der demographischen Entwicklung. Der Vorteil ist, dass nicht ploetzlich wegen einem Boersencrash alle Ansprueche weg sind. Soviel ich weiss, wird das umlagefinanzierte System vor allem von den linken Parteien befuerwortet. Ich erinnere mich an den Wahlkampf vor 8 Jahren: Dort wurde von den Unionsparteien vorgeschlagen, dass man sich langsam in Richtung eines kapitalgedeckten Systems bewegen sollte. Der Einwand von Schroeder war damals in etwa "Sie koennen Menschen doch nicht so versichern, als seien sie Autos.".