Wie kaputt ist Europa?



  • @P84:
    Jein, es ist nur so, daß der politische Wille seine Selbständigkeit verloren hat, sondern lobbygetrieben ist.
    Das Credo, "Privatisierung löst alle Probleme" ist Blödsinn, trotzdem wird so weitergemacht, als ob es die ganzen fatalen Pannen nicht gegeben hätte. Privatisierung heißt, Ressourcen abzubauen und aus den bestehenden durch erhöhte Produktivität mehr rauszuholen.
    Ich kriege pro Tag ein paar hundert funktionierende Zeilen C hin und kann das am Testaufbau prüfen, mehr nicht, da kann man mir auch Auspeitschen androhen, besser wird's nicht.

    Werde ich wegrationalisiert, glaube ich nicht, daß man jemanden findet, der das Doppelte oder Dreifache zu den halben Kosten schafft. Die Arbeit wird halt nicht mehr gemacht.
    Aber so tickt das gehobene und Top- Management. Die Bahn- Pannen inklusive der ICE- Entgleisung, Klimaanlagenprobleme, zuwenig Züge, Mainz- Außerbetriebnahme. Personaldecke ausdünnen, bis nichts mehr funktioniert.
    Sich als Top- Sanierer mit solchen Simplizismen zu verkaufen, ist unverschämt, funktioniert aber immer noch.



  • pointercrash() schrieb:

    Ich kriege pro Tag ein paar hundert funktionierende Zeilen C hin und kann das am Testaufbau prüfen, mehr nicht, da kann man mir auch Auspeitschen androhen, besser wird's nicht.

    Werde ich wegrationalisiert, glaube ich nicht, daß man jemanden findet, der das Doppelte oder Dreifache zu den halben Kosten schafft. Die Arbeit wird halt nicht mehr gemacht.

    Wahahaha. Würde ich Dir in meinen Teams den Kopf schruppen ... 😃

    Martin Fowler schrieb:

    Do it once, do it twice. But instead third time - re-factoring.

    Dann werden Code-Generatoren gefüttert, MDD betrieben, Bots eingestellt und Domain-Engineering durchgezogen. Sonst ist Dein Job ratz, fatz in Indien oder Ost-Europa, Du hast einen neuen Job, bei den Du die Einstellung beibehalten kannst, bis die Flut vor deren Tür steht; und jemand der progressiver war, drückt dann mit der Peitsche die Optimierung durch.

    pointercrash() schrieb:

    Aber so tickt das gehobene und Top- Management. Die Bahn- Pannen inklusive der ICE- Entgleisung, Klimaanlagenprobleme, zuwenig Züge, Mainz- Außerbetriebnahme. Personaldecke ausdünnen, bis nichts mehr funktioniert.
    Sich als Top- Sanierer mit solchen Simplizismen zu verkaufen, ist unverschämt, funktioniert aber immer noch.

    Weil das Senior- Management das Problem überhaupt nicht durchblickt. Das lernt man auf der Harvard Business School nicht.
    Top-Sanierer stellen Leute wie ich dar. 🤡



  • earli schrieb:

    Apropos: Mussolini definierte Faschismus (wörtlich: "Bündelung") als die Vereinigung von Unternehmen und Staatsmacht.

    Ist eine Konzeptvernetzung und globales Systems Engineering eine Vereinigung? - Dann ist auch Basisdemokratie faschistisch. 😉



  • earli schrieb:

    Apropos: Mussolini definierte Faschismus (wörtlich: "Bündelung") als die Vereinigung von Unternehmen und Staatsmacht.

    Kann sein, aber ursprünglich kommt das Wort Faschismus von den "fasci" ("Bündel") genannten Kampfgruppen.



  • Mir ist heute eine bessere Erklärung für Europäer über den Weg gelaufen: Der "US Goverment Shutdown" ist so, als würde bei uns die EU ausfallen. Das sind die Bürokraten ganz oben, die jede Menge Geld verschwinden, aber die niemand vermisst, wenn sie mal ein paar Tage fehlen.

    Man darf das einfach nicht verwechseln mit Landespolitik (Polizei, Lehrer, ...) oder Kommunalpolitik (Schulen, Straßenbau ...). Die wichtigen Staatsaufgaben laufen auch ohne Herman van Rompuy und Cathy Ashton.



  • Mir ist heute eine bessere Erklärung für Europäer über den Weg gelaufen: Der "US Goverment Shutdown" ist so, als würde bei uns die EU ausfallen. Das sind die Bürokraten ganz oben, die jede Menge Geld verschwinden, aber die niemand vermisst, wenn sie mal ein paar Tage fehlen.

    Die Parlamentarier werden jedenfalls weiterbezahlt in den USA. So ganz passt das also nicht.



  • earli schrieb:

    Mir ist heute eine bessere Erklärung für Europäer über den Weg gelaufen: Der "US Goverment Shutdown" ist so, als würde bei uns die EU ausfallen. Das sind die Bürokraten ganz oben, die jede Menge Geld verschwinden, aber die niemand vermisst, wenn sie mal ein paar Tage fehlen.

    Man darf das einfach nicht verwechseln mit Landespolitik (Polizei, Lehrer, ...) oder Kommunalpolitik (Schulen, Straßenbau ...). Die wichtigen Staatsaufgaben laufen auch ohne Herman van Rompuy und Cathy Ashton.

    Die Analogie trifft es durchaus und ganz ehrlich, EU Shutdown wäre auch etwas, wofür ich mich begeistern könnte 😃



  • GPC schrieb:

    earli schrieb:

    Mir ist heute eine bessere Erklärung für Europäer über den Weg gelaufen: Der "US Goverment Shutdown" ist so, als würde bei uns die EU ausfallen. Das sind die Bürokraten ganz oben, die jede Menge Geld verschwinden, aber die niemand vermisst, wenn sie mal ein paar Tage fehlen.

    Man darf das einfach nicht verwechseln mit Landespolitik (Polizei, Lehrer, ...) oder Kommunalpolitik (Schulen, Straßenbau ...). Die wichtigen Staatsaufgaben laufen auch ohne Herman van Rompuy und Cathy Ashton.

    Die Analogie trifft es durchaus und ganz ehrlich, EU Shutdown wäre auch etwas, wofür ich mich begeistern könnte 😃

    Ich versichere Dir bei einer großen Koalition könntest Du auch den Bundestag für 4 Jahre in den Urlaub schicken, Deutschland auf Autopilot fliegen lassen und Du würdest nichts merken... 😃

    Zyniker meinen sogar, dann fliegt Deutschland besser, wenn sie endlich die Griffel vom Steuer lassen.



  • Belgien hat die Finanzkrise ganz gut überstanden, weil sie keine Regierung hatten.
    Die Merkel hat uns so viel als "alternativelos" aufgehalst.
    Mei, jetzt sind wir wirklich "alternativelos".
    "Mama Deutschland" hat's wieder mal geschafft.
    Ich bin sprachlos - so also geht Demokratie. In Griechenland waren's auch nur 140 Jahre.

    Wenn zwei Ossis die wichtigsten Ämter der BRD bekleiden, darf man sich nicht wundern, letztlich ist die DDR einfach pleite gegangen.



  • pointercrash() schrieb:

    Wenn zwei Ossis die wichtigsten Ämter der BRD bekleiden, darf man sich nicht wundern, letztlich ist die DDR einfach pleite gegangen.

    Honecker war Wessi.



  • Hi,

    mittlerweile haben es sogar ehemalige EU-Kommissare begriffen:
    http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/10/56136/

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Hi,

    mittlerweile haben es sogar ehemalige EU-Kommissare begriffen:
    http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/10/56136/

    Gruß Mümmel

    Ja, zu spät.
    Dafür feht das Migrationskonzept, Sollzustand, Ist-Zustand, Monitoring & Controlling Konzept, sowie Risikomanagement

    Hätte wir vor fünf Jahren anfangen dürfen, wären wir damit heute fertig.

    "Das wäre ihr Preisch gewese ..." (Rudi Carrell)
    Bleibt nur das Fragezeichen. 🤡



  • Prof84 schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Ich kriege pro Tag ein paar hundert funktionierende Zeilen C hin und kann das am Testaufbau prüfen, mehr nicht, da kann man mir auch Auspeitschen androhen, besser wird's nicht.

    Werde ich wegrationalisiert, glaube ich nicht, daß man jemanden findet, der das Doppelte oder Dreifache zu den halben Kosten schafft. Die Arbeit wird halt nicht mehr gemacht.

    Wahahaha. Würde ich Dir in meinen Teams den Kopf schruppen ... 😃

    Was soll daran lustig sein? Schrupp erstmal Deinen Kopf. 👎
    Ich bin im Sondersteuerungsbau tätig, das Zeug muß wasserdicht sein. Wenn eine tonnenschwere Maschine ins eigene Maschinenbett fährt, ist Schluß mit lustig. Solche Pannen habe ich bei einigen Unternehmen schon gesehen, ist auch mir mal passiert.
    Es wird aus der Doku der Arbeitsplan erstellt, ein wenig programmiert, die Testumgebung aufgebaut und getestet. Wofür soll mir da jemand den Kopf schruppen?
    Ich bin keine Zeilenschleuder, sondern sorgfältig.
    Und mit Codegeneratoren habe ich durchwegs schlechtere Erfahrungen gemacht, als mit einigen Compilern.



  • Prof84 schrieb:

    Dann werden Code-Generatoren gefüttert, MDD betrieben, Bots eingestellt und Domain-Engineering durchgezogen. Sonst ist Dein Job ratz, fatz in Indien oder Ost-Europa, Du hast einen neuen Job, bei den Du die Einstellung beibehalten kannst, bis die Flut vor deren Tür steht; und jemand der progressiver war, drückt dann mit der Peitsche die Optimierung durch.

    Das haben Unternehmen auch mal gedacht. Viele sind davon inzwischen wieder weg. Code aus Indien ist teilweise einfach echter Müll. Und Generatoren und ähnliches kann man mal als Unterstützung nutzen, aber für ein komplettes Softwareprojekt wird das wohl nix werden. Menschlicher Verstand ist gefragt.



  • It0101 schrieb:

    Das haben Unternehmen auch mal gedacht. Viele sind davon inzwischen wieder weg. Code aus Indien ist teilweise einfach echter Müll. Und Generatoren und ähnliches kann man mal als Unterstützung nutzen, aber für ein komplettes Softwareprojekt wird das wohl nix werden. Menschlicher Verstand ist gefragt.

    Du sprichst mir aus dem Herzen. Mit den Generatoren hat man eine weitere potentielle Fehlerquelle. Und wer schon bei einfachen Compilern manchmal feststellen muß, daß das erstellte Objekt fehlerhaft ist, sollte einsehen, daß die Erstellungskette sinnvollerweise kurz zu halten ist.
    Zudem sind die KlickiBunti- Oberflächen
    - z.T. so umständlich zu bedienen, daß man mit handgeschnitztem Code schneller ist.
    - häufig gar nicht in der Lage, Lösungen für bestimmte Probleme anzubieten.

    Aber wir sind weit OT gelandet, es ging nicht um wie "kaputt sind Generatoren und indischer Code", sondern um Europa.



  • pointercrash() schrieb:

    Prof84 schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Ich kriege pro Tag ein paar hundert funktionierende Zeilen C hin und kann das am Testaufbau prüfen, mehr nicht, da kann man mir auch Auspeitschen androhen, besser wird's nicht.

    Werde ich wegrationalisiert, glaube ich nicht, daß man jemanden findet, der das Doppelte oder Dreifache zu den halben Kosten schafft. Die Arbeit wird halt nicht mehr gemacht.

    Wahahaha. Würde ich Dir in meinen Teams den Kopf schruppen ... 😃

    Was soll daran lustig sein? Schrupp erstmal Deinen Kopf. 👎
    Ich bin im Sondersteuerungsbau tätig, das Zeug muß wasserdicht sein. Wenn eine tonnenschwere Maschine ins eigene Maschinenbett fährt, ist Schluß mit lustig. Solche Pannen habe ich bei einigen Unternehmen schon gesehen, ist auch mir mal passiert.
    Es wird aus der Doku der Arbeitsplan erstellt, ein wenig programmiert, die Testumgebung aufgebaut und getestet. Wofür soll mir da jemand den Kopf schruppen?
    Ich bin keine Zeilenschleuder, sondern sorgfältig.
    Und mit Codegeneratoren habe ich durchwegs schlechtere Erfahrungen gemacht, als mit einigen Compilern.

    Hmmmhm. Und die Sicherheitskonzepte, die ich vor 9 Jahren entwickelt habe, werden heute in gesamten Versorgungskette der dt. Automobil & Automotive Industrie angewandt aka "meiner ist der Längste!" 🤡

    Nee, das Problem, das ich hier sehe, ist, dass alle Qualitätssicherungskonzepte in deiner Untersuchungseingrenzung liegen. Weil die "Teamgröße" so klein ist. Die operative QA ist zu dünn, weil sie sich nicht stark genug diversifizieren kann, um ein sinnvolles QA-/Entwicklungsverhältnis gut gewährleisten zu können. Generische Lösungen brauchen weitreichende generische Tests. Und diese Tests müssen wieder getestet werden, so - die Denke der meisten agilen Künstler - das Verhältnis immer schlechter wird. Und die Entwicklerdenke; so immer langsamer voranrobben. Aber sie robben immer langsamer voran durch den Spagetti-Konten durch opportunistsche Entwicklung, die die Aufwendung explodieren lässt!!!

    Heute gibt es unzählige Standardlösung, die Du im Application Engineering vernetzen und kombinieren kannst, aber - das ist der Anspruch - wirklich gut kennen musst. Die meisten "Agile Entwicklungskünstler" haben Muffe vor dem Overhead. Dabei sind dies nur eine Weiterentwicklung ihrer Reegressionstests.



  • It0101 schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Dann werden Code-Generatoren gefüttert, MDD betrieben, Bots eingestellt und Domain-Engineering durchgezogen. Sonst ist Dein Job ratz, fatz in Indien oder Ost-Europa, Du hast einen neuen Job, bei den Du die Einstellung beibehalten kannst, bis die Flut vor deren Tür steht; und jemand der progressiver war, drückt dann mit der Peitsche die Optimierung durch.

    Das haben Unternehmen auch mal gedacht. Viele sind davon inzwischen wieder weg. Code aus Indien ist teilweise einfach echter Müll. Und Generatoren und ähnliches kann man mal als Unterstützung nutzen, aber für ein komplettes Softwareprojekt wird das wohl nix werden. Menschlicher Verstand ist gefragt.

    Nee, im nativen Coding sind die Inder nicht schlechter als die Deutschen, auch wenn wir uns das gerne anders einreden wollen.

    Probleme mit den Indern habe ich nur bezl. Gesichtsverlustsdenke. Bevor die mal einen Fehler einsehen und zugeben sind 6 Monate um.
    Uund mit sehr großen Systemen können sie nicht umgehen, weil immer nur "Remote"-Erfahrung vorliegt. Das ist auch das Problem das viele süd- und osteuropäische SW-Entwickler haben.







  • Hi,

    na denne mal raus mit den Geldbörsen, Italiens Letta hat gesprochen.
    Das Treffen der Staats- und Regierungschefs sei „eine Gelegenheit, um über ein anderes Europa zu diskutieren“

    Opfer seien gerechtfertigt und akzeptabel, wenn es „eine Belohnung, eine positive Wende, eine Perspektive“ gebe. Um aus der Krise zu finden, sei der Weg richtig, der Verantwortung mit „mehr Solidarität“ verbinde.

    Italienische Medien wie etwa das Wirtschaftsblatt „Il Sole 24 Ore“ haben schon berichtet, dass Italien für die Ratspräsidentschaft 2014 ein ganzes Arsenal von Instrumenten auf den Tisch legen will, darunter einen Schuldentilgungsfonds der Währungsunion für die aufgelaufenen Schulden, Eurobonds für künftige Schulden und zudem eine neue Berechnungsweise für das Haushaltsdefizit. Investitionsausgaben sollten von der Defizitgrenze des Vertrages von Maastricht, bei 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, ausgenommen werden. Damit könnte Italien dann wieder höhere Haushaltsdefizite in Kauf nehmen, ohne die Regeln zu verletzen. Dabei würde aber die Gesamtverschuldung steigen. Bis 2014 wird Italien ohnehin schon die Marke von 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschreiten.

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/italien/vor-eu-gipfel-italien-will-geld-von-den-partnern-12631975.html

    Jetzt kann sich jeder selbst fragen, ob er so froh sein soll, dass dei AfD nicht in den bundestag gekommen ist (O-Ton Gauk)

    Gruß Mümmel


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