Game Programming oder Info-Anwendung Bach.o.S ??
-
Moin Falke,
Falke88 schrieb:
Durch den Berufsförderungsdienst werden mir jedoch etwaige Türen geöffnet. Eine davon ist das Game Programming Studium an der SAE Medien Privathochschule. ("http://berlin.sae.edu/de/course/7106/game_programming")
Das Ganze wird vom Bund nach meiner Dienstzeit finanziert. Außerdem würde ich noch 60-70 % meines Gehaltes über 21 Monate ausgezahlt bekommen. Sozusagen ein bezahltes Studium.
Hört sich alles Top an. Jedoch bin vernünftig genug um zu wissen das Spiele Programmierer nicht der beste Weg in der Branche wäre da die Spiele Industrie ein hartes Pflaster ist. Mir wäre daher lieber der Weg des normalen Anwendungsentwicklers.
Ein Spiel ist eine Anwendung. Nur halt eine Anwendung, die viel mit Grafik und Sound zu tun hat.
Ich würde mich informieren, ob der Abschluss irgendwen interessiert. Falls ja, klingt das eigentlich ganz gut. Wenn ich Falke88 richtig interpretiere, wird es für Dich auch dringend Zeit etwas in die Finger zu bekommen, was einem Abschluss entspricht.
Frag doch mal nach, ob Du mit dem Abschluss ggfs. auf einer Hochschule weiterstudieren kannst, falls Du mit dieser Ausbildung nicht die gewünschten Jobchancen hast.
Falke88 schrieb:
Ich habe keine Hochschulreife und keine Berufsausbildung. Das heisst ich habe keine Chance zu studieren - bis auf die Privathochschule - und dass nur wenn diese vom Bund finanziert wird. D.h. das Game Programming wäre die einzige Lösung für mich. Ansonsten müsste ich mich während der Dienstzeit um die Hochschulreife kümmern. Anstelle um eine Vorqualifizierung im Programmieren (was mir lieber wäre).
Wie ist Deine Vorbildung? Und wie schätzt Du Dich ein? Kannst Du "mal eben" die Hochschulreife erlangen?
Falke88 schrieb:
Meine Frage:
Was ist empfehlenswerter - Anwendungsentwicklung oder Game Programming?
- Ist Game Programming nicht weitaus komplexer und der Anwendungsentwicklung demnach "überlegen" ? Nach dem Motto wer "Game Programming studiert hat automatisch Anwendungsentwicklung drauf!"Ich kenne keinen Game-Developer.
Ich kenne Anwendungsentwickler und das kann man durchaus als Grund sehen, es mit dem Game Developer zu versuchen.
-
Wichtig wäre auch, wieviel Du später mal verdienen möchtest und wieviel
Wert Du darauf legst, immer einen Job bekommen zu können. Vielseitigkeit spielt
da eine große Rolle.Ich bin der Ansicht, wem Programmieren leicht fällt, der sollte sich überlegen,
Informatik zu studieren.Damit verdient man in der Regel mehr Geld und man hat die besseren Möglichkeiten, einen Job zu finden.
Genauer gesagt: Überhaupt einen Job zu finden.
Als reiner Programmierer fristet man ein hartes Dasein, wenn man nicht gerade zu den Besten zählt.Natürlich muß man dafür die Hochschulreife haben. Aber kann man die nicht
beim Bund erwerben? Bwz. beim Bund Informatik studieren geht doch auch oder?Ansonsten wäre meine Empfehlung, eine solide(Handwerk?, Elektriker z.B.?, aber k.A. ) Ausbildung(evtl. beim Bund möglich?) zu machen, danach mind. 1 oder auch 2 Jahre in dem Beruf zu arbeiten. So hast Du immer was, auf das Du jobtechnisch
zurückgreifen kannst.Hol nach der Ausbildung Dein Abi nach und dann studiere Informatik.
Informatik an der Fachhochschule würde ich eher nicht empfehlen, da erfahrungsgemäßig die Leute hinterher weniger verdienen.
-
redrew99 schrieb:
Informatik an der Fachhochschule würde ich eher nicht empfehlen, da erfahrungsgemäßig die Leute hinterher weniger verdienen.
Ich habe an einer FH studiert. Um praktische Erfahrung zu sammeln, halte ich den Einstieg hier für richtig. Wer noch keine allgemeine Hochschulreife hat, wird auch eher praktisch veranlagt sein, als der große Theoretiker.
Diese eher praktische Herangehensweise halte ich für keinen Nachteil, denn wenn ich mit Universitätsabgängern über meine Projekte spreche, interessieren die sich vorrangig für gewählte Implementierungstechniken.
Bisher hat hier keiner ein Interesse daran gezeigt, ob was ich tue nützlich ist.Ich selbst programmierte seit 13 Jahren als ich an die FH kam. Für mich hätte sich der Universitätsstudiengang wahrscheinlich als besser erwiesen, aber seinerzeit hatte ich mich auch wegen des eher praktischen Herangehensweise für die FH entschieden. Diese Erfahrung hat der Threadstarter wohl so noch nicht.
Ansonsten ist die Frage, ob jemand hinterherhinkt eher ob er nur einen Abschluss erreichen möchte oder ob er etwas lernen wollte.Die frischen Abiturienten haben meist getan, was ihnen aufgetragen wurden und sind gerade durch ihr Studium gegangen. Sie haben also das Lehrprogramm mal gesehen. Wer schon einmal in der Wirklichkeit gelebt hat, hat sich soviel Wissen eingepackt, wie er aus der Zeit mitnehmen konnte. Diese Leute hinken nicht hinterher, die wissen teilweise ziemlich gut Bescheid, was sie da tun und haben auch etwas praktische Erfahrung, was sie tun sinnvoll einzuschätzen.
PS: Zeit für's Bett... statt weniger verdienen habe ich hinterherhinken gelesen... ich geh' jetzt gleich auch mal ins Bett... Weniger verdienen ist vermutlich richtig.
Aber: Hab gerade mal auf nettolohn.de geguckt. Witzigerweise verdienen die Fh-Informatiker in Köln offenbar im Schnitt mehr als die Uni-Informatiker. Bei Gehaltsvergleich.com sieht die Sache wieder anders aus (für NRW).
Aber neben dem Geld spielt auch noch die persönliche Eignung und Neigung eine Rolle.
Und wenn ich mir den Schnitt in NRW für Uni-Absolventen angucke, dann würde ich sagen, dass mir das FH-Diplom keine finanziellen Nachteile bringt.
-
Das mit dem Gehalt halte ich für ein ziemlich schwaches Argument. Die persönliche Neigung finde ich da wesentlich wichtiger. Ich hätte mein Uni-Studium nie im Leben eintauschen wollen, habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass es Leute gibt, denen ein stärkerer Praxisbezug mehr liegt. So jemand wäre mit einem Studium an der Uni wahrscheinlich eher unzufrieden, und das macht sich dann halt auch an den Noten bemerkbar. Und da sind wir dann auch irgendwann wieder beim Gehalt. Was nützt es, wenn ich theoretisch für irgendeinen tollen Job qualifiziert bin, den aber aufgrund eines mittelmäßigen uni-diploms nicht kriege? Da ist man mit nem guten oder sehr guten FH-Abschluß vermutlich besser dran.
-
Ob man mit einem FH oder einem Uni-Abschluss besser bedient ist, kann man vermutlich vorher eher nicht wissen.
Ich habe zwar nicht Informatik, dafür aber Informationstechnologie mit Spezialisierung auf Neuroinformatik an einer UNI studiert. D.h. Dinge wie Softwaretechnik und andere eher formale Dinge hab ich nur ganz kurz behandeln müssen. Ich hab mehr oder weniger Programmieren durch die blanke Notwendigkeit in der IT gelernt, also quasi im praktischen Anwendungsfall.
Ich hatte allerdings vorher 8 Jahre Pascal auf der Uhr und hab erst im Studium auf C und dann später auf C++ gewechselt.Ich würde mein Studium auch gegen nichts eintauschen wollen. Es war natürlich irgendwo ein Glücksspiel mit hohem Risiko ( Grundstudium 80% Abbrecherquote ), aber ich hatte das Glück, dass es mir Spaß gemacht hat
Vorteil meines Studiums war, dass ich konkrete Anwendungsfälle hatte, die mit Programmierung zu lösen waren ( z.B. ANN/KNN, Robotersteuerung, Bildverarbeitung, Sprachverarbeitung, etc... ).
Mein Tipp an dich: Hochschulreife nachholen.
(schadet erstens nix und zweitens kannst du dann Informatik oder was ähnliches studieren )
-
jEEs schrieb:
Ich kenne das englische Schulsystem nicht und kann daher nicht genau sagen, ob es sich dabei generell nur um eine "Mittelklasse"-Ausbildung handelt. Weiterhin bleibt auch die Frage, wie Personaler in Deutschland einen solchen Abschluss bewerten (machen wir uns nichts vor - hier in Deutschland ist man selten experimentierfreudig) - und ob es möglich ist mit den oben genannten Studiengang einen Master an einer staatlichen Deutschen Hochschule anzuhängen - das stelle ich mir durch die fehlende Akkreditierung schwierig vor.
Das hatte unser zuständige für Auslandsangelegenheiten an meiner deutschen Hochschule auch gesagt das es Probleme geben könnte sich mit diesem Abschluss für einen Master an deutschen Hochschulen/Unis zu bewerben. Kann ich aber teilweise nachvollziehen da es hier (Schottland) sehr viele spezialisierte Studiengänge gibt wie Game Technology, Computer Arts, Digital Forensics um nur einige zu nennen, da werden dann einige Themen die teilweise auch zum Grundlagenstudium eines Informatikers gehören auch weggelassen. Das damit dann die Bewerbung für einen Masterplatz problematisch wird ist dann nicht verwunderlich. Da aber der Masterabschluss hier nicht wirklich das Thema ist komme ich mal zum Thema Berufsaussichten. Ich habe mit Studenten meiner Heimat FH geschrieben die an der selben Uni in Schottland ihren Abschluss gemacht haben ( Computing ( Bachelor with Honours ) und Computing & Networks ( Bachelor with Honours ), die beiden mit denen ich geschrieben habe haben problemlos einen Job gefunden ( in Deutschland ) und sind auch zufrieden. Man muss aber auch erwähnen das die vorher wie ich mit Informatik angefangen haben und dann ab dem 6.Semester für ein Jahr rübergewechselt, also ein großteil des Studiums in Deutschland verbracht. Ob das in der Bewerbung berücksichtigt wird von Arbeitgebern, hmmm ich weiß nicht, da soll sich jeder seine eigenen Gedanken machen... vielleicht können da ja die praxis-erfahreneren Forenuser was dazu sagen
Fachlich bist du sicher ganz gut in dem Bereich wenn du das im Game Developement durchziehen willst, allerdings mangelts dir halt dann an anderen Sachen die vielleicht dannn notwendig werden wenn du dich doch für was anderes entscheiden möchtest.
Meine Empfehlung ist ebenfalls Hochschulreife nachholen und dann Informatik-Studium beginnen. Man ist dann oftmals doch froh darum mal auch in andere Bereiche der Informatik hineingeschnuppert zu haben und merkt dann plötzlich doch was einem wirklich interessiert
-
Falke88 schrieb:
Was ist empfehlenswerter - Anwendungsentwicklung oder Game Programming?
- Ist Game Programming nicht weitaus komplexer und der Anwendungsentwicklung demnach "überlegen" ? Nach dem Motto wer "Game Programming studiert hat automatisch Anwendungsentwicklung drauf!"Ich wäre für einen guten Ratschlag sehr dankbar.
Wenn Du Dich orientieren möchtest, lies Dir doch mal folgenden, aktuellen
Thread durch:http://www.c-plusplus.net/forum/309785
So muß es natürlich nicht laufen, aber meiner Ansicht nach ist das Geschilderte durchaus ein Teil der beruflichen Realität.
-
Viele Argumentationen kann ich durchaus verstehen die hier angeführt wurden. Einige aber stoßen auf mein Unverständnis.
Zum Thema "Ist der Bachelor anerkannt oder nicht" ist nicht einer auf das geltende ECTS eingegangen. Vielleicht ist es an einigen vorbei gegangen aber wir sind jetzt ein Land der europäischen Union.
Das ECTS soll europäische Hochschulabschlüsse vergleichbar machen. Um zum Master-Abschluß zugelassen zu werden benötigt man 180 ECTS Punkte.Gegen das System wird viel gewettert. Vor allem in den Ländern die gern ihr eigenes Süppchen kochen. Unter anderem auch Deutschland. Wir sind gern Europa, wenn wir uns nicht anpassen müssen.
Wo kommen wir auch da hin, wenn so ein Sekundar Stufler 2 mit Berufsausbildung einen akademischen Grad erlangen will.Da gebe ich vielen hier Recht, Deutschland ist NOCH zu verstaubt um die Leistung eines Berufserfahrenen nicht Abiturienten anzuerkennen. Aber Deutschland wird sich anpassen müssen. Onkel Kohl hat uns Europa gegeben und nun gilt es die Diva auch zu tragen.
Die SAE mag hier nur ein Beispiel von vielen privaten Instituten sein die die Möglichkeit eines Bachelor Abschlusses anbieten, ohne gleich ins Ausland abwandern zu müssen. Und ich denke, es zählt immer noch die Leistung die hinter einem Abschluß steckt und nicht was der Mensch vorher gemacht hat.
Ob man was mit einem Bachelor aus England etwas anfangen kann oder nicht, ob man mit seinem Uni-Abschluß was anfangen kann oder nicht, hängt immer davon ab wie man sich selbst beim potenziellen Arbeitgeber verkauft und was man vorzuweisen hat.
Du kannst 6 Jahre Bücher gewälzt haben und strotzt nur so von theoretischem Fachwissen aber hast keinen Plan wie du ein Projekt realistisch umsetzen kannst. Du hast 2 Jahre ein Praxisorientiertes Studium gemacht und bist 100 Schritte weiter als jemand mit einem regulären Studium.Ich habe auch schon so Sachen gelesen wie "Bei XY einen Bachelor Abschluß zumachen ist nur für Leute wo Papi viel Kohle hat? Das Leute ohne Abi überhaupt einen Bachelor machen dürfen ist eine Frechheit." Da fragt man sich tatsächlich ob man sich nicht besser erschießen soll, weil der der diese Aussage getroffen hat mal ein Vorgesetzter sein wird.
Fakt ist, ist das Land in dem der Abschluß erlangt wird und auch das Land in dem man lebt Mitglied des European Transfer Credit System, dann ist er auch gültig.
Es gibt genügend Hochschulen die sich streuben aber die Wirtschaft wird schneller reagieren und dann wird sich auch was bewegen.Und als Abschluß noch. Auf unser Bildungssystem brauchen wir uns ja nun mal echt nichts einbilden. Das ist mehr als fragwürdig und wenn man mal Ergebnisse von Lernstandserhebungen betrachtet......
Und wenn man dem Thread-Eröffner schon gute Ratschläge geben will dann gibt es für ihn als SAZ nur einen: Unterschreibe für 15 Jahre unter der Vorraussetzung, dass du in einen IT-lastigen Bereich versetzt wirst. Mach dein Fach-Abi und studiere dann Fachinformatik. Wenn du mal die Zeit des Studiums und des Fach Abis und deine Offizierslehrgänge abziehst bist du nicht mehr als 7 Jahre bei der Truppe. Positiver Effekt: jeden Monat Sold statt Bafög. Nix neben Studium jobben gehen und nicht wissen wie man klar kommt.
Und nach den 15 Jahren schön die Übergangsgebührnisse und Abfindung mitnehmen.
-
Juppes schrieb:
"[...] Das Leute ohne Abi überhaupt einen Bachelor machen dürfen ist eine Frechheit." Da fragt man sich tatsächlich ob man sich nicht besser erschießen soll, weil der der diese Aussage getroffen hat mal ein Vorgesetzter sein wird.
Ich habe den Thread hier nicht gelesen, aber möchte das hier mal kurz aufgreifen.
1. Es gibt Möglichkeiten, das Abitur oder auch das Fachabitur im Nachhinein nachzuholen. Wenn man nach der 10. Klasse oder so von der Schule abgeht, um eine Lehre zu beginnen, dann kann man durchaus nach der Lehre nochmal eine Fachoberschule dranhängen, um dann einen entsprechenden Abschluss zu bekommen.
2. Wenn man fordert, dass der Hochschulzugang auch ohne derartige Abschlüsse oder äquivalente Abschlüsse möglich sein soll, dann ist das eine Entwertung dieser Abschlüsse. Warum sollte überhaupt jemand das Abitur machen, wenn es einfachere Wege oder meinetwegen auch finanziell attraktivere Wege gibt, ein Studium an einer Hochschule anzufangen.
Viele Leute sehen diesen Aspekt irgendwie ausschließlich aus Sicht derer, die eben kein Abitur gemacht haben. Das ist verständlich, da sich auch diese Leute gerne eine etwas bessere Perspektive mit einem Hochschulstudium aufbauen möchten. Aus meiner Sicht sollte in so einem Fall aber gelten, dass diese Leute den entsprechenden Abschluss eben nachholen sollen. AFAIK gibt es Programme, mit denen so etwas sogar neben dem Beruf geht. Wenn man fordert, dass der Hochschulzugang unabhängig von derartigen Zugangsvoraussetzungen ist, dann ist das ein direkter Faustschlag ins Gesicht aller, die mal ein Abitur gemacht haben. Man sagt damit "Was Ihr da gemacht habt, ist sowieso nichts wert. Wer braucht das schon? Ihr seid ganz schöne Trottel, dass Ihr Zeit in so etwas investiert habt."
-
Das klingt für mich hauptsächlich nach elitärem Geschwafel. Imo sollte sich der Wert eines Studiums aus dem ergeben was hinten rauskommt, nicht aus den Eingangskontrollen.
Warum sollte man es die leute also nicht probieren lassen? Und wenn dann irgendjemand der Weg ohne Abi attraktiver erscheint, dann kann er den ja auch wählen. Für mich ist das jedenfalls ein schmerzfreier Faustschlag. Meiner Einschätzung nach ist und bleibt das Abi der leichteste und angenehmste Weg zum Studium, insofern sehe ich nicht wer sich Vorteile erschafft indem er das umgeht.
-
Jester schrieb:
Das klingt für mich hauptsächlich nach elitärem Geschwafel. Imo sollte sich der Wert eines Studiums aus dem ergeben was hinten rauskommt, nicht aus den Eingangskontrollen.
1. Mir ging es nicht um den Wert des Studiums, sondern um den Wert des Abiturs. Da kommt hinten auch etwas raus. ...und zwar eigentlich die "allgemeine Hochschulreife". Wenn Du sagst, dass das Abitur nicht benötigt werden sollte, dann kommt da plötzlich gar nichts mehr bei raus, nur ein Stück wertloses Papier. Ich denke nicht, dass man elitär ist, wenn man sagt, dass das Abitur einen Wert haben sollte. Man gehört mit dem Erhalt des Abiturs keiner Elite an, aber man sollte damit ein gewisses Bildungsniveau erreicht haben, das die Jahre wiederspiegelt, die man in diesen Abschluss investiert hat. Im Studium sollte man dieses Grundniveau voraussetzen können.
2. Ein Absenken des benötigten Eingangsniveaus zieht selbstverständlich auch ein Absinken des Niveaus des gesamten Studiums nach sich. Ich meine, Du hast studiert und weißt deshalb, dass es einen andauernden Druck auf die Dozenten gibt, das Niveau abzusenken, was teilweise auch gemacht wird. Selbstverständlich steigt dieser Druck an, wenn die fachliche Eingangsbarriere für die Studienanfänger größer wird.
-
Dann habe ich dich missverstanden. Ich halte dennoch einen Großteil deiner Einlassungen für nicht zutreffend.
-
Jester schrieb:
Das klingt für mich hauptsächlich nach elitärem Geschwafel. Imo sollte sich der Wert eines Studiums aus dem ergeben was hinten rauskommt, nicht aus den Eingangskontrollen.
Das würde ich gerne mal unterschreiben.
Zumal das Abitur eine rein schulische Ausbildung ist, aber leider kaum Informationen enthält, wie man gut lernt oder wie man sein Leben organisiert, wie man mit Geld umgeht, wie man einen Auftraggeber glücklich macht. Das erscheint mir für viele Studenten, die aus verschulten Ausbildungen kommen durchaus eine höhere Herausforderung, als für eine Klausur der ersten Semester qualifiziert zu sein.
Jester schrieb:
Warum sollte man es die leute also nicht probieren lassen?
Ein Studiumplatz ist ein Mangelgut: Es gibt nicht für jeden einen. Auch Bafög ist eine Leistung, die einem Studenten zusteht. Studienplatz, wie eventuell Bafög sind Kosten für den Staat. Ich akzeptiere Zugangsbeschränkungen in der Form, dass sich jemand erst für den Zugang qualifizieren muss. An der Stelle finde ich das nicht elitär, sondern effizient.
Jester schrieb:
Meiner Einschätzung nach ist und bleibt das Abi der leichteste und angenehmste Weg zum Studium, insofern sehe ich nicht wer sich Vorteile erschafft indem er das umgeht.
Das würde ich nicht so sehen, ein Hochschulberechtigung ist - gerade mit G8 - durchaus eine Herausforderung im Vergleich zu einem Studienkolleg. Allerdings würde ich den Wert eines Abiturs auch nicht mehr so hoch hängen, obwohl es für die Erfolgswahrscheinlichkeiten eines technischen Studiengangs wohl vergrößert.
Gregor schrieb:
2. Ein Absenken des benötigten Eingangsniveaus zieht selbstverständlich auch ein Absinken des Niveaus des gesamten Studiums nach sich. Ich meine, Du hast studiert und weißt deshalb, dass es einen andauernden Druck auf die Dozenten gibt, das Niveau abzusenken, was teilweise auch gemacht wird. Selbstverständlich steigt dieser Druck an, wenn die fachliche Eingangsbarriere für die Studienanfänger größer wird.
Ich habe im ersten Semester im Studiengang Informatik jemandem versucht Bruchrechnen beizubringen. Bei den Inhalten zur Mathevorlesungen sind wir nicht mehr angekommen.
Die Qualifizierung ist auch kein ausreichendes Kriterium für ein Niveau. Allerdings hat derjenige irgendwie geschafft, sein Abitur zu schaffen (offensichtlich waren Punkte in Mathe nicht mehr erforderlich), also muss er qualifiziert sein, sich etwas anzueignen.
Warum einem entsprechend Qualifizierten nicht die Chance geben, sich auch dieses nebenher anzueignen. Der Kollege hat seine Chance nicht genutzt.