Was tun wenn einem die Regierung nicht gefällt?
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Was glaubt ihr eigentlich was passieren würde, wenn eine bewaffnete Meute in Berlin Barrikaden errichten die Polizei angreifen würde?
Meine Vermutung: Die Polizei würde schneller schießen als in der Ukraine.
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Schneewittchen schrieb:
Artchi schrieb:
Nur eine Wahl ohne Manipulation zu gewinnen, macht das System nicht demokratisch.
Aber genau das ist doch die Definition von Demokratie. Die Herrschaft des Volkes eben.
Stimmt, natürlich muß es auch eine Wahl gegeben. Und sie muß frei, geheim und ohne Manipulation sein. Das ist die Voraussetzung und ich stimme mit dir hier überein. Aber die Wahl ist nicht der einzige Punkt. Danach geht es ja weiter.
Ein Beispiel: der Ex-Präsident Mohammed Mursi wurde von den Ägyptern demokratisch gewählt. AUch wenn ich kein Fan von ihm war, habe ich ihm eine Chance gegeben, seine Arbeit zu machen.
Aber leider hatte er nach 100 Tagen Präsidentschaft sich die ultimative Macht gegeben, d.h. er hat sich über das Gesetz gestellt. Hier hat er nicht nur für mich, sondern anscheinend auch für die Ägypter seine Glaubwürdigkeit als Demokrat verspielt. Und so wurde er dann auch aus dem Amt gejagt.Da hilft auch die faire Wahl nichts...
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Schneewittchen schrieb:
Was glaubt ihr eigentlich was passieren würde, wenn eine bewaffnete Meute in Berlin Barrikaden errichten die Polizei angreifen würde?
Meine Vermutung: Die Polizei würde schneller schießen als in der Ukraine.
Ehm, Moment. Hier würde es wahrscheinlich gar nicht so weit kommen!
Wir erinnern uns, das Gerhard Schröder seine zweite Kanzlerperiode nicht beenden konnte. Warum? Weil seine Politik (die nötig, aber nicht populär war) bei vielen im Volk nicht ankam. Es gab zu der Zeit die berühmten Montagsdemos! Diese wurden nicht verboten, auch wenn sie gegen Schröders Politik waren.
Am Ende stellte Gerhard Schröder im Bundestag die Vertrauensfrage:
http://www.zeit.de/2005/22/vertrauen_lvEs ist somit erst gar nicht zu Barikaden in Berlin gekommen!
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hallo
demonstranten wurden bewusst von scharfschützen aus der menge heraus erschossen. zumindest las ich das. du willst doch nicht erzählen, dass das normal und gut so ist. dass dort auch gewalt von den demonstranten ausging, bezweifelt doch niemand. hast du nicht mal in irgendeinen thread erzählt, dass du aus russland kommst? gibt es da einen zusammenhang?
chrische
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hallo
Artchi schrieb:
[ Es gab zu der Zeit die berühmten Montagsdemos!
diese waren ein witz. und es ist vor allem absolut lächerlich ihnen diesen namen zu geben und damit eine historische parallele anzudeuten. in leipzig gab es auch "montagsdemos" für olympia, weil der bekloppte führer (pfarrer in der nikolaikirche) einfach mediengeil ist.
chrische
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knivil schrieb:
Hitler wurde auch demokratisch gewaehlt. Unrecht wird nicht zu Recht, nur weil es die Mehrheit will.
Der Fehler war nicht ganz, das Hitler überhaupt gewählt wurde. Er wurde ja erstmal nur Kanzler (auch wenn das schon schlimm war). Da hatte er ja noch keine absolute Macht. Der Kanzler kann nicht über alles alleine entscheiden. Der Fehler war, das er durch einen Trick zusätzlich Bundespräsident wurde... bekanntlich unterschreibt/genehmigt der Bundespräsident neue Gesetze. Aha! Er hat sich somit seine ausgedachten Gesetze selbst genehmigt.
Und natürlich gab es damals nicht die 5% Hürde im Parlament, so das es zu viele (kleine) Parteien gab die sich nicht einigten und deshalb Hitler in einer WAHL das Ermächtigungsgesetz gaben. Diktator!
Also, nur das jemand frei gewählt wird, ist nicht das entscheidende für Demokratie.
Deshalb verstehe ich so manche Menschen nicht, die sagen 5% sind doof und der Bundespräsident eh nutzlos. Das hat heute alles schon so seinen Sinn. Die Geschichte hat es gelehrt!
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chrische5 schrieb:
hallo
Artchi schrieb:
[ Es gab zu der Zeit die berühmten Montagsdemos!
diese waren ein witz. und es ist vor allem absolut lächerlich ihnen diesen namen zu geben und damit eine historische parallele anzudeuten. in leipzig gab es auch "montagsdemos" für olympia, weil der bekloppte führer (pfarrer in der nikolaikirche) einfach mediengeil ist.
Na, dann gab es halt auch zu Olympia Montagsdemos. Und? Ich habe mich auf eine andere Zeit bezogen. Und sie wurden nunmal auch da Montagsdemos genannt. Habe ich mir nicht ausgedacht.
Und zumindest an die Demos erinnern kannst du dich? So unwichtig können diese also doch nicht gewesen sein...
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chrische5 schrieb:
demonstranten wurden bewusst von scharfschützen aus der menge heraus erschossen. zumindest las ich das. du willst doch nicht erzählen, dass das normal und gut so ist. dass dort auch gewalt von den demonstranten ausging, bezweifelt doch niemand. hast du nicht mal in irgendeinen thread erzählt, dass du aus russland kommst? gibt es da einen zusammenhang?
Das Erschießen von Menschen befürworte ich natürlich NICHT. Allerdings verdrehst du hier die Ursache und Wirkung. Es war ja nicht so, dass die Gewalt AUCH von Demonstranten ausging, sondern: Die Gewalt ging ursprünglich UND hauptsächlich von den Demonstraten aus. Die Gewalt der Sicherheitskräfte war die Wirkung auf die Ursache (-> Gewalt von Seiten der Demonstranten). Anfangs haben die Sicherheitskräfte Gummigeschosse eingesetzt. Um die rechtmäßige Staatsordnung aufrechtzuerhalten war in diesem Fall der Einsatz von scharfer Munition erforderlich, da unter den Demonstranten scharfe Waffen eingesetzt wurden. Leider kommen bei solchen Ausschreitungen auch friedliche Demonstranten ums Leben.
Zum Thema Scharfschützen: Was wäre denn deine Lösung um einen bewaffneten Aufstand abzuwehren? Sollten die Sicherheitskräfte stattdessen ungezielt auf alle schießen? Wer A sagt, muss auch...
Bitte vergesst nicht den grundlegenden Punkt: Das Aufrechterhalten der Staatsordnugn ist rechtmäßig. Der bewaffnete Putsch nicht.
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Artchi schrieb:
Schneewittchen schrieb:
Was glaubt ihr eigentlich was passieren würde, wenn eine bewaffnete Meute in Berlin Barrikaden errichten die Polizei angreifen würde?
Meine Vermutung: Die Polizei würde schneller schießen als in der Ukraine.
Ehm, Moment. Hier würde es wahrscheinlich gar nicht so weit kommen!
Wir erinnern uns, das Gerhard Schröder seine zweite Kanzlerperiode nicht beenden konnte. Warum? Weil seine Politik (die nötig, aber nicht populär war) bei vielen im Volk nicht ankam. Es gab zu der Zeit die berühmten Montagsdemos! Diese wurden nicht verboten, auch wenn sie gegen Schröders Politik waren.
Am Ende stellte Gerhard Schröder im Bundestag die Vertrauensfrage:
http://www.zeit.de/2005/22/vertrauen_lvEs ist somit erst gar nicht zu Barikaden in Berlin gekommen!
Natürlich kann man das so nicht vergleichen. Aber wenn es zu Barrikaden und bewaffneten Übergriffen auf Polizeibeamte kommt, dann wird die Lage auch in Deutschland nicht anders aussehen.
Wenn wir schon über den Sinn solcher Ausschreitungen reden: Nächstes Jahr hätte es in der Ukraine sowieso Wahlen geben. Die 80 Tote waren also alle umsonst.
Hoffen wir mal, dass die Ukraine sich stabilisiert. Und hoffentlich gibt es in 4 Jahren nicht wieder eine "Revolution".
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hallo
Artchi schrieb:
Na, dann gab es halt auch zu Olympia Montagsdemos. Und? Ich habe mich auf eine andere Zeit bezogen. Und sie wurden nunmal auch da Montagsdemos genannt. Habe ich mir nicht ausgedacht.
Und zumindest an die Demos erinnern kannst du dich? So unwichtig können diese also doch nicht gewesen sein...
ich weiß, dass der begriff nicht von dir kam, sondern die organisatoren das selber so genannt haben. erinnern kann ich mich, weil es in leipzig natürlich jede menge diskussionen dazu gab. der begriff ist zumindest hier sehr stark emotionalisiert und deswegen völlig fehl am platz, wenn 100 gestrige durch die straße laufen. unwichtig waren sie aber, oder hast du eine große veränderung bemerkt. das problem war doch, dass sie einfach einen begriff gewählt haben, der deutlich zu groß für sie war. ich nenne meinen sonntagsspaziergang auch nicht olympische sommerspiele
chrische
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Die Demokratie in der Ukraine nimmt eine interessante Entwicklung:
Jetzt fordert die ehemalige Opposition ein Verbot der Partei von Janukowitsch.Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.
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Schneewittchen schrieb:
Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.
Nur weil eine Partei die meisten Stimmen hat heißt das noch lange nicht dass sie regieren sollte und auch noch lange nicht dass sie die meiste Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hat
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zwutz schrieb:
Schneewittchen schrieb:
Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.
Nur weil eine Partei die meisten Stimmen hat heißt das noch lange nicht dass sie regieren sollte und auch noch lange nicht dass sie die meiste Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hat
Mir fehlen die Worte.
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http://www.cicero.de/salon/politisch-korrekt-die-gleichschritt-gesellschaft/57080
Passt gerade sehr gut.
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zwutz schrieb:
Schneewittchen schrieb:
Super! Wenn die Mehrheit die falsche Partei wählt, dann verbieten wir diese einfach.
Nur weil eine Partei die meisten Stimmen hat heißt das noch lange nicht dass sie regieren sollte und auch noch lange nicht dass sie die meiste Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hat
Was heißt es sonst, wenn eine Partei mehrheitlich gewählt ist? Von wem hat sie die Zustimmung, wenn nicht von der Bevölkerung?
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http://friedensblick.de/10534/ukraine-sued-osten-loyal-zu-praesident-wiktor-janukowytsch/
Warum sehe ich DIESE Bilder nirgends in den Nachrichten? Von wegen freie Preisse...
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inflames2k schrieb:
Was heißt es sonst, wenn eine Partei mehrheitlich gewählt ist? Von wem hat sie die Zustimmung, wenn nicht von der Bevölkerung?
Ich kenne das Wahlsystem der Ukraine nicht genau, aber bei kreativer Aufteilung der Wahlkreise kann man so ziemlich genau steuern wie die Wahl ausfallen wird.
Stichwort Wahlkreisschiebung
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Janukowitsch ist als Person zum Präsidenten gewählt, seine Partei hat damit nichts zu tun. Die Partei ist im Parlament stärkste Kraft, hat aber nicht die Mehrheit. Und wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat das Parlament ihn nun abgesetzt. Demokratietheoretisch ist also alles in Butter.
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earli schrieb:
Demokratie heißt, an erster Stelle die Menschenrechte ("Life, Liberty and Property") zu stellen, und an die zweite Stelle die Mehrheitsentscheidungen.
Die "Property" gehört da irgendwie nicht hin.
Davon abgesehen ist das sowieso eine sehr seltsame Definition von Demokratie.
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Schneewittchen schrieb:
Bitte vergesst nicht den grundlegenden Punkt: Das Aufrechterhalten der Staatsordnugn ist rechtmäßig. Der bewaffnete Putsch nicht.
Dieses billige Scheinargument ist nicht der entscheidende Punkt, sondern damit disqualifiziert man sich quasi selbst. Befürworter unethischer Handlungen betonen gern deren vermeintliche Rechtmäßigkeit. So war zum Beispiel der Holocaust im Kontext des NS-Regimes durchaus rechtmäßig. Rechtmäßigkeit ist leider oft nur ein Deckmäntelchen für Willkür.