Einsteiger Elektronik Lernsets



  • shisha schrieb:

    Hallo,

    ich habe seit der Schule nicht mehr mit Elektronik gemacht, würde mich aber gerne wieder etwas damit auseinander setzen.

    Gibt es gute günstige Einsteiger-Sets?

    Ich weiß noch nicht mal was ich alles erwarte. Ein paar LEDs , Schaltkreise verstehen und sowas halt ...

    http://www.amazon.de/gp/product/3645650563/ref=s9_simh_gw_p23_d0_i2?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-3&pf_rd_r=0GWDDMKFEDEFRFGY98EE&pf_rd_t=101&pf_rd_p=455353687&pf_rd_i=301128

    Nur dass ich etwas mit ausreichndem Handbuch brauche

    Rausgeschmissenes Geld.

    Stell dir dein Experimentierset selbst zusammen und kauf dir ein ordentliches Buch, dass kommt dich günstiger und du lernst dabei auch etwas.

    Daniel Düsentrieb bedeutet nur die Bebilderung nachzubauen.
    Also so wie farbige Würfel für Vierjährige, die noch nicht zählen können.

    Ein Anfang für ein Experimentierset wäre:

    1. Experimentierboard, also ne Steckplatine
    http://www.reichelt.de/Experimentier-Steckboards/STECKBOARD-1K2V/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=6547&ARTICLE=67678&OFFSET=16&
    2. Widerstände mit diversen verschiedenen Ohm Werten. 100 kOhm, 10kOhm, 470 kOhm usw. davon auch nicht nur einer, sondern ca. 2-4 je Größe. Die Dinger kosten nur 10 Cent, da kannst du also ruhig klotzen und musst nicht kleckern.
    3. Ein paar Kondensatoren diverser kleiner Größen. z.b. 2* 470 µF
    4. Leiterdraht
    5. 2-4 * NPN und PNP Transistoren
    6. Eine Batteriehalterung für mind. 4 AA Batterien, mehr ist besser, weil du so mehr Spannungsreserven hast. Anstreben solltest du mindestens >= 4,8 V, mehr als 12 V sollten es dann aber nicht sein.
    7. Einen LM317 + Poti, damit kannst du dann die gewünschte Spannung einstellen
    8. Ein Multimeter, wenn du ernsthaft etwas mit Elektronik machen willst, dann wirst du mindestens eines brauchen. Besser sind allerdings zwei, um Strom und Spannung gleichzeitig messen zu können.
    9. Ein Buch
    10. 2 Potentiometer
    11. Bei Bedarf noch ein oder zwei Spulen.
    12. Batterien
    13. 2-3 Standard Leds
    14. Ein paar Sicherungen für das Multimeter, jeder Anfänger macht den Fehler und misst den Strom der geladenen Kondensatoren direkt und die Folge davon ist, dann die Drahtsicherung im Multimeter durchbrennt und ausgetauscht werden muss.
    15. Krokodilklemmen

    Zu 6 und 12, alternativ geht auch eine 9 V Blockbatterie, würde ich aber nicht empfehlen, denn die AA Batterien hat man fast überall verbaut und die Kapazität ist größer, d.h. die halten länger. Eine 9 V Batterie ist heutzutage schon wieder ein Exot und die Anschlüsse sind nicht sehr zuverlässig.
    Ein Netzteil würde ich nur dann nehmen, wenn du auch wirklich ein Labornetzteil hast. Das solltest du schon allein aus Sicherheitsgründen machen, Labornetzteile haben divere Schutzfeatures, die dein Leben schützen können, also hängt bloß kein Netzteil von einem alten Handy-Ladegerät an deine Schaltung.
    Bei einem Labornetzteil steigst du aber bei mindestens 50 € ein, weswegen für den Anfang Batterien mehr als ausreichen. NiMH Akkus gehen natürlich auch.

    Mit Ausnahme vom Buch, den Batterien und dem Multimeter wird dich das alles unter 20 € kosten und du wirst viel mehr Bauteile drin haben, als du jemals für ein fertiges Experimentierset bekommst.



  • Ach ja, später kannst du dir noch ein paar Sensoren dazu kaufen.

    Eine gewöhnliche Photodiode ist immer ein guter günstiger Anfang.

    Wenn du nen Tongenerator bauen willst, dann ist ein nakter billiger Lautsprecher
    ebenfalls ne gute Wahl. Da reicht ein PC Speaker.

    Wenn du die Grundlagen dann drauf hast, dann kannst du dir später ein Microcontroller Evaluationboard kaufen und z.B. einen Schrittmotor ansteuern.



  • Danke für die zusammenstellung.

    Das Problem das ich persönlich damit habe, ist dann wahrscheinlich die Wahl eines guten Buches.

    Ich weiß nichts von Schaltungen und würde wahrscheinlich noch nicht mal ein LED-Lämpchen zum Leuchten bringen.
    Deshalb war mein Gedanke ja so ein Kinder-Set zu kaufen, da da einige Sachen ja einfach funktionieren müssen.

    Wenn es aber auch ein oder zwei gute Bücher gibt, die mir zum einen die Theorie vermitteln (Mathe stellt fast kein Problem dar) und zum anderen auch einsteigerfreundliche Experimente zeigen, wäre das optimal.

    Gibt es solche Bücher? Und welche sind empfehlenswert?



  • Ich hatte früher den ersten Band von "Elektronik - gar nicht schwer", allerdings weiß ich nicht, wie gut die aktuelle Auflage ist.

    Wenn du mit Englisch kein Problem hast, guck dir mal "Make: Electronics" an.


  • Mod

    shisha schrieb:

    Gibt es solche Bücher? Und welche sind empfehlenswert?

    "Einführung in die Elektronik" von Jean Pütz gilt als ein Klassiker. Ich persönlich habe zwar nur "Einführung in die Digitaltechnik" gelesen, aber das war recht brauchbar. Die Bücher sind zwar uralt, aber es ist ja nicht so, dass in der (analogen!) Elektronik in den letzten Jahrzehnten irgendwas weltbewegend Neues erfunden wurde.
    Findest du bestimmt auf irgendwelchen Flohmärkten für einen Rammschpreis.



  • shisha schrieb:

    Danke für die zusammenstellung.

    Das Problem das ich persönlich damit habe, ist dann wahrscheinlich die Wahl eines guten Buches.

    Ich würde sagen, jedes Grundlagenbuch über Elektronik hat mehr Inhalt und ist besser als jedes Lernpaket.

    Aber wozu gibt es die Amazon Rezensionen und Buchempfehlungen?
    Schau dich doch einfach mal auf den Seiten der Elektroniker um oder frage die nach einem Buch zum praktischen lernen der Grundlagen in der Elektronik.
    Z.B. hier:
    http://www.mikrocontroller.net/forum/

    Ich weiß nichts von Schaltungen und würde wahrscheinlich noch nicht mal ein LED-Lämpchen zum Leuchten bringen.
    Deshalb war mein Gedanke ja so ein Kinder-Set zu kaufen, da da einige Sachen ja einfach funktionieren müssen.

    Ich habe so ein Kinderset mal mit Daniel Düsentrieb vom Kosmos Verlag als Kind bekommen und das ist leider wirklich Schaltung bauen nach Abbildungen.
    Von Elektronik lernt man da recht wenig.

    Mein Kinderset war glücklicherweise allerdings noch eines der alten Bauart, d.h. ich konnte, auch wenn ich kein klassisches Steckbrett hatte in dieses Kosmos Steckbrett immer noch jeden beliebigen Halbleiter, ICs ausgenommen, da reinstecken.

    Bei den heutigen Kosmossets sind die Bauteile in Kosmosspezifische Plastikbausteine verbaut, d.h. wenn du ein Ersatzteil brauchst oder das Ding erweitern willst, dann brauchst du wieder die überteuerten Bausteine von Kosmos.
    Jedes Steckbrett ist da besser.



  • SeppJ schrieb:

    Die Bücher sind zwar uralt, aber es ist ja nicht so, dass in der (analogen!) Elektronik in den letzten Jahrzehnten irgendwas weltbewegend Neues erfunden wurde.

    Ähm, doch!
    Der Memristor wurde erst 2007 erfunden, nach dem er viele Jahre zuvor theoretisch postuliert wurde.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Memristor

    Allerdings ist das trotzdem halb so schlimm. Man kann die Grundlagen der Elektronik auch ohne Memristor lernen, dass die letzten 60 Jahre auch geklappt und den Memristor brauchen nur die wenigsten, insbesondere die Elektronikanfänger.


  • Mod

    Drogensüchtige an di Wand schrieb:

    Der Memristor wurde erst 2007 erfunden, nach dem er viele Jahre zuvor theoretisch postuliert wurde.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Memristor

    Zeig mir mal einen Memristor, den du im Laden kaufen kannst oder ein einziges Gerät, in dem ein Memristor verbaut ist.

    edit: Ich sehe schon voraus: In 10-20 Jahren wird irgendein Klugscheißer diesen Thread ausgraben, nur um es mir zu zeigen 🙄



  • SeppJ schrieb:

    Drogensüchtige an di Wand schrieb:

    Der Memristor wurde erst 2007 erfunden, nach dem er viele Jahre zuvor theoretisch postuliert wurde.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Memristor

    Zeig mir mal einen Memristor, den du im Laden kaufen kannst oder ein einziges Gerät, in dem ein Memristor verbaut ist.

    Die Verfügbarkeit ändert absolut gar nichts daran, dass deine Aussage, auf die ich mich bezogen habe, eindeutig falsch ist.

    Und Memristoren kriegst du zur Zeit nichtmal bei Farnell, weil das von den Halbleiterherstellern politisch gar nicht gewollt ist.
    Memristoren würden nämlich im Flashspeichersegment wildern und dort das Geschäft kaputt machen und zwar von den Herstellern, die auch schon produktionsreife Memristoren entwickelt haben.
    Man hält sie also absichtlich zurück, um sich an den Flashspeichern noch eine goldene Nase zu verdienen.
    Siehe dazu auch:
    http://www.pcwelt.de/ratgeber/Die_neuen_Speicherchips_mit_Gedaechtnis-Memristoren-7964590.html

    Erkennt man aber, dass Memrisotren das vierte lange gesuchte fundamentale Halbleiter Element ist, dann ist dein Satz:

    es ist ja nicht so, dass in der (analogen!) Elektronik in den letzten Jahrzehnten irgendwas weltbewegend Neues erfunden wurde.

    Blanker Hohn.

    Genausogut könntest du sagen, dass die Relativitätstheorie nichts weltbewegendes in der Physik war, so klingt dein Satz aus Elektronikersicht.


  • Mod

    Ein theoretisch beschriebenes Bauteil, das in irgendeiner Frühentwicklungsphase experimenteller Prototypen ist? Wirklich? Da verhöhne ich dich gerne, wenn du dies als tatsächliche Erfindung anführst, denn du hast es nicht anders verdient.

    Ich schicke dir mal ein paar von meinen magnetischen Monopolen, damit kann man bestimmt auch tolle Sachen basteln...



  • SeppJ schrieb:

    Ein theoretisch beschriebenes Bauteil, das in irgendeiner Frühentwicklungsphase experimenteller Prototypen ist?

    Na wenn man nicht lesen kann:

    "die auch schon produktionsreife Memristoren entwickelt haben"

    So und jetzt troll dich.



  • SeppJ schrieb:

    Ich schicke dir mal ein paar von meinen magnetischen Monopolen, damit kann man bestimmt auch tolle Sachen basteln...

    Ja, damit klappt endlich mein perpetuum mobileMagnetmotorNullpunksenergiekonverter.


  • Mod

    Drogensüchtige an di Wand schrieb:

    "die auch schon produktionsreife Memristoren entwickelt haben"

    Ich wiederhole: Zeig mal einen, den man im Laden kaufen kann oder der irgendwo verbaut ist. Ich bin sogar großzügig und gebe dir 5 Jahre Zeit zur Suche. Bloß weil Wikipedia unhinterfragt die Eigendarstellung irgendeiner Firma zitiert, wird diese Darstellung dadurch nicht zum Fakt.



  • Ein gute Orientierseite für solcherlei Fragen ist sicherlich
    http://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner

    Beim Buch, abgesehen vom Grundlagenbuch oder Elekronik-Hand-/Tabellenbuch bzw. Tabelle/Datenblatt ist es vielleicht hilfreich, in die Stadtbücherei zu gehen, und schauen was für Bastelbücher noch vorhanden sind (Radio, Lautsprecher und so Zeug), mit etwas Glück ist sogar was richtig Gutes dabei.

    Ebenfalls sehr nützlich sind Messgeräte wie Spannungsprüfer, Strommesser, Oszilloskop oder auch selbstgebaute Messapparaturen (Blutdruck, Gamma-Strahlung etc).



  • set SeppJ.status = ignored;

    92 schrieb:

    Ebenfalls sehr nützlich sind Messgeräte wie Spannungsprüfer, Strommesser,

    Das ist alles im Multimeter enthalten.

    Oszilloskop

    Macht Sinn, besonders später.

    oder auch selbstgebaute Messapparaturen (Blutdruck, Gamma-Strahlung etc).

    Ein Gamma-Strahlen Messgerät erfordert Hochspannung mit > 1500V, da muss man aufpassen, insbesondere muss der Strom stark begrenzt werden.
    Für Anfänger ist das meiner Meinung nach nichts, auch wenn so ein Ding natürlich ein spannendes Projekt ist.



  • Um zurück zu dem thema zu kommen:

    Das Make Elektronik Buch sieht sehr schön aufgemacht aus und ist sogar auf Deutsch erhältlich.
    Nur sollen einige Schaltungen falsch in dem Buch sein und es auch sonst ein paar Fehler geben, wenn man den Rezensionen glauben darf.

    Ich nehme mal an, diese sind unabhängig von der Sprachen im Buch?

    Hat das Buch schonmal einer gesehen und kann es beurteilen?



  • shisha schrieb:

    Um zurück zu dem thema zu kommen:

    Das Make Elektronik Buch sieht sehr schön aufgemacht aus und ist sogar auf Deutsch erhältlich.
    Nur sollen einige Schaltungen falsch in dem Buch sein und es auch sonst ein paar Fehler geben, wenn man den Rezensionen glauben darf.

    Ich nehme mal an, diese sind unabhängig von der Sprachen im Buch?

    Hat das Buch schonmal einer gesehen und kann es beurteilen?

    Naja, ich weiß nicht.

    Wie man eine Batterie aus Zitronen baut ist für die Elektronik eigentlich nicht relevant und die Zitronen darf man am Ende dann nicht mehr essen, sondern muss sie wegwerfen.
    Es scheint sich um ein Kinderbuch zu handeln.

    Problematisch sehe ich allerdings, dass laut einer Rezension für die Schaltungen US Schaltungssymbole verwendet werden, das ist wenig sinnvoll und kann zur Verwirrung führen, wenn wir in Europa ganz andere Schaltsymbole haben.
    Siehe z.B. hier, das Schaltzeichen für Widerstände einmal nach DIN EN Norm und das andere nach US ANSI Norm:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_(Bauelement)#Hauptanwendungen

    Außerdem sollen häufig Bauteile verwendet werden, die zwar in den US, nicht aber in Europa gängig sind. Das wird beim Bestellen umständlich.



  • Was mich beim "Blick ins Buch" bei Amazon bei diesem Buch stört ist, das man nichts von den relevanten Kapiteln sieht, wo es richtig zu Sache geht.
    Hier trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen, denn es stellt sich die Frage,
    lernt man nur nach Bebilderung zu basteln oder lernt man auch die Theorie und Formeln die dahinter stecken, so dass man seine Schaltung auch selber berechnen kann?



  • Ich habe mir nun das Make Elektronics auf Englisch zugelegt.

    Ich hoffe, dass ich mit den US-Sysmbolen keine allzu großen Probleme haben werde.

    Kann mir jemand die Einkaufsliste aus einem der ersten Threads nochmal so zusammenstellen, dass ich das direkt bestellen kann?

    Habe noch ein paar Probleme die Passenden SAchen auf reichelt zu finden


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