Einstig in die C/C++ Welt?
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n3wbie schrieb:
Es ging darum, dass ich in Java viel Erfahrung habe und entsprechend auch Lohn verlange.
Sorry, aber es faellt mir schwer, das Lachen zu verkneifen
Oder, um es mal anders zu sagen: Du faengst so ziemlich bei 0 an. if, for und while kannst du mitnehmen, das wars dann aber auch schon.
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n3wbie schrieb:
Ich kenne Java Entwickler, die in einer größeren Firma als Einstiegsgehalt nach der Uni mehr bekommen haben als ich nach zwei Gehaltserhöhungen verdiene.
Also ich arbeite derzeit in einer größeren Firma. Hatte auch ein gutes Einstiegsgehalt nach der Ausbildung dort. Also 40k wäre die absolute Schmerzgrenze für mich.
Finanziell ist es immer gut in einer größeren Firma unter zu kommen.
Wenn Deine Firma aber auch mit C++ arbeitet, kannst Du Dich ja dahin entwickeln. Einstiegsgehalt für FIAE sind ~2400 Brutto, wie ich gerade nachgeschlagen habe. Du willst mehr als 3400 Brutto.
Du hast 5 Jahre Programmiererfahrung in Java und möchtest in C++ anfangen.
Ich würde sagen, die Entscheidung solltest Du in 1,5 Jahren treffen.Die 1000 Euro die Du mehr haben willst, hängen ja eben auch davon ab, wie gut Du für Deinen Bereich bist. Ich kann mir aber vorstellen, dass das klappen kann, wenn Du in C++ was vorweisen kannst.
n3wbie schrieb:
Ich würde aber erstmal behaupten, dass das Gehalt viel eher von der Firma als von der Programmiersprache abhängt.
Da hast du mich ein bisschen falsch verstanden. Ich wollte nicht die Differenz zwischen den Sprachen wissen. Es ging darum, dass ich in Java viel Erfahrung habe und entsprechend auch Lohn verlange. In C++ bin ich dann natürlich fast neu. Entsprechend wäre die frage wo ich wieder einsteige.
Ich stimme zu: Vieles hängt von der Firma ab und deren Bereitschaft gutes Gehalt zu zahlen. Da sind große Firmen häufig spendabler als kleine, kleine haben dafür häufig die innovativeren Projekte. Es macht einen Unterschied, ob man im alten Sweatshirt oder Anzug am Arbeitsplatz erscheint - auch finanziell. Ich bevorzuge alte Sweatshirts und finanziell ärgere mich gelegentlich darüber.
n3wbie schrieb:
Ich finde das was ich mache einfach interessanter und abwechslungsreicher und würde den Job erstmal nicht wegen dem Geld wechseln.
Das stimmt natürlich. Aber es gibt halt auch eine Grenze. 1000€ weniger im Monat tun schon weh.
Bezweifle ich. C++ ist eine bemerkenswerte Qualifikation, die auch bemerkt wird. Deine anderen Qualifikationen kann ich nicht beurteilen. Vielleicht fehlen Dir als Anwendungsentwickler mathematische oder organisatorische Kenntnisse. Meine Erfahrung mit Java-Entwicklern ist, dass sie häufig brav ihren Code in die VM hacken ohne sich über die Konsequenzen für die echte Maschine Gedanken zu machen oder überhaupt machen zu können. Das führt gerne zu organisatorischen Problemen: Wenn die Software fertig ist und die Konsequenzen dafür sorgen, dass sie halt nicht einsatzfähig ist, weil sie zwar perfekt durch die Unittests kommt, aber der Kunde aber eigene Daten verwenden will.
Wenn Du das alles locker verstehst, verdienst Du entsprechend.
Wenn Du entsprechend mehr haben willst, muss die Firma aber auch vergleichbar zahlen. Auf 2400 wirst Du dabei nicht rutschen. Ob Du mit 3400 als Newbee startest, weiß ich nicht. Deswegen solltest Du Dich entsprechend mit Projekterfahrung schmücken und im Bewerbungsgespräch Begriffe wie Templates und Const-Correctness mit Leben füllen, Template-Meta-Programmierung ist derzeit ein kleiner Hype und mit C++11 als Stichwort machst Du auch nichts verkehrt. STL wird sehr gerne gehört und Boost schadet nicht.
Ist aber viel Programm für 1,5 Jahre.Kellerautomat liegt schon nicht ganz falsch, wenn Du von Java nur wenig wirklich mitnehmen kannst, weil C++ einfach mehr semantische Möglichkeiten als Java hat und OOP und "class" nur der Container ist, der das ganze ummantelt. Du wirst Dir solche Sachen wie einen Arrayzugriff nochmal ganz von vorne angucken müssen und wenn Du ihn selbst überlädst Dir auch nochmal Gedanken darüber machen dürfen, ob Operator[] eigentlich mit einem int überladen werden muss oder ob das eigentlich nicht blöde Idee ist. C++ von Java kommend zu lernen ist eigentlich so ziemlich alles in Frage zu stellen, was Du in Java gelernt hast, während Java von C++ kommend zu lernen sich anfühlt, als hätte man sich von allen Möglichkeiten fast grundsätzlich für Ungeschickteste entschieden. Nicht umsonst nennt man Java auch C++--.
Generics in Java sind cool. Ansonsten... habe ich meine Stelle als Java-Entwickler zu schnell wieder bereut.Im Idealfall spielt Dir die Projekterfahrung aus Java in die Hände, wenn Du Dich bei einer anderen Firma bewirbst, weil Du Kenntnisse aus deren Projektbereich hast.
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Kellerautomat schrieb:
n3wbie schrieb:
Es ging darum, dass ich in Java viel Erfahrung habe und entsprechend auch Lohn verlange.
Sorry, aber es faellt mir schwer, das Lachen zu verkneifen
Oder, um es mal anders zu sagen: Du faengst so ziemlich bei 0 an. if, for und while kannst du mitnehmen, das wars dann aber auch schon.
Das ist mir klar. Deshalb steht dahinter ja auch noch:
In C++ bin ich dann natürlich fast neu. Entsprechend wäre die frage wo ich wieder einsteige.
Und ich möchte mir C++ ja auch vorher aneignen.
Einstiegsgehalt für FIAE sind ~2400 Brutto
Also ich wurde nach der Ausbildung in dem Betrieb übernommen der mich ausgebildet hat. Mein Einstiegsgehalt damals war knapp unter 3300€. Mittlerweile übernehme ich dort diverse Zusatzaufgaben, auch mit Führungsverantwortung ("nur" für Auszubildende). Jetzt liegt mein Gehalt bei ~4500€. Und ich empfinde dieses Gehalt nicht als Ungerechtfertigt. Zumal ich Überstunden oft nicht vergütet bekomme.
Die 1000 Euro die Du mehr haben willst, hängen ja eben auch davon ab, wie gut Du für Deinen Bereich bist. Ich kann mir aber vorstellen, dass das klappen kann, wenn Du in C++ was vorweisen kannst.
Das kann ich im Moment nicht sagen. Aber ich denke, da habe ich enorm viel zu lernen. Zur Zeit liegt mein Schwerpunkt auf der Entwicklung von REST-Resourcen.
Da sind große Firmen häufig spendabler als kleine, kleine haben dafür häufig die innovativeren Projekte. Es macht einen Unterschied, ob man im alten Sweatshirt oder Anzug am Arbeitsplatz erscheint - auch finanziell. Ich bevorzuge alte Sweatshirts und finanziell ärgere mich gelegentlich darüber.
Also "alte Sweatshirts" kann ich nie anziehen. Bei mir ist immer schicke Hose / Hemd / Schuhe angesagt. Zu Kundenterminen oft Anzug.
Vielleicht fehlen Dir als Anwendungsentwickler mathematische oder organisatorische Kenntnisse. Meine Erfahrung mit Java-Entwicklern ist, dass sie häufig brav ihren Code in die VM hacken ohne sich über die Konsequenzen für die echte Maschine Gedanken zu machen oder überhaupt machen zu können.
Da muss ich dir leider recht geben. Sowohl in Java als auch C# mache ich mir eigentlich wenig Gedanken was das am Ende für die Maschine heißt. Mathematisch ist schwer zu sagen. Habe halt das übliche auf dem Gymnasium und der Berufsschule gemacht. Viele Formeln sind aber nicht mehr präsent.
C++ von Java kommend zu lernen ist eigentlich so ziemlich alles in Frage zu stellen, was Du in Java gelernt hast, während Java von C++ kommend zu lernen sich anfühlt, als hätte man sich von allen Möglichkeiten fast grundsätzlich für Ungeschickteste entschieden.
Das hört sich ein bisschen so an als wäre es leichter C++ zu lernen, wenn man keine störenden Java-Kenntnisse hat
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n3wbie schrieb:
Also ich wurde nach der Ausbildung in dem Betrieb übernommen der mich ausgebildet hat. Mein Einstiegsgehalt damals war knapp unter 3300€. Mittlerweile übernehme ich dort diverse Zusatzaufgaben, auch mit Führungsverantwortung ("nur" für Auszubildende). Jetzt liegt mein Gehalt bei ~4500€.
Das ist schon sehr ordentlich für einen Fachinformatiker. Bin mir sicher, dass du in meiner Firma da nicht ansatzweise rankommen würdest. Wir haben auch paar Fachinformatiker, die seit 10-20 Jahren dabei sind, ich bin mir fast sicher, dass sie keine 4500 bekommen.
Bei einer kleineren Firma wie der meinen kannst du mit Erfahrung auch nicht wirklich punkten. Wir versuchen da immer einen guten Kompromiss zu finden. Einen teuren Entwickler mit 5-10 Jahren Erfahrung würden wir nicht nehmen. Wir versuchen möglichst gute, aber billige (weil frisch von der Uni oder Ausbildung) Entwickler zu bekommen. Da achten wir aber auch wirklich drauf, dass sie gut sind und stellen eher wenige ein. Das Konzept scheint auch ganz gut zu funktionieren. Auch deswegen, weil kaum jemand geht und viele erfahrene Mitarbeiter lange bleiben, etliche sind schon 10-20 Jahre dabei.
D.h., wenn du mit Erfahrung punkten und mehr Geld bekommen willst, solltest du dich erst recht bei einer größeren Firma umschauen. Da kannst du aber auch mit Java Erfahrung punkten. Natürlich solltest du C++ besser als nur oberflächlich können, aber im ersten Schritt kannst du deine Java und vor allem Projekterfahrung geltend machen. Was die Feinheiten und den Stil von C++ angeht, wirst du ja wohl kaum selber Code from Scratch schreiben, sondern eher an der bestehenden Software weiterarbeiten, wahrscheinlich zusammen mit weiteren Kollegen. Da brauchst du eh Zeit, um reinzukommen, und du wirst dich sowieso an dem Code orientieren, der schon da ist. Da kann man schon mal viel weniger falsch machen.
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n3wbie schrieb:
Das hört sich ein bisschen so an als wäre es leichter C++ zu lernen, wenn man keine störenden Java-Kenntnisse hat
Da ist auf jeden Fall was dran. Ich konnte viele Sprachen recht gut, bevor ich mich intensiv mit C++ beschäftigt habe und der Umstieg ist mir schwer gefallen. Vor allem, weil ich C++ nicht ernst genommen hatte. Ich dachte, ich kann schon programmieren, da ist bestimmt nur die Syntax etwas anders. Hat aber nichts so richtig funktioniert. Hat dann erst geklappt, als ich eingesehen habe, dass die Sprache nun mal anders ist und mich intensiv mit der Sprache an sich beschäftigt habe.
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n3wbie schrieb:
C++ von Java kommend zu lernen ist eigentlich so ziemlich alles in Frage zu stellen, was Du in Java gelernt hast, während Java von C++ kommend zu lernen sich anfühlt, als hätte man sich von allen Möglichkeiten fast grundsätzlich für Ungeschickteste entschieden.
Das hört sich ein bisschen so an als wäre es leichter C++ zu lernen, wenn man keine störenden Java-Kenntnisse hat
Ja, am Anfang ist das sicherlich wahr.
Aber Du bist schon so weit, daß Du echt programmieren kannst, wenn ich das recht einschätze. Gelegentliche Ausflüge nach PHP, Perl, Python, VB mal gemacht. Javaeske Sprache kannste eh bedienen. Freitags um viertel vor Feierabend "Wir müßten Sie mal zum Projekt XYZ stecken in der Sprache QVM, da stockt es und wird langsam teuer." - "Ok, Chefchen, ich lese mich ein und am Montag ziehe ich die Kuh vom Eis." Oder so.
Für C++ reicht leider kein Tutorial: Es geht wohl kein Weg dran vorbei, Meyers und Struppi zu lesen, was aber auch an einem Wochenende geht, wenn man Java ausgeschöpft hat.
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Wir haben auch paar Fachinformatiker, die seit 10-20 Jahren dabei sind, ich bin mir fast sicher, dass sie keine 4500 bekommen.
Das finde ich sehr interessant. Wie unterscheiden sich bei euch denn die Gehälter eines B.SC. und eines FIAE?
Bei uns wird nach der Ausbildung übernommen, wer die Ausbildung bit 1,9 oder Besser abschließt, die vereinbarten Ziele erreicht hat und konstant gute Bewertungen hatte. Das Einstiegsgehalt liegt dann derzeit bei 3299€.
Stellen wir externe Mitarbeiter ein, egal ob von der Uni oder nach der Ausbildung, so liegt das Gehalt bei 2800€.
Gehaltserhöhungen werden immer an Zielvereinbarungen gebunden.
Ich dachte, ich kann schon programmieren, da ist bestimmt nur die Syntax etwas anders.
Ich hatte schon gehofft das ich ein bisschen mehr als nur "if, for und while" mit nehmen kann
Könnte es Sinn machen auf Linux zu entwickeln? Bringt mir das Vorteile?
Jedenfalls macht ihr mir Hoffnung, dass das kein hoffnungsloses Unterfangen ist
Es geht wohl kein Weg dran vorbei, Meyers und Struppi zu lesen
Ich kaufe mir gerne ein Buch. Aber was ist "Meyers und Struppi"
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n3wbie schrieb:
Das finde ich sehr interessant. Wie unterscheiden sich bei euch denn die Gehälter eines B.SC. und eines FIAE?
Kann ich dir nicht genau sagen. Diplominformatiker kriegen bei uns so 42-45 000 Einstiegsgehalt. Neue FIAE hatten wir schon länger nicht mehr. Ich würde aber sagen, dass sie mit allerhöchstens 2500 pro Monat rechnen dürfen, eher 2200. Glaube auch nicht, dass sie später dann deutlich mehr kriegen. Ich würde sagen, dein Einstiegsgehalt wäre bei uns schon die absolute Obergrenze für Fachinformatiker
Ich kenne persönlich aber auch keinen einzigen, der so viel verdient wie du. Bin tatsächlich sogar etwas überrascht, dass es solche Gehälter tatsächlich gibt Hatte zwar schon davon gehört, aber halte es doch für eher ungewöhnlich. Ganz klein ist unsere Firma nicht, so 300 Mitarbeiter. Ich kenne sogar eher Fachinformatiker, die weniger verdienen. Ein Bekannter von mir hat in einer kleinen Firma für 1800 angefangen.
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Mal ne doofe Frage...
Wenn jmd. der in Deutschland arbeitet nen Monatslohn nennt, kann man dann davon ausgehen dass 12x genannter Betrag = Bruttojahresgehalt?
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Mal ne doofe Frage...
Wenn jmd. der in Deutschland arbeitet nen Monatslohn nennt, kann man dann davon ausgehen dass 12x genannter Betrag = Bruttojahresgehalt?So ist es bei mir. Ich bekomme noch Weihnachtsgeld. Ca. 125€ Netto. Und 30 Tage Urlaub.
Ich kenne auch Systeme die mit 13 Gehältern, Zusatzleistungen und Überstundenvergütung arbeiten. Am Ende kommt dann das gleiche raus was ich fest bekomme.Ganz klein ist unsere Firma nicht, so 300 Mitarbeiter.
Okay, da bin ich in einer größeren Firma tätig. Nur allein der Standort an dem ich arbeite, und das ist kleinerer, hat ca 800 Mitarbeiter.
Kann ich dir nicht genau sagen. Diplominformatiker kriegen bei uns so 42-45 000 Einstiegsgehalt. Neue FIAE hatten wir schon länger nicht mehr. Ich würde aber sagen, dass sie mit allerhöchstens 2500 pro Monat rechnen dürfen, eher 2200.
In der C++ Welt kenne ich mich nicht aus, aber für meinen Bereich empfinde ich das als Frechheit. Wir beschäftigen auch B.SC. Wenn die von der FH kommen, können sie kein Maven / Git / SVN, auch JBOSS und MSSQL-Server sind meist nicht bekannt, wenn sie REST hören denken sie an Feierabend, kennen kaum die Arbeit mit Kunden und haben absolut kein Marktwissen.
Zwischen dem Java was sie auf der Uni gemacht haben, und dem wie es in der Firma angewendet wird, liegen oft Welten, C# können sie gar nicht.
Und dafür sollen sie mehr bekommen?Es ist ja nicht so, als würden wir Compiler entwickeln, oder ein Betriebssystem. In diesen und ähnlichen gebieten sind diese Gehälter sicher gerechtfertigt. Aber gefühlt würde ich sagen, das ist ein eher kleiner Bereich.
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n3wbie schrieb:
Ich kaufe mir gerne ein Buch. Aber was ist "Meyers und Struppi"
Oh, als Fachkraft wird selbergooglen eigentlich vorausgesetzt.
http://bit.ly/1rKK0ke
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n3wbie schrieb:
Einstiegsgehalt für FIAE sind ~2400 Brutto
Also ich wurde nach der Ausbildung in dem Betrieb übernommen der mich ausgebildet hat. Mein Einstiegsgehalt damals war knapp unter 3300€. Mittlerweile übernehme ich dort diverse Zusatzaufgaben, auch mit Führungsverantwortung ("nur" für Auszubildende). Jetzt liegt mein Gehalt bei ~4500€. Und ich empfinde dieses Gehalt nicht als Ungerechtfertigt. Zumal ich Überstunden oft nicht vergütet bekomme.
Das ist für einen FIAE ein wirklich phantastisches Gehalt. Wenn's ums Geld geht hast Du also offensichtlich alles richtig gemacht, aber...
n3wbie schrieb:
Da sind große Firmen häufig spendabler als kleine, kleine haben dafür häufig die innovativeren Projekte. Es macht einen Unterschied, ob man im alten Sweatshirt oder Anzug am Arbeitsplatz erscheint - auch finanziell. Ich bevorzuge alte Sweatshirts und finanziell ärgere mich gelegentlich darüber.
Also "alte Sweatshirts" kann ich nie anziehen. Bei mir ist immer schicke Hose / Hemd / Schuhe angesagt. Zu Kundenterminen oft Anzug.
...Du hast die Schlipsträger-Karte gespielt. Wer Anzug trägt, kassiert mehr. Willst Du Hardcore-Entwicklung gehst Du in kleine Unternehmen, die zahlen scheiße, aber da will man auch was Richtiges sehen. In meinem Fall stellt sich z.B. die Frage, wieviele Bits einer Mantisse ich nach einer Berechnung noch sicher retten kann. Mit einem Schlips hätte ich da nur eine hochroten Kopf
Gegen die Schlipsträger-Karte spricht - gerade finanziell - überhaupt nichts gegen, aber ist doch eine andere Richtung. Buzzword-Distributor und C++-Entwickler sind zwei Entwicklungen, die sich eher weniger vertragen. C++ ist neben Assembler wohl die Sprache, die sich am wenigsten Buzzwords kompatibel ist. C++ ist ein ölverschmiertes, dreckiges Werkzeug, was sich für nichts zu schade ist.
n3wbie schrieb:
Vielleicht fehlen Dir als Anwendungsentwickler mathematische oder organisatorische Kenntnisse. Meine Erfahrung mit Java-Entwicklern ist, dass sie häufig brav ihren Code in die VM hacken ohne sich über die Konsequenzen für die echte Maschine Gedanken zu machen oder überhaupt machen zu können.
Da muss ich dir leider recht geben. Sowohl in Java als auch C# mache ich mir eigentlich wenig Gedanken was das am Ende für die Maschine heißt. Mathematisch ist schwer zu sagen. Habe halt das übliche auf dem Gymnasium und der Berufsschule gemacht. Viele Formeln sind aber nicht mehr präsent.
Das kann man alles lernen. Du darfst aber davon ausgehen, dass steigende Kompetenz zu neuen Problemen führt. Du wirst das Bedürfnis entwickeln, Dinge fachlich einschätzen und nicht mit Buzzwords wegzuwischen.
Mein Chef ist BWLer und im Vertrieb. Er meint, ich wäre nicht teamfähig und würde nur über das Produkt herziehen. Mein Job ist es die Fehler zu finden - sein Job ist es die Fehler zu herunterzuspielen bzw. zu verstecken und wir machen beide unsere Job ganz gut. Was darin resultiert, dass wir im Idealfall nicht miteinander reden.n3wbie schrieb:
C++ von Java kommend zu lernen ist eigentlich so ziemlich alles in Frage zu stellen, was Du in Java gelernt hast, während Java von C++ kommend zu lernen sich anfühlt, als hätte man sich von allen Möglichkeiten fast grundsätzlich für Ungeschickteste entschieden.
Das hört sich ein bisschen so an als wäre es leichter C++ zu lernen, wenn man keine störenden Java-Kenntnisse hat
Hmm... ja. Geh einfach davon aus, dass vieles von dem, wie Du es verstanden hast, nicht exakt genug verstanden wurde, als dass C++ Dir das durchgehen lässt.
C++ wirft keine Exceptions, sondern Segmentation Faults. Unter Windows heißt das "Das Programm musste funktioniert nicht mehr und musste beendet werden."
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2500,- EUR brutto ist aber ganz schön wenig. Mein Bruder hat das im letzten Monat als ungelernter Gebäudereiniger auf der Lohnabrechnung gehabt(in DE/Berlin).
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Starglider schrieb:
2500,- EUR brutto ist aber ganz schön wenig.
Umgerechnet auf 14 Gehläter sind das ~2150, und das ist ziemlich genau das Kollektivvertraglich festgelegte Einstiegsgehalt für Programmierer in Österreich.
Starglider schrieb:
Mein Bruder hat das im letzten Monat als ungelernter Gebäudereiniger auf der Lohnabrechnung gehabt(in DE/Berlin).
Einsteigsgehalt und keine weiteren Zulagen (Gefahr-/Nacht-/...)?
Das würde mich *sehr* wundern.
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n3wbie schrieb:
In der C++ Welt kenne ich mich nicht aus, aber für meinen Bereich empfinde ich das als Frechheit. Wir beschäftigen auch B.SC. Wenn die von der FH kommen, können sie kein Maven / Git / SVN, auch JBOSS und MSSQL-Server sind meist nicht bekannt, wenn sie REST hören denken sie an Feierabend, kennen kaum die Arbeit mit Kunden und haben absolut kein Marktwissen.
Zwischen dem Java was sie auf der Uni gemacht haben, und dem wie es in der Firma angewendet wird, liegen oft Welten, C# können sie gar nicht.
Und dafür sollen sie mehr bekommen?Also, ich kenn das eigentlich immer so, dass Diplominformatiker deutlich mehr bekommen. Da gibts natürlich ganz unterschiedliche. Du hast Recht, viele haben noch ziemlich wenig Praxiserfahrung, vor allem im Vergleich zu einem Fachinformatiker, der die Ausbildung in der jeweiligen Firma gemacht hat. Aber das ist das große Problem, das ich bei Fachinformatikern sehe. Die passen am besten in die Firma, in der sie ausgebildet wurden, und können kaum über den Tellerrand hinaus blicken. Oft ist es ganz schlimm und die werden in der Ausbildung regelrecht ausgenutzt und müssen alles mögliche im Tagesgeschäft übernehmen. Das ist zwar ganz gut fürs Unternehmen, und die sind dann auch sehr gut eingearbeitet in der Firma, aber wenn sie dann doch die Firma wechseln wollen, stellt sich oft raus, dass sie fachlich nicht viel drauf haben. Und ich muss auch sagen, dass ich persönlich eher schlechte Erfahrungen mit Fachinformatikern gemacht habe. Die meisten die ich kennen gelernt habe, sind einfach nur grottenschlecht. Es ist sehr viel einfacher, mit einer Null Bock Einstellung die Ausbildung zu schaffen, als das Studium.
Bei Diplominformatikern gibts in jedem Jahrgang auch genügend Überflieger, die es echt drauf haben. Wir versuchen dann eher solche zu erwischen und oft klappt das auch. Ich weiß selber, dass ich deutlich mehr verdienen könnte, aber mir macht mein Job einfach sehr viel Spass. Es ist so in etwa, wie Xin das beschrieben hat.
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Ich kenne zwei Leute die beruflich als Software-Entwickler eingestellt sind und beide haben nicht studiert, der eine hat noch nicht einmal eine Ausbildung in dem Bereich, sondern ist als Quereinsteiger dazu gekommen. In deren Firmen gibt es auch Diplom-Informatiker bzw. hat einer sogar einen Master. Beide verdienen keinen Euro mehr als die unstudierten. Ich halt die Aussage, dass ein Studierte in der Regel mehr verdient für schlicht weg falsch. Es kommt immer auf die Erfahrung an und darauf wie viel der Chef für die Codemonkeys bereit ist auszugeben. Softwarebuden die wirklich schwierige Sachen machen, sind ja auch eher selten.
Die meiste Arbeit als Software-Entwickler ist eben keine Rocket-Sience, sondern ist das Zusammenklatschen von Frameworks und Libs. So wurde es mir jedenfalls mal gesagt.
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Starglider schrieb:
Ich halt die Aussage, dass ein Studierte in der Regel mehr verdient für schlicht weg falsch. Es kommt immer auf die Erfahrung an und darauf wie viel der Chef für die Codemonkeys bereit ist auszugeben.
Und? Deine Meinung ändert nichts an den Tatsachen. Die Welt ist nun mal nicht fair. Die Erfahrung ist hier eher nebensächlich. Es gibt einfach gewisse Richtwerte, an denen sich Chefs und Angestellte orientieren. Und das Durchschnittsgehalt von Studierten liegt nun mal deutlich höher (meiner Meinung nach auch völlig zu Recht). Kein Chef wird auf die Idee kommen, einem Fachinformatiker freiwillig deutlich mehr als den Durchschnitt zu zahlen. Kaum ein Diplominformatiker wird sich eine Stelle für das Gehalt eines durchschnittlichen Fachinformatikers auch nur anschauen. Das pendelt sich ein und aus diesem Schema auszubrechen ist nicht einfach. Einzelne Ausnahmen gibt es natürlich immer.
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Mechanics schrieb:
Und das Durchschnittsgehalt von Studierten liegt nun mal deutlich höher (meiner Meinung nach auch völlig zu Recht).
blurry333, 'nuff said
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Das ist ein Argument
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Aber das ist das große Problem, das ich bei Fachinformatikern sehe. Die passen am besten in die Firma, in der sie ausgebildet wurden, und können kaum über den Tellerrand hinaus blicken.
Das kann ich nachvollziehen, ist meiner Erfahrung nach aber nicht so gravierend wie es sich anhört. Wir stellen sowohl FIAE als auch B.SC an (Diplom kommt kaum noch). Meine Erfahrung ist da, dass sich gute FIAE und gute B.SC nach einem Jahr nicht mehr viel nehmen.
Es ist sehr viel einfacher, mit einer Null Bock Einstellung die Ausbildung zu schaffen, als das Studium.
Das ist natürlich wahr, und wird von einigen mit Sicherheit auch so praktiziert. Aber viele sind auch sehr gut. Wir versuchen natürlich von beiden immer nur die guten zu bekommen. Bei akademisch ausgebildeten Informatikern stellen wir oft Probleme in der Teamfähigkeit fest. Sätze wie "Hast du das studiert oder ich" kommen da leider viel zu oft vor.
Es kommt halt oft vor, dass man gute FIAE mit schlechten B.SC und gute B.SC mit schlechten FIAE vergleicht. Vergleicht man aber gute FIAE mit guten B.SC, gibt es in meinem Anwendungsgebiet oft keinen Unterschied.
In "Rocket-Sience" ist das sicher anders. Aber auch da passieren Fehler, siehe Ariane 5.Also, ich kenn das eigentlich immer so, dass Diplominformatiker deutlich mehr bekommen.
Bei uns wird halt nach Leistung bezahlt. Das machen wir an Zielen fest. Außerdem an den Bewertungen. Ist ein studierter Informatiker besser, so wird er auch mehr Verdienen. Vorausgesetzt er kann auch ein bisschen handeln.
Das hat zwar jetzt ein bisschen ab vom Thema, aber eine sehr interessante Diskussion. Da scheint es ja die absolut verschiedensten Erfahrungen zu geben
Das pendelt sich ein und aus diesem Schema auszubrechen ist nicht einfach. Einzelne Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Natürlich ist es nicht einfach Auszubrechen. Genau so wenig einfach wie studieren. Man muss dafür hart arbeiten. Tut man das, hat man sich das Gehalt auch verdient.
Und das Durchschnittsgehalt von Studierten liegt nun mal deutlich höher (meiner Meinung nach auch völlig zu Recht)
Meiner Meinung nach nicht. Jemanden nach Bildung statt Leistung zu bezahlen halte ich für völlig daneben. Bekommt ein studierter nichts hin, hat er genau so wenig gute Bezahlung verdient wie ein FIAE. Macht ein FIAE in einer Firma genau so viel oder das gleiche wie ein studierter, dann verdient er auch das gleiche.
Arbeitet ein studierter bei der NASA, dann verdient er mehr als ich. Mach er das gleiche wie ich, hat er auch nicht mehr verdient. Bekommen tut er aber je nach Firma offensichtlich doch mehr.