Verständnis der formalen Schreibweise von Mengen



  • Hallo,

    ich bin frischgebackener Erstsemesterstudent und hänge derzeit etwas an den Formalien der Mengenlehre fest. Mit dem Vorlesungsskript komme ich hier leider auch nicht weiter.

    A:={XX{1,2,3}}A := \{X|X \subseteq \{1,2,3\}\}

    B := \{Y \in A | Für\ alle\ x,y \in Y\ gilt\ x+y\ ist\ gerade \}
    C := \{Y \in A | Für\ alle\ x,y \in Y\ gilt\ x+y\ ist\ nicht\ gerade \}

    Es ist nun meine Aufgabe die Mengen A B & C explizit zu bestimmen. Ich bin jetzt allerdings bei der Formulierung nicht sicher.

    Ist A nun eine Menge von Mengen (A:={{1,2,3}}A := \{ \{ 1, 2, 3 \} \}) oder enthält A die Elemente 1,2,3 direkt (A:={1,2,3}A := \{ 1, 2, 3\})? Ausgehend von B/C würde ich ersteres vermuten, da Y Element von A sein soll und x/y wiederum Elemente von Y sind. Liege ich da jetzt richtig?

    Weiterhin irritiert mich der Teil C. Egal welchen Inhalt ich für C wählen würde, könnte ich doch nie folgern, dass x+y für alle Elemente aus Y ungerade ist, oder? (Im Falle von x = y ist das Ergebnis ja immer Gerade.) Folgt daher, dass C eine leere Menge darstellt?

    Grüße
    Jakob





  • Jakob_2014 schrieb:

    Ist A nun eine Menge von Mengen (A:={{1,2,3}}A := \{ \{ 1, 2, 3 \} \}) oder enthält A die Elemente 1,2,3 direkt (A:={1,2,3}A := \{ 1, 2, 3\})? Ausgehend von B/C würde ich ersteres vermuten, da Y Element von A sein soll und x/y wiederum Elemente von Y sind. Liege ich da jetzt richtig?

    Die Beschreibung von A lautet ausgesprochen "Menge aller X, die die Eigenschaft 'X ist Teilmenge von {1,2,3}' haben". Das sollte die Frage beantworten.

    Weiterhin irritiert mich der Teil C. Egal welchen Inhalt ich für C wählen würde, könnte ich doch nie folgern, dass x+y für alle Elemente aus Y ungerade ist, oder? (Im Falle von x = y ist das Ergebnis ja immer Gerade.) Folgt daher, dass C eine leere Menge darstellt?

    Gut beobachtet, der Schluss ist dennoch nicht richtig, denn es gibt eine Teilmenge von A, für die die Bedingung wahr ist. Diese ist in C enthalten.



  • Ah! Jetzt verstehe ich den Teil mit "X ist Teilmenge von {1,2,3}". So ist das natürlich auch Sinnvoller als eine Menge die nur eine einzelne weitere Menge enthält. Danke schonmal soweit.

    Also gilt:
    A:={{1},{2},{3},{1,2},{2,3},{1,3},{1,2,3}}A := \{ \{1\}, \{2\}, \{3\}, \{1,2\}, \{2,3\}, \{1,3\}, \{1,2,3\} \}
    folglich also für B:
    B:={{1},{2},{3},{1,3}}B := \{ \{1\}, \{2\}, \{3\}, \{1,3\} \}

    Bei C stehe ich allerdings auf dem Schlauch. Unabhängig davon welche Teilmengen aus A ich in C nutze, erhalte ich doch immer mindestens eine Möglichkeit in der die Bedingung "x+y ist ungerade" nicht erfüllt ist. Oder wird durch die Schreibweise x,yYx,y \in Y impliziert dass x ungleich y gilt?



  • Jakob_2014 schrieb:

    Bei C stehe ich allerdings auf dem Schlauch. Unabhängig davon welche Teilmengen aus A ich in C nutze, erhalte ich doch immer mindestens eine Möglichkeit in der die Bedingung "x+y ist ungerade" nicht erfüllt ist. Oder wird durch die Schreibweise x,yYx,y \in Y impliziert dass x ungleich y gilt?

    Nein, das wird dadurch nicht impliziert. Die Bedingung "Für alle x,y in Y gilt..." wäre aber wahr, wenn es überhaupt keine x,y in Y gäbe...



  • Natürlich. Und die leere Menge ist ja wiederum Teilmenge einer jeden Menge und ist daher auch in A.

    Jetzt wird mir alles klar. Vielen Dank für deine Hilfe! 🙂


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