Model tickt im Flugzeug aus - was macht Ihr?
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SeppJ schrieb:
deejey schrieb:
SeppJ schrieb:
robot schrieb:
Welche Lösung hättet Ihr als Pilot bzw. Entscheidungsträger gewählt?
Vermutlich die gleiche. Die Beschreibung im Artikel ist nicht genau genug, um sich ein besseres Bild zu machen, daher nehme ich mal an, dass das die sinnvollste Handlungsweise war*. Was wäre denn die Alternative? Die Dame zusammenschlagen, fesseln und knebeln? Durchführbar, aber nicht machbar. Da passt es schon, den Flug abzubrechen, und der Dame anschließend die Rechnung zukommen zu lassen (wird zwar nicht erwähnt, aber es ist davon auszugehen, dass diese kommen wird).
Warum soll das nicht machbar sein? Nichts anderes würde die Polizei auch tun
Die Flugzeugbesatzung ist aber nicht die Polizei. Du kannst nicht einfach Leute zusammen schlagen und fesseln, selbst wenn sie sich hysterisch aufführen. Das eigene Risiko, nach einer solchen Aktion verarmt im Knast zu landen ist viel zu groß, angesichts der hier gewählten Alternative, bei der die Verursacherin am Ende alles ausbaden muss.
Von "Zusammenschlagen" war ja auch nicht die Rede, das hast du ins Spiel gebracht um zu dramatisieren man kann auch mit Gewaltanwendung jemanden fixieren ohne ihn/sie zusammenzuschlagen. Und klar hat die Flugzeugbesatzung Polizeirechte, genau für solche Fälle ist dieses Sonderrecht gedacht:
* Ein Kapitän eines Seeschiffes oder ein beauftragter Offizier kann nach § 106 Seemannsgesetz eine Person an Bord vorläufig festnehmen, um Gefahren abzuwehren. Wer sich der Festnahme widersetzt, begeht tatbestandsmäßig eine Straftat (Widerstand) nach § 116 Seemannsgesetz.
* Flugkapitäne haben Bordgewalt, eine luftpolizeiliche Hoheitsgewalt nach § 12 LuftSiG in Verbindung mit dem Tokioter Abkommen. Der verantwortliche Flugzeugführer darf sämtliche Maßnahmen ergreifen, die zur Sicherung der Sicherheit und Ordnung an Bord erforderlich sind, z. B. Randalierer einsperren oder fesseln.
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Arcoth schrieb:
@SeppJ: Es ist durchaus möglich jemanden unter Aufbringung eines adäquaten Maßes von Gewalt unter Kontrolle zu bringen, ohne gleich eine Klage wegen Körperverletzung oder Freiheitsberaubung zu kassieren.
Ich glaube nicht dass Flugbegleiter dafür ausgebildet sind.
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Naja, wenn der Kapitän sämtliche Maßnahmen ergreifen darf, dann darf er das. Das schließt auch ein, bei verstärkter Gegenwehr bis zur Körperverletzung zu gehen.
Ob es mehr Sinn macht, mit einer Tobsüchtigen an Bord außerplanmäßig zu landen oder sie Ruhigzustellen, hängt wirklich vom Maß der Bedrohung ab und genau darüber wird nichts Genaues berichtet.
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Ihr glaubt wirklich, dass irgendein deutsches Gesetz die Flugbesatzung schützt, wenn bei der Überwältigung etwas schief geht? Niemals. Zumal man ja nicht nur die Gesundheit des ausrastenden Passagiers riskiert, sondern auch die der Personen, die die Überwältigung durchführen und die einfach nur in der Nähe sitzen.
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Wobei es auch fragwürdig ist, was die Kampfjets sollen, wenn eine Person wegen einer Katze ausrastet. Oder waren die Kampfjets das "misunderstanding"?
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MrBurns schrieb:
Wobei es auch fragwürdig ist, was die Kampfjets sollen, wenn eine Person wegen einer Katze ausrastet. Oder waren die Kampfjets das "misunderstanding"?
Ich vermute genau das.
Also dass die irgendwas voll viel schlimmes angenommen (Richtung Terrorismus), und daher das Müllitär aktiviert haben.
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hustbaer schrieb:
Arcoth schrieb:
@SeppJ: Es ist durchaus möglich jemanden unter Aufbringung eines adäquaten Maßes von Gewalt unter Kontrolle zu bringen, ohne gleich eine Klage wegen Körperverletzung oder Freiheitsberaubung zu kassieren.
Ich glaube nicht dass Flugbegleiter dafür ausgebildet sind.
Genau dafür sollten sie aber ausgebildet sein. Extremsituationen und so.
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robot schrieb:
Problem: Ein Model randaliert im Flugzeug weil ihre Katze im Gepäckraum untergebracht ist und nicht zu ihr darf...
Hätte das Model von der View ( = Blickfeld der anderen Reisegäste) getrennt und den Controller ( = Skymarshall) zur Hilfe gerufen. So soll es doch sein laut diesem Buch hier im Regal
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Arcoth schrieb:
Genau dafür sollten sie aber ausgebildet sein. Extremsituationen und so.
Warum sollten der Kellner und der Busfahrer der Lüfte für so etwas ausgebildet sein? Müssen die alle zwei Wochen zum Karatetraining gehen? Und alle 6 Monate ein standardisierter Fitness- und Nahkampftest? Die Ausbildung für solche Extremsituationen wird sein, solchen Situationen möglichst aus dem Weg zu gehen und so zu handeln, wie es hier geschehen ist. Jedes Risiko für Personal, Fluggesellschaft und die anderen Passagiere wird so minimiert. Im Gegensatz zu einem Kampf, wo man in Teufelsküche kommt, wenn irgendjemandem irgendetwas zustoßen sollte.
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Cpp_Junky schrieb:
robot schrieb:
Problem: Ein Model randaliert im Flugzeug weil ihre Katze im Gepäckraum untergebracht ist und nicht zu ihr darf...
Hätte das Model von der View ( = Blickfeld der anderen Reisegäste) getrennt und den Controller ( = Skymarshall) zur Hilfe gerufen. So soll es doch sein laut diesem Buch hier im Regal
MVC oder? MVVM wäre ja wieder ohne Controller?Zum Thema:
Finde auch, dass mind. ein Flugbegleiter/Steward(ess) eine Ausbildung zum Skymarshall o.ä. haben sollte um kleine Probleme direkt vor Ort lösen zu können. Erst wenn dieser an seine Grenzen kommen würde, sollte weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Die Frage ist nur, wo man so einen Passagier hinsteckt, bei dem Platzmangel im Flugzeug. Wer will schon neben einen sitzen, der sich ständig gegen die Handschellen wehrt und rumschreit (k.A. ob Knebeln erlaubt ist: Erstickungsgefahr und so). Sagt jetzt nicht: Zu der Katze...
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Hi,
gegen derartige Ausraster gab es früher entsprechende Notfall, aber auch Vorbeugungsmaßnahmen, die nannten sich "Arschvoll".
Sind aber heute wegen Political Correctness nicht mehr so aktuell.Früher gings uns gut, heute gehts uns besser. Hoffentlich gehts uns balde wieder gut.
Gruß Mümmel
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robot schrieb:
Finde auch, dass mind. ein Flugbegleiter/Steward(ess) eine Ausbildung zum Skymarshall o.ä. haben sollte um kleine Probleme direkt vor Ort lösen zu können.
Nein Danke.
Lieber alle paar Jahre etwas Geld in den Sand setzen fuer unnoetige Landemanoever oder dergleichen als noch mehr autoritaet an moechtegern privatangestellte zu verteilen. Denn wer kontrolliert die kontrollierer?Nein Danke. Ich bin fuer eine Welt mit weniger Kontrollen, weniger Vorschriften und weniger zufaellig verteilte Machtpositionen an privatangestellte.
Das das mit dem Skymarshall eine super daemliche Idee war, haben sie ja eh relativ schnell gecheckt.
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@SeppJ: Es ist durchaus machbar, ein tollwütiges, süßes Model unter Kontrolle zu kriegen. Das muss ihr Freund auch ab und an, und der wird dafür auch nicht ausgebildet
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Arcoth schrieb:
@SeppJ: Es ist durchaus machbar, ein tollwütiges, süßes Model unter Kontrolle zu kriegen. Das muss ihr Freund auch ab und an, und der wird dafür auch nicht ausgebildet
Klar ist das machbar. Einfach sogar. Aber man sollte es nicht tun. Stell dir vor, (der Hysteriker/der Überwältiger/ein Unbeteiligter) fällt bei der Aktion unglücklich hin und (bricht sich etwas/verliert ein Auge/stirbt). Unfälle passieren so schnell, wenn körperliche Gewalt im Spiel ist. Und der Verantwortliche ist danach so etwas von am Arsch.
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Arcoth schrieb:
@SeppJ: Es ist durchaus machbar, ein tollwütiges, süßes Model unter Kontrolle zu kriegen. Das muss ihr Freund auch ab und an, und der wird dafür auch nicht ausgebildet
Naja gibt nicht so viele Möglichkeiten wie das mit dem Freund läuft...
Es lässt ihn kalt und sie tickt nicht SO schlimm aus dass sie gewalttätig wird ohne dass er reagiert
Er lässt sich von ihr vermöbeln (man glaubt es kaum, aber das kommt gar nicht selten vor)
Er haut ihr eins in die Fresse, und sie, weil halt "Standardreaktion" auf häusliche Gewalt, lässt sich das gefallen ohne ihn anzuzeigen
Der eine oder andere mag sich noch 1-2 Varianten dazudenken.
Alle gemeinsam haben aber vermutlich: nicht anwendbar im Flugzeug.Also auf die Situation bezogen: nein, es gibt keine praktikable Möglichkeit für die Flugbegleiter so ein "süßes Model" mal eben abzustellen.
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Leute, es war ein Witz. Natürlich kann ihr Freund damit auf ganz andere Weise umgehen, ohne Konsequenzen zu fürchten. Man muss hier jedoch einräumen, dass die Fluglinie sie zum Schutz der Passagiere, der Crew und ihr selbst irgendwie "ruhigstellen" können muss. Schließlich hat der Rückflug auch nicht Fünf Minuten gedauert, was haben sie während dieser Zeit mit ihr gemacht? Und wenn das eine halbe Stunde geklappt hat, warum nicht sechs mal länger? Hätte sie sich nicht in einer Stunde wieder gefangen?
Warum sollten der Kellner und der Busfahrer der Lüfte für so etwas ausgebildet sein?
Das sind keine Azubis, die mal eben in ein Flugzeug gesteckt werden. Sie sind diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass eine stundenlange Reise, in der Passagiere auf engstem Raum miteinander auskommen müssen, einwandfrei verläuft. Sie müssen mit ausrastenden Passagieren klar kommen, mit schreienden Kindern oder herausfallenden Sauerstoffmasken. Und Piloten machen intensive, langjährige Ausbildungen durch, bei denen der direkte Umgang mit Spinnern sicherlich auch berücksichtigt wird.
Auch wenn das Umdrehen wahrscheinlich die beste Option war, ist doch gerade die Tatsache, dass das Umdrehen die beste Option war, kläglich.
PS: Ich hätte erwartet, dass es Vorschrift ist, mindestens einen Flugbegleiter polizeilicher Schulung dabei zu haben? Ist dem nicht so?
Der eine oder andere mag sich noch 1-2 Varianten dazudenken.
Es ist 3.14, der ihr einfach das Maul mit Fünfzigeuroscheinen stopft?
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Arcoth schrieb:
Auch wenn das Umdrehen wahrscheinlich die beste Option war, ist doch gerade die Tatsache, dass das Umdrehen die beste Option war, kläglich.
PS: Ich hätte erwartet, dass es Vorschrift ist, mindestens einen Flugbegleiter polizeilicher Schulung dabei zu haben? Ist dem nicht so?
Es geht doch darum, dass die Situation anscheinend prinzipiell unter Kontrolle war. Andere Handlungsoptionen hätten höchstwahrscheinlich nur zu weiterer Eskalation geführt. Hätte das Modell selber Gewalt angewandt (Hat sie die Stewardess nun geschlagen oder nicht? Nach Lesen der verschiedenen Artikel würde ich vermuten, dass es körperlichen Kontakt gab, aber keinen richtigen Schlag), wären auch andere Optionen frei geworden und sicherlich auch angewandt worden. Denn dann ginge es um den Schutz der Unversehrtheit der Flugbegleiter und anderen Passagiere und nicht "nur" um einen ordnungsgemäßen Ablauf des Fluges.
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SeppJ schrieb:
Arcoth schrieb:
Auch wenn das Umdrehen wahrscheinlich die beste Option war, ist doch gerade die Tatsache, dass das Umdrehen die beste Option war, kläglich.
PS: Ich hätte erwartet, dass es Vorschrift ist, mindestens einen Flugbegleiter polizeilicher Schulung dabei zu haben? Ist dem nicht so?
Es geht doch darum, dass die Situation anscheinend prinzipiell unter Kontrolle war. Andere Handlungsoptionen hätten höchstwahrscheinlich nur zu weiterer Eskalation geführt. Hätte das Modell selber Gewalt angewandt (Hat sie die Stewardess nun geschlagen oder nicht? Nach Lesen der verschiedenen Artikel würde ich vermuten, dass es körperlichen Kontakt gab, aber keinen richtigen Schlag), wären auch andere Optionen frei geworden und sicherlich auch angewandt worden. Denn dann ginge es um den Schutz der Unversehrtheit der Flugbegleiter und anderen Passagiere und nicht "nur" um einen ordnungsgemäßen Ablauf des Fluges.
Also den Flug abzubrechen incl. Abfangjägern ist ja wohl Eskalation genug.
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SeppJ schrieb:
Es geht doch darum, dass die Situation anscheinend prinzipiell unter Kontrolle war.
Natürlich ist die Situation prinzipiell unter Kontrolle gewesen. Die Frage ist, ob sie zu dem Ausmaß unter Kontrolle war, dass man das fragliche Subjekt hätte beruhigen und den Flug ohne all zu viel Drama planmäßig fortsetzen können, was ich stark vermute - ich vermute überdies, dass die Passagiere es lieber gehabt hätten, ein wenig Drama an Board zu ertragen, anstatt achtzehn(!)stündige Verspätungen in Kauf nehmen zu müssen. Leider ist das Verhindern von all zu viel Drama nicht einfach, und - wie du bereits erwähnt hast - mit einem großen Risiko verbunden.
Alles in allem hat die Fluggesellschaft diplomatisch gehandelt: Mit "zurückfliegen" ist nichts falsch. Mit "weiterfliegen und sehen wie die Dinge sich entwickeln" kann sehr wohl etwas schiefgehen, keine gute Idee wenn man sich für schiefgegangene Dinge rechtfertigen muss.
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Ihr seid viel zu ängstlich