Flüchtlinge polarisieren



  • Die EU-Innenminister verschieben ihre Entscheidung zum Mechanismus der Flüchtlingsumverteilung auf Oktober. Everybody act surprised! 💡

    otze schrieb:

    Deutschland hält sich an internationale Asylverträge und nach denen sind Flüchtlinge keine Eindringe und nicht Illegal.

    Ich weiss nicht, warum Archi das Wort Eindringlinge gebraucht hat, weil das sind sie nun wirklich nicht. Aber zu sagen, dass sich Deutschland an die internationalen Verträge hält ist auch nicht wirklich hilfreich. Deutschland hat ja alle kritisiert, dass sie sich voll nach Buch an die Verträge halten und selbst Tür und Tor geöffnet ohne Regeln. Gleichzeitig auf die Verträge zu pochen ist witzlos. Ich glaube niemand bestreitet, dass Deutschland wesentlich grosszügiger ist als fast alle anderen Staaten was das Thema betrifft. Innerhalb der EU gibt es auch sehr viele Verträge, und diese werden nicht mehr eingehalten. Ausserhalb der EU interessieren internationale Verträge zum Thema Asyl niemanden. Nicht umsonst haben die arabischen Bruderstaaten (mit Ausnahme vom Libanon und Jordanien) ungefähr 0 Flüchtlinge aufgenommen in den vergangenen 5 Jahren.

    Was ich jedoch ebenfalls für eine schwierige Tendenz halte ist diese Art und Weise, wie rein emotional kommuniziert wurde, dass alle kommen mögen. Nach den Massstäben, zu denen in Zentraleuropa Asyl gewährt wird, könnten vermutlich etwa 2-4 Milliarden Menschen Anspruch anmelden, da sie in bitterer Armut mit Mangelerscheinungen (Afrika), mit politischer Unterdrückung (Russland, China, Afrika), wirtschaftlichen Problemen oder sonstigen im weiteren Sinne unhaltbaren Umständen leben müssen. Wenn dann die Leute mit #refugeeswelcome Schildern da stehen und von offizieller Seite verkündet wird dass alle kommen dürfen ohne Auflagen, dann kommen immerhin einige (und wer kann es ihnen verübeln, denen geht es gelinde gesagt scheisse). Und diesem Dammbruch muss man sich bewusst sein. Aber da wird der Kopf ausgeschaltet, und jeder der anders denkt ist gerade beim braunen Pack. Die Physik macht aber leider nicht halt vor den eigenen Prinzipien und man muss sich der Realität stellen. Deutschland kann nicht alleine alles stemmen. Das hätte man aber auch schon vergangene Woche wissen können.

    Flüchtlinge sind froh, wenn sie einfach nur weg sind aus dem Krisengebiet. Nach einiger Zeit (in Syrien sind es nun über 4 Jahre) will man jedoch mehr, als nur im staubigen Camp sitzen. Also weg von dort, das ist nur verständlich. Aber dann auswählen zu wollen, in welches Land man kommt, so wie es von vielen gefordert wird geht gar nicht. Es gibt nur einen Grund, weshalb alle nach Deutschland und Schweden wollen, und zwar wirtschaftliche Hintergedanken. Müssten nicht hier die internationalen Verträge ziehen und spezifizieren, dass die flüchtigen Anspruch auf Schutz und Notversorgung, nicht aber beliebige wirtschaftliche Perspektiven haben? Weil das geht auf lange Sicht nicht auf. Die Leute müssen auf die verschiedenen Staaten verteilt werden, in Anzahl nach Grösse des jeweiligen Staates, nicht nach wirtschaftlichen Interessen der Asylanten.

    Jodocus schrieb:

    In ein paar Wochen/Monaten könnte Ungarn seine Grenze schon mit Waffengewalt verteidigen, wie es Marc++us schon vermutete. Sollte es sich bei dieser Welle um einen unaufhörlichen Marsch der Millionen handeln, bleibt uns auch nichts anderes mehr übrig. Es gibt keine moralisch einwandfreie Lösung mehr für dieses Problem.

    Bei der Rate, wie sich die Sache derzeit entwickelt rechne ich nicht mit Wochen, sondern eher mit Tagen bis es soweit ist. Das Problem ist effektiv die Handlungsunfähigkeit von Europa. Alles was es zustande bringt ist Kritik an dem, was ist. Keine Lösungsvorschläge. Von einer echten Union hätte ich bereits vorletzte Woche eine Krisensitzung nach der anderen erwartet, und dass Beamte aus allen Ecken und Enden der Union an die Aussengrenzen beordert werden um zu helfen. Ungarn ist offensichtlich komplett überlastet - und offen gesagt bin ich nicht überzeugt, dass die Regierung Orban überhaupt ein Interesse an der Lösung des Problems hat.

    Eine starke EU (und ein starkes Deutschland) hätte vor 3 Jahren auch ernsthaft diskutieren müssen, wie man in den Konflikt eingreifen und ihn frühzeitig beenden kann. Aber aus Angst davor, wieder einen Fehler zu machen, hat man nicht einmal darüber diskutieren dürfen -- und damit den grössten aller Fehler gemacht. Es wird keine eigene Verantwortung wahrgenommen. Die EU spricht ständig vom Frieden, den sie gebracht haben will, dabei ist sie als grösste Wirtschaftliche Macht nicht einmal in der Lage, eine Million Flüchtlinge zu stemmen, geschweige denn in einem so grauenhaften Konflikt eine nennenswerte Rolle zu spielen. Und nein, auf die inzwischen kriegsmüden, aber militärgeilen USA zu warten, damit diese einen wie auch immer gearteten Vorschlag machen, damit dieser dann von deutschen und französischen Moralisten zerrissen werden kann, ist keine Strategie.

    Es gibt Menschen, mit denen kann man nicht verhandeln. Angesichts der Grausamkeiten, welche in der Region tagtäglich begangen werden kann es doch nicht sein, dass von Europa nicht mehr als ein paar krumme Gewehre und dumme Statements ("we are deeply concerned") geliefert werden. Bevor nicht das militärische Problem vorort gelöst ist (ISIS, und optional auch Assad sind weggeputzt), wird der Strom nicht aufhören, nach Europa zu fliessen. Warum gibt man dies nicht zu? Dann wäre man wenigstens ehrlich, und könnte die Optionen von dort prüfen...



  • otze schrieb:

    @Jodocus Das ist ein Bürgerkrieg, da gibt es keine "richtige" Seite. Warum möchtest du Menschen dazu zwingen auf ihre Freunde zu schiessen?

    Ich will niemanden zur Waffengewalt zwingen. Es steht jedem frei, vor Krieg zu fliehen und ein Asyl zu erhalten. Aber das bedeutet nun mal auch, dass man dann in einem Lager von einem Gnadenbrot leben muss und ein Leben in Warteposition führt, bis es u.U. mal besser werden könnte. Entweder man nimmt die Zügel seines Schicksals in die Hand oder man muss alles hinnehmen.

    Wenn man die Sicherheit der Lager dann aber aufgibt und sein Leben oder sogar das seiner Kinder auf einer halsbrecherischen Flucht nach Europa aufs Spiel setzt, dann hätte so manch einer z.B. auch auf Seiten der PKK, der FSA oder der Peschmerga kämpfen können, je nach politischer Auffassung. Ich würde lieber für meine Heimat kämpfen und sie verteidigen als meinen Kindern eine solche Flucht zumuten zu müssen, abgesehen von der Tatsache, dass man in Europa als Flüchtling einfach keine großartigen Perspektiven hat.

    otze schrieb:

    //edit Und glaubst du, es wäre irgendwem geholfen, wenn du da 500000 bewaffnete Menschen hin schickst, die sich dann den unterschiedlichen Kriegsfraktionen anschliessen, um sich gegenseitig abzumetzeln?

    Was haben wir denn für Optionen? IS wird nicht verhandeln. Fremde Mächte, die sich in den Krieg einmischen, mögen zuerst gefeiert sein, werden dann aber guerillia-mäßig attackiert. Ich bin theoretisch wehrpflichtig. Warum sollte ich für deren tausende Jahre alten Konflikt sterben müssen?
    Es gibt in Syrien nur eine militärische Lösung. Es muss so lange und so heftig, grausam und menschenverachtend gekämpft werden, bis die Menschen es satt haben, wie es in Europa z.B. nach dem 30-jährigem Krieg und dem letzten Weltkrieg der Fall war. Wenn der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen wäre, könnte er sich all dies ersparen. Er ist es aber nicht, genau so wenig, wie die Erde ein Garten Eden ist, auch wenn es so manch einem verwöhnten Europäer so vorkommen mag, wenn er z.B. einen erquickenden Erlebnisurlaub in der dritten Welt macht.



  • Jodocus schrieb:

    otze schrieb:

    //edit Und glaubst du, es wäre irgendwem geholfen, wenn du da 500000 bewaffnete Menschen hin schickst, die sich dann den unterschiedlichen Kriegsfraktionen anschliessen, um sich gegenseitig abzumetzeln?

    Was haben wir denn für Optionen? IS wird nicht verhandeln. Fremde Mächte, die sich in den Krieg einmischen, mögen zuerst gefeiert sein, werden dann aber guerillia-mäßig attackiert. Ich bin theoretisch wehrpflichtig. Warum sollte ich für deren tausende Jahre alten Konflikt sterben müssen?
    Es gibt in Syrien nur eine militärische Lösung. Es muss so lange und so heftig, grausam und menschenverachtend gekämpft werden, bis die Menschen es satt haben, wie es in Europa z.B. nach dem 30-jährigem Krieg und dem letzten Weltkrieg der Fall war. Wenn der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen wäre, könnte er sich all dies ersparen. Er ist es aber nicht, genau so wenig, wie die Erde ein Garten Eden ist, auch wenn es so manch einem verwöhnten Europäer so vorkommen mag, wenn er z.B. einen erquickenden Erlebnisurlaub in der dritten Welt macht.

    Den Schädel können sie sich aber auch ohne unsere Hilfe einschlagen, da brauchen wir dann nicht noch Kriegsparteien unterstützen oder selbst zu einer werden. Die dazu nötigen Mittel sind in Flüchtlingshilfe dann doch besser investiert, wenn es eh nicht zu Frieden dort führt.



  • Jodocus schrieb:

    abgesehen von der Tatsache, dass man in Europa als Flüchtling einfach keine großartigen Perspektiven hat.

    Naja, was für Perspektiven die Menschen haben hängt ja nicht nur von den Flüchtlingen ab, sondern ist auch unsere Entscheidung. Es ist nicht so, dss wir da nichts machen könnten, wenn wir wollten.

    Was haben wir denn für Optionen? IS wird nicht verhandeln.

    Kennst du dich überhaupt mit der lokalen Lage aus? IS ist nicht das einzige Problem. Der Staat ist quasi zerfallen und in verschiedenen Teilen des Landes herrschen verschiedene Milizen. IS ist die Miliz, die wir hier in Europa am besten kennen, aber die Situation dort wird kein Stück besser, wenn wir IS ausschalten. Die anderen Milizen werden versuchen, ihren Herrschaftsbereich auf den ehemals vom IS kontrollierten Bereich auszuweiten und sich dabei gegenseitig bekämpfen. Es ist auch nicht so, dass Frieden wäre, wenn eine Miliz gewinnt, weil die gewinnende Miliz dann bestimmt, welches der drei Völker herrscht. Das führt nur zu neuem Bürgerkrieg.

    Es einfach laufen lassen kann man auch nicht, die Gefahr eines Genozids wäre zu gross. Also, was tun?



  • otze schrieb:

    Es einfach laufen lassen kann man auch nicht, die Gefahr eines Genozids wäre zu gross. Also, was tun?

    Soll man in den Konflikt wiiirklich eingreifen? Blickt da überhaupt irgendjemand durch? Und im Hinblick auf das aktuelle Engagement von Russland stellt sich noch viel mehr die Frage: Ist das sinnvoll? Ich glaube nicht.



  • Mr X schrieb:

    Jodocus schrieb:

    otze schrieb:

    //edit Und glaubst du, es wäre irgendwem geholfen, wenn du da 500000 bewaffnete Menschen hin schickst, die sich dann den unterschiedlichen Kriegsfraktionen anschliessen, um sich gegenseitig abzumetzeln?

    Was haben wir denn für Optionen? IS wird nicht verhandeln. Fremde Mächte, die sich in den Krieg einmischen, mögen zuerst gefeiert sein, werden dann aber guerillia-mäßig attackiert. Ich bin theoretisch wehrpflichtig. Warum sollte ich für deren tausende Jahre alten Konflikt sterben müssen?
    Es gibt in Syrien nur eine militärische Lösung. Es muss so lange und so heftig, grausam und menschenverachtend gekämpft werden, bis die Menschen es satt haben, wie es in Europa z.B. nach dem 30-jährigem Krieg und dem letzten Weltkrieg der Fall war. Wenn der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen wäre, könnte er sich all dies ersparen. Er ist es aber nicht, genau so wenig, wie die Erde ein Garten Eden ist, auch wenn es so manch einem verwöhnten Europäer so vorkommen mag, wenn er z.B. einen erquickenden Erlebnisurlaub in der dritten Welt macht.

    Den Schädel können sie sich aber auch ohne unsere Hilfe einschlagen, da brauchen wir dann nicht noch Kriegsparteien unterstützen oder selbst zu einer werden. Die dazu nötigen Mittel sind in Flüchtlingshilfe dann doch besser investiert, wenn es eh nicht zu Frieden dort führt.

    Aber was sollen dann die Gelder für Flüchtlinge bringen? Noch größere Flüchtlingslager im Nordirak oder der Türkei, auf dass sie komfortabler werden und die Menschen nicht mehr fliehen? Fakt ist jedenfalls, dass die UNHCR tatsächlich in Not gerät und tatsächlich mehr Geld benötigt, da sie schon Essensrationen kürzen mussten.

    otze schrieb:

    Naja, was für Perspektiven die Menschen haben hängt ja nicht nur von den Flüchtlingen ab, sondern ist auch unsere Entscheidung. Es ist nicht so, dss wir da nichts machen könnten, wenn wir wollten.

    Wenn wir uns dafür entscheiden würden, Menschen in der Größenordnung von ~10 Millionen alleine in Deutschland aufzunehmen, hat es gravierende, um nicht zu sagen katastrophale Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Sozialsysteme. Die waren schon seit einiger Zeit am Limit, auch ohne die Flüchtlinge.
    Wir müssten uns dazu entscheiden, dass Mietpreise noch viel höher werden. Wir müssten akzeptieren, dass wir auf dem brutalen Arbeitsmarkt noch mehr Konkurrenz bekämen (angenommen, wir haben die Spendierhosen an und machen eine Bilderbuch-Integration mit exzellenter Bildung, an die ich nicht glaube). Wir müssten unheimlich viele Opfer bringen. Wir können das der sozial schwachen Schicht einfach nicht auch noch zumuten.

    Flüchtlinge wollen hier gerne eine Wohnung in der Stadt und einen sicheren Arbeitsplatz (an der Stelle nicht vergessen: die meisten fliehen nicht hier her aus Lebensgefahr, diese stark propagierte Illusion ist einfach nicht wahr): das sind alles vollkommen legitime Wünsche. Nur, ich und viele, die ich kenne, hätten das aber auch sehr gerne und wir sind Staatsbürger. Wie lange soll man sein Leben in WGs fristen? Wie lange soll man von befristeten Stellen leben können, ohne irgendwelche Sicherheiten? Das betrifft alle, vom Ungelernten bis zum Physik-Postdoc. Die Menschen hier können selber nicht mehr daran denken, eine Familie zu gründen, da sie einfach nicht mehr die Sicherheiten bieten können.
    Dass die Leute hier zu Lande nicht mehr für ihre Rechte kämpfen, ist unsere Sache. Aber sich dann in diesem Maßstab für Flüchtlinge einzusetzen (d.h. umfassende Integrations- und Sozialleistungen) ist selbstzerstörerisch und führt zur Eskalation.

    otze schrieb:

    Kennst du dich überhaupt mit der lokalen Lage aus?

    Wer kann das schon von sich behaupten? Natürlich ist IS nicht die einzige Miliz, aber mit Abstand die gefährlichste und stärkste. IS und Al Nusra müssen zur bedingungslosen Kapitulation oder Auslöschung getrieben werden.
    Mit Assad hingegen kann man verhandeln, die FSA und die meisten der mit der FSA verbündeten Milizen verhandeln ebenfalls. Ich denke, es wäre besser, die FSA nun entschieden zu unterstützen.



  • otze schrieb:

    Sollten sie sie lieber mit Fackeln, Mistgabeln und Springerstiefeln empfangen? WArum sind Menschen, die Menschlichkeit und Mitgefühl zeigen nun an allem Schuld?

    Mistgabeln? Wo habe ich das gefordert? 😮 Bitte, lies meine anderen Postings. Es geht mir um Fanatismus! Es gibt gut gemeinten Fanatismus (Empfangskomitee) und schlecht gemeinten Fanatismus (Mistgabeln). Keines von beiden ist richtig. Wie wäre es mit der Mitte? 🙄 Wasser, was zu essen und Hygieneartikel und Dach über den Kopf. Das was die echten Helfer richtig machen. Punkt!
    Es gibt keinen Grund für fanatische Selbstdarstellung (ich bin der beste Deutsche, weil ich hier am Bahnhof klatsche) und für falsche Signale in die armen Länder (hier gibts was umsonst, bitte kommt so schnell hier her wie ihr könnt).

    Besonders das falsche Signal ist fatal! "Ich bekomme in Deutschland nicht nur monatlich Geld, die wollen mir sogar ein Haus bauen!" (originale Nachricht eines Asylbewerbers an seine Heimat!)

    Deutschland hält sich an internationale Asylverträge und nach denen sind Flüchtlinge keine Eindringe und nicht Illegal. Flucht und Asyl sind Menschenrechte. Einfach mal zurücklehnen und dankbar sien, dass man nicht aus seiner Heimat fliehen muss. Danach kann man dann hetzen, sofern man noch will.

    Das deutsche Gesetz ist so:
    1. Wer ohne Visum Deutschland betritt, ist illegaler Eindringling. Es ist gesetzlich eine STRAFTAT und keine Ordnungswidrigkeit. (das holt Ungarn übrigens nach, bei denen war es bis jetzt eine Ordnungswidrigkeit)

    2. Wer illegal eindringt, kann einen Asylantrag stellen. Damit wird (meines Wissens) die Straftat aufgehoben. Muss sich aber registrieren lassen und hat den Status eines Asylbewerbers.

    Also ist meine Wortwahl erstmal richtig, für die, die sich nicht registrieren lassen wollen. Jeder kann einen Asylantrag stellen. Aber wenn jemand kein Asylantrag stellt, ist er weiter ein Eindringling. Ist doch logisch.
    Aber viele machen das nicht und sträuben sich, die z.B. nach Dänemark durch gereist sind. 😮 Haben die irgend ein Sonderrecht?

    Wer sagt denn, dass das Asylrecht abgeschafft werden soll? 😕 Ich nicht! ⚠Ich finde das völlig legitim, von einem Fremden zu verlangen, das er sich registrieren lassen muss, wenn er illegal ein Land betritt.

    Wer dagegen ist, sollte damit anfangen die Passkontrollen an den Flughäfen (nicht mit Sicherheitskontrolle verwechseln!) und Visumspflicht abzuschaffen.
    Die sind dann nämlich wirklich unsinnig, wenn man dann doch einfacher über Land ohne Pass rein darf, ohne das es ein Nachspiel hat.



  • /rant/ schrieb:

    Was ich jedoch ebenfalls für eine schwierige Tendenz halte ist diese Art und Weise, wie rein emotional kommuniziert wurde, dass alle kommen mögen. Nach den Massstäben, zu denen in Zentraleuropa Asyl gewährt wird, könnten vermutlich etwa 2-4 Milliarden Menschen Anspruch anmelden, da sie in bitterer Armut mit Mangelerscheinungen (Afrika), mit politischer Unterdrückung (Russland, China, Afrika), wirtschaftlichen Problemen oder sonstigen im weiteren Sinne unhaltbaren Umständen leben müssen. Wenn dann die Leute mit #refugeeswelcome Schildern da stehen und von offizieller Seite verkündet wird dass alle kommen dürfen ohne Auflagen, dann kommen immerhin einige (und wer kann es ihnen verübeln, denen geht es gelinde gesagt scheisse).

    Das ist eine vernünftige Darstellung von dir.

    Asyl ist halt nichts für Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist für z.B. Edward Snowden gedacht, der politisch verfolgt wird und mit dem Leben bedroht wird. Hat der sich sein Zielland ausgesucht? Der wäre wahrscheinlich (wirtschaftlich) auch lieber in Deutschland gelandet. Konnte er sich aber zeitlich nicht aussuchen.

    Wer im türkischen oder jordanischen Camp ist, ist sicher. Nur halt wirtschaftlich nicht. Klar ist es dort ein Elend. Wenn man die Bilder von dort sieht, könnte man heulen!

    /rant/ schrieb:

    Aber da wird der Kopf ausgeschaltet, und jeder der anders denkt ist gerade beim braunen Pack.

    Es sind die falschen lautstark: die wirklichen Rassisten, und die Esotheriker (Grüne, Linke, wie auch immer) die in einer Traumwelt leben.

    Die Leute, die z.B. türkisch- oder arabisch-stämmig sind, werden nicht gefragt. Der Witz ist, das diese aber sehr wohl Bedenken äußern! Aber die gehen unter:

    Serdar Somuncu (Kabarettist) schrieb:

    Immer diese Extreme. Erst gegen Ausländer sein und alles, was fremd ist, unter Generalverdacht stellen, jahrelang nix mitbekommen, wenn eine Nazibande durchs Land zieht und Leute auf offener Straße killt, und dann Kehrtwende um 180 Grad, und alle Flüchtlinge sind plötzlich gut, der Islam gehört zu Deutschland, Vielfalt ist super, blablabla. ... Nicht jeder Flüchtling, der kommt, ist per se gut und nicht jeder, der gegen die Unterwanderung des Abendlandes protestiert, ein Nazi.

    Quelle: http://www.wiwo.de/politik/deutschland/fluechtlingspolitik-das-ist-so-typisch-deutsch/12267808.html

    Aiman A. Mazyek (Zentralrat der Muslime) schrieb:

    ... Er zeigte sich besorgt, dass religiöse Streitfragen nach Deutschland hineingetragen werden könnten. "Es wird Konflikte geben", sagte Mazyek. Dem müsse entschieden entgegengetreten werden: "Jene, die meinen, hier in Deutschland ihre Konflikte auszutragen, die haben sofort ihr Recht, hier zu weilen in Deutschland, verwirkt. Die haben hier nichts zu suchen."

    Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-09/integration-zentralrat-der-muslime-aiman-mazyek

    Das waren jetzt nur zwei Stimmen von bekannten Nicht-Deutschen. Wobei Mazyek wie ich halb Deutscher halb Araber ist, und auch beide Seiten kennt.
    Somuncu sieht es auch so wie ich.

    Noch etwas: in den Flüchtlingscamps in Jordanien, Libanon und Türkei sitzen die wirklich armen Kriegsflüchtlinge, und vorallem Frauen mit Kleinkindern sind dort zurück geblieben.

    Die jenigen, die schon immer einen guten Status in Syrien hatten (vor dem Krieg), haben sich auf den Weg gemacht mit Geld in der Tasche oder mit Geld das sie auf dem Weg von Verwandten aus der EU per Western Union transferiert bekommen. Die wirklich armen und schwachen sind zurück geblieben.



  • Welt.de schrieb:

    180 Flüchtlinge springen aus Zug nach Berlin
    Bei der Ankunft eines Sonderzuges in Schönefeld hat jeder dritte Passagier gefehlt. Mehrfach haben Flüchtlinge auf dem Weg die Notbremse gezogen. Sie wollen sich offenbar nicht in Berlin registrieren.

    Quelle: http://www.welt.de/politik/ausland/article146429352/180-Fluechtlinge-springen-aus-Zug-nach-Berlin.html

    Das kommt dabei raus, wenn sie merken, das die Gesetze nicht angewendet werden. Das darf nicht passieren! Werden kostenlos von A nach B gefahren, und der Dank ist ne Notbremsung. 😡



  • Amateurs talk strategy. And professionals talk logistics.

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/vor-dem-fluechtlingsgipfel-die-wohnungsnot-verschaerft-sich/12322752.html

    Ergo: Bleibt nur die Wahl zwischen Zelt-Camps und Container-Favela.



  • Artchi schrieb:

    180 Flüchtlinge springen aus Zug nach Berlin
    Bei der Ankunft eines Sonderzuges in Schönefeld hat jeder dritte Passagier gefehlt. Mehrfach haben Flüchtlinge auf dem Weg die Notbremse gezogen. Sie wollen sich offenbar nicht in Berlin registrieren.

    Quelle: http://www.welt.de/politik/ausland/article146429352/180-Fluechtlinge-springen-aus-Zug-nach-Berlin.html

    Solche Nachrichten schlagen ein wie eine Bombe. 180 gänzlich unbekannte Personen haben sich je nach Gesetzgebung des jeweiligen Landes sogar strafbar gemacht und sind nun innerhalb des Raums unterwegs. Es spielt keine Rolle, wer diese Leute sind (vermutlich sind es wirklich 180 verzweifelte Flüchtlinge), die Sicherheit ist gänzlich untergraben worden. Da kann ja jeder kommen...

    Und genau darum ist Schengen gestorben. Die Gesetze werden nicht mehr angewandt und das wird schamlos ausgenutzt. In Deutschland wird nicht mehr kontrolliert, aber Deutschland ist im gleichen Raum. Die einzige Konsequenz ist, dass alle Nationalstaaten ihre Grenzen wieder hochziehen und der gemeinsame Raum ist zu einer weiteren Brüsseler Traumtänzerei verkommen, was ich extrem schade finde. Ich bin in diesem Jahr ohne jegliche Identitätskontrolle mehrfach im Dreiländereck DE-CH-AT herumgereist, nach Hamburg, Barcelona und Wien geflogen und finde es schade, dass man nun an den Grenzen wieder stehen muss, weil ein System, welches funktioniert hat, zur Sau gemacht wurde.

    Als Gruppenführer in unserer wunderbaren Milizarmee (hört man die Begeisterung schon? 🙄) habe ich gestern übrigens eine Vorinformation erhalten, dass wir als Entsatz für Einheiten gehandelt werden, welche derzeit innerhalb von 6 Stunden zur Unterstützung der Grenzsicherung herangezogen werden können (im dümmsten Fall stehe ich in zwei Wochen selbst an der Grenze). Für eine Kontrolle der ganzen Grenzlinien ist dies notwendig, da das entsprechende zivile Personal nach Einführung von Schengen abgebaut wurde. Offiziell wird kommuniziert dass man abwarte und derzeit keine weiteren Kontrollen (mehr als die paar Checkpoints) einführen wolle, aber im Hintergrund wird vorbereitet als ob es notwendig würde. Kein Wunder.



  • Hi,

    geht mal bei Facebook auf die Seite von Angela Merkel, und lest euch mal da die ganzen Kommentare der Nutzer durch. Es ist äußerst lehrreich.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    geht mal bei Facebook auf die Seite von Angela Merkel, und lest euch mal da die ganzen Kommentare der Nutzer durch.

    Danke für den Hinweis, habe grad mal reingeschaut. Da sieht man den Unterschied zwischen der veröffentlichten Meinung und Meinungen, welche öffentlich kundgetan werden (und ich sage bewusst nicht, dass das die "öffentliche Meinung" ist -- wer weiss schon was die ist). Die deutschsprachigen Medien waren schon immer gut darin, alle ins gleiche Horn zu blasen und sich wenn nötig selbst zu zensieren. Das geht hier nicht mehr, da die Leute selbst zum Medium werden. Wenn auch die Mehrheit dort extreme Schwarzmalerei und Polemik betreibt, ist es nicht überraschend wie die Leute reagieren.



  • Jodocus schrieb:

    Ich werde jedenfalls mit keinem Wort mehr auf deine Äußerungen eingehen oder sie lesen, solange du mich nur als Neonazi verunglimpfen willst (bzw. das mit allen tust, die nicht deiner Meinung sind).

    Solange deine Menschenfeindlichkeit offensichtlich ist, ist dies eine passende Bezeichnung. Aber tröste dich. Du bist nicht der einzige Rechtsradikale hier.



  • /rant/ schrieb:

    Wenn auch die Mehrheit dort extreme Schwarzmalerei und Polemik betreibt, ist es nicht überraschend wie die Leute reagieren.

    Ick denke dass Merkel klug genug ist, die Meinung einer hasserfüllten Minderheit, die sich im Internet Luft macht, nicht überzubewerten.

    Ihr Stimmungsbarometer sind regelmäßige Umfragen. Die nächste Bundestagswahl wird zeigen, wie die Bevölkerung zur Merkelschen Politik steht. Und wie Merkel die Flüchtlingskrise meistert (oder nicht), wird ganz bestimmt großen Einfluss darauf haben.



  • Andromeda schrieb:

    Jodocus schrieb:

    Ich werde jedenfalls mit keinem Wort mehr auf deine Äußerungen eingehen oder sie lesen, solange du mich nur als Neonazi verunglimpfen willst (bzw. das mit allen tust, die nicht deiner Meinung sind).

    Solange deine Menschenfeindlichkeit offensichtlich ist, ist dies eine passende Bezeichnung. Aber tröste dich. Du bist nicht der einzige Rechtsradikale hier.

    Du übersiehst nun mal, dass ich in einigen meiner Argumente, die dir menschenfeindlich vorkommen, vom schlimmsten Falle ausgehe und das schwärzeste Bild zeichne. Wenn es heißt, fressen oder gefressen werden, bist auch du ein Menschenfeind, oder du gewinnst den Darwin-Award. Wenn du dich nicht in diese Lage versetzen kannst, ist das einfach nur Selbstzensur, Mangel an Vorstellungsvermögen oder du kannst es und bist einfach nicht selbstehrlich.

    Gegen bis zu 100k Flüchtlinge pro Jahr habe ich weit weniger einzuwänden, als gegen das, was gegenwärtig passiert (oder passieren könnte). Und mit Flüchtlinge meine ich auch Flüchtlinge, d.h. Menschen, die nicht mehrheitlich kommen, um zu bleiben.



  • Jodocus schrieb:

    Du übersiehst nun mal, dass ich in einigen meiner Argumente, die dir menschenfeindlich vorkommen, vom schlimmsten Falle ausgehe und das schwärzeste Bild zeichne.

    Fiktive Planspiele und Pauschalierungen sind nicht sinnvoll. Die Flüchtlingskrise muss an der Wurzel bekämpft werden. So lange ISIS, das Assad-Regime und andere das Verweilen in Syrien lebensgefährlich machen, wird der Flüchtlingsstrom nicht abreißen. Europa und andere Regionen sind in der Pflicht, diese Menschen aufzunehmen.



  • Jodocus schrieb:

    Ich werde jedenfalls mit keinem Wort mehr auf deine Äußerungen eingehen oder sie lesen, solange du mich nur als Neonazi verunglimpfen willst (bzw. das mit allen tust, die nicht deiner Meinung sind).

    Ignorier doch diesen pubertären Homophoben. Dann trollt er woanders.


  • Mod

    Politisch korrekt ist die Schweiz halt nie, aber man denkt daher das offensichtliche...
    http://www.pravda-tv.com/2015/05/eu-zerfall-schweizer-armee-probt-den-ernstfall/



  • Marc++us schrieb:

    Politisch korrekt ist die Schweiz halt nie, aber man denkt daher das offensichtliche...
    http://www.pravda-tv.com/2015/05/eu-zerfall-schweizer-armee-probt-den-ernstfall/

    Wäre ich Schweizer, hätte ich auch Angst vor Merkels Bitte-nicht-nachdenken-Politik:

    Kanzlerin Merkel fordert einen zügigen EU-Sondergipfel zur Flüchtlingskrise. Gemeinsam mit ihrem Wiener Kollegen Faymann rechtfertigte sie ihr bisheriges Vorgehen: "Es gibt Situationen, in denen man nicht zwölf Stunden nachdenken kann."

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/merkel-und-faymann-zur-fluechtlingskrise-a-1053051.html

    Wer weiß, welche Schnellschüsse uns noch erwarten.


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