Werden Roboter uns ersetzen?
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Es gibt immer noch überraschend viele Bewegungsabläufe, die sich der Automatisierung entziehen. Kleine Teile, individuelle Formen - das dann auch bei kleinen Mengen. Der Automatisierung beizubringen damit umzugehen wird irgendwann soviel Aufwand, dass der Nutzeneffekt egalisiert wird. Das wird oft unterschätzt, dass die Inbetriebnahme- und Rampupkosten einer Automatisierung - auch mit dem zerstörten Material während dieser Zeit - den Nutzen der Automatisierung in der Betriebsphase aufheben.
Und das mit der Kunst - naja, es gibt heute auch schon Elefanten, die Bilder malen. Weiss jetzt nicht, ob es deswegen mehr arbeitslose Künstler gibt...
*nicht wirklich beunruhigt*
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Es gibt schon lange Maschinen, die perfekte Bilder machen.
Also hat man als Kunst das deklariert, was die Maschinen nicht können.
Fertig. Es wird vorläufig keine Maschinen geben, die Kunst machen.Mit der Intelligenz isses das selbe, die flieht auch seit vielen Jahren und definiert sich als das, was Maschinen nicht können.
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Marc++us schrieb:
Und das mit der Kunst - naja, es gibt heute auch schon Elefanten, die Bilder malen. Weiss jetzt nicht, ob es deswegen mehr arbeitslose Künstler gibt...
Warst wohl mal in Singapur im Zoo?
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inflames2k schrieb:
- Programmierer
Macht meines Erachtens keinen Sinn. - Willst du mir jetzt sagen, dass du einem Roboter die Möglichkeit geben willst sich selbst umzuprogrammieren?!
Gerade bei Programmierern bin ich mir nicht sicher, wieviele man davon tatsächlich braucht. Es werden sehr viel überflüssige Sachen programmiert. Nicht jeder programmiert irgendwas anspruchsvolles. Es gibt zig ähnliche Systeme (z.B. ERP Systeme für den Mittelstand) und es gibt wahrscheinlich hunderte kleiner Firmen, die Schnittstellen zwischen diesen Systemen programmieren. Alles mehr oder weniger sinnlos. Ich gehe stark davon aus, dass hier in Zukunft sehr viele Jobs wegoptimiert werden. Dafür müssen die ganzen Systeme einfach ein bisschen "intelligenter" werden, damit man nicht jeden Ablauf für jeden Kunden eigens programmieren muss.
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Mechanics schrieb:
Ich gehe stark davon aus, dass hier in Zukunft sehr viele Jobs wegoptimiert werden. Dafür müssen die ganzen Systeme einfach ein bisschen "intelligenter" werden, damit man nicht jeden Ablauf für jeden Kunden eigens programmieren muss.
Da bin ich mir nicht sicher. In der Automatisierungstechnik werden seit 10 Jahren intelligentere und selbstkonfigurierende Schnittstellen propagiert, aber damit diese funktionieren, ist der Programmieraufwand auf der Seite der "Schnittstellentreiber" massiv gestiegen, so dass dort viel mehr Knowhow und Aufwand benötigt wird. Und so Basishandshakes konfigurieren sich dann tatsächlich von selbst, aber dafür verdrahten sich die Sachen dann alle miteinander, obwohl man vielleicht nur bestimmte IDs weitergeben musste. Deswegen hat man dann eine weitere Intelligenzebene, die aus der Autokonfiguration raussucht, was man wirklich für die Applikation braucht. Und das wiederum muss auch programmiert werden. Dazu kommt, dass es zahllose Nischenapplikationen gibt, deren Spezifika gerade mal von dem intelligenten Protokoll nicht genau so vorgesehen waren, so dass man das dann doch wieder anpassen muss.
ERP ist genauso eine Sache. Die BI-Module von SAP sind auch immer autarker und bringen mehr mit - wer hat das alles programmiert? - aber dafür ist ein individueller Report dafür schon so schwierig parametrierbar geworden, dass ihn nur noch ein Hobbyprogrammierer halbwegs fehlerfrei rausbekommt. Ich sehe das bei unseren Controllern, die müssen alle mit OLAP klarkommen, um einen Report zu erstellen. Vor 20 Jahren hat man das nicht mal einem Informatiker im Studium beigebracht. Man hat also z.B. eine aktive Reportinggenerierung mit einem VB6-Tool ersetzt durch mehr Programmierer bei SAP und mehr Programmierwissen beim Reportersteller. Was genau ist jetzt verschwunden?
Ich stimme schon zu, dass sich Jobs verlagern, aber in Luft auflösen? Komplexität verschwindet üblicherweise nicht. Vor allem ist vieles der intelligenten Tools ja nicht wirklich innovativ, sondern nur die Automatisierung des automatisierten Vorgangs des automatisierten Bestimmens des... usw. Ein Paradebeispiel für sowas ist XML, das Datenaustausch "leichter" machen sollte. Eigentlich hat man darauf Layer für Layer gesetzt, heute ist das so komplex, dass man das fast als Hauptjob braucht und muss zum Schluss das Telegramm zippen, weil es zu gross ist für ein Medium. Also hängt über der Datenebene und Datenbeschreibungsebene noch die Metaebene der Applikationsebene und darüber die Meta-Ebene der Konfiguration und der Autoeinstellung - damit kann ich vielleicht wirklich eine Datei aus Programm A nehmen und in B reinwerfen, aber die ganze Interpretation der Meta-Ebenen hat Heerscharen an Programmierern beschäftigt. Und solche Fälle gibt es überall, man hat selten wirklich was neu gelöst, sondern Abstraktionsebenen übereinander gesetzt.
Nicht intelligenter, sondern raffinierter, gestützt von immer stärkeren CPUs.
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Marc++us schrieb:
ERP ist genauso eine Sache. Die BI-Module von SAP sind auch immer autarker und bringen mehr mit - wer hat das alles programmiert? - aber dafür ist ein individueller Report dafür schon so schwierig parametrierbar geworden, dass ihn nur noch ein Hobbyprogrammierer halbwegs fehlerfrei rausbekommt.
Ich rede nicht unbedingt von SAP und nicht von dem was vor 10-20 Jahren als "intelligent" verkauft wurde. Als Werkstudent hab ich jahrelang in dem Bereich gearbeitet. Da gibts zig kleinere Systeme wie Sage, WinLine, SelectLine, ProAlpha und dutzende mehr... Allein dieses Vielfalt ist im Grunde wahrscheinlich nicht nötig und schafft weitere Komplexität. Klar, ist gut für den Wettbewerb usw., aber wirklich effizient ist das nicht. Und jedesmal wenn wir im Praxissemester unsere Praktikumsplätze vorgestellt haben, hat etwa die Hälfte der Studenten in etwas dasselbe gemacht. Und natürlich auch die ganzen Partner und Konkurrenten, die wir in der Arbeit hatten, haben auch irgendwie dasselbe gemacht, nur jeweils ein bisschen anders. Im Grunde wars aber schon dasselbe, nur wars kein Produkt, das man kaufen konnte, sondern es wurde immer als Dienstleistung verkauft. Ich hatte damals wirklich das Gefühl, etwas unwichtig und unnötiges zu machen, bin froh, dass ich sowas nicht mehr machen muss.
Und ich gehe davon aus, dass "intelligente Systeme" in überschaubarer Zukunft tatsächlich ein Stück "intelligenter" werden. Spracherkennung wäre ein großer Schritt nach vorne. Vielleicht kann ein BWLer in paar Jahren tatsächlich mit seinem ERP System reden und ihm sagen, was er in seinem Report braucht. Dann Schritt für Schritt anpassen. Das liegt im Bereich des Möglichen und dann braucht er keinen Programmierer dafür, mit dem müsste er auch reden und der Programmierer müsste das erstmal verstehen...
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Spracherkennung? Erst, wenn ich flüssig und korrekt meine mails in mehreren Sprachen diktieren kann, glaube ich daran. Ich habe da schon einiges getestet, nicht schlecht, leider aber auch nicht wirklich effizient, sonst würden nicht soviele Leute völlig ineffizient ihre mails tippen.
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Mechanics: das mit dem immer gleichen Programmen stimmt natürlich, aber wieso sollte das in der Softwarewelt anders sein? Natürlich würde BMW ausreichen und man bräuchte keinen Daimler. Die machen ja auch nur Autos.
Vielleicht konsolidieren die kleinen ERP-Firmen mal etwas, aber da wird es immer viele Firmen geben, die fast die gleiche Applikation anbieten. Manche in Nischen, mit Speziallösungen für bestimmte Branchen. Aber warum auch nicht. Wettbewerb und so.
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Erhard Henkes schrieb:
Spracherkennung? Erst, wenn ich flüssig und korrekt meine mails in mehreren Sprachen diktieren kann, glaube ich daran. Ich habe da schon einiges getestet, nicht schlecht, leider aber auch nicht wirklich effizient, sonst würden nicht soviele Leute völlig ineffizient ihre mails tippen.
Ich sehe das auch verhalten. Ich habe ein Galaxy Note mit diesem Pen, das ist gut, aber am Ende des Tages fehlt immer noch was, damit man seine Gedanken wirklich flüssig in die Elektronik reinbekommt. Obwohl das technisch schon gut gemacht ist, aber irgendwie hängt man nach wie vor am HMI, und solange sich das HMI so wenig intelligent verhält habe ich ein paar Probleme damit mir vorzustellen, dass mich eine KI komplett mit allen meinen Gedankengängen ersetzen kann.
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Marc++us schrieb:
Vielleicht konsolidieren die kleinen ERP-Firmen mal etwas, aber da wird es immer viele Firmen geben, die fast die gleiche Applikation anbieten. Manche in Nischen, mit Speziallösungen für bestimmte Branchen. Aber warum auch nicht. Wettbewerb und so.
Da sind wir beim Thema (menschlicher!) Intelligenz und (künstlicher) Rechenkraft.
Wenn der Rechner dann proggern kann und die ganzen ERP-Lösungen zusammenfassen will, ist das doch keine Intelligenz mehr! Intelligenz ist die menschliche Kraft, Umsatz zu machen, obwohl kein technischer Bedarf besteht.
Deswegen wird jedwede neue Fähigkeit des Rechners nicht zur Intelligenz gezählt werden, bis er irgendwann den Turingtest packt.
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Das hier klingt interessant: Lehrer ersetzen.
http://www.welt.de/wissenschaft/article150245545/Roboter-soll-Einwandererkindern-beim-Lernen-helfen.html
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Ich glaube nicht das uns Roboter eines Tages ersetzen werden. Ich denke es wird genau anders sein: Der Mensch wird künstliche Logikbausteine in sein Bewusstsein integrieren. zB. um PI auf 1 Mio stellen genau auszurechnen. Vermutlich wird sich das Bewusstsein auch spalten: Unter-Ichs werden mit einzelnen Aufgaben betraut die sie ähnlich dem Haupt-Ich ausführen. (Fabrik oder ein Auto im Schlaf steuern.)
Wenn uns einmal Ausserirdische besuchen werden, dann werden sie die Raumschiffe selbst sein und nicht irgendwelche Greys die da mit einem Joystick drin rumsitzen.
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Der Mensch wird künstliche Logikbausteine in sein Bewusstsein integrieren.
Du meinst wohl eher: Dem Untertan werden künstliche Logikbausteine in sein Bewusstsein integriert.
Ja, das ist ebenfals gut vorstellbar. Diese Aufgabe erledigen dann regierungstreue Roboter.
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So mächtig sind die Regierungen in Europa nicht um soetwas durchsetzen zu können. Das Problem wird eher sein wie weit man der "Bewußtseinserweiterung" trauen kann. Backdors, geheimes Reporting, gewolltes Fehlverhalten in bestimmten Situationen.
Dinge wie Geschmack (Essen), Parfüm, etc werden nebensächlich, weil wir keine Nahrung mehr benötigen werden und diese Stimuli damit entfallen. Die Liebe wird sich verändern, die körperliche Komponente wird verschwinden, die platonische wird wird bleiben (~Bündnis).
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Marc++us schrieb:
Mechanics: das mit dem immer gleichen Programmen stimmt natürlich, aber wieso sollte das in der Softwarewelt anders sein? Natürlich würde BMW ausreichen und man bräuchte keinen Daimler. Die machen ja auch nur Autos.
Ich weiß es nicht, ich habe mir dazu keine Gedanken gemacht. Vielleicht, weil sowieso jeder eine Instanz von einem Auto braucht und die jemand herstellen muss. Bei Software ist das nicht nötig, man braucht nur Kopien, die man problemlos erstellen kann.
Mit gehts auch nicht so sehr um Details. Klar ist Spracherkennung noch nicht so weit. Aber vielleicht in 10-20 Jahren? Oder vielleicht auch schon früher, wenn die auf eine Cloud des Anbieters läuft. Jedenfalls glaube ich schon, dass viele Routinejobs in der IT wegfallen könnten. Eben auch Programmierer, die immer gleiche Anpassungen für dasselbe oder sehr ähnliche ERP Systeme schreiben. War aber nur ein Beispiel, da gibts sicherlicher noch viel mehr.
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Bzgl. Automatisierung: Die Firma, in der ich als Werkstudent arbeite und im Bereich industrielle Bildverarbeitung tätig ist, hatte lange Vorbehalte bzgl. maschinellem Lernen (sprich: KI). Man könne ja den Algorithmus nicht mehr Pixel für Pixel nachvollziehen. Irgendwann gab es ein Problem, dass nicht mehr mit konventionellen Bildverarbeitungsalgorithmen beherrschbar war (Unterschied zwischen Staub, Dreck und Fehler im Prüfling). Ein Mitarbeiter, der sich dafür immer wieder stark gemacht hat, hat letztendlich ein Produkt auf Basis von maschinellem Lernen entworfen, der genau damit umgehen kann! Es stimmt: Man kann das Ergebnis nicht mehr nachvollziehen und es braucht mehrere zehntausend Bilder, um die KI einzulernen, aber es funktioniert endlich und man kann nun endlich für dieses Problem ein Produkt verkaufen.
Der Clou ist: Man kann gerade bei der KI ein und denselben Algorithmus für zig verschiedene Probleme verwenden. Das muss nicht mal Bildverarbeitung sein. Etwas vergleichbares gibt es dazu meines Wissens nicht und deswegen bin ich davon ziemlich überzeugt und dort wo KI tatsächlich auf Grenzen stößt, da gibt es immer noch die modellgetriebene Software-Entwicklung. Das UML-Tool Poseidon ist z. B. komplett auf diese Weise entwickelt worden!
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Ja, hoffentlich. Ich kaufe mir dann einen dieser Roboter und schick ihn zur Firma, wo er dann für mich programmieren kann.
So viel Spaß macht es mir nicht, dass sich nichts Interessanteres mit der Zeit anfangen ließe.
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Merkel ist ein Roboter.
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Kann sie programmieren?
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Sie ist programmiert.