Hiroshima, Nagasaki, Berlin


  • Mod

    SeppJ 👍

    Vor allem so ein Dummpfiff. In den 50ern gab es noch die Strategie der massiven Vergeltung, die jeden Angriff aus dem Osten massiv nuklear beantwortet hätte. Da dies aber durch Gleichstand der Russen unmittelbar einen weltweiten Krieg bedeutet hätte, hat man die Strategie der Flexible Response eingeführt.

    Also jetzt aus den 50ern eine Zielliste mit Berlin oder Wittenberg zu finden überrascht daher nicht so sehr... dort standen ja dann die entsprechenden Einheiten. Würde man auf eine Zielliste der 80er schauen, häte man die weiterhin gefunden, aber wohl auch überrascht festgestellt, dass vermutlich sämtliche Rheinbrücken oder der Gesamtraum um Fulda auf den Ziellisten stand.

    Steht doch alles in den Geschichtsbüchern und sollte wohl wirklich niemanden mit Interesse für Sicherheitspolitik auch nur ein Gähnen ablocken.

    Oh, btw, glaubt jemand vielleicht, dass auf den russischen Ziellisten nicht auch Frankfurt bzw der Flughafen draufstand? Herrjeh. Nur sind die russischen Ziellisten nicht öffentlich, nicht mal von früher. Immerhin konnte man ja die geplanten konventionellen und nicht-konventionellen Angriffsrouten der NVA einsehen, nach dem Zerfall der DDR. Oh Wunder, norddeutsche Tiefebene mit Panzern einnehmen, Flugplätze resistent-chemisch belegen... böse böse Welt.

    Das Interview ist auch gut, was soll man dazu sagen, wenn man in einer Stadt lebt, die vor 60 Jahren auf einer Zielliste stand. Gut? Schlecht? Glück gehabt?

    Früher hätte man den RT als Feind-Sender bezeichnet und die Leute hätten wenigstens noch gewusst was man damit meint... 🙄


  • Mod



  • Marc++us schrieb:

    In den 50ern gab es noch die Strategie der massiven Vergeltung, die jeden Angriff aus dem Osten massiv nuklear beantwortet hätte.

    Die Geschichte der letzten Jahrhunderte hat gezeigt, dass es niemals Angriffe aus dem Osten gegeben hat. Also wozu hypothetische Fälle durchspielen, die nie eingetreten sind, und die man selber versucht zu provozieren? Irgendwie ist dieses 50er-Jahre-Thema heute aktueller als je zuvor. Insbesondere ist in dem von mir verlinkten Beitrag sehr gut zu erkennen was die USA unter "Verbündeten" versteht: Unterwürfige Vasallen, die man nach Lust und Laune verheizen kann.

    Ich habe mal einen Artikel gelesen, dass die Sowjetunion in den 50er Jahren zwar über nukleare Sprengkörper verfügte, aber die Reichweite der Raketen damals nicht bis nach USA reichte - aber sehr wohl nach Westeuropa. D.h. im Falle einer nuklearen Konfrontation wäre nicht die USA betroffen, sondern in erster Linie Westeuropa (also die NATO-Mitgliedsstaaten). So etwas ist praktisch: Man kann vom anderen Kontinent aus zündeln und Europa kriegt die Kacke ab. Und das ist auch heute nicht anders. Europa legt Sanktionen auf, muss wirtschaftliche Nachteile hinnehmen, während die USA den Handel mit Russland ausweitet. Europa ist am ehesten Butters aus south park zu vegleichen.

    "Mr gorbatschow tear down this wall" ist wohl die bekannteste US-Marketingaktion um dem deutschen Volk vorzugaukeln, dass die USA an der deutschen Einheit interessiert sei. Allerdings wissen viele Jugendliche heutzutage nicht mehr, dass die USA gegen die deutsche Wiedervereinigung gestimmt hat.


  • Mod

    Schneewittchen schrieb:

    Ich habe mal einen Artikel gelesen, dass die Sowjetunion in den 50er Jahren zwar über nukleare Sprengkörper verfügte, aber die Reichweite der Raketen damals nicht bis nach USA reichte - aber sehr wohl nach Westeuropa. D.h. im Falle einer nuklearen Konfrontation wäre nicht die USA betroffen, sondern in erster Linie Westeuropa (also die NATO-Mitgliedsstaaten).

    Das war den Europäern und De Gaulle sehr wohl bewusst. Deswegen votierten die ja auch gegen Massive Retaliation. War halt für einige Jahre lang bequem, die Amis hatten keine Bodentruppen in Europa und haben gedroht "wenn jemand angreift gibt's nuklear". Bis klar wurde, dass es eine Drohung mit dem Selbstmord war, und dann hat man verstärkt andere Mittel aufgebaut.

    Was Du verkaufen willst ist doch kalter Kaffee. Das war weder damals ein Geheimnis, noch ist es heute eine Ueberraschung.


  • Mod

    Schneewittchen schrieb:

    Allerdings wissen viele Jugendliche heutzutage nicht mehr, dass die USA gegen die deutsche Wiedervereinigung gestimmt hat.

    Quellen?

    Hättest Du wenigstens Thatcher und Mitterrand gesagt....



  • Marc++us schrieb:

    Was Du verkaufen willst ist doch kalter Kaffee. Das war weder damals ein Geheimnis, noch ist es heute eine Ueberraschung.

    Nein Marcus, es ist sehr heißer Kaffee. Wie du den vorherigen Posts entnehmen kannst, geht es um den historischen Vergleich: Die Amis handeln im eigenen Interesse und auf Kosten Anderer. So züchteten die Amis züchten den IS, die Al Nusra Front und sonstige Halsabschneider in Syrien heran, um eigene geopolitische Ziele (*) duchzusetzen, und Europa kriegt die Flüchtlingswelle ab.
    Währenddessen beschließen die Amis die Hand voll Syrer, die den Weg über den Atlantik geschafft haben, doch nicht aufzunehmen (http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-11/usa-repraesentatenhaus-fluechtlinge-republikaner). Wie wärs wenn wir mal 1 Mio Flüchtlinge auf Containerschiffen unterbringen und in Florida aussetzen? Wer Schaden anrichtet, soll auch für die Kosten aufkommen.

    (*)Zwischen Putin und Assad existiert ein Abkommen, dass auf keinen Fall eine Pipeline von Katar durch Syrien geführt werden darf. Als Gegenleistung hat Russland Syriens Schulden in Höhe von 10 Milliarden USD erlassen. Die Amis versuchen die legitime syrische Regierung mit Hilfe von Terroristen zu stürzen um Europa vom russischen Gas unabhängig zu machen. Egal was die Amis tun, es wird stets das Ziel verfolgt jemandem zu schaden.


  • Mod

    Schneewittchen schrieb:

    Nein Marcus, es ist sehr heißer Kaffee. Wie du den vorherigen Posts entnehmen kannst, geht es um den historischen Vergleich: Die Amis handeln im eigenen Interesse und auf Kosten Anderer.

    Nationen haben nationale Interessen? Stoppt die Druckerpresse! Sherlock Schneewittchen hat einen neuen Artikel für die Titelseite.



  • SeppJ schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Nein Marcus, es ist sehr heißer Kaffee. Wie du den vorherigen Posts entnehmen kannst, geht es um den historischen Vergleich: Die Amis handeln im eigenen Interesse und auf Kosten Anderer.

    Nationen haben nationale Interessen? Stoppt die Druckerpresse! Sherlock Schneewittchen hat einen neuen Artikel für die Titelseite.

    Dein Zitat ist aber doch sehr verkürzend.


  • Mod

    Schneewittchen schrieb:

    Die Amis handeln im eigenen Interesse und auf Kosten Anderer.

    Ja, es wäre gut, wenn die deutsche Regierung sowas auch mal tun würde, wie ungefähr alle anderen 150 Länder.

    Ok, DE ist nicht gross genug um ein eigenständiger Player zu sein, also muss es sich mit einer der 3 Grossmächte abstimmen, so dass bei hoffentlich gleicher partieller Interessenlage mit USA, Russland oder China mal einige Brocken abfallen. Aber man muss natürlich sehen, dass die gemeinsame Interessenlage mit den USA seit 1990 etwa endete, heute gibt es nur noch wenige gemeinsame Interessen - spätestens seitdem die Amis kein Oel mehr aus dem Mittleren Osten brauchen. DE glaubt halt törichterweise, dass seine Interessen mit den Franzosen übereinstimmen würden, und taumelt deswegen orientierungslos zwischen den USA, Russland und der EU hin und her - und lehnt den Begriff der nationalen Interessen zudem auch noch ab. Der letzte BP, der sowas böses in den Mund nahm, musste ja gleich abdanken.

    Die USA sind wie sie sind, das Problem ist eher, dass DE ist wie es ist. In den USA - oder Russland und China - bestimmen Strategen die Ausrichtung der Politik, mit Planung und Ueberlegung. In DE sind Amateure am Werk, Leute ohne Berufsausbildung, Lehrer, Anwälte, die sich über politische Aemter hochgeschlafen haben - und so operieren sie auch.



  • Marc++us schrieb:

    Ja, es wäre gut, wenn die deutsche Regierung sowas auch mal tun würde, wie ungefähr alle anderen 150 Länder.

    Ausnahmsweise stimme ich dir mit dieser Aussage zu. Insbesondere glaube ich, dass die Vertretung der deutschen Interessen die Folge hätte, dass Deutschland unabhängig von USA bekäme. Eine detaillierte Begründung lasse ich an dieser Stelle aus und verweise auf die anderen Threads in diesem Unterforum zum Thema Ausspähung, Flüchtlingskrise, etc.

    ps: Vertretung der eigenen Interessen heißt nicht unbedingt, dass dies stets auf Kosten anderer erfolgen muss. Man sollte sich die Amis nicht immer als Vorbild setzen.



  • Marc++us:

    In DE sind Amateure am Werk, Leute ohne Berufsausbildung, Lehrer, Anwälte, die sich über politische Aemter hochgeschlafen haben - und so operieren sie auch.

    Ich finde es gut, dass man in unserem Land öffentlich solche Aussagen treffen darf, ohne dafür in einen Folterkeller zu geraten und/oder ausgepeitscht zu werden.

    Die aktuelle Weltlage wird zunehmend militärisch bestimmt. Das ist erstens kostspielig und zweitens gefährlich für unsere Freiheit.

    Daher sollten wir den aktuellen Zustand genießen, solange er anhält. 😉



  • Hi Erhard,

    Erhard Henkes schrieb:

    Daher sollten wir den aktuellen Zustand genießen, solange er anhält. 😉

    Falsch Erhard, zu kurz gesprungen. Wir sollten ihn erhalten, ihn verteidigen, um ihn mit allem was uns gegeben ist kämpfen.
    Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft (wie die Deutschen) hat schon verloren.

    Gruß Mümmel


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