Flüchtlinge polarisieren, Fortsetzung.
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Zu den Vorgängen in Clausnitz gibt es neue Meinungen: http://www.focus.de/politik/deutschland/rabiater-einsatz-in-clausnitz-oppermann-spricht-von-polizeiversagen_id_5302290.html
Oppermann verurteilt die Polizei und beschimpft die "Protestierer" als "Mob" (Gabriel hätte "Pack" gesagt).
Das Grundproblem wird hierbei von niemanden angesprochen:- Man bringt Flüchtlinge an Orte, an denen sie nicht willkommen sind, vielleicht sogar bei Leib und Leben gefährdet sind. Niemand möchte an solchen Orten bleiben, damit ist die nächste Fluchtbewegung bzw. ein Wohnortwechsel nur eine Frage der Zeit. Genau das wollen die "Protestierer".
- Man kann nicht jeden Bus, der mit 20 bis 25 Migranten besetzt ist, an den Ausstiegspunkten durch 100 (noch mehr?) Polizisten begleiten/bewachen lassen.
- Die wahre Auseinandersetzung beginnt, nachdem die Polizei wieder verschwunden ist. Die Polarisierung des Ortes ist vorprogrammiert.
Die Angst der Flüchtlinge kann man nachvollziehen. Sie sitzen nun auf dem Präsentierteller und werden beobachtet. Merkel sollte sich um die Integration vor Ort kümmern. Sie müsste wirklich nach Clausnitz kommen und sich persönlich um den Erfolg ihres Chef-Projekts bemühen, sich den Diskussionen und der Situation stellen, sich um die Fragen der besorgten Bürger kümmern.
Die Kernfrage ist: Warum sind die Bürger dort so feindlich gegenüber diesen Menschen aus dem Iran, aus dem Libanon etc. eingestellt? Was wird ihnen konkret durch diese weggenommen? Welche Ungerechtigkeiten gibt es? Welche Perspektiven und Lösungen? Clausnitz wäre ein ideales Pilotprojekt für die Integration.
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Erhard Henkes schrieb:
- Man kann nicht jeden Bus, der mit 20 bis 25 Migranten besetzt ist, an den Ausstiegspunkten durch 100 (noch mehr?) Polizisten begleiten/bewachen lassen.
Ähm, was? Wieso genau soll das nicht gehen?
Erhard Henkes schrieb:
Clausnitz wäre ein ideales Pilotprojekt für die Integration.
Ich zweifle ja eher daran, daß man die Clausnitzer noch integrieren kann.
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scrub schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
- Man kann nicht jeden Bus, der mit 20 bis 25 Migranten besetzt ist, an den Ausstiegspunkten durch 100 (noch mehr?) Polizisten begleiten/bewachen lassen.
Ähm, was? Wieso genau soll das nicht gehen?
So viel Polizeikräfte gibt es nicht.
scrub schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Clausnitz wäre ein ideales Pilotprojekt für die Integration.
Ich zweifle ja eher daran, daß man die Clausnitzer noch integrieren kann.
Ein wahrer Tischkantenbeißer!
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Soviel Polizeikräfte gibt es nicht... wow. Das müssen dann wohl getarnte Blauhelmsoldaten sein, die zu Einsätzen bei Fußballspielen, Bahnhofsbaustellen, Wohnungsdurchsuchungen (neulich in Berlin, über 500 Beamte), Regierungstreffen etc. anrücken. Das konnte ich ja nicht wissen...
Jetzt mußt du mir noch erklären, wenn du ohne "soviel" Polizeikräfte eine Grenzsicherung machen willst, wie sie ja vorgeschlagen wird. Anscheinend hätte sich also niemand Sorgen machen müssen, wenn Erich Petry den Schießbefehl will- weil es ohnehin keine Leute gegeben hätte, die die deutsche Grenze hätten sichern können. Oder?
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scrub schrieb:
Soviel Polizeikräfte gibt es nicht... wow. Das müssen dann wohl getarnte Blauhelmsoldaten sein, die zu Einsätzen bei Fußballspielen, Bahnhofsbaustellen, Wohnungsdurchsuchungen (neulich in Berlin, über 500 Beamte), Regierungstreffen etc. anrücken. Das konnte ich ja nicht wissen...
Jetzt mußt du mir noch erklären, wenn du ohne "soviel" Polizeikräfte eine Grenzsicherung machen willst, wie sie ja vorgeschlagen wird. Anscheinend hätte sich also niemand Sorgen machen müssen, wenn Erich Petry den Schießbefehl will- weil es ohnehin keine Leute gegeben hätte, die die deutsche Grenze hätten sichern können. Oder?
Kann man sicherlich. Aber was soll das bringen? Vielmehr müssten die Unterkünfte permanent bewacht werden.
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Erhard Henkes schrieb:
Die Kernfrage ist: Warum sind die Bürger dort so feindlich gegenüber diesen Menschen aus dem Iran, aus dem Libanon etc. eingestellt? Was wird ihnen konkret durch diese weggenommen? Welche Ungerechtigkeiten gibt es? Welche Perspektiven und Lösungen? Clausnitz wäre ein ideales Pilotprojekt für die Integration.
Die Kernfrage ist: Warum prügelt ein Aufgebot der Polizei nicht die Scheisse aus dem Mob?
Oder warum werden die Blockierer und Applaudierer in Bautzen nicht alle als potentielle Täter in U-Haft gesteckt?
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Selbst-Zensur
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dd2y schrieb:
Man muss auch den Religionen die rote Karte zeigen. Kirchenvertreter, egal von welcher Seite, haben sich aus politischen Diskussionen heraus zu halten.
Warum? Nicht dass ich der Kirche eine besondere politische Kompetenz unterstellen will, nicht dass ich der Kirche irgendeine besondere Kompetenz unterstellen will, aber warum sollten sich Kirchenvertreter nicht politisch äußern dürfen? Abstrus...
dd2y schrieb:
Der Bürger braucht eine klare Führung, eine Kultur, ein Gesetz, eine Gesellschaft.
Der normale Bürger braucht keine klare Führung, er kann sich selbst führen. Was die "eine Kultur" und die "eine Gesellschaft" sein soll lässt du auch offen. Man sieht doch gerade derzeit, dass es nicht die eine Kultur und die eine Gesellschaft gibt. Dazu braucht es noch nichtmal Migrationshintergrund, vergleiche die derzeitige Eskalation im Osten mit dem Westen.
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Kein Bürger braucht eine "Führung". Wir wählen uns Vertreter, die uns gegenüber rechenschaftspflichtig sind. Da brauchen auch nichts von Australien oder Österreich zu lernen.
Und zum Thema der Kultur (auch hinsichtlich der unterhaltsamen Geschichtsstunde über das Land der Dichter und Denker): Davon kann doch nichtmal innerhalb Deutschlands und seiner Bürger die Rede sein. Und das kann man nicht irgendwelchen fremden Menschen anlasten.
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scrub schrieb:
Und zum Thema der Kultur (auch hinsichtlich der unterhaltsamen Geschichtsstunde über das Land der Dichter und Denker): Davon kann doch nichtmal innerhalb Deutschlands und seiner Bürger die Rede sein.
Off-Topic: Betrachtest du dich als "Dichter und Denker" oder geht es dir darum, dich gegenüber anderen zu erhöhen?
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Das kann ich nicht beurteilen und ist mir im Prinzip auch egal, da ich solche Erwägungen für irrelevant halte. Ich vermute außerdem, daß, wenn man den "Dichter und Denker"-Maßstab anlegt, die Deutschen in diesem Sinne einer Minderheit in Deutschland sind.
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Merkel bringt keine Beute mit vom EU Gipfel außer ihrem Fritten-Selfie und verweist auf das Treffen mit den Türken am 06.03. Jetzt reicht es Julia Klöckner und Guido Wolf. Beide fordern eine sofortige Kurskorrektur.
https://www.cdurlp.de/artikel/gemeinsame-erklaerung-von-julia-kloeckner-und-guido-wolf
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlingskrise-julia-kloeckner-wendet-sich-von-angela-merkel-ab-a-1078524.html
"Herz und Härte" <== Es kommt spät. Nun wird in der Union endlich der notwendige erbitterte Machtkampf ausbrechen, der hoffentlich zum Bruch der Koalition und zu Neuwahlen im Bund führt.
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Selbst-Zensur
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Was bringt Merkels Geschwurbel mit der Türkei eigentlich, selbst wenn es je zu einem Abkommen käme und die Türkei illegale Einreisen in den Schengen-Raum effektiv verhindere? Dann wird logischerweise wieder die "Todesroute" über Lampedusa&Co reaktiviert, mit entsprechend stark wachsender Zahl an Todesopfern. In Libyen gibt es im Gegensatz zur Türkei diesmal jedoch niemanden, mit dem Merkel verhandeln könnte - da ist ja nicht mal mehr ein Staat übrig. Wobei es schon reicht, wenn der Balkan im Alleingang die Route sperrt - dann war alles, was Merkel die letzten Monate mit der Türkei so getrieben hat, vollkommen umsonst und alle Toten des kommenden Sommers werden auch auf ihr Konto gehen. Die Befürchtung, dass Griechenland zum "failed state" werde, wenn der Balkan dicht wird, ist Unsinn - im Zeitalter des Internets werden ganz schnell wieder andere Kanäle genutzt, dann droht auf einmal Italien oder Spanien, ein "failed state" zu werden.
Es gibt in Deutschland keine Partei, welche eine nachhaltige Politik in dieser Frage anbietet oder auch nur einen Plan hat, der sich um Registrierzentren und Sicherheitszonen noch jenseits des Mittelmeers bemüht. Russland hat in Syrien nun Fakten geschaffen und Assad zum Sieger gemacht - jetzt muss in Deutschland und Europa die Realitätsverweigerung enden und in den sauren Apfel gebissen werden: verhandeln mit Assad, für den Frieden und zur Vernichtung des IS, AlNusra bzw. aller Kriegsparteien, die eine Niederlegung der Waffen ablehen, bevor die Kurden den IS alleine ausschalten und der nächste Krieg um die Unabhängigkeit Kurdistans beginnt, eine free for all-Schlacht zwischen den verfeindeten Kurden, Assad und Erdogan.
Stattdessen wird über irgendeinen Integrationsschwachsinn debattiert, oder es werden sächsische Demonstranden entmentschlicht. Die hiesigen Politiker sind viel zu sehr mit Umfragewerten und das eigene Volk beleidigen beschäftigt - wie paradox! Wieso wählt mich dieses rechte Pack aus Dunkeldeutschland bloß nicht mehr?
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Der echte Tim schrieb:
Warum? Nicht dass ich der Kirche eine besondere politische Kompetenz unterstellen will, nicht dass ich der Kirche irgendeine besondere Kompetenz unterstellen will, aber warum sollten sich Kirchenvertreter nicht politisch äußern dürfen? Abstrus...
Erstmal scheint es bei Dir an Geschichtskenntnissen zu hapern. Die Verstrickung von Kirche und Staat ist bei uns ja noch nicht einmal vollständig aufgelöst, ein Jahrtausend lang konnten die Kirchen mehr oder minder direkten Einfluß auf das weltliche Geschehen ausüben und es gab viele politisch motivierte Sezessionen und gewaltsame Auseinandersetzungen deswegen. Auch heute noch sind die Großkirchen die zweitgrößten Arbeitgeber mit entsprechender Wirtschaftskraft und eigenem Arbeitsrecht. Wer nicht aufpaßt, führt sogar von seinen mickrigen Sparzinsen Kirchensteuer ab. Und an die kanzelpredigten einiger Bischöfe, ja "christlich" zu wählen, erinnere ich mich auch noch.
Der echte Tim schrieb:
dd2y schrieb:
Der Bürger braucht eine klare Führung, eine Kultur, ein Gesetz, eine Gesellschaft.
Der normale Bürger braucht keine klare Führung, er kann sich selbst führen. Was die "eine Kultur" und die "eine Gesellschaft" sein soll lässt du auch offen. Man sieht doch gerade derzeit, dass es nicht die eine Kultur und die eine Gesellschaft gibt. Dazu braucht es noch nichtmal Migrationshintergrund, vergleiche die derzeitige Eskalation im Osten mit dem Westen.
scrub schrieb:
Kein Bürger braucht eine "Führung". Wir wählen uns Vertreter, die uns gegenüber rechenschaftspflichtig sind. Da brauchen auch nichts von Australien oder Österreich zu lernen.
Doch, die ist sogar verfassungsrechtlich als Richtlinienkompetenz des Kanzleramts ausgeführt. Das Kontrollorgan ist das Parlament, das aber irgendwie keine Lust hat, von dem Kanzlerin Rechenschaft einzufordern.
scrub schrieb:
Und zum Thema der Kultur (auch hinsichtlich der unterhaltsamen Geschichtsstunde über das Land der Dichter und Denker): Davon kann doch nichtmal innerhalb Deutschlands und seiner Bürger die Rede sein. Und das kann man nicht irgendwelchen fremden Menschen anlasten.
Das kann ich nicht beurteilen und ist mir im Prinzip auch egal, da ich solche Erwägungen für irrelevant halte. Ich vermute außerdem, daß, wenn man den "Dichter und Denker"-Maßstab anlegt, die Deutschen in diesem Sinne einer Minderheit in Deutschland sind.
Ha, Ideale sind dazu da, stets erstrebt, doch nie erreicht zu werden. Sie deswegen banausenhaft abzutun bedeutet lediglich eine Einschränkung Deiner Wahrnehmung.
Ähnlich sinnhaft wäre es, einem von Geburt an Blinden Farben zu erklären, einem Tauben die Einzigartigkeit von Mozarts Requiem darzulegen oder Schweine über die Eleganz des Vogelfluges referieren lassen zu wollen.
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pointercrash() schrieb:
Der echte Tim schrieb:
Warum? Nicht dass ich der Kirche eine besondere politische Kompetenz unterstellen will, nicht dass ich der Kirche irgendeine besondere Kompetenz unterstellen will, aber warum sollten sich Kirchenvertreter nicht politisch äußern dürfen? Abstrus...
Erstmal scheint es bei Dir an Geschichtskenntnissen zu hapern. Die Verstrickung von Kirche und Staat ist bei uns ja noch nicht einmal vollständig aufgelöst, ein Jahrtausend lang konnten die Kirchen mehr oder minder direkten Einfluß auf das weltliche Geschehen ausüben und es gab viele politisch motivierte Sezessionen und gewaltsame Auseinandersetzungen deswegen. Auch heute noch sind die Großkirchen die zweitgrößten Arbeitgeber mit entsprechender Wirtschaftskraft und eigenem Arbeitsrecht. Wer nicht aufpaßt, führt sogar von seinen mickrigen Sparzinsen Kirchensteuer ab. Und an die kanzelpredigten einiger Bischöfe, ja "christlich" zu wählen, erinnere ich mich auch noch.
Ich verstehe trotzdem nicht warum sich die Kirche nicht politisch äußern dürfen sollte. Du argumentierst damit, dass wir noch keine 100%ige Säkularisierung vollzogen haben. Also, dass die Kirche aktuell politischen Einfluss hat. Und weil sie politischen Einfluss hat, darf sie sich nicht politisch äußern? Und im Umkehrschluss dürfte sie sich erst politisch äußern wenn sie keinen politischen Einfluss mehr hat? Wäre dann aber eine politische Äußerung einer unpolitischen Instanz mit einer gewissen gesellschaftlichen Einflussnahme nicht wieder gleichzusetzen mit politischem Einfluss? Oder darf sich die Kirche pauschal nie politisch äußern? Wenn letzteres Zutrifft, warum dann die geschichtliche Leerstunde?
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Wo ihr schon gerade Richtung Kirche abschweift, will ich - als Nicht-Gläubiger - mal eine These in den Raum werfen:
Die deutsche Politik ist heute nicht mehr und nicht weniger mit den christlichen Kirchen verwoben als vor 60 Jahren. Aber sie ist heute evangelisch geprägt, während sie vor 60 Jahren katholisch ("Rheinischer Katholizismus" als nur ein Stichwort) geprägt war. Und ich habe immer wieder das Gefühl, dass das einen Unterschied macht.
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Der echte Tim schrieb:
Ich verstehe trotzdem nicht warum sich die Kirche nicht politisch äußern dürfen sollte. Du argumentierst damit, dass wir noch keine 100%ige Säkularisierung vollzogen haben. Also, dass die Kirche aktuell politischen Einfluss hat. Und weil sie politischen Einfluss hat, darf sie sich nicht politisch äußern? Und im Umkehrschluss dürfte sie sich erst politisch äußern wenn sie keinen politischen Einfluss mehr hat? Wäre dann aber eine politische Äußerung einer unpolitischen Instanz mit einer gewissen gesellschaftlichen Einflussnahme nicht wieder gleichzusetzen mit politischem Einfluss? Oder darf sich die Kirche pauschal nie politisch äußern? Wenn letzteres Zutrifft, warum dann die geschichtliche Leerstunde?
Das war eine Leerstunde in Sachen Sophismus. Eine ergebnisorientierte Auswertung attestiert, daß religiös begründete Auseinandersetzungen (ob nun vorder- oder hintergründig) oft zu den abartigsten Gemetzeln geführt hat, weil sich die streitführenden Parteien stets darauf berufen konnten, den einzig "moralischen und gottgewollten" Weg an der Grundethik vorbei zu gehen.
Die meisten Religionen arbeiten mit einem System aus dem polarisierenden Heilsgedanken und der Schuldimplikation, das kann man so oder so schubsen.
Gibt unendlich viele Beispiele in der Geschichte dafür, seit der Zeit der Aufklärung rudern wir darum, extremistische und damit auch religiöse Tendenzen und das Potential dafür einzudämmen, besser, das bleibt so.