Informatik und Scientific Programming?
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Hallo Ich stehe kurz vor meinem Abitur und schwanke zwischen einem dualen Studium "Scientific Programming" und einem herkömmlichen Informatik Studium.
Sind die Chancen auf einen Job nach dem Studium gleichgroß oder steht man mit einem Info studium an der Uni danach besser da?Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Studiengang Scientific Programming?
LG
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Klare Antwort: "Scientific" ist viel mehr als Informatik.
Klare Antwort: "Programming" ist viel weniger als Informatik.
Zusammen ist ein ein Modewort.
Beste saugut, dann mach das, es spart Dir 4+ Jahre zum Hausbau.
Biste noch besser, dann mach es nicht, weils im High-Lebenslauf nicht so gut ist als gut- oder ungeboren zu sein.
Biste nicht saugut, dann mach es nicht. Wieder einer mot Modestudiengang, den es bald nicht mehr gibt.
Biste sauschlecht und ganz kurz vor dem Abschluss, dann mach es, denn sauviele Arbeitgeber lassen sich auf Messen von Wörtern vollplempern.
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Chancen sind gleich gut/schlecht wie mit normalem Info-Studium.
Kommt sowieso immer auf den Einzelnen drauf an, wenn jemand keine saubere Bewerbung schreiben kann oder kein Wort beim Bewerbungsgespräch rausbringt, dann ist es relativ egal, welchen Info-Zweig er gemacht hat.Nachdem wir geklärt haben, dass es jobmäßig egal ist: schau dir die Studienpläne an und entscheide aus dem Bauch heraus, was dich mehr interessiert. Du musst dich jahrelang damit beschäftigen, also ist es von Vorteil, wenn ein gewisses Grundinteresse vorhanden ist.
Scientific Programming hat sicher einiges mit Mathematik und vor allem mit numerischer Mathematik zu tun. Hast du also Spaß mit Mathematik und mit dem Verstehen und Simulieren physikalischer Prozesse, dann mach das!
Willst du eher eine andere Schiene einschlagen, z.B. Wirtschaftsinformatik, dann nimm eher den normalen Info-Zweig.
Bist du dir nicht sicher, dann nimm eher den normalen Info Zweig, spezialisieren kannst du dich im Master dann immer noch.
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Kommt sicher auf die Hochschule an. Aber "Scientific Programming" ist wahrscheinlich eher ein bisschen Informatik mit Anwendungen, von daher fährt man inhaltlich wahrscheinlich mit reiner Informatik plus cleverer Wahl der Nebenfächer besser wenn man eigentlich eher in der Richtung Informatik studieren möchte. Programmieren muss man sich so oder so selber beibringen. Ich denke als Faustregel kann man sagen, dass man nichts studieren sollte was nicht mindestens schon ein Jahrgang an der betreffenden Hochschule auch tatsächlich absolviert hat. Solche Angebote gibt es immer wieder, weil die Initiatoren an den Hochschulen sich gerne als Schöpfer neuer Konzepte feiern lassen und meinen es gibt da Lücken, die man schließen muss. Aber die Umsetzung solcher passgenauen Studiengänge erfordert dann mehr als bloß eine Konzeptskizze, nur da halten sich dann gerne alle zurück. Wenn alle Schnittchen vom Kick-Off verzehrt sind, dann bekommen die jungen Professoren die Modulbeschreibungen und können sich was ausdenken. Den Rest füllt man dann mit Vorlesungen auf, die es eh schon gibt :D.
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c++ progger schrieb:
Nachdem wir geklärt haben, dass es jobmäßig egal ist
Haben wir das? Mir sagt Scientific Programming nichts. Und da ich da vom Gefühl her sowas wie "Wirtschaftsinformatik" erwarte, würde ich so jemanden für "normale" Informatiker- oder Softwareentwicklungsjobs eher nicht einstellen.
Wenn man sich aber für eine Stelle mit wisssenschaftlichem Hintergrund bewirbt, könnte das evtl. interessant sein. Wobei ich wahrscheinlich trotzdem einen reinen Informatiker bevorzugen würde.Was genau macht man da?
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Ich nehme an, dass das ein FH- oder BA-Studium mit Schwerpunkt Informatik/Numerik plus Anwendungsfach aus den Natur-, Ingenier- oder Wirtschaftswissenschaften ist. Aber wie das bei den neumodischen Studiengängen so ist, es kann eigentlich alles sein. Es dauert eher lange bis sich da eine eindeutige Definition etabliert hat, was natürlich auch einen Hochschulwechsel erschwert.
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isdt sicher auch Regional unterschiedlich, wie sowas bewertet wird.
Momentan ists aber so, zumindest bei uns, das Informatiker generell Mangelware sind und alles rekrutiert wird, was sich ohne viel Gegenwehr vor den Bildschirm schnallen lässt ^^Zu deutsch, bei uns hasst auch als Elektro Ing und Maschinenbauer die selben Chancen und Konditionen. Wichtiger ist wie Dich verkaufst, Notendurchschnitt bei Initialbewerbung und eben ob man willig ist ... also zu lernen und sich anzupassen.
Ciao ...
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Mechanics schrieb:
c++ progger schrieb:
Nachdem wir geklärt haben, dass es jobmäßig egal ist
Haben wir das? Mir sagt Scientific Programming nichts. Und da ich da vom Gefühl her sowas wie "Wirtschaftsinformatik" erwarte, würde ich so jemanden für "normale" Informatiker- oder Softwareentwicklungsjobs eher nicht einstellen.
Wenn man sich aber für eine Stelle mit wisssenschaftlichem Hintergrund bewirbt, könnte das evtl. interessant sein. Wobei ich wahrscheinlich trotzdem einen reinen Informatiker bevorzugen würde.Was genau macht man da?
von einer mir bekannten Hochschule weiß ich, dass es in etwa das ist, was "goi" geschrieben hat. Also Informatik und Mathematik angewandt auf wissenschaftlichen Problemen.
Kenne auch jemanden, der es studiert und später abgebrochen hat, weil "kein Interesse daran wie man möglichst effizient lineare Gleichungssysteme löst". Tja, wie bereits oben erwähnt sollte ein gewisses Grundinteresse an Mathematik vorhanden sein.Eine kurze Recherche im Web liefert folgendes: https://www.fh-aachen.de/studium/scientific-programming-bsc/der-studiengang/
Nehme an es handelt sich um dieses Studiem @Threadstarter?
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Ich bin bei solchen Spezialisierungen grundsätzlich skeptisch. Das geht in die gleiche Richtung wie Wirtschaftsinformatik, ist aber nicht mal so etabliert. Man macht weniger und oberflächlicher Informatik, als in einem reinen Informatikstudium, kann aber auch nicht wirklich viel Wirtschaft. Und wirklich "gute" Wirtschaftsinformatiker habe ich noch nicht getroffen. Genauso mit dieser Spezialisierung auf "wissenschaftliche Probleme". Klar hat man damit in gewissen Situationen Vorteile. Aber ich hatte auch im Info Studium Numerik und notfalls kann man sich diese Libraries usw. auch selber reindenken. Vielleicht ist das, was du da an praktischer Erfahrung gesammelt hast, in paar Jahren sowieso nicht mehr relevant. Oder es macht einem keinen Spass mehr und man will dann eher was anderes machen, aber es fehlen Grundlagen.
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Mechanics schrieb:
Ich bin bei solchen Spezialisierungen grundsätzlich skeptisch. Das geht in die gleiche Richtung wie Wirtschaftsinformatik, ist aber nicht mal so etabliert. Man macht weniger und oberflächlicher Informatik, als in einem reinen Informatikstudium, kann aber auch nicht wirklich viel Wirtschaft. Und wirklich "gute" Wirtschaftsinformatiker habe ich noch nicht getroffen. Genauso mit dieser Spezialisierung auf "wissenschaftliche Probleme". Klar hat man damit in gewissen Situationen Vorteile. Aber ich hatte auch im Info Studium Numerik und notfalls kann man sich diese Libraries usw. auch selber reindenken. Vielleicht ist das, was du da an praktischer Erfahrung gesammelt hast, in paar Jahren sowieso nicht mehr relevant. Oder es macht einem keinen Spass mehr und man will dann eher was anderes machen, aber es fehlen Grundlagen.
Wie du schon sagst, die Dinge ändern sich. Allerdings viel langsamer als man meint. Die Grundlagen der Informatik und Mathematik sind ziemlich stabil.
Man hat nur scheinbar den Eindruck, dass sich in der IT sehr viel tut, weil eben viele neue Anwendungen dazukommen.
Auch spielt sich viel auf der Spitze des Eisbergs ab. Mag sein, dass es im Webbereich morgen wieder irgendeine hippe, total neue, tolle Skriptsprache gibt. Aber man darf nicht vergessen, dass der Großteil des Eisbergs nicht sichtbar - weil unter Wasser - ist.Dann noch zu den theoretischen Grundlagen. Manchmal mag man es kaum glauben, wie wenig Leute mit Informatik Abschluss sich mit den Grundlagen gut auskennen. Wenn es mal einen Text zu parsen gibt, der etwas komplizierter als CSV ist, wird man schon mit großen Augen angeschaut. Ein simpler, rekursiver Parser sollte doch jedem Info Studenten mal untergekommen sein?
Oder wenn es um Algorothmen geht, die etwas schwieriger als Bubble Sort sind. Da muss man dann halt mal ein Paper runterladen, durchlesen, verstehen, implementieren und fertig. Stattdessen wird tagelang nach einer Open Source Lösung gesucht, welche aber in der Form einfach nicht exisiert.So gesehen ist es mir relativ egal, was jemand studiert hat (solange es einen gewissen Informatik-Bezug hat). Ich habe den Eindruck, je technischer und "nerdiger" der Studiengang (z.B. Technische Informatik > SW Engineering > Wirtschaftsinformatik > Digitale Medien blabla ...), desto besser sind die Leute dann auch beim Lösen von Problemen.
Natürlich handelt es sich dabei nur um Tendenzen. Entscheidend ist immer jeder einzelne. Daher macht man ja Vorstellungsgespräche.
Und wenn man da raushört, dass sich jemand für die Thematik begeistert (vielleicht sogar in der Freizeit programmiert) und dann auch ein Studium hat dann ist er in der Regel eh schon eingestellt, zumindest bei uns in der FirmaLange Rede kurzer Sinn:
1. im Studium habe ich mich viel mit den Grundlagen beschäftigt, das hat sich letztlich ausgezahlt
2. man muss nicht immer dem letzten Schrei der Technik hinterherlaufen
3. nicht zu sehr auf den Studientitel achten, sondern eher auf die Person dahinter