Was für die Nachwelt erhalten - und wie?
-
Theoretisch könnte man eine neue Hunderasse züchten, denen man diese Informationen ins Erbgut einschleust.
Könnte man da wirklich die gesamte englische Wikipedia abbilden? Wenn ja, müsste man diesen Teil vor Mutationen schützen. Vielleicht befindet sich das Wissen aus alter Zeit in unserer DNA? Hat da überhaupt schon jemand nachgeschaut? Vielleicht werden diese Daten als unnützes Zeugs aus alter Vorzeit angesehen?
http://www.wissensschau.de/genom/nicht_codierende_dna.php <-- Beispiel
-
Die BRD sorgt, wie bereits angesprochen, auf diese Weise (Barbarastollen, seit 1975 "Langzeitarchiv") für eine nachhaltige Datensicherung: http://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/im-barbarastollen-das-grundgesetz-lagert-sicher-400-meter-tief-im-schwarzwald_id_6021722.html
Methode: Mikrofilm, luftdicht verschlossene Edelstahlfässer
-
Weltraum? Eine Sonde in Umlaufbahn um die Sonne sollte für Millionen von Jahren halbwegs stabil im Orbit bleiben. Man hätte stärkere ionisierende Strahlung, aber dafür wird man alle anderen Datenträgerkiller (Wasser, Sauerstoff, Geologie, Menschen, ...) los. Wenn man nur noch auf die Faktoren "Strahlenfestigkeit" und "Speicherdichte" optimieren muss, sollte es einfacher sein, einen passenden Datenträger zu finden. Vermutlich wäre so etwas wie eine CD ganz gut, großflächige, robuste Oberflächenstrukturen, aber ausreichend kompakt, dass es möglich sein sollte, alles Wesentliche auf ca. 1000 Stück unterzubringen.
Nachteil ist, dass eine eventuelle Nachfolgezivilisation, die es schafft, so eine Sonde wieder zu orten und zu besuchen, mindestens wieder auf unserem jetzigen technischen Stand wäre, und unser Wissen gähnend langweilig fände. Das wäre eher etwas für die Historiker.
-
Ja dann müsste man so wie in vielen SF- Romanen beschrieben Fährten auslegen.
-
Ich würde zu gerne die Gesichter der Typen sehen, wenn sie die Sonde, die um die Sonne kreiste "auspacken", und dann eine Kaffeemaschine drin finden.
In Enterprise Next Generation kam mal eine gute Idee, allerdings sehr einfach umgesetzt:
Ein Informationsstrom einer fremden Sonde lässt Picard ...oder besser: versetzt ihn in ein anderes Leben, dass er tatsächlich, so scheint es, auch (zum Teil) durchlebt.
Aber nachdem er dann alt geworden ist und stirbt*, endet der Informationsstrom der Sonde und Picard wacht wieder auf und war angeblich nur einen Moment nicht ansprechbar.
Diese Art von "Informations"-Übertragung hat natürlich auch seinen Reiz.
Aber in diesem anderen "Leben" lernt er auch Flöte spielen und diese Flöte aus dem anderen Leben war auch mit in der Sonde beigelegt. Verlernt hatte er das Flötespielen hinterher scheinbar auch nicht, also auch ziemlich nette Lernmethode? Wie auch immer, die Serie selbst so la la, die Idee ziemlich gut.*edit: Das Ende von Picards anderem Leben war, glaube ich, nicht sein Tod in dem anderen Leben. Er war da zwar schon alt und klapprig, aber der Auslöser vom Ende der Sequenz war wohl der in dem anderen Leben erlebte Raketenstart (der Sonde?).
Mir ist noch eine andere Sendung eingefallen, die fand ich auch ziemlich interessant, das war wo Seven of Nine in "Raumschiff Voyager" in einem (uralten) Shuttle bzw. von einem "Astronauten" Tagebuchaufzeichnungen anhört/kopiert.
(hier war der Inhalt nicht so spektakulär, dafür aber vielleicht realistischer und auf jeden Fall spannender).
-
Hi Nachtfeuer,
nachtfeuer schrieb:
Verlernt hatte er das Flötespielen hinterher scheinbar auch nicht, also auch ziemlich nette Lernmethode? Wie auch immer, die Serie selbst so la la, die Idee ziemlich gut.
Leider nur ei schöner Traum, denn gerade das Beherrschen eies Musikinstrumenst ist mehr als nur wissen wie. Da hängt sehr viel körperliches Training dran, bis man ein Instrument spielen, also praktisch per Autopilot im Blindflug bedienen kann. Es reicht nicht, zu wissen, dass die Finger jetzt da hin gehören, sondern sie müssen aus einer zügigen Bewegung genau an der richtigen Stelle landen (zB. am Klavier oder auf dem Griffbrett einer Gitarre oder Violine) und für sehr viele Griffe ist jahrelange Übung erforderlich, um erst mal die nötige Beweglichkeit in die Finger zu bekommen.
http://digilander.libero.it/chitarristi/foto%20chitarristi/Emilia%20Segovia.jpg
Und dann noch zusätzlich das gleichzeitie Multitasking zwischen beiden Händen und zum Teil noch (Orgel, Schlagzeug) beider Füße wo man zum Teil noch unterschiedliche Takte spielt.Gruß Mümmel
-
muemmel schrieb:
...denn gerade das Beherrschen eies Musikinstrumenst ist mehr als nur wissen wie. Da hängt sehr viel körperliches Training dran...,
Du hast recht, und z.B. gehen durch die Hände sehr viele Nervenzellen/stränge - man kann fast sagen, unsere Hände sind unser zweites Gehirn. Es heißt ja auch nicht umsonst "Begreifen".
Das ist übrigens auch ein Punkt, der heutigen Kindern zum Teil genommen wird, dieses wie auch das haptisch/sinnliche Lernen.
(wie auch das früher so lebenswichtige (Giftpflanzen, Giftpilze) Riechen)(Für die Roboterentwicklung steckt hier (Bewegen, Begreifen, Körperlichkeit) auch ein entscheidender Punkt dahinter)
-
Für die Studenten unter euch, an einigen Universitäten gibt es auch tolle Lehrveranstaltungen zu dem Thema. Echt spannend über welche Dinge man sich da alles Gedanken machen muss.
Hatte eine VO an der TU Wien zu dem Thema, Institut war http://www.ifs.tuwien.ac.at/dp/
MfG SideWinder
-
SideWinder schrieb:
Hatte eine VO an der TU Wien zu dem Thema, Institut war http://www.ifs.tuwien.ac.at/dp/
Problematisch ist natürlich hier auch wieder, wenn man von der z.B. Bibliotheksimitation mal absieht: Wie würde Heraktlit sagen? -> alles fließt.
(das macht ja u.a. auch das Digital/Internetzeitalter aus)Man könnte z.B. die Wikipedia ausdrucken, aber es wäre ja "nur" ein Schnappschuss. Es würde aber vielleicht helfen, die Wikipedia in bestimmten Zeitabschnitten zu speichern und auch eine Veränderungsüberblickshilfe zu haben, das hieße z.B. für Ausdrucke vielleicht jedes Jahr eine Version der vielen Bände?
Und wie viele Versionsgesamtbände mitgeben?Ich hatte mal die Idee, für einen Freund Radiosendungen eines ganzen Tages (mehrere Tage aufzunehmen) (das hatte was mit Nord-Süd-Unterschieden zu tun). Aber: viel Speicher (Videokassetten haben etwa acht Stunden Platz) und - ja, wer hört sich gerne Radiosendungen von vorgestern an?
(wer liest sich gerne die C++-Forumsbeiträge von vor 5 oder 10 Jahren (sofern unbesonders) durch?).
-
Das geht zwar jetzt noch nicht aber aber irgendwann kann man sicherlich einen autonomen Roboter bauen der Ressourcen abbauen kann, sich daraus selbst repliziert, auf andere Planeten und auch zu anderen Sternen fliegt und überall hin das Wissen mitnimmt und kopiert.
-
So weit werden wir nicht kommen, vorher ist alles weg. Und wenn man sich die Überbleibsel vergangener Erdvölker anschaut, sieht man auch recht deutlich, dass Langzeitarchivierung nicht funktioniert.
Wenn unsere Zivilisation in den nächsten 200 Jahren enden würde, wäre in 2.000 Jahren nichts großartig verwertbares mehr übrig, mal abgesehen von robusten Steingebäuden. Ergo: Das einzige, was wir als Zivilisation wirklich hinterlassen können sind ein paar behauene Steinwände und vielleicht noch einige makroskopische mathematische Rätsel, so wie es die Zivilisationen vor uns getan haben. Nur leider wird uns in 2.000 Jahren niemand (so richtig) verstehen.
-
Überreste des radioaktiven Mülls wird man wohl auch noch eine ganze Weile finden. Das sagt ja auch schon etwas über uns aus.
Was ist mit dem ganzen Weltraumschrott der um die Erde kreist? Bleibt der dort ewig oder verschwindet der irgendwann?
-
Hi Gruum,
Gruum schrieb:
Überreste des radioaktiven Mülls wird man wohl auch noch eine ganze Weile finden. Das sagt ja auch schon etwas über uns aus.
Was ist mit dem ganzen Weltraumschrott der um die Erde kreist? Bleibt der dort ewig oder verschwindet der irgendwann?Radioaktivität gabs schon immer und zu allen Zeiten auf der Erde. In grauer Vorzeit gabs sogar mal einen Naturreaktor, in dem genau wie in den heutigen Reaktoren aktiv Kernspaltungen abliefen. Gesteuert wurde das ganze damals durch den Wasserkreislauf. Da ist auch garantiert noch ne Menge radioaktiver Müll zu finden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_OkloDer Weltraumschrott verschwindet natürlich nicht von alleine, aber sie werden durch die auch in dieser Höhe noch vorhandene und durchaus bremsend wirksame Hochatmosphäre langsam immer weiter abgebremst, bis sie endlich irgendwann auf Grund des Geschwindigkeitsverlustes in die tieferen Schichten der Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen bzw. bei größeren Objekten auch unten aufschlagen bzw. ins Meer fallen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochatmosph%C3%A4reGruß Mümmel
-
muemmel schrieb:
Radioaktivität gabs schon immer und zu allen Zeiten auf der Erde. In grauer Vorzeit gabs sogar mal einen Naturreaktor, in dem genau wie in den heutigen Reaktoren aktiv Kernspaltungen abliefen. Gesteuert wurde das ganze damals durch den Wasserkreislauf. Da ist auch garantiert noch ne Menge radioaktiver Müll zu finden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_OkloRadioaktiver Abfall ist eine ganz andere Größenordnung als alles, was du natürlich auf der Erde findest.
Bezüglich Weltraumschrott: Es gab schon einen Grund, warum ich oben einen Orbit um die Sonne für das Archiv vorgeschlagen habe. Wobei die wirklich hohen Orbits, wie geostationär, nicht verfallen sollten. Die Orbits sind zwar nicht stabil, in dem Sinne, dass sie nicht perfekt geostationär bleiben ohne Korrektur, aber sie sind so weit draußen, dass ein Rückfall auf die Erde nicht mehr kommen wird. Das ganze erdnahe Zeug wird in ein paar hundert Jahren abstürzen.
-
SeppJ schrieb:
Bezüglich Weltraumschrott: Es gab schon einen Grund, warum ich oben einen Orbit um die Sonne für das Archiv vorgeschlagen habe. Wobei die wirklich hohen Orbits, wie geostationär, nicht verfallen sollten. Die Orbits sind zwar nicht stabil, in dem Sinne, dass sie nicht perfekt geostationär bleiben ohne Korrektur, aber sie sind so weit draußen, dass ein Rückfall auf die Erde nicht mehr kommen wird. Das ganze erdnahe Zeug wird in ein paar hundert Jahren abstürzen.
Aber wie sieht's mit Sonnenwind(en) aus, oder Protuberanzen?
Wenn es nur um die Atmosphäre geht, käme vielleicht auch einen Umlaufbahn um den Mars in betracht. Oder ein Bunker auf dem Mond.
Oder ganz dekadent: Ein Halo um die Erde
-
abbes schrieb:
Aber wie sieht's mit Sonnenwind(en) aus, oder Protuberanzen?
Ich würde ja sagen, das der in einer Richtung bremst, aber auf dem Rückweg schiebt. Zwar nicht genau gleich, aber so ein hoher Orbit müsste schon ziemlich stark abgebremst werden, um zu verfallen. Die Hauptbremse, Reibung mit der Restatmosphäre, entfallt so weit draußen fast vollständig.
Wenn es nur um die Atmosphäre geht, käme vielleicht auch einen Umlaufbahn um den Mars in betracht. Oder ein Bunker auf dem Mond.
Oder ganz dekadent: Ein Halo um die ErdeWir reden von Jahrmillionen, oder? Der Halo sollte gehen, aber der Punkt war ja gerade, dass wir unsere derzeitige Zivilisation bezeugen wollen und unsere derzeitige Zivilisation kann keine Halos bauen
Der Mars hat noch ein bisschen Aktivität. Eine Struktur sollte Millionen von Jahren halten, aber nicht Milliarden. Und falls die Menschheit sich irgendwann endlich mal aufrafft, andere Planeten zu terraformen, dann würde der Mars auch ganz erdähnliche Erosion bekommen.
Eine Struktur auf dem Mond sollte ungefähr so lange halten wie der Mond, sofern nicht der sehr unwahrscheinliche Fall eintritt, dass sie von einem Meteoriten getroffen wird. Selbst so etwas wie die Fußabdrücke der Mondlandungen sollten bis zum Ende des Mondes erhalten bleiben. Also ein paar Milliarden Jahre. Bekanntermaßen sind aber die Flaggen der Mondlandungen schon jetzt total verbleicht. Dies sollte eine Erinnerung sein, dass ein Weltraumarchiv strahlenfest sein muss.
-
Ein strahlenfestes Archiv auf dem Mond könnte Sinn machen. Wir benötigen zuerst eine feste Transportverbindung Terra <-> Luna, damit man das Archiv auf Stand halten kann. Man sollte dort ein Video-System installieren, das über viele Jahre funktioniert, falls die Erde durch einen Nuklearkrieg verwüstet wird, damit die Aliens sich das anschauen können.
-
Erhard Henkes schrieb:
Ein strahlenfestes Archiv auf dem Mond könnte Sinn machen. Wir benötigen zuerst eine feste Transportverbindung Terra <-> Luna, damit man das Archiv auf Stand halten kann.
Das Aufzeichnungsgerät im Archiv einbauen. Dann Daten per Funk senden.
-
Okay, Mondbunker klingt also gut. Wäre auch logistisch machbar.
Ist auf der dunklen Seite die Strahlung schwächer? Zumindest von der Sonne sollten kaum Teilchen ankommen.
Ich habe auch keine Idee, wie es aktuell mit Einschlägen beliebiger Art dort aussieht. Da unser Sonnensystem in etwa Halbzeit hat, sollte das Meiste schon überstanden sein und wenn der Bunker tief liegt sollte er so etwas auch aushalten.
Es müsste ja auch kein Bunker sein, wie wir ihn hier haben. Große Gänge oder Hohlräume werden nicht benötigt - hier kommt wieder das Speichermedium ins Spiel.
Theoretisch könnten wir Bruce Willis zum Bohren hinschicken. Ein 2m-d Loch, ca 100m tief. Das Zeugs runterschmeißen und einen Obelisken zumachen. Vielleicht eine spezielle radioaktive Signatur, damit man es wiederfindet.
-
Hat der Mond eine dunkele Seite? Eine Seite ist immer der Erde zugewandt.