Was für die Nachwelt erhalten - und wie?
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SeppJ schrieb:
Bezüglich Weltraumschrott: Es gab schon einen Grund, warum ich oben einen Orbit um die Sonne für das Archiv vorgeschlagen habe. Wobei die wirklich hohen Orbits, wie geostationär, nicht verfallen sollten. Die Orbits sind zwar nicht stabil, in dem Sinne, dass sie nicht perfekt geostationär bleiben ohne Korrektur, aber sie sind so weit draußen, dass ein Rückfall auf die Erde nicht mehr kommen wird. Das ganze erdnahe Zeug wird in ein paar hundert Jahren abstürzen.
Aber wie sieht's mit Sonnenwind(en) aus, oder Protuberanzen?
Wenn es nur um die Atmosphäre geht, käme vielleicht auch einen Umlaufbahn um den Mars in betracht. Oder ein Bunker auf dem Mond.
Oder ganz dekadent: Ein Halo um die Erde
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abbes schrieb:
Aber wie sieht's mit Sonnenwind(en) aus, oder Protuberanzen?
Ich würde ja sagen, das der in einer Richtung bremst, aber auf dem Rückweg schiebt. Zwar nicht genau gleich, aber so ein hoher Orbit müsste schon ziemlich stark abgebremst werden, um zu verfallen. Die Hauptbremse, Reibung mit der Restatmosphäre, entfallt so weit draußen fast vollständig.
Wenn es nur um die Atmosphäre geht, käme vielleicht auch einen Umlaufbahn um den Mars in betracht. Oder ein Bunker auf dem Mond.
Oder ganz dekadent: Ein Halo um die ErdeWir reden von Jahrmillionen, oder? Der Halo sollte gehen, aber der Punkt war ja gerade, dass wir unsere derzeitige Zivilisation bezeugen wollen und unsere derzeitige Zivilisation kann keine Halos bauen
Der Mars hat noch ein bisschen Aktivität. Eine Struktur sollte Millionen von Jahren halten, aber nicht Milliarden. Und falls die Menschheit sich irgendwann endlich mal aufrafft, andere Planeten zu terraformen, dann würde der Mars auch ganz erdähnliche Erosion bekommen.
Eine Struktur auf dem Mond sollte ungefähr so lange halten wie der Mond, sofern nicht der sehr unwahrscheinliche Fall eintritt, dass sie von einem Meteoriten getroffen wird. Selbst so etwas wie die Fußabdrücke der Mondlandungen sollten bis zum Ende des Mondes erhalten bleiben. Also ein paar Milliarden Jahre. Bekanntermaßen sind aber die Flaggen der Mondlandungen schon jetzt total verbleicht. Dies sollte eine Erinnerung sein, dass ein Weltraumarchiv strahlenfest sein muss.
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Ein strahlenfestes Archiv auf dem Mond könnte Sinn machen. Wir benötigen zuerst eine feste Transportverbindung Terra <-> Luna, damit man das Archiv auf Stand halten kann. Man sollte dort ein Video-System installieren, das über viele Jahre funktioniert, falls die Erde durch einen Nuklearkrieg verwüstet wird, damit die Aliens sich das anschauen können.
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Erhard Henkes schrieb:
Ein strahlenfestes Archiv auf dem Mond könnte Sinn machen. Wir benötigen zuerst eine feste Transportverbindung Terra <-> Luna, damit man das Archiv auf Stand halten kann.
Das Aufzeichnungsgerät im Archiv einbauen. Dann Daten per Funk senden.
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Okay, Mondbunker klingt also gut. Wäre auch logistisch machbar.
Ist auf der dunklen Seite die Strahlung schwächer? Zumindest von der Sonne sollten kaum Teilchen ankommen.
Ich habe auch keine Idee, wie es aktuell mit Einschlägen beliebiger Art dort aussieht. Da unser Sonnensystem in etwa Halbzeit hat, sollte das Meiste schon überstanden sein und wenn der Bunker tief liegt sollte er so etwas auch aushalten.
Es müsste ja auch kein Bunker sein, wie wir ihn hier haben. Große Gänge oder Hohlräume werden nicht benötigt - hier kommt wieder das Speichermedium ins Spiel.
Theoretisch könnten wir Bruce Willis zum Bohren hinschicken. Ein 2m-d Loch, ca 100m tief. Das Zeugs runterschmeißen und einen Obelisken zumachen. Vielleicht eine spezielle radioaktive Signatur, damit man es wiederfindet.
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Hat der Mond eine dunkele Seite? Eine Seite ist immer der Erde zugewandt.
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Ist auf der dunklen Seite die Strahlung schwächer?
Der Mond dreht sich um sich selbst, sonst könnte er uns nicht immer den gleichen Mann im Mond bieten. Die Sonnenstrahlung kommt somit überall hin, aber vielleicht gibt es Gebirgstäler, Krater, die im "Schatten" liegen.
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Gruum schrieb:
Hat der Mond eine dunkele Seite? Eine Seite ist immer der Erde zugewandt.
Möglicherweise hat er bald eine Gehirngewaschene Seite.
Ich finde die Idee mit dem Sonnenorbit ganz gut, aber den besten Platz hat doch eigentlich schon die Erde (nicht nur die, das ganz Sonnensystem auch). Aber irgendwie fühlt ich mich jetzt/fühlt man sich auch genötigt, den Merkur näher zu untersuchen...
Ich gehe ja eigentlich nur von einem Zeitraum von so plusminus 5000 Jahre aus oder 10-20 Tausend, ähnlich wie bei den Pyramiden. Aber ein paar Millionen sind vielleicht auch gar nicht so verkehrt - aber dann wird auch die Sonne größer..
(und Andromeda..)
Da wäre dann nicht eine Kometenbahn sicherer?
(Die Sonne ist ja auch ein Stern, kann man da überhaupt einigermaßen sichere Vorhersagen machen?)Technisch gesehen ginge ja auch mit möglichst hoher (Licht..) Geschwindigkeit irgendwo hin, weit weg eben, und dann zurückkommen.
(und da könnte man eventuell auch (Voyager xy) konservierte Lebewesen mitgeben)
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nachtfeuer schrieb:
Ich finde die Idee mit dem Sonnenorbit ganz gut, aber den besten Platz hat doch eigentlich schon die Erde (nicht nur die, das ganz Sonnensystem auch). Aber irgendwie fühlt ich mich jetzt/fühlt man sich auch genötigt, den Merkur näher zu untersuchen...
Alles Orte mit dem großen Nachteil, recht unruhig zu sein.
Aber ein paar Millionen sind vielleicht auch gar nicht so verkehrt - aber dann wird auch die Sonne größer..
(und Andromeda..)Da liegst du um mehr als einen Faktor 1000 falsch.
Da wäre dann nicht eine Kometenbahn sicherer?
Ja, aber schwerer zu erreichen. Wobei es tendenziell nicht so viel schwerer ist als ein Orbit um die Sonne in der Nähe der Erde. Der erste schwierige Teil an der Raumfahrt ist, überhaupt erst in einen Erdorbit zu kommen. Von da aus kommt man dann verhältnismäßig einfach überall anders hin, sofern man Zeit hat. Der zweite schwierige Teil an der Raumfahrt ist es, halbwegs flott woanders hin zu kommen. Letzteres sollte hier aber relativ egal sein: Wen kümmert es, wenn die Archivsonde 100 Jahre braucht, um ihre Umlaufbahn zu erreichen?
(Die Sonne ist ja auch ein Stern, kann man da überhaupt einigermaßen sichere Vorhersagen machen?)
Irgendwie verstehe ich nicht, wieso in dem Satz ein "überhaupt" und ein "?" auftauchen. Er sollte eher lauten "Die Sonne ist ein Stern, darum kann man einigermaßen sichere Vorhersagen machen**!"**
Technisch gesehen ginge ja auch mit möglichst hoher (Licht..) Geschwindigkeit irgendwo hin, weit weg eben, und dann zurückkommen.
Um welches Problem zu lösen?
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Wow, die Diskussion erinnert an eine klassische Übersprungshandlung:
Ein Kaninchen sieht sich einer Schlange gegenüber und kommt nicht aus. Es verfällt ein paar Sekunden in Schockstarre und macht dann was?
Es beginnt, sich zu putzen.Das mit Lichtgeschwindigkeit ist eine ganz blöde Idee, weil das die kosmische Strahlung extrem verstärkt, das mit dem Mond auch, der sieht nicht umsonst so zerkratert aus, weil er keine Atmoshäre hat, die ihn schützt.
Also ist eine terrestrische Unterbringung iwie logisch, aber eben halt nur im Pyramidenzeitraum. Wir haben weltweit kein einziges Endlager für Plutoniumabfälle, das für 'ne Viertelmillion Jahre absehbar wirklich sicher ist.
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pointercrash() schrieb:
Das mit Lichtgeschwindigkeit ist eine ganz blöde Idee, weil das die kosmische Strahlung extrem verstärkt, das mit dem Mond auch, der sieht nicht umsonst so zerkratert aus, weil er keine Atmoshäre hat, die ihn schützt.
Ja? Das ist ein Vorteil! Atmosphäre macht das Archiv ganz schnell kaputt. Die Chance von einem Meteor getroffen zu werden ist hingegen verschwindend gering, selbst bei Milliarden Jahren Wartezeit. Die Erde hat auch nicht deswegen keine Krater, weil sie durch die Atmosphäre geschützt wäre, sondern weil die Atmosphäre sämtliche Krater längst zerstört hat. Sie vorheriger Punkt über Atmosphären und Haltbarkeit des Archivs. Etwas, das ein großes Loch in den Boden reißen kann, lässt sich von ein paar Kilometern Luft nicht wesentlich beeindrucken.
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SeppJ schrieb:
Da liegst du um mehr als einen Faktor 1000 falsch.
Erbsenzähler. Aber du hast natürlich recht.
SeppJ schrieb:
Er sollte eher lauten "Die Sonne ist ein Stern, darum kann man einigermaßen sichere Vorhersagen machen**!"**
Aber Sterne "explodieren". Das machen Planeten normalerweise nicht. Und kannst du eine Sonne nachbauen?
SeppJ schrieb:
nachtfeuer schrieb:
Technisch gesehen ginge ja auch mit möglichst hoher (Licht..) Geschwindigkeit irgendwo hin, weit weg eben, und dann zurückkommen.
Um welches Problem zu lösen?
Na, alle lokalen Sachen, die so anfallen, Diebstahl, Raubbau, Ressourcennutzung, Crash mit Weltraumschrott, Verwässerung, Explodierende Sonnen...
(Möglicherweise lässt sich die Sonne von unseren "Treibhaus"diskussionen anstecken, und wird viel wärmer als vorhergesagt..)(Aber nicht dass wir dann (in der Diskussion) irgendwo hier -> http://www.fs.tum.de/~rutzi/echte_Voegel_kotzen_nicht2.html landen )
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nachtfeuer schrieb:
Aber Sterne "explodieren". Das machen Planeten normalerweise nicht. Und kannst du eine Sonne nachbauen?
Was hat das mit sicheren Vorhersagen zu tun?
SeppJ schrieb:
Na, alle lokalen Sachen, die so anfallen, Diebstahl, Raubbau, Ressourcennutzung, Crash mit Weltraumschrott, Verwässerung, Explodierende Sonnen...
Gibt es anderswo denn keine lokalen Sachen?
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Ich habe es. Wir nehmen am besten die Pyramiden. Da suchen wir selbst auch nach Botschaften aus alten Zeiten. Leider kommen wir selbst in diesen Steingebilden noch nicht überall hin. Vielleicht liegt da erst mal was für uns.
Ich frage mich, wo auf der Erde verschwundene Zivilisationen oder gar Aliens Botschaften für uns hinterlassen hätten / haben und in welcher Form?
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pointercrash() schrieb:
Also ist eine terrestrische Unterbringung iwie logisch, aber eben halt nur im Pyramidenzeitraum. Wir haben weltweit kein einziges Endlager für Plutoniumabfälle, das für 'ne Viertelmillion Jahre absehbar wirklich sicher ist.
Bei einem Endlager für Atommüll soll verhindert werden, dass etwas nach außen dringt. Bei dem Anlegen eines Archivs geht es ja eher um das Gegenteil.
Deshalb schrieb ich oben schon, man bräuchte eine Wartungsservice; also Brüche wegräumen, Grundwasser abpumpen, ggf. Datenträger ersetzen etc. Alles Tätigkeiten die für ein Atommüllendlager (noch?) nicht in Frage kommen.
Die alten Salzgrotten habe schon das Potential einige Millionen Jahre zu überdauern. Man könnte sie auch nach Einlagerung des Archivs mit einem beliebigen Gas fluten, um korrosive Einflüsse gering zu halten.
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mit einem beliebigen Gas fluten
Am besten ist wohl Argon geeignet, weil es ein Edelgas und schwerer als Luft ist.