1 Jahr Windows 10 - Erzählt mal eure Erfahrung



  • Was ist denn die Alternative? Ubuntu sammelt ja auch Daten und sendet diese an Amazon. Also selbst OpenSource ist kein Garant, weil OpenSource verhindert nicht Datensammeln.

    http://www.golem.de/news/richard-stallman-ubuntu-ist-keine-freie-software-1212-96227.html

    Das Problem ist, das die Arbeit der Firmen irgendwie bezahlt werden muss. Canonical stellt Ubuntu kostenlos bereit. Aber ist es nicht verständlich, dass das Konzept wirtschaftlich nicht aufgeht?

    MS stellt W10 mittlerweile auch so ziemlich kostenlos bereit. Z.B. alle Tablets bis 7 Zoll (oder doch 10 Zoll?) bekommen W10 kostenlos. Und PC-Hersteller zahlen wahrscheinlich auch nur einen symbolischen Wert.

    Die IT geht meiner Meinung nach wieder in die 1950er und 1960er Jahre zurück, als es nur Mainframes mit (dummen) Terminals gab. Und der Nutzer konnte nur Rechenleistung (Zeit) kaufen. Die Software gab es gratis.
    Oder man kaufte als Firma einen Mainframe, die Software gab es sowieso kostenlos. Weil ohne Mainframe nichts ging.
    Jedenfalls hatten die Mainframe-Hersteller (z.B. IBM) die Macht über die IT, weil ohne Mainframe nichts ging.

    Und genau das passiert jetzt mit der Cloud! Die Rechenleistung geht vom leistungsfähigen Personal Computer (Desktop bis Smartphone) wieder zurück in den Mainframe (oder nennt es Cloud). Die Software wird wieder kostenlos verteilt. Aber man kann als Nutzer nur damit etwas anfangen, wenn man die Cloud nutzt. Und die Rechenzeit muss man bezahlen. In den 1950/1960er Jahren mit Dollars. Das machen Firmen heute auch, aber Privatnutzer zahlen ungern... also bezahlt man mit privaten Daten.

    In den 1970er Jahren wollte man nicht mehr abhängig von den Mainframes sein. Da kamen dann die Personal Computer auf (wie der Commodore PET 2001), die es erlaubten seine persönliche Rechenleistung zu besitzen.

    Jetzt wird das Rad zurück gedreht. Weil das kann ja gar nicht angehen, das der Nutzer keine Rechenzeit mehr einkauft. 😃



  • Artchi schrieb:

    Was ist denn die Alternative? Ubuntu sammelt ja auch Daten und sendet diese an Amazon. Also selbst OpenSource ist kein Garant, weil OpenSource verhindert nicht Datensammeln.

    http://www.golem.de/news/richard-stallman-ubuntu-ist-keine-freie-software-1212-96227.html

    Bist du ein Troll?
    1. Gibt es nicht nur Ubuntu unter Linux
    2. Kannst du es abschalten und sogar deinstallieren.
    3. Ist die Funktion seit 16.04 standardmäßig deaktiviert (*)

    (*): https://www.gnu.org/philosophy/ubuntu-spyware.de.html



  • Artchi schrieb:

    Was ist denn die Alternative? Ubuntu sammelt ja auch Daten und sendet diese an Amazon. Also selbst OpenSource ist kein Garant, weil OpenSource verhindert nicht Datensammeln.

    http://www.golem.de/news/richard-stallman-ubuntu-ist-keine-freie-software-1212-96227.html

    Ubuntu und Red-Hat (die von Malware betroffenen Distros) sind ja nicht das einzige, was die GNU/Linux-Landschaft zu bieten hat.
    Ich bin mit meinem Arch-Linux rundum zufrieden. Das AUR bietet eine Fülle an Software immer auf dem absolut neusten Stand. Sogar auf meinem 1.6GHz Dual-Core Laptop läuft alles schnell und problemlos. Nach frischem Booten sind gerade einmal 400MB RAM verbraucht (inkl. DE & WM). Wenn man besonders paranoid ist, kann man sich auch ArchBang oder sowas zulegen.
    Für Leute, die sich eine Windows-artige Umgebung wünschen, empfehle ich einfach KDE zu nutzen, egal welche Distro darunter ist. Leider kann ich nicht sagen, wie Spyware-frei KDE Neon ist, würde mich aber freuen, wenn jemand Erfahrungsberichte dafür hat. Für Workstations solle Debian stable exzellent sein, leider kann ich davon auch nicht aus erster Hand berichten.
    Dann gäbe es da auch noch OpenBSD, Slackware/SuSE oder Gentoo, ist aber wahrscheinlich für erfahrenere Nutzer.

    Alternativen gäbe es reichlich. Was es jedoch nicht reichlich gibt, ist der Wille umzusteigen. Der Ottonormal-Verbraucher, der nicht wegen AutoCAD o.Ä. an ein proprietäres Betriebssystem gefesselt ist, schert sich ehrlich gesagt nicht sonderlich um seine digitale Privatspäre. Daher übersteigt der Aufwand, ein neues Betriebssystem zu installieren und zu erlernen den marginalen Nutzen. Anders sieht es aus für Programmierer und andere technisch bewanderte Leute. Wieso diese an Windows 10 festklammern, ist mir ein Rätsel.



  • Btw. kann man zu Linux umsteigen und Windows durch eine VM immer noch weiterbenutzen. kvm bietet mit GPU Passthrough sogar native Gaming-Performance an. Der Host kann dadurch nativ auf die Hardware zugreifen.
    Der Schnitt muss also nicht hart sein. Wer Windows nur zum Spielen oder spezielle Software in einer VM startet, hat immer noch viel von Linux.



  • ShadowClone schrieb:

    Bist du ein Troll?
    1. Gibt es nicht nur Ubuntu unter Linux
    2. Kannst du es abschalten und sogar deinstallieren.
    3. Ist die Funktion seit 16.04 standardmäßig deaktiviert (*)

    (*): https://www.gnu.org/philosophy/ubuntu-spyware.de.html

    Das Ubuntu war ein Beispiel dafür, dass Windows nicht autom. böse ist, weil es Closed Source ist. Und das Open Source nunmal kein Garant für Privatsphäre ist. Natürlich gibt es andere Linux-Distros, ich benutze selber Debian. Aber trotzdem bin ich kein Fanatiker, sondern realist.

    Aber mein restliches Posting, was einen viel wichtigeren Punkt aufzeigt, hast du wahrscheinlich in deiner idiologischen Denke überlesen...



  • Artchi schrieb:

    Das Ubuntu war ein Beispiel dafür, dass Windows nicht autom. böse ist, weil es Closed Source ist. Und das Open Source nunmal kein Garant für Privatsphäre ist.

    Ein Beispiel, das gar nicht mehr zutrifft und selbst wenn es noch zutrifft, gar nicht mit dem, was MS mit Windows 10 macht, gleichsetzbar ist, da das eine ganz andere Qualität hat.
    Ferner hast du das alles so dargestellt, dass es mittlerweile gar keinen Unterschied mehr macht, ob man Open Source oder Closed Source verwendet, was natürlich Quatsch ist.

    Natürlich gibt es andere Linux-Distros, ich benutze selber Debian. Aber trotzdem bin ich kein Fanatiker, sondern realist.

    Dann bin ich wohl ein Fanatiker, der u. U. Windows als VM empfiehlt. 😉
    Sich alles so recht zu biegen, wie es einem passt, macht auch nicht gerade einen unfanatischen Eindruck...

    Aber mein restliches Posting, was einen viel wichtigeren Punkt aufzeigt, hast du wahrscheinlich in deiner idiologischen Denke überlesen...

    Der Rest ist genau so übertrieben. Während dich Closed Source tatsächlich zur Cloud drängt, tut das Open Source nicht.



  • Na, gerade OpenSource Libraries, Frameworks und Tools wie Docker (Ursprung bei Linux!) machen den Weg in die Cloud frei. Besonders Docker ist doch das Beispiel schlecht hin. Selbst MS Azure muss Docker supporten, damit sie eine große Anzahl Cloud-Kunden gewinnen. Weil Closed Source eben nicht so erfolgreich im Cloud-Computing ist.

    Oder was ist mit AWS, Google, OwnCloud, OpenNebula und haste nicht gesehen?

    Und wie soll denn OSS die Cloud aufhalten? Es ist gerade OSS die Cloud-Nutzung so einfach macht. Als Entwickler ziehe ich mir einfach die kostenlosen und im Source erhältlichen Libs/Frameworks und Tools, bastel mir was zusammen, und am Ende muss ich nur noch auf der Cloud deployen. Ich sehe kein Hindernis. Bei CSS sieht es anders aus, meistens muss man sich registrieren, kann nur eine bestimmte Platform/OS benutzen usw.



  • Gerade OSS repräsentiert die Denkweise der 1950er und 1960er Jahre auf den Mainframes. Schaut euch mal an, warum GNU und FSF entstanden ist: auf den Mainframes (die die User nicht kaufen konnten, nur die Rechenzeit kaufen) war die Software frei für jeden verfügbar, auch im Sourcecode.

    Erst als man auf die Idee kam, die Software nicht mehr frei zu machen, weil die Hardware billiger wurde (Microcomputer konnte der User kaufen, kein Mainframe mehr nötig), ist Richard Stalman ausgeflippt mit dem Gedanken "Das geht ja gar nicht, das ich die Software nicht mehr frei nutzen kann!" und hat darauf hin die FSF und GNU gegründet.

    Jetzt entwickelt sich alles zurück, wie RS es zu seinen Anfangszeiten kannte und liebte: die Software wird frei. Aber natürlich müssen die Firmen trotzdem Geld verdienen: mit der Rechenzeit.

    nur sind jetzt auch die Privat-Nutzer beteiligt, was in den 1950er und 1960er Jahren nicht der Fall war.



  • meine erfahrung mit win 10 ist gleich null.
    es wollte sich mir gewaltsam aufdrängen. also habe ich es erst einmal verworfen.
    ich benutze zur zeit win 8.2 und xp.

    dass ich win 10 irgendwann in zukunft benutzen werde, ist nicht auszuschließen.

    aber wann, das entscheide ich und nicht microsoft. 🙂



  • Tobiking2 schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Keylogging per default

    Wozu ist das gut? Klingt abschreckend.

    Der "Keylogger" steckt im Edge und betrifft die Adresszeile. Während man dort etwas eintippt wird bereits ein Onlinedienst nach potentiellen Suchwörtern befragt. Also genau das gleiche was Chrome und Firefox auch tun.

    Soll das heißen, wenn ich für mein Online Banking Firefox benutze (da kann man das abstellen) bin ich davon nicht betroffen?

    Also damit könnte ich leben.



  • dann habe ich noch eine Frage.

    Was machen die, die mit ihrem Rechner offline gehen? Funktioniert dann Windows 10 noch oder braucht es eine ständige Internetverbindung?



  • Eure Erfahrung? schrieb:

    Tobiking2 schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Keylogging per default

    Wozu ist das gut? Klingt abschreckend.

    Der "Keylogger" steckt im Edge und betrifft die Adresszeile. Während man dort etwas eintippt wird bereits ein Onlinedienst nach potentiellen Suchwörtern befragt. Also genau das gleiche was Chrome und Firefox auch tun.

    Soll das heißen, wenn ich für mein Online Banking Firefox benutze (da kann man das abstellen) bin ich davon nicht betroffen?

    Also damit könnte ich leben.

    Man weiß es nicht. Jedes Betriebssystem kann alle Tastendrücke problemlos protokollieren. Und da in Windows 10 die Funktionalität nun offiziell verfügbar ist, muss man befürchten, dass sie auch anderswo wirken kann. Sei es, dass sie versehentlich doch andere Daten mitschneidet und versendet, oder dass irgendwann die Funktion nachgeliefert wird, dass das in allen Programmen out-of-the-box "funktioniert", oder dass sie es geheim und absichtlich eh schon tut. Man weiß es einfach nicht; Windows 10 ist kein vertrauenswürdiges Betriebssystem. Solche Vertrauenswürdigkeit ist bei Open-Source eher gegeben, aber ich habe, bis Windows 10 erschienen ist, auch Windows einigermaßen vertraut. Warum? Weil ich den Eindruck hatte, als Admin noch díe Kontrolle darüber zu haben, was das Betriebssystem tut und was nicht.



  • ShadowClone schrieb:

    Btw. kann man zu Linux umsteigen und Windows durch eine VM immer noch weiterbenutzen. kvm bietet mit GPU Passthrough sogar native Gaming-Performance an. Der Host kann dadurch nativ auf die Hardware zugreifen.

    Ja, allerdings kostet die VM trotzdem etwas und 1 fps sind da als Gamer schon zu viel, wenn man bei einem Spiel wegen z.b. dem alten Rechner gerade mit 22 fps herumgurkt.

    Außerdem wette ich, dass es noch teils ein Gefummel ist, weil dies oder das eben doch nicht so wie geplant funktioniert. Angefangen mit dem Sound.



  • Mr X schrieb:

    Man weiß es einfach nicht; Windows 10 ist kein vertrauenswürdiges Betriebssystem. Solche Vertrauenswürdigkeit ist bei Open-Source eher gegeben, aber ich habe, bis Windows 10 erschienen ist, auch Windows einigermaßen vertraut. Warum? Weil ich den Eindruck hatte, als Admin noch díe Kontrolle darüber zu haben, was das Betriebssystem tut und was nicht.

    Naja, das weiß man bei Windows 7 aber genauso wenig. Auch da könnte schon seit Jahren ein Keylogger drin sein. Es ist jetzt nicht so, als das man sich bei Windows 7 diesbezüglich sicherer fühlen können, es ist nur eine Vertrauensfrage.
    Aber warum soll man dann bei Windows 10 bezüglich dem Vertrauensgefühl andere Maßstäbe setzen als bei Windows 7?

    Man weiß es nicht einmal bei den Linux Distributionen. Auch da könnte ein Paketmainteiner ganz bewusst Code einschleusen, der alles mitlogged.
    Es hat Jahre gedauert, bis man den Hearbeat Bug gefunden hat.



  • Naja, das weiß man bei Windows 7 aber genauso wenig. Auch da könnte schon seit Jahren ein Keylogger drin sein. Es ist jetzt nicht so, als das man sich bei Windows 7 diesbezüglich sicherer fühlen können, es ist nur eine Vertrauensfrage.
    Aber warum soll man dann bei Windows 10 bezüglich dem Vertrauensgefühl andere Maßstäbe setzen als bei Windows 7?

    Ja, es ist eine Vertrauensfrage, wirkliche Sicherheit gibt es nicht. Aber ein paar Anhaltspunkte gibt es doch, warum ich meine, dass man sich bei Windows 7 "sicherer fühlen" darf; dazu braucht es keine verschiedenen Maßstäbe:

    Bei Windows 10 wissen wir, dass es diverse Funktionalitäten zur Spionage enthält, und wir wissen, dass es diese bei Standardeinstellungen teilweise auch umfangreich einsetzt (Cortana, etc.). Bei Windows 7 wissen wir nicht, ob geheimgehaltene derartige Funktionalität enthalten ist, die über das hinausgeht, was bekannt ist. Offiziell jedenfalls enthält Windows 7 weitaus weniger Spionagefunktionen als Windows 10, die man bei Windows 7 abschalten kann (dazu unten mehr). Nun gibt es im Hinblick auf die Funktionalität drei Möglichkeiten:
    a) Windows 7 hat mehr derartige Funktionen
    b) Windows 7 hat die gleichen Funktionen
    c) Windows 7 hat weniger davon
    Ersteres können wir wohl ausschließen. Und von b) und c) halte ich c) für weitaus wahrscheinlicher, weil es sich nicht um Sicherheitslücken handelt, die durch Schusseligkeit enthalten sind (davon mag Win 7 mehr enthalten), sondern um bewusst implementierte Funktionen. Das ein oder andere davon wird erst nach Windows 7 im Hause Microsoft entwickelt worden sein und entsprechend in Win 7 nicht enthalten sein.

    Weiterhin wissen wir bei beiden System nicht, inwieweit sie überhaupt die vom Nutzer gewählten Einstellungen (also Abschalten von Datenübertragungen) beachten. Es könnte sich auch um reines Blendwerk handeln. Ich halte das zumindest bei den "Einstellungen" für unwahrscheinlich, die man dadurch vornimmt, dass man irgendwelche "geplanten Aufgaben" löscht. Dort, wo man irgendwelche Häkchen setzt, ist es wahrscheinlicher, dass die versehentlich oder absichtlich unwirksam sind. Aber ich finde es besorgniserregend, dass bei Windows 10 gewisse Einstellungen automatisch (der Echtzeit-Virenschutz schaltet sich z.B. selbsttätig wieder ein) oder gelegentlich zurückgesetzt werden (es gibt Berichte, dass nach Updates die Datenschutzeinstellungen zurückgesetzt wurden). Das passiert bei Windows 7 nicht, zumal dort auch keine Updates eingespielt werden, wenn der Nutzer das explizit nicht will.

    Aber, wie eingangs gesagt, es ist eine Vertrauenssache und hat eine psychologische Komponente, und bei dieser darf man dann, finde ich, am Ende doch ungleiche Maßstäbe anlegen 😃 . Ich bin geneigt, einem Betriebssystem, dass sich wie ein Handy-OS für Idioten, die man bevormunden muss, gibt, genau so viel Vertrauen entgegenzubringen, wie es verdient. Ich traue Android und iOS genauso wenig über den Weg wie Windows 10.



  • Windows 10 Enterprise soll laut MS keine solchen Telemetrie- und User-Daten sammeln. Würde auch kein Unternehmenskunde akzeptieren, könnte MS gleich Windows einstampfen. Natürlich beruht auch hier die Enterprise-Edition auf Vertrauen.

    Anmerken möchte ich aber folgendes: Microsoft hat das Sharedsource-Programm, das schon seit mehreren Windows-Versionen diversen Firmen und Organisationen erlaubt, den Windows-Sourcecode durch zu schauen.
    Sharedsource ist kein Opensource, aber beim Sharedsource kann sich MS nicht erlauben zu spionieren, wenn sie es als Option oder Edition versprechen.

    Bei Opensource (z.B. Debian oder einem *BSD) bin ich als User auch auf Vertrauen angewiesen. Denn ich werde es niemals schaffen mir den Sourcecode dieser Systeme anzuschauen. Ich muss der Community vertrauen, es gibt keine Garantie.

    Ein sehr gutes Beispiel ist: FBI-Backdoor in IPSec-Implementierung von OpenBSD?

    Ja, es hat sich herausgestellt das in der Zwischenzeit das FBI-Backdoor nicht enthalten ist. Aber alleine das es vom OpenBSD-Oberhäuptling erstmal nicht ausgeschlossen werden konnte, zeigt uns, das wir immer nur vertrauen können... selbst die OpenBSD-Inhaber des selbsternannten "sichersten Betriebssystems" müssen vertrauen.



  • Mr X schrieb:

    Eure Erfahrung? schrieb:

    Tobiking2 schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Keylogging per default

    Wozu ist das gut? Klingt abschreckend.

    Der "Keylogger" steckt im Edge und betrifft die Adresszeile. Während man dort etwas eintippt wird bereits ein Onlinedienst nach potentiellen Suchwörtern befragt. Also genau das gleiche was Chrome und Firefox auch tun.

    Soll das heißen, wenn ich für mein Online Banking Firefox benutze (da kann man das abstellen) bin ich davon nicht betroffen?

    Also damit könnte ich leben.

    Man weiß es nicht. Jedes Betriebssystem kann alle Tastendrücke problemlos protokollieren. Und da in Windows 10 die Funktionalität nun offiziell verfügbar ist, muss man befürchten, dass sie auch anderswo wirken kann. Sei es, dass sie versehentlich doch andere Daten mitschneidet und versendet, oder dass irgendwann die Funktion nachgeliefert wird, dass das in allen Programmen out-of-the-box "funktioniert", oder dass sie es geheim und absichtlich eh schon tut.

    *seufz*

    Dir ist schon der Unterschied zwischen nem Keylogger und einer Funktion für live updatende automatische Vorschlagslisten bekannt, ja? Also technisch. Dann solltest du auch wissen dass was du da bezüglich "nun offiziell verfügbar" und "könnte ja versehentlich ..." völliger totaler Stuss ist.



  • Artchi schrieb:

    Windows 10 Enterprise soll laut MS keine solchen Telemetrie- und User-Daten sammeln. Würde auch kein Unternehmenskunde akzeptieren, könnte MS gleich Windows einstampfen. Natürlich beruht auch hier die Enterprise-Edition auf Vertrauen.

    Anmerken möchte ich aber folgendes: Microsoft hat das Sharedsource-Programm, das schon seit mehreren Windows-Versionen diversen Firmen und Organisationen erlaubt, den Windows-Sourcecode durch zu schauen.
    Sharedsource ist kein Opensource, aber beim Sharedsource kann sich MS nicht erlauben zu spionieren, wenn sie es als Option oder Edition versprechen.

    Bei Opensource (z.B. Debian oder einem *BSD) bin ich als User auch auf Vertrauen angewiesen. Denn ich werde es niemals schaffen mir den Sourcecode dieser Systeme anzuschauen. Ich muss der Community vertrauen, es gibt keine Garantie.

    Ein sehr gutes Beispiel ist: FBI-Backdoor in IPSec-Implementierung von OpenBSD?

    Ja, es hat sich herausgestellt das in der Zwischenzeit das FBI-Backdoor nicht enthalten ist. Aber alleine das es vom OpenBSD-Oberhäuptling erstmal nicht ausgeschlossen werden konnte, zeigt uns, das wir immer nur vertrauen können... selbst die OpenBSD-Inhaber des selbsternannten "sichersten Betriebssystems" müssen vertrauen.

    was das vertrauen gegenüber konzernen wert ist, wissen wir nicht erst seit vw. 😃



  • Dir ist schon der Unterschied zwischen nem Keylogger und einer Funktion für live updatende automatische Vorschlagslisten bekannt, ja? Also technisch. Dann solltest du auch wissen dass was du da bezüglich "nun offiziell verfügbar" und "könnte ja versehentlich ..." völliger totaler Stuss ist.

    Wenn Microsoft z.B. eine solche Vorschlagslistenfunktionen auf Ebene der von WinAPI bereitgestellten Texteingabe-Controls implementiert, kann sich diese Funktion auch theoretisch auf alle diese Controls erstrecken. Die Argumentationslogik, warum man das machen könnte, liegt m.E. auf der Hand: Dann können alle Programme von diesen Vorschlägen profitieren. Das wäre nicht exakt ein richtiger Keylogger, der einfach jeden Tastendruck protokolliert, ist aber im Ergebnis nah dran und beträfe alles, was diese vorgefertigten Eingabecontrols nutzt. Aber eine Browser-Suchzeile allein ist auch schon nicht schlecht als Datenquelle, weil man so den Tag über da eine ganze Menge eintippt. Und wenn man das abschaltet, kann es beispielsweise sein, dass das Programm fröhlich weiterhin die Vorschläge generiert, aber sie einfach nicht mehr anzeigt.

    Anmerken möchte ich aber folgendes: Microsoft hat das Sharedsource-Programm, das schon seit mehreren Windows-Versionen diversen Firmen und Organisationen erlaubt, den Windows-Sourcecode durch zu schauen.
    Sharedsource ist kein Opensource, aber beim Sharedsource kann sich MS nicht erlauben zu spionieren, wenn sie es als Option oder Edition versprechen.

    Naja, es gibt natürlich keine Garantie, dass der Code, den MS den Kunden vorführt, der gleiche ist, aus dem dann die Binaries erzeugt werden, oder können die Kunden dann den Code selbst kompilieren? Ein OpenSource-OS könnte man sich jedenfalls selbst kompilieren (Ok, auch das kann man mit einem kompromittierten Compiler aushebeln).



  • Es kann viel sein. Deine Theorien riechen trotzdem verdächtig nach glühendem Aluhut. Wenn MS das machen will, dann macht MS es eben. Ganz absichtlich. Oder halt auch nicht. Aber zu behaupten es könne ja so-und-so implementiert sein, und dann könnten ganz aus versehen auch andere Daten übertragen werden - sorry, aber das ist mMn. einfach nur Quatsch.


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