Brexit abgesagt
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Die Frage ist, was sich die Parlamentarier von dem Deal mit der EU erhofft habe? Dass sie die Leckereien ( Binnenmarkt ) abstauben, ohne dass sie sich Pflichten ( Arbeitnehmerfreizügigkeit ) aufladen?
Mein Eindruck ist, dass kaum ein Parlamentarier den Brexit wirklich will, aber man eben durch das Referendum irgendwie dazu gezwungen wurde.
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@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
Ja, momentan versucht sich die Regierung noch irgendwie durchzulavieren, aber das steht glaube ich kurz vor dem Ende. Während sowohl Deal als auch No Deal von einer guten 2/3 Mehrheit abgelehnt werden, wurde das zweite Referendum von nur 55% abgelehnt, da sich der Großteil unter Fraktionszwang der Oppsoition enthielt. Die eigentliche Frage ist eher, ob sich nun eine Mehrheit findet, die den Backstop akzeptiert um die Gefahr des kompletten Scheiterns des Brexits abzuwenden - und ich denke eben das damit die Regierung ein dritten Mal scheitern wird. Ich denke momentan realistischer momentan ist so ein Halbbrexit, der von der Opposition mitgetragen wird oder eben doch das Referendum.
Es wird gewiss keinen Exit vom Brexit geben oder irgendetwas, das dazu führen könnte (2. Referendum). Denn die Mehrheitspartei will den Brexit auf jeden Fall, die Frage ist nur wie. Entsprechend wurde das 2. Referendum ja auch abgelehnt.
Dummerweise funktioniert es halt nicht, den No-Deal abzulehnen, auch wenn sie genau das gemacht haben. Der no-Deal ist der Default, der unvermeidlich passiert, wenn man keine andere Einigung findet. Und andere Einigung ist derzeit nicht in Sicht.
@It0101 sagte in Brexit abgesagt:
Die Frage ist, was sich die Parlamentarier von dem Deal mit der EU erhofft habe? Dass sie die Leckereien ( Binnenmarkt ) abstauben, ohne dass sie sich Pflichten ( Arbeitnehmerfreizügigkeit ) aufladen?
Das ist ziemlich genau das, was man sich verspricht.
Mein Eindruck ist, dass kaum ein Parlamentarier den Brexit wirklich will, aber man eben durch das Referendum irgendwie dazu gezwungen wurde.
Doch, die Mehrheit will schon, sie bekommen es nur nicht geregelt. Vergiss nicht, dass eine Stimme gegen den May-Deal oder gegen No-Deal keine Stimme gegen Brexit ist, sondern eine Stimme gegen die speziellen Konditionen. Eine Stimme für ein zweites Referendum wäre eine Stimme gegen Brexit gewesen, und dies wurde mit breiter Mehrheit abgelehnt.
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@SeppJ sagte in Brexit abgesagt:
Das ist ziemlich genau das, was man sich verspricht.
Dann sind die britischen Parlamentarier genauso bescheuert wie Trump, der auch nur Deals machen will, bei denen er gewinnt und der Rest verliert. Die Briten haben doch vom Brexit viel mehr Nachteile als der Rest der EU, d.h. die haben im Grunde fast nichts was wir wollen. Die Verhandlungsposition ist also eher mäßig.
Die britische Industrie ist ohnehin mehr oder weniger am Boden und die (exportierbaren) Dienstleistungen beschränken sich größtenteils auf die Finanzbranche und die wird vom Rest Europas in Zukunft abgeschnitten sein. Der Druck einen guten Deal abzuschließen ist so groß, aber wird scheitern, wenn die EU-Politiker nicht plötzlich ein weiches Herz bekommen und aus Mitleid Geschenke verteilen. Und dann wird man Großbritannien in Zukunft in einem Satz mit den Lofoten und den Falklandinseln nennen.
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@SeppJ sagte in Brexit abgesagt:
Vergiss nicht, dass eine Stimme gegen den May-Deal oder gegen No-Deal keine Stimme gegen Brexit ist
Jain. Ich glaube, dass die Überzeugung pro-Brexit tatsächlich nicht so groß ist, wie allgemein vermutet wird, sondern dass viele Parlamentarier einfach nicht ihr Gesicht verlieren wollen, wenn sie jetzt vom Brexit-Zug abspringen.
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May wird wohl in Kürze den Brexit offiziell absagen und um eine Verlängerung von Artikel 50 bitten. Wahrscheinlich zunächst für 3 Monate. In der EU gibt es allerdings Stimmen, dem nur nachzugeben, wenn es bereits vor der Erklärung der Verlängerung irgendeinen sinnvollen Plan gibt.
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@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
May wird wohl in Kürze den Brexit offiziell absagen und um eine Verlängerung von Artikel 50 bitten. Wahrscheinlich zunächst für 3 Monate. In der EU gibt es allerdings Stimmen, dem nur nachzugeben, wenn es bereits vor der Erklärung der Verlängerung irgendeinen sinnvollen Plan gibt.
Win-Win-Win. Die Brexit-Gegner können sagen, sie hätten's ja versucht, aber die pöse EU (so paradox das auch klingen mag). Die, die den Brexit wollen (die Mehrheit) bekommen, was sie wollen, und können die Schuld an allen Problemen auf andere schieben. Für die EU ist die ganze Sache endlich zu Ende.
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@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
May wird wohl in Kürze den Brexit offiziell absagen und um eine Verlängerung von Artikel 50 bitten. Wahrscheinlich zunächst für 3 Monate. In der EU gibt es allerdings Stimmen, dem nur nachzugeben, wenn es bereits vor der Erklärung der Verlängerung irgendeinen sinnvollen Plan gibt.
Was auch Sinn macht. Bringt ja nix, wenn die Frau nur auf Zeit spielt, um dann in 3 Monaten vor demselben Problem zu stehen.
Ein langfristiger Gewinn für uns (die EU ) kommt nur dann raus, wenn der Brexit knallhart durchgezogen wird, die Briten merken dass sie was sehr sehr dummes gemacht haben und der wirtschaftliche Niedergang des Inselvolks fortschreitet.
Dazu gehört aber auch, dass man sich in der EU mal anhört was Macron zu sagen hat und notwendige Verbesserungen des Gesamtkonzepts "EU" vornimmt ( das wäre dann der eigentliche Gewinn ).
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@SeppJ sagte in Brexit abgesagt:
@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
May wird wohl in Kürze den Brexit offiziell absagen und um eine Verlängerung von Artikel 50 bitten. Wahrscheinlich zunächst für 3 Monate. In der EU gibt es allerdings Stimmen, dem nur nachzugeben, wenn es bereits vor der Erklärung der Verlängerung irgendeinen sinnvollen Plan gibt.
Win-Win-Win. Die Brexit-Gegner können sagen, sie hätten's ja versucht, aber die pöse EU (so paradox das auch klingen mag). Die, die den Brexit wollen (die Mehrheit) bekommen, was sie wollen, und können die Schuld an allen Problemen auf andere schieben. Für die EU ist die ganze Sache endlich zu Ende.
Wie kommst Du darauf, dass die Mehrheit Brexit will?
- Nur ein Teil der Briten hat überhaupt gewählt
- Ein Teil der leave-voter war durch eine Desinformations-Kampagne irregeführt worden
- Die Demographie hat sich verschoben, sodass jetzt mehr junge Leute statt älterer am Zug sind—und junge Leute tendieren stark zu remain, während ältere eher zu leave tendieren
- Die Masse ist mittlerweile auch über die gravierenden ökonomischen Konsequenzen aufgeklärt, sodass auch dort ein Shift stattgefunden haben wird
Wenn wir uns jetzt einen Poll-Durchschnitt ansehen, sehen wir 53 zu 47 Prozent zu Gunsten von Remain (eine öfter zitierte Zahl). Das ist in meinen Augen eindeutig genug. Das schlimmste ist, dass die alten Säcke, die mit ihrem Stolz denken, GB aus der EU rausschmeissen, und alle jungen Menschen es die nächsten Jahrzehnte ausbaden dürfen. Ich werde mich wohl nicht hier niederlassen...
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Ich rede vom Parlament. Die Bevölkerung wird schließlich nicht gefragt.
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Momentaner Stand ist das bis kurz vor der EU Wahl verschoben würde (fast 3 Monate), wenn doch noch überaschend eine Einigung für den aktuell mit der EU verhandelten Deal erzielt würde. Ansonsten muss sich UK bis zum 12.4. entschliessen an der Wahl teilzunehmen, wozu womoeglich der Fraktionszwang bei den Konservativen aufgehoben werden soll. Das würde dann höchstwahrscheinlich zu langwierigen Neuverhandlungen oder gar Wahlen zu dem Thema führen.
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2 Wochen mehr, werden wir schon noch mit denen aushalten
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https://www.n-tv.de/politik/Briten-wappnen-sich-mit-Soldaten-article20924653.html
Mit Soldaten und Atombunkern gegen das Brexit-Chaos ... Wo ist mein Popcorn.
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@It0101 sagte in Brexit abgesagt:
https://www.n-tv.de/politik/Briten-wappnen-sich-mit-Soldaten-article20924653.html
Mit Soldaten und Atombunkern gegen das Brexit-Chaos ... Wo ist mein Popcorn.
Bei der Menge an gewaltbereitem Klientiel, Euronisten, Kommunisten, Antischfaschisten, etc. das sich auch in England herumtreibt, sind die Maßnahmen aus englischer Sicht durchaus verständlich.
Ein westlicher Staat, der versucht seine Bürger zu schützen - ist selten in der heutigen Zeit ....
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@abbes sagte in Brexit abgesagt:
Bei der Menge an gewaltbereitem Klientiel, Euronisten, Kommunisten, Antischfaschisten, etc. das sich auch in England herumtreibt, sind die Maßnahmen aus englischer Sicht durchaus verständlich.
Über die Ukip-Nazis, die die ganze Misere erst verursacht haben, mit Lügen und leeren Versprechen, und sich dann schleunigst in ihre Hütten zurückgezogen haben, breitest du lieber den den Mantel des Schweigens, hmm?
Mal abgesehen davon, dass Unternehmen und Unternehmer bereits das Weite suchen. Auch solche, die Brexitanhänger sind: https://www.focus.de/finanzen/boerse/jim-ratcliffe-will-steuern-sparen-grossbritanniens-reichster-mann-und-brexit-befuerworter-zieht-nach-monaco_id_10341998.html
Erst die Scheiße einrühren, das ganze Land ins Chaos stürzen und dann die Beine in die Hand. Patriotimus at its best.
@abbes sagte in Brexit abgesagt:
Ein westlicher Staat, der versucht seine Bürger zu schützen - ist selten in der heutigen Zeit ....
Nachdem er erst zugelassen hat, das angebliche Patrioten und Faschisten das Volk verführt haben und es im Glauben gelassen haben, dass eine Trennung vom restlichen Europa eine ganz tolle Idee ist und nur Vorteile für alle Briten hat... Ja. Ein toller Staat. ZUM GLÜCK SELTEN HEUTZUTAGE.
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@abbes sagte in Brexit abgesagt:
Ein westlicher Staat, der versucht seine Bürger zu schützen - ist selten in der heutigen Zeit ....
Deshalb bin ich dafür, dass du und deinesgleichen euch nach Russland verpisst. Was wollt ihr hier noch? Ihr quält euch doch nur selbst.
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@It0101
Einfache Menschen die gesehen haben, dass ihr Land an Multikulti unterzugehen droht und die stetig sozialistischer regierenden EU Sektierer das immer weiter beschneiden wollen, was an Freiheit noch geblieben ist, durch fortwährende linke Propaganda in Medien und schon in Schulen.
England kann froh sein, die ganzen Finanzparasiten und Immobilienschmarotzer los zu sein. Das wird ihnen mittelfristig Ärger ersparen, wenn die nächste Blase zu platzen droht.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass auch Beleidigte und Empörte wie du in einigen Jahrzenten dort eine neue Heimat finden werden, wenn die Merkelschen und Junckerschen Genossen es geschafft habe, den Karren komplett gegen die Wand zu fahren und Enteignung und Islambuckelei zur Normalität werden lassen.
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@abbes sagte in Brexit abgesagt:
England kann froh sein, die ganzen Finanzparasiten und Immobilienschmarotzer los zu sein. Das wird ihnen mittelfristig Ärger ersparen, wenn die nächste Blase zu platzen droht.
Industrie hat die Insel nicht, der Dienstleistungssektor ist groß, aber von der EU abhängig, die Finanzbranche siedelt gerade nach Paris und Frankfurt um. Ich bin gespannt wer in Zukunft in Großbritannien die Steuern zahlt, damit es dem Volk so dermaßen gut geht, wie es versprochen wurde. Du bist zwar aus ethnischen Gründen vom Brexit überzeugt, aber ich bin mir sicher, nicht mal du würdest aktuell Wetten auf die wirtschaftliche Zukunft der Insel abschließen. Oder doch?
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@It0101 sagte in Brexit abgesagt:
Industrie hat die Insel nicht,
Das würde ich so nicht sagen. Ich habe es auch (viel) weiter oben schon beschrieben:
UK hat eine Infrastruktur, sowie die Grundlagen, die aus einer Industrienation erwachsen sind. Und natürlich das umfangreiche Hintergrund Wissen um eine Industrie erneut aufzubauen. ...der Dienstleistungssektor ist groß, aber von der EU abhängig, die Finanzbranche siedelt gerade nach Paris und Frankfurt um.
... Das Verhältnis von Produktion hin zu Dienstleistung und Finanzbranche hat sich allerdings erst seit wenigen Jahrzenten in dieser Form eingependelt. ...
Ich bin gespannt wer in Zukunft in Großbritannien die Steuern zahlt, damit es dem Volk so dermaßen gut geht, wie es versprochen wurde.
Ich bin überzeugt, dass UK in der Lage ist die wenigen Branchen ( mit zugegeben enormen finanziellen Impact) mittelfristig zu ersetzen.
Nebenbei ist meines Erachtens nach dieser aktuelle Zustand auch ein Grund für die neue Industriestrategie von BWM Peter Altmaier.Die Situation in der UK sich befinden ist aus den genannten Gründen absolut nicht vergleichbar mit bspw. der Schweiz, Italien, Griechenland, beinah alle osteuropäischen Staate, uvm.
Du bist zwar aus ethnischen Gründen vom Brexit überzeugt, aber ich bin mir sicher, nicht mal du würdest aktuell Wetten auf die wirtschaftliche Zukunft der Insel abschließen. Oder doch?
Ethnisch? Ja vielleicht, allerdgins mehr aus politischen Gründe.
Ich bin übrigens grundsätzlich niemand der Wettet. Davon abgesehen; der Brexit und die daraus benötigten Reformen in UK sind natürlich kein Selbstläufer. Ich bin zwar zuversichtlich, dass die Briten langfristig davon profitieren werden, aber absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht.
Man kann auch abwägen welche Auswirkungen ein Scheitern der verbleibenden EU darauf hat - sollte spätestens der Fall sein, wenn es in D und F zu einer Rezession kommt.
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In Kürze wird dann wohl im UK Parlament beschlossen, das die Parlamentarierer sich über eine Reihe von Probeabstimmungen einigen können, welche Art von Brexit überhaupt eine Mehrheit bekommen könnte. Nicht nur Norwegen+/Zollunion sondern auch Rücknahme des Austrittsantrags und zweites Referendum wird dabei erneut auf den Tisch kommen. Auch wenn das zweite Referendum dabei relativ hohe Chancen hat, ist dann aber noch relativ unklar, was dabei gefragt würde bzw. wieviele Optionen dort rein kämen.