Brexit abgesagt
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@Sarkast sagte in Brexit abgesagt:
@TGGC Ich halte es für falsch, so lange abzustimmen, bis das Ergebnis endlich bestimmten Kreisen passt. Das ist Abwatschen aller demokratischer Konzepte. Die Türkei liefert gerade den "proof of evidence". Da wird in Istanbul etc. so lange neu ausgezählt, bis die AKP doch führend wird.
Sehe ich genauso. Mit Demokratie hat das nix zu tun.
Und nein, eigentlich will ich nicht, daß die "Pferdegesichter" gehen, wie es lt0101 so "nett" ausgedrückt hat. Mich verblüfft, warum GBs Entlassungswunsch so wenig zu Diskussionsanlässen innerhalb der EU geführt hat, mal nachzudenken, warum die wegwollen.
Weil die nicht wirklich aus rationalen Gründen weg wollen, sondern weil sie aus nationalistischen Gründen aufgehetzt wurden. Oder anders formuliert: die rationalen Gründe, die es zuhauf gibt, waren bei der Abstimmung über den Brexit nicht im Fokus. Stattdessen wurde den Wählern von Rechtextremisten versprochen, dass zukünftig jede Menge Geld im Gesundheitsfonds vorhanden sein wird...
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@It0101 sagte in Brexit abgesagt:
@Sarkast sagte in Brexit abgesagt:
@TGGC Ich halte es für falsch, so lange abzustimmen, bis das Ergebnis endlich bestimmten Kreisen passt. Das ist Abwatschen aller demokratischer Konzepte. Die Türkei liefert gerade den "proof of evidence". Da wird in Istanbul etc. so lange neu ausgezählt, bis die AKP doch führend wird.
Sehe ich genauso. Mit Demokratie hat das nix zu tun.
Und nein, eigentlich will ich nicht, daß die "Pferdegesichter" gehen, wie es lt0101 so "nett" ausgedrückt hat. Mich verblüfft, warum GBs Entlassungswunsch so wenig zu Diskussionsanlässen innerhalb der EU geführt hat, mal nachzudenken, warum die wegwollen.
Weil die nicht wirklich aus rationalen Gründen weg wollen, sondern weil sie aus nationalistischen Gründen aufgehetzt wurden. Oder anders formuliert: die rationalen Gründe, die es zuhauf gibt, waren bei der Abstimmung über den Brexit nicht im Fokus. Stattdessen wurde den Wählern von Rechtextremisten versprochen, dass zukünftig jede Menge Geld im Gesundheitsfonds vorhanden sein wird...
Also, lt0101 sieht keine rationalen Gründe, nimmt die Nazikeule in die Hand und TGGC ist für Ignorierung demokratischer Prinzipien. Fragt sich noch irgendwer, warum die Briten rauswollen, aber darum streiten, wie?
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Jupp, du willst nicht ernsthaft demokratischer Prinzipien diskutieren sondern einfach nur dein Dogma verbreiten. Viel Spass.
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Ich bin für ein zweites Referendum. Die Briten sollen die Chance haben ihren Fehler zu korrigieren.
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soll es dann auch noch ein drittes referendum geben, weil sie beim zweiten in die irre geführt wurden und ein viertes, weil man beim dritten dann auch wieder nicht nachgedacht hat?
der grund, warum man die bevölkerung weitestgehend aus der politik raus hält, besteht doch darin, dass da sonst so ein unsinn bei rauskommt.
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@Wade1234 sagte in Brexit abgesagt:
der grund, warum man die bevölkerung weitestgehend aus der politik raus hält, besteht doch darin, dass da sonst so ein unsinn bei rauskommt.
Ja, wir sollten wieder einen starken Anführer einsetzen.
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sofern er denn ein kompetenter mensch ist und kein geltungssüchtiger psychopath (das wird übrigens der punkt sein, warum wir keinen starken anführer haben), warum nicht?
wie wäre es denn mit basisdemokratie, die dann von der bildzeitung gemacht wird?
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Bezüglich einem weiteren Referendum muss man aber sagen, dass sich da inzwischen schon vieles ganz anders darstellt. Es geht ja nicht darum, dass man erneut die gleiche Frage stellt.
Ursprünglich wurde die Frage als nicht-bindenden gestellt. Heisst, man konnte davon ausgehen, dass das Parlament den Ausgang mit einer gewissen Vernunft interpretiert. Der Ausgang war äusserst knapp und das Parlament ist davon gehoppst und strebt teilweise nun einen harten Brexit an. Das wirkt schon ein wenig unvernünftig?
Die Frage und die Antworten lauteten zudem: Should the United Kingdom remain a member of the European Union or leave the European Union?
- Remain a member of the European Union
- Leave the European Union
Bei der Option bezüglich dem Verlassen der Union steht nirgendwo, wie das eigentlich am Ende aussehen soll. Jetzt liegen die Fakten auf dem Tisch. Jetzt könnte man also darüber entscheiden, ob man das wirklich so möchte.
Bei Abkommen mit fremden Staaten stimmen wir in der Schweiz auch nicht über theoretische Konstrukte ohne Inhalt ab. Aktuell liegt ja gerade wieder so ein Abkommen mit der EU auf dem Tisch. Aber es ist da, ausgehandelt und wir werden darüber abstimmen, ob wir das in dieser Form annehmen wollen oder nicht.
Ich sehe das erste Referendum eher wie eine Initiative in der Schweiz. Eine Initiative ist eine Forderung an die Regierung, dass etwas angestrebt wird. Danach kann aber trotzdem noch das Referendum gegen eine konkrete Implementierung angestrebt werden.
Gewisse Briten hatten ja eine sehr blühende Fantasie, wie die EU alle ihre Forderungen annehmen und zustimmen würde. Jetzt sehen sie die Realität, jetzt haben sie eine konkrete Lösung auf dem Tisch. Wieso dürfte man nun nicht über diese konkrete Lösung abstimmen? Da geht es gar nicht darum, dass die Abstimmung wiederholt wird.
Ich persönlich wäre ja sogar für eine STV-Abstimmung mit drei Optionen, wenn das gehen würde:
- Remain in the European Union
- Execute May's plan
- Just leave already, no contract needed
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@Dravere sagte in Brexit abgesagt:
Execute May
Wenn sie es bis zum 22. May nicht schafft einen Deal auszuhandeln wenigstens in irgendeiner Form in der Zollunion bleiben zu können kann sie sich mittelfristig politisch sowieso den Strick holen gehen.
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@Dravere Ja, die Schweizer haben sich arrangiert mit der EU, wohl nicht in jedem Punkt, aber sie waren ja auch noch nie "drin".
Und ich möchte ich garantiert nicht in Mays Haut stecken.
Davon abgesehen ist es wohl kaum jemandem klar, worum es den Briten geht:
Sie finden May's Deal zu hart, weil an den Austritt dann sehr viele Bedingungen gekoppelt sind, weil angestrebte Kontrolle über Migration, lokale Subventionierung, Terrorabwehr, Kapitalverkehr, Regionalpolitik oder Umweltpolitik selbst zu entscheiden und auch die Freiheit zu haben, eigene Handelsabkommen mit anderen Ländern zu schließen durch den "Backstop" blockiert wären. Genaugenommen wären sie in der EU einfach entmündigt.
Nebenzu kommen ein steigendes Unbehagen gegen die tatsächlich undemokratische Struktur der EU sowie den steigenden Korruptionsindex insbesondere der Süd- EU hinzu.
Sinnvollerweise wären Nachverhandlungen "as a 4th option" fällig und vielleicht ein Nachdenken in der EU über echte Reformen, denn von da her kommen eigentlich die härteren Restriktionen, wenn man genau nachschaut. Die "Pferdegesichter" als "Kasperletheather" zu diffamieren, geht an der Sache vorbei.
In der Sache sehr verkürzt, aber ich liefere ungern "Overtexting", jedoch gern ein wenig "uncomfortableness from GB".
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Welche Zugeständnisse May auch immer der Opposition anbietet, Zollunion, Volksabstimmung - sie könnte möglicherweise doch am Ende als Sieger dastehen und dann noch wesentlich länger da sein, als momentan alle denken. Die Brexit Hardliner wollen sie ja beerben, bekommen aber nichts gebacken. Am Ende sind sie diejenigen, die jegliche Lösung nur blockiert haben. Das sie verrückt genug wäre, sich das anzutun, könnte man ihr ja zutrauen.
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@TGGC May hat versichert, daß sie geht, "when the job is done". Sie hat sich überdies als eigentlich europafreundlich geltend nicht wirklich darum gerissen - es war nur keine andere arme Sau da, weil Corbyn&Co gekniffen haben. Aber lies doch einfach mal die Verträge, die quasi eine Knebelschaft für GB bedeuten würden. Klar, die Hard Brexiteers wollen was Besseres, die EU sperrt. Aber ich stehe in Kontakt mit ein paar Briten und würde sie nicht als völlig durchgeknallt betrachten.
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@Swordfish sagte in Brexit abgesagt:
@Dravere sagte in Brexit abgesagt:
Execute May
Wenn sie es bis zum 22. May nicht schafft einen Deal auszuhandeln wenigstens in irgendeiner Form in der Zollunion bleiben zu können kann sie sich mittelfristig politisch sowieso den Strick holen gehen.
Die hat aber auch den aktuell beschissensten Job der Welt
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Ich möchte hier erstmal festhalten, das ich nicht sagte, das ich die Briten als durchgeknallt betrachte. Ich bezog mich lediglich auf Mays Situtation, in der rein menschlich wahrscheinlich viele einfach das Handtuch werfen würden. Nur in der Sachlage macht es gerade jetzt wenig Sinn, denen das Feld zu überlassen, die Jahre lang blockiert haben und selbst nichts Konstruktives hinbekommen. Daher komme ich genau zu dieser Einschätzung.
Das Parlament hat erneut mit grosser Mehrheit bestätigt, das es keinen No Deal möchte und das nun sogar in ein Gesetz gegossen. Nun liegt es wieder an May, die EU zu überzeugen, das sie sich einem Kompromiss nähert und es sich zu warten lohnt. Diese Bereitschaft ist dort ja sehr wohl vorhanden. Daher schätze ich ihre Chancen doch recht positiv ein.
@Sarkast: Aha, du kennst Briten - wie suess. Vlt. wär es da angesagt sich zu informieren anstatt auf irgendwelchen Platitüden zu beharren.
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@TGGC sagte in Brexit abgesagt:
Welche Zugeständnisse May auch immer der Opposition anbietet, Zollunion, Volksabstimmung - sie könnte möglicherweise doch am Ende als Sieger dastehen und dann noch wesentlich länger da sein, als momentan alle denken. Die Brexit Hardliner wollen sie ja beerben, bekommen aber nichts gebacken. Am Ende sind sie diejenigen, die jegliche Lösung nur blockiert haben. Das sie verrückt genug wäre, sich das anzutun, könnte man ihr ja zutrauen.
Also aus britischer Sicht fände ich den ausgehandelten Vertrag auch nicht akzeptabel. Eben weil man durch den Backstop eben eine EU "durch die Hintertür" bekommt. Das ist sicherlich nicht im Sinne Britanniens, wohl aber im Sinne des Friedens in Nordirland. Es gibt eben immer wieder Situationen, wo man abwägen muss, was schwerer wiegt. Der ganze Prozess ist kein leichter Weg, aber ich würde hier zunächst mal den Weg des harten Brexits gehen und dann hinterher nachdem man "aufgeräumt" hat, nach und Abkommen mit der EU und anderen Staaten aushandeln.
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Also ist der Frieden in Nordirland nicht im Sinne der UK, alles klar...
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@It0101 Genau das ist es: They want a better deal!
May ist keine Thatcher. Und die EU derart durchbürokratisiert, daß sie sich gar nicht mehr bewegen mag, außer beim Austrittstermin. Programmiertechnisch eine Art "Deadlock".
Macrons "EU-Einheitsstaat"- Initiative hat sicherlich nichts verbessert, das war in der EU sowieso recht verhalten aufgenommen worden, weil genau die Umstände damit verschärft werden sollten, die die Briten zum Austrittsvotum bewogen haben. Sie würden sogar einen "hard Brexit" eher in Kauf nehmen.@TGGC Bis auf ein paar Durchgeknallte mag dort doch Keiner wieder Bürgerkrieg.
@Dravere Auch unter Darlegung weiterer Fakten wird wohl ein zweites Votum kaum drastisch anders ausfallen.
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@Sarkast sagte in Brexit abgesagt:
@Dravere Auch unter Darlegung weiterer Fakten wird wohl ein zweites Votum kaum drastisch anders ausfallen.
Wäre ich mir nicht sicher. Habe inzwischen von ein paar Kenntnis, welche inzwischen eine andere Meinung haben und anders abstimmen würden. Alle hatten Leave angekreuzt. Zudem gibt es ja auch das Argument der Toten. Das Referendum war recht knapp. Es gab eine klare Grenze zwischen alt und jung. Mit den bisher verstorbenen alten und nachgerückten jungen, könnte die Sache bereits umschwenken.
Hierzu ein Artikel: https://www.wired.co.uk/article/brexit-second-referendum-odds
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@Sarkast sagte in Brexit abgesagt:
@It0101 Genau das ist es: They want a better deal!
Den können Sie aber nicht bekommen. Weil die EU verliert, wenn sie zuviele Geschenke macht. Daher halte ich den Hard-Brexit oder eben den No-Brexit für die einzig wirklich brauchbaren Wege.
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ob der stimmzettel so ähnlich wie der hier ausgesehen haben wird? https://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_Österreichs#/media/File:Stimmzettel-Anschluss.jpg