Wie erklären sich orbitante Preisunterschiede zwischen technisch fast baugleichen Monitoren?
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Hi!
Ich suche einen neuen Monitor (27" IPS, 2560x1440, minimale GTG, min. 144Hz und NVIDIA G-Sync). Da gibt es aber scheinbar ein sehr breites Preisspektrum bei laut Spezifikationsblättern fast baugleichen Monitoren.
Beispiel:
Dell S2721DGF ~ 450€
ASUS XG279Q ~ 750€Offenbar übersehe ich da ein Qualitätsmerkmal und ich würde gerne wissen welches. Warum ist der zweite Monitor fast doppelt so teuer wie der zuerst angeführte?
Hoffe auf eure Expertise!
MfG SideWinder
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Du musst duch auf jeden Fall irgendwie schlau machen über das Ghosting der Monitore.
Manche High Framerate Montitore schmieren fürchterlich.Hier ein Beispiel wie das aussieht bei einem schnell bewegenden bild:
Ghosting Beispiel
(links sieht man die schwarzen schlieren am besten weil die pixel nicht schnell schalten)
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Ich dachte der ganze Clou hinter 144 Hz und G-Sync ist das Ghosting zu verhindern?
MfG SideWinder
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Sowas wie schmieren hab ich zum ersten mal auf meinem 144hz mon gesehen.
Weil die Pixel nicht schnell genug schalten werden sie dann mit "Pixel Overdrive" overvoltet damit sie schneller schalten. Dafür gibts meist verschieden konfigurationen.
Und bei Pixel overdrive gibts dann auch noch negatives ghosting, die helle schlieren verursachen.Insgesamt ist das Bild durch die hohere Framerate flüssiger. Aber dadurch gibts dann neue Probleme, wie ghosting.
Früher wurde IPS gar nicht für high framerate benutzt, sondern TN. Weil IPS langsamer ist und die Probleme mehr hat (dafür ist IPS farblich hübscher, nicht so ausgewaschen und farbechter)
Insgesamt hat 'Linus Tech Tips' noch mehr Infos zum Thema.
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Es gibt bei Monitoren viele Qualitätsunterschiede die man nicht in offiziellen Datenblättern findet. Weil Schlieren/Overdrive angesprochen wurden: 1ms gray to gray sagt z.B. nicht wirklich etwas darüber aus wie gut das Bild in Bewegung wirklich aussieht.
Weitere Faktoren:
- Geräusche (es gibt leider viel zu viele Monitore die deutliches Spulenfiepen haben bei bestimmten Mustern -- und leider nicht nur unübliche Testmuster sondern z.T. ganz normale Textseiten mit bestimmter Fontgrösse/Zeilenabstand).
- Farbgenauigkeit
- Gleichmässigkeit der Helligkeit/Ausleuchtung
- Gleichmässigkeit der "Dunkelheit" (Gleichmässigkeit des Kontrasts)
Nur leider sind dabei nicht unbedingt immer teurere Monitore besser
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Achja und mein Montior produziert brutalen "Schmutz" im angeschlossen Stromnetz.
Ich höre (hörte) auf meinem Kopfhörerverstärker die Bildwiederholungsrate als summen.
(Ich habe nur realsiert was das ist, weil ich eine FPS Anzeige oben in der Ecke hatte und die Tonhöhe des summens sich in Abhängigkeit der FPS änderte)Ich musste einen anderen Stromkreis nutzen und den da anschließen, weil unerträglich.
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Das würde ich dann aber eher als Schwäche deines KH-Verstärkers einstufen.
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@hustbaer
Weil der das nicht rausfiltert? Ja schon. Habe ich auch nicht erwartet.
Mich würde interessieren da mal mit 'nem Oszilloskop ranzugehn. Aber ich fass prinzipiell Netzspannung nicht an. Ich bin zu tolpatschig dafür und kriege mich sonst noch gegrillt
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@5cript sagte in Wie erklären sich orbitante Preisunterschiede zwischen technisch fast baugleichen Monitoren?:
@hustbaer
Weil der das nicht rausfiltert?Genau. Wobei ich jetzt natürlich nicht wissen kann wie schlimm es wirklich ist. Andrerseits ... ziemlich egal wie schlimm es ist sollte ein Verstärker damit klarkommen. Und doppelt/dreifach ein KH-Verstärker. Denn die paar Milliwatt Leistung die der braucht kann er auch problemlos durch Spannungsregler laufen lassen vor der Endstufe. Die nebenbei bemerkt normalerweise selbst schon eine ausreichend gute Gleichtaktunterdrückung haben sollte damit das keine Rolle spielt.
Leider ist es gerade bei "high end" Hifi total akzeptiert sehr "puristische" Netzteile zu haben, also Trafo + Brückengleichrichter + Elkos = gut genug Damit man im Falle des Falles dann nochmal ein paar Tausender für einen HiFi Netzfilter ausgeben kann
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Die Tests von Prad (z.B. für den Asus https://www.prad.de/testberichte/test-asus-xg279q-monitor-mit-elmb-sync-ueberzeugt) gehen ziemlich genau auf Stärken und Schwächen der Monitore ein. Man sollte sich davon nur nicht abschrecken lassen, weil es keinen Monitor ohne Schwächen gibt. Bei IPS ist das in der Regel Blacklight bleeding, schlechtes HDR (falls überhaupt vorhanden), und langsamer Bildwechsel, wobei die Monitore seit etwas über 1 Jahr so weit sind das sie auch 144 Hz anzeigen können und es nicht nur als Input so akzeptieren.
Bei den schnellen IPS Monitoren ist auch noch ganz interessant, dass es gar nicht so viele verschiedene Panels gibt. Der Dell soll angeblich das gleiche LG Panel haben wie der LG 27GL850-B. Das wird inzwischen in recht vielen Monitoren von verschiedenen Herstellern verwendet. Unterscheiden tut sich da nur die Software. Der Viewsonic XG270QG bietet z.B. bei gleichem Panel G-Sync statt Freesync und 165 statt 144 Hz. Damit lässt sich der Dell zumindest einigermaßen einordnen, auch wenn es noch nicht so viele Tests gibt.
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OK, danke! Alle Monitore die dieses LG-Display haben sind offenbar ganz gut und brauchbar. Ich werde daher den Dell nehmen, da ich mit Dell-Monitoren gute Erfahrungen gesammelt habe.
Für 4K und HDR ist die Zeit noch nicht ganz reif, und da jetzt schon > 800€ zu investieren ist es mir nicht wert, da warte ich lieber noch 5 Jahre und schaue dann noch einmal.
Danke!
MfG SideWinder