Mathe studieren?
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rgernha schrieb:
Welchen Sinn hat es , Mathematik zu studieren? Also, welche Zukunft hat es, welche Berufe kann man nach der Fertigstellung des Studiums ausüben?
Mathematik alleine wirst du nicht so sehr gut verwerten können. Es gibt nicht sehr viele Berufe, in denen du in erster Linie Mathematik brauchst und alles andere erst mit Abstand folgt. Sicherlich gibt es Versicherungen usw., die ein paar Statistiker benötigen, aber wirklich viele Stellen wirst du da IMHO nicht finden. Trotzdem bist du als fertiger Mathematiker ein gern gesehener Bewerber in der Industrie und zwar auch für Stellen, die nicht in erster Linie mit Mathematik zu tun haben. Im Mathematikstudium lernst du bestimmte Arten, mit Problemen umzugehen usw., die dich auch für andere Dinge qualifizieren.
Ich denke, dass du aber vor allem dann sehr begehrt auf dem Arbeitsmarkt sein wirst, wenn du die Mathematik mit einem weiteren Fach verbinden kannst, in dem du eine gute Qualifizierung hast (eine gute Qualifizierung ist deutlich mehr als ein absolviertes Nebenfach). Als Strukturwissenschaft ist die Mathematik gerade in Verbindung mit anderen Disziplinen interessant, genau wie die Informatik.
Disclaimer:
Ich studiere selbst keine Mathematik und mein Beitrag hier basiert mehr oder weniger auf Hörensagen.
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Ich dachte immer man studiert das wofür man Interesse hat.
Du Studiert Mathematik aber interessierst dich für Sozialwissenschaften!?
Mathematik mit einem anderen Fach verbinden macht sicherlich viel Sinn, gerade wenn es Informatik, Physik, Chemie, Elektronik, Maschinenbau o.ä. ist.
Ich kenne 2 Mathematiker die haben während des Studiums nebenbei als Java-Programmierer gearbeitet. Java haben die sich selber beigebracht. Wie man effektiv Programmiert und wie man Aufgaben löst brauchte man denen nicht beizubringen, das lernt man im Mathestudium bis zum Erbrechen.
Wer technisch interessiert ist der wird mit Mathematik weit kommen. In andernen Studienfächern wo man Mathematik braucht hat man weniger Probleme mit dem Stoff mitzukommen. Viele Studieren Mathematik neben einem anderen Fach. Schaden kann es nie.
Maschinenbautechniker haben im ersten Jahr ungefähr 90% nur Mathematik.Viel Spass.
Ich allerdings würde mir die Kugel geben
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ollepulle schrieb:
Maschinenbautechniker haben im ersten Jahr ungefähr 90% nur Mathematik.
LOL, nee nicht wirklich!
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bei uns in Kassel an der Uni wird Computional Mathematics als Studiengang angeboten. Hat jemand schonmal davon gehört/Erfahrungen gemacht/kennt jemend der das Studiert oder weiss etwas über später Berufschancen bzw Einsatzgebiete usw?
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Hallo,
so unsinnig ist es nicht Mathe zu studieren. Ich hab das an einer FH gemacht und da wählt man eine anwendungsbezogene Vertiefungsrichtung im Haupstudium. Es gibt Wirtschaft (da geht es z.B. um die Kisikoberechnung von Versicherungen) oder Technik (Technische Mechanik, Stömungsberechnungen, Finite Elemente) oder als drittes CAD/Geometrie (was ich gemacht hab). Da geht es um Softwareentwicklung (Programmierung, Datenbanken, Software Engineering, Projektplannung) aber halt für Software die starke Mathe-Kenntnisse erfordert, z.B. Berechnungssoftware für Fahrzeugkarosserien o.ä.
Zugegeben haben viele meiner ehemaligen Studienkollegen nicht mehr wirklich was mit Mathe zu tun, aber wie man mir einmal bei einem Vorstellunggespräch (Softwarefirma) sagte: "Mathematiker nehmen wir immer gerne, denen kann man so ziemlich jede Aufgabe geben, irgendwann präsentieren die ne Lösung". Man hat mit dem Mathestudium gezeigt das man logisch denken kann, mit komplexen Problemen klar kommt und vorallen das man sich durchbeissen kann und nicht schnell aufgibt.
Das Studium dauert 8 Semester was für mich auch zu schaffen war (es gibt aber auch Absolventen mit deutlich mehr). Dazu kommt noch 6 Monate Diplomarbeit, da diese meist in einer Firma angefertigt wird, ist es schwer Firma und Vorlesungen im letzten Semester gemeinsam zu machen.
Also es ist vor allem am Anfang nicht einfach (die Denkweise ist komplett anders, das hat mit dem Rechnen in der Schule wenig gemeinsam) aber es ist zu schaffen. Ich würds auch wieder wählen.
Mathematikerin
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Ach ja, zu den wahren Fähigkeiten eines Mathematikers gibt es ein Buch:
'Management by Mathematics' von Ulrich Hirsch (Herausgeber), Gunter Dueck
Klappentext:
Sollte eine Führungskraft am besten Management studiert haben? Oder Jura? Oder gleich Mathematik? Der IBM-Cheftechnologe Gunter Dueck und der Unternehmensberatungschef Ulrich Hirsch haben Mathematiker aus dem Top-Management und der Politik zu Wort gebeten. Diese berichten hier Persönliches und reflektieren, was sie selbst als Mathematiker in Führungspositionen besonders sein lässt. Für viele vielleicht verwunderlich: Es hat etwas mit einer mehr intuitiven Denkweise zu tun! Es geht in diesem Buch also nicht um die heute allgegenwärtige technische Mathematik der Zahlen, sondern um Formeln des Erfolgs im wirklichen Leben: Mathematisches Managementdenken sollte einen Platz in jedem Top-Management-Team haben. Warum, das zeigt "Management by Mathematics" auf sehr anschauliche, inspirierende und mitunter amüsante Weise.Gruß
Mathematikerin
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Mathematikerin schrieb:
Man hat mit dem Mathestudium gezeigt das man logisch denken kann, mit komplexen Problemen klar kommt und vorallen das man sich durchbeissen kann und nicht schnell aufgibt.
Ja, aber das trifft auch auf jeden technischen Studiengang zu.
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Walli schrieb:
Mathematikerin schrieb:
Man hat mit dem Mathestudium gezeigt das man logisch denken kann, mit komplexen Problemen klar kommt und vorallen das man sich durchbeissen kann und nicht schnell aufgibt.
Ja, aber das trifft auch auf jeden technischen Studiengang zu.
Ok, in den meisten Studiengängen wirst du irgendeine Art von Problemlösungsverhalten lernen. Du lernst aber nicht überall das Gleiche kennen und du kannst mal davon ausgehen, dass ein Mathematiker anders denkt als ein Ingenieur.
Ingenieure haben AFAIK teilweise den Ruf, dass sie bei der Lösung eines Problems nicht genug "nach links und rechts gucken" und daher gewisse Nebenwirkungen ihrer Lösungen manchmal nicht beachten. Die lernen, so hört man, ein sehr "lineares" Problemlösungsverhalten und denken in den Grenzen ihres Fachgebietes.
Disclaimer:
Das ist wie immer nur Hörensagen. Ich habe diesbezüglich keine eigene Meinung.
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Komisch, den Eindruck hatte ich bislang immer von Mathematikern .
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Jo, würd auch eher den Ingeneuren eine "Hauptsache es läuft"-Mentalität zutrauen
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Täusch dich mal nicht .
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SeppSchrot schrieb:
Jo, würd auch eher den Ingeneuren eine "Hauptsache es läuft"-Mentalität zutrauen
Nene, sowas kann Millionen kosten. Auch Ingenieure gehen planmäßig an sowas ran. Im Gegensatz zu Mathematikern wissen sie aber Theorie und Praxis zu trennen. Sie Wissen, wann man etwas vernachlässigen kann und dass mehr als 2 Stellen hinter dem Komma wegen Messungenauigkeiten etc. selten Sinn machen
Merke : Während ein Mathematiker noch rechnet und sich am Ende wundert, warum die Wirklichkeit nicht mir seiner Rechung übereinstimmt, hat der Ingenieur schon die Lösung
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SeppSchrot schrieb:
Jo, würd auch eher den Ingeneuren eine "Hauptsache es läuft"-Mentalität zutrauen
hm... ich habe im letzten halben jahr woche für woche denselben spruch gehört: "ja, das machen sie so, dann optimieren sie da, dann minimieren sie dort, und damit die lösung auch kostenminimal und effizient wird, machen sie dann noch das."
außerdem hab ich mal gehört, daß ein ingenieur dazu da ist, mit begrenzten technischen mitteln eine optimale lösung für ein problem zu finden.
aber ich persönlich hab in der tat letztens sehr oft erfahrungen gemacht, die mich an das motto "never touch a running system" erinnert haben. also doch eher "hauptsache, es läuft"
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Ingenieur schrieb:
Merke : Während ein Mathematiker noch rechnet und sich am Ende wundert, warum die Wirklichkeit nicht mir seiner Rechung übereinstimmt, hat der Ingenieur schon die Lösung
Hehe, es gibt auch Mathematiker auf die das nicht zutrifft, aber im Großen und Ganzen kann ich das so unterstreichen :D!
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Walli schrieb:
Ingenieur schrieb:
Merke : Während ein Mathematiker noch rechnet und sich am Ende wundert, warum die Wirklichkeit nicht mir seiner Rechung übereinstimmt, hat der Ingenieur schon die Lösung
Hehe, es gibt auch Mathematiker auf die das nicht zutrifft, aber im Großen und Ganzen kann ich das so unterstreichen :D!
Wobei ihr nur die Kleinigkeit übersehen habt, dass Mathematiker nicht rechnen, sondern Mathematik betreiben. Zum Rechnen nimmt man Computer.
Man, man, man, so eine eingeschränkte Sichtweise kann aber auch nur ein (zukünftiger) Ingenieur haben. *SCNR*
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Gregor@Home schrieb:
Man, man, man, so eine eingeschränkte Sichtweise kann aber auch nur ein (zukünftiger) Ingenieur haben. *SCNR*
Wir haben viel zu viel Mathe als dass ich mich einen klassischen Ingenieur schimpfen könnte, aber ansonsten ACK: Rechnen ist so langweilig, dass man das besser eine Maschine machen lässt...
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Aus deinem Profil:
Student (CES an der RWTH), Softwareentwickler
Wofür steht eigentlich CES? Ich hatte bisher angenommen, dass das für soetwas wie "Computer Engineering Science" oder so steht.
Disclaimer:
Ich habe nichts gegen Ingenieure oder technische Disziplinen im Allgemeinen. Meines Wissens gehören technische Studien teilweise zu den schwersten überhaupt. Auch ein Doktortitel in einer technischen Disziplin soll AFAIK sehr sehr angesehen sein. In dem hier gegebenen Zusammenhang habe ich aber noch nie davon gehört, dass Ingenieure dort den oberen Punkt der Messlatte markieren. Soetwas höre ich immer nur über Mathematiker und manchmal auch über Physiker.
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Gregor@Home schrieb:
Aus deinem Profil:
Student (CES an der RWTH), Softwareentwickler
Wofür steht eigentlich CES? Ich hatte bisher angenommen, dass das für soetwas wie "Computer Engineering Science" oder so steht.
http://www.rwth-aachen.de/zentral/sul_ces.htm
stimmt doch fast...
habs mir grad mal durchgelesen, klingt wirklich nach mehr mathematik als ein normaler mensch vertragen kann- das kommt sicher durch die wurzelfächer mathematik/informatik.
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Ingenieur schrieb:
Merke : Während ein Mathematiker noch rechnet und sich am Ende wundert, warum die Wirklichkeit nicht mir seiner Rechung übereinstimmt, hat der Ingenieur schon die Lösung
Seit wann versuchen den Mathematiker die Wirklichkeit zu berechnen? Das sind doch wohl eher Physiker. (Und mit Zahlen rechnet man sowieso nicht, nur mit Buchstaben )
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Programmiertechnisch würde ich sagen: Der Mathematiker ist die Basisklasse von der Physiker, Ingeneure Wirtschafter usw erben