legaler DVD-Player für Linux?
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Hallo,
mittlerweile suche ich schon eine ganze Weile nach einem legalen DVD-Player für Linux, hab aber bisher noch absolut nichts gefunden. Alles scheint irgendwie libdvdcss zu verwenden, was ja soweit ich weiß gesetzlich nicht erlaubt ist. Somit ergibt sich meine Frage: Gibt es denn wirklich keinen legalen DVD-Player für Linux? Was hindert denn die Hersteller auch für andere Systeme als Windows und MacOS X Multimediaprogramme anzubieten? Ich würde auch dafür bezahlen (natürlich nur in Preisdimensionen wie sie auch für Windows erhältlich sind).
Was ist denn zum Beispiel mit der Linux Version von PowerDVD? Ich habe mittlerweile massenmäßig Ankündigungen gefunden, die berichten, dass PowerDVD für Linux veröffentlicht werden soll (allerdings nicht in einer Retail-Version). Diese Meldungen waren allerdings alle veraltet und sämtliche Verlinkungen auf die Homepage zum Hersteller (CyberLink) die mit PowerDVD Linux zu tun hatten, wurden mit einem 404 abgebrochen. Hab ich irgendwas übersehen, oder ist das Projekt mittlerweile doch wieder gestorben?
grüße
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Jemand.. schrieb:
Alles scheint irgendwie libdvdcss zu verwenden, was ja soweit ich weiß gesetzlich nicht erlaubt ist.
Doch ist legal. Solage du libdvdcss nur zum abspielen und nicht zum kopieren der DVD (egal ob auf Festplatte oder DVDR) benutzt ist dessen verwendung vollkommen legal.
Jemand.. schrieb:
mittlerweile suche ich schon eine ganze Weile nach einem legalen DVD-Player für Linux, hab aber bisher noch absolut nichts gefunden.
Die größten sind mplayer und xine. Ich persönlich mag mplayer lieber. Aber im Grunde ist es Geschmackssache, denn die beiden Player nehmen sich nicht viel.
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Doch ist legal. Solage du libdvdcss nur zum abspielen und nicht zum kopieren der DVD (egal ob auf Festplatte oder DVDR) benutzt ist dessen verwendung vollkommen legal.
Ich frag mich dann halt warum einige Hersteller von Linux-Distributionen (in erster Linie RedHat) fast keine Multimediaprogramme mitgeben, wenn es doch legal sein soll.
Aus dem Artikel [1] geht auch etwas anderes heraus, so finde ich halt.
grüße
[1]: [/url]http://de.wikipedia.org/wiki/DeCSS[/url]
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Jemand.. schrieb:
Ich frag mich dann halt warum einige Hersteller von Linux-Distributionen (in erster Linie RedHat) fast keine Multimediaprogramme mitgeben, wenn es doch legal sein soll.
Das hat andere Gründe: Patente. Gewisse Dinge (MP3, MPEG2, ..) sind patentiert. Und aus Angst Lizenzkosten zahlen zu müssen liefern die keine Multimediaprogramme mit.
Daher habe ich auch eine Distri gewählt hinter der keine Big Company steht. Denn Entwickler die kostenlose/freie Software herstellen und nichts verkaufen müssen, sind im Gegensatz zu Novell, Red Hat & Co von den Patenten nicht betroffen.Jemand.. schrieb:
Aus dem Artikel [1] geht auch etwas anderes heraus, so finde ich halt.
grüße
[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/DeCSSWenn MPAA nicht mit libdvdcss einverstanden ist, sollen die doch einen Ersatzt liefern. Jedenfalls können die mir wohl kaum verbieten eine legal erworbene DVD abzuspielen.
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rocket ronnie schrieb:
Jemand.. schrieb:
Alles scheint irgendwie libdvdcss zu verwenden, was ja soweit ich weiß gesetzlich nicht erlaubt ist.
Doch ist legal. Solage du libdvdcss nur zum abspielen und nicht zum kopieren der DVD (egal ob auf Festplatte oder DVDR) benutzt ist dessen verwendung vollkommen legal.
CSS ist ein Kopierschutz[1]. Das Umgehen von Kopierschutzen, egal warum, wieso, weshalb, ist in Deutschland illegal.
[1] In den Augen der Filmindustrie. Technisch ist das natürlich absoluter Bullshit.
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SG1 schrieb:
CSS ist ein Kopierschutz[1]. Das Umgehen von Kopierschutzen, egal warum, wieso, weshalb, ist in Deutschland illegal.
Dann gehören sämtliche DVD-Player, PowerDVD & Co auch verboten, denn die entfernen den Kopierschutz auch von den DVDs - wie könnten sie sonst die DVD abspielen.
Du merkst: Zum abspielen ist das erlaubt.
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Damit es etwas klarer wird:
Das Umgehen eines Kopierschutzes würde bedeuten, dass man eine Kopie anfertigt. Das abspielen einer DVD ist daher kein Umgehen. Es ist ja schließlich kein Abspielschutz.
Jetzt verstanden?
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Irrelevant. libdvdcss umgeht den Kopierschutz, indem es die Verschlüsselung knackt. Standalone-Player kennen den Schlüssel, brauchen ihn also nicht zu knacken, umgehen also den Kopierschutz nicht.
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Jetzt hat es nach mittlerweile mehr als 5 Jahren noch immer keine Firma zustande gebracht
einen popretiären DVD-Player für Linux anzubieten. Schon ein wenig enttäuschend ..
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MPEG Encoder fehlen bei vielen kommerziellen Distributionen wegen der Lizenzgebühren. Das bei Windows ein MP3 Encoder dabei ist liegt nur daran, weil Microsoft für jede Windows Lizenz einen bestimmten Betrag an das MPEG Konsortium bezahlt. In den USA und Japan müsste man theoretisch auch für Xvid Lizenz gebühren zahlen, da Patente des MPEG Konsortiums tangiert werden. Theora ist bisher der einzig volkommen freie Videocodec und das auch nur, weil eine Firma ihre Patente dafür aufgegeben hat!
Ich sehe auch kein Grund warum libdvdcss illegal sein sollte, ansonsten hätte es doch sicher klagen dagegen gegeben. Die DVDs werden ja nicht kopiert, dass die DVDs entschlüsselt werden ist fürs abspielen ja unumgänglich. Ich denke mal, dass das MPEG Konsortium und die großen DVD Produzenten sich schon die Butter vom Brot geklagt hätten, wenn es da irgend welche Probleme gibt. Warum sollten die ausgerechnet bei libdvdcss so zimperlich sein? (btw. libdvdcss != decss != css)
Ansonsten gibt es zahlreiche DVD Codecs für Linux, immerhin laufen ja viele DVD Player mit Embedded Linux.
Die TurboLinux Distribution hat zB PowerDVD integriert http://www.turbolinux.com/products/10F/. Ansonsten frag doch mal bei CyberLink.
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kingruedi schrieb:
In den USA und Japan müsste man theoretisch auch für Xvid Lizenz gebühren zahlen, da Patente des MPEG Konsortiums tangiert werden.
Kannst du das bitte näher erläutern. Danke.
kingruedi schrieb:
Ich sehe auch kein Grund warum libdvdcss illegal sein sollte, ansonsten hätte es doch sicher klagen dagegen gegeben. Die DVDs werden ja nicht kopiert, dass die DVDs entschlüsselt werden ist fürs abspielen ja unumgänglich. Ich denke mal, dass das MPEG Konsortium und die großen DVD Produzenten sich schon die Butter vom Brot geklagt hätten, wenn es da irgend welche Probleme gibt.
Ich kenne jetzt aber auch keine größere Firma, die Produkte anbietet, welche libdvdcss benutzen.
Wüsste also somit auch nicht, wen die schon verklagen könnten, bei dem es sich wirklich lohnt.
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Jemand.. schrieb:
kingruedi schrieb:
In den USA und Japan müsste man theoretisch auch für Xvid Lizenz gebühren zahlen, da Patente des MPEG Konsortiums tangiert werden.
Kannst du das bitte näher erläutern. Danke.
Was soll man da erläutern. Das MPEG Konsortium besitzt eben Patente, daher muss man für MPEG Encoder/Decoder auch Lizenzgebühren bezahlen. Nun basiert Xvid auf Technology, die von dem Konsortium patentiert ist. Daher werden auch keine offiziellen Binaries vertrieben. Frag am besten auf der Xvid Mailingliste oder so.
Jemand.. schrieb:
kingruedi schrieb:
Ich sehe auch kein Grund warum libdvdcss illegal sein sollte, ansonsten hätte es doch sicher klagen dagegen gegeben. Die DVDs werden ja nicht kopiert, dass die DVDs entschlüsselt werden ist fürs abspielen ja unumgänglich. Ich denke mal, dass das MPEG Konsortium und die großen DVD Produzenten sich schon die Butter vom Brot geklagt hätten, wenn es da irgend welche Probleme gibt.
Ich kenne jetzt aber auch keine größere Firma, die Produkte anbietet, welche libdvdcss benutzen.
Wüsste also somit auch nicht, wen die schon verklagen könnten, bei dem es sich wirklich lohnt.Die könnten zum Beispiel die Entwickler verklagen. In dem Fall ging es der MPAA ja auch nicht darum, dass sie Geld verlangen könnten, sondern darum, dass sie gegen Tools vorgehen können, die ihren (schlechten) Kopierschutzt knacken.
Warum hätten sie sonst so ein Lobbying betrieben um solche harten Gesetze durchzusetzen? Warum wurde sonst DeCSS im Web gejagt (stand ja auch keine Firma hinter)?
Frag am besten mal bei den Entwicklern von libdvdcss nach, die werden sicher genaueres sagen können.
Ansonsten frag wie gesagt einfach mal bei Cyberlink nach PowerDVD4Linux nach.
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btw. sagt http://de.wikipedia.org/wiki/DeCSS doch, dass DeCSS nicht illegal ist: "Bei DeCSS handelt es sich somit um ein Reverse Engineering zur Herstellung von Interoperabilität, das in den meisten Rechtsordnungen zum damaligen Zeitpunkt legal war (z. B. § 69e UrhG)."
In De gab es ja auch noch keinen Urteilsspruch dazu.