Informatik-Studium ohne Mathematik-Schulkenntnisse?



  • volkard schrieb:

    das, was der computer gut kann, ist für mich irrelevant.

    Es sollte aber nicht irrelevat sein, da sich daraus auch Probleme ergeben. Man denke da an den begrenzten Speicherplatz für Zahlen, draus folgt das der Computer rundet, was das Ergebnis verfälscht und zu Fehlern führen kann.

    volkard schrieb:

    ... indem er schnell 10-stellige zahlen multipliziert ...

    Das brauch ich nicht, dass kann mein Rechner :p
    Mathe ist einfach die Grundlage des Ganzen, wie andere Sachen auch (Datenmodell, UML, .....), und wenn man sie nicht beherrscht hat man während des Studiums Probleme und später auch. Es verlangt keiner, dass man die Formelsammlung auswendig kann, aber wenn man die Dinge nicht verstanden hat wie will man sie da dem Rechner beibringen?



  • Danke für die Tipps.



  • volkard schrieb:

    deswegen trenne ich zwischen mathematik, was was mit begriffsbildung und logischem denken zu tun hat und bloßem rechnen (typischerweise analysis I+II).

    Was redest du wieder für einen Unsinn? Du hast nie eine Mathe Vorlesung an einer Uni gehört, oder irre ich da?
    Ich erinnere mich auch an ein Gespräch im Chat, bei dem du nicht wusstest was ein Gradient ist. Also erzähl nicht Analysis 2 wäre nur bloßes rechnen.



  • Ich kann absolut bestätigen, dass sowohl AnaI als auch AnaII nichts mit bloßem Rechnen zu tun haben. Wir haben nur in den seltensten Fällen mit Zahlen gearbeitet.

    cya
    liquid



  • mathe_interesierter schrieb:

    Was wäre dann deine Empfehlung?

    objektorientiert programmieren ist schonmal recht gut als vorbereitung. macht schonmal vieles einfacher, wenn man gewohnt ist, die ganzen aussagen und umformungen immer nur bezüglich der beteiligten typen zu sehen.
    bücher kann ich keine nennen.



  • LiquidAcid schrieb:

    Ich kann absolut bestätigen, dass sowohl AnaI als auch AnaII nichts mit bloßem Rechnen zu tun haben. Wir haben nur in den seltensten Fällen mit Zahlen gearbeitet.

    aber mit buchstaben? war es zum großteil was, was ein computeralgebraprogramm für einen erledigen kann?



  • Eine CAS kann meines Wissens immer noch keine Beweise führen, also lautet die Antwort 'Nein'.

    Wenn du wissen willst, was wir gemacht haben, dann musst du dir den Forster AnaI und AnaII angucken. Jetzt kann man sagen: Gut, Gradienten kann mir Maple auch ausrechnen. Aber zur Lösung einer DGL wird ein CAS wahrscheinlich keinen Picard-Lindelöf anwenden.

    cya
    liquid



  • LiquidAcid schrieb:

    Wenn du wissen willst, was wir gemacht haben, dann musst du dir den Forster AnaI und AnaII angucken.

    das ist praktisch. der steht noch in meinem schrank. muß aber nochmal reingucken, das hab ich damals viel zu wenig gemacht. meine note war auch nur ne 3. an der FH, keine UNI.

    Jetzt kann man sagen: Gut, Gradienten kann mir Maple auch ausrechnen. Aber zur Lösung einer DGL wird ein CAS wahrscheinlich keinen Picard-Lindelöf anwenden.

    schon viel einfacher. ich hab immer probleme gehabt, meinen rechner was integrieren zu lassen. differenzieren kann er ja alles. aber zum integrieren mußte ich dauernd "per hand" umformen (also den rechner mal konkret eine substitution machen lassen oder so, bis er es rafft). und wenn ich dann "meineVermutung(x)=tatsache(x), stimmt das?" fragte, hat er schon wieder gestreikt, aber "meineVermutung(x)-tatsache(x), rechne mal aus!" macht er recht zuverlässig zu "0".
    zu meiner zeit durfte man kein computeralgebrasystem verwenden und dadurch ist die Ana zu ner wilden rumrechnerei mutiert und spannende nachdenk-sachen traten total in den hintergrund.
    hab gehört, heute soll das zum teil anders sein (wenigstens weiß ich von den informatikern in paderborn, daß sie mit computeralgebrasystem arbeiten *sollen*).
    ich ging davon aus, das sei überall so doof wie bei uns gewesen. aber wenn ihr sagt, es gibt auch unterhaltsame Ana-vorlesungen, glaube ich das mal. und bin sehr traurig, daß ich das nicht hatte.



  • Also bei uns mussten wir durchgehend Maple für die "Rechensachen" (nach volkards Definition) zu Hilfe nehmen. Leider haben viele Leute durch ihr CAS vergessen wie man einfache Sachen von Hand macht, obwohl ihnen immer eingebläut wurde nur Maple zu benutzen wenn durch die Rechnung von Hand ein - gemessen am Lerneffekt - nicht vertretbarer Aufwand entsteht.
    Manche haben das geschafft, aber andere wiederum... naja, ein bißchen gesiebt wird immer. Die Leute, die sogar für eine 2x2-Determinante Maple benutzten waren auch nicht die, die durch besonderes Theoriewissen glänzten und das rächte sich spätestens in der Klausur, als es an die Beweise ging, die man in den Übungen immer schön ausgespart hatte. In unseren Matheklausuren gab es eigentlich immer zwischen 50 und 70% Durchfallquote und bei den Nachschreibern oft noch höher.



  • Also ich war und bin auch sehr faul, hatte so 6-11 Punkte im Mathe-Grundkurs, im Abi dann 14 Punkte, hatte Nachhilfe genommen und alles war so einfach plötzlich.
    Es kommt halt drauf an zu wissen, wann man faul genug war und wann es Zeit ist sich zusammenzureißen. Ich merks zum Glück immer rechtzeitig (3-4 Wochen vor den Klausuren hat bisher immer gereicht. 5-10 Stunden lernen am Tag aber dann natürlich)

    Im Prinzip isses wichtig, dass dir Mathe nen bißchen Spass macht und du natürlich auch Grips im Kopf hast. Da Mathe aber nun wirklich nicht alles ist beim Informatik-Studiengang (zumindest FH), ist das sicherlich nicht unmöglich.

    Wenn dus probieren willst, machs einfach.



  • Lernt bloß nicht 3-4 Wochen vorher. Sofort anfangen!!



  • fazit: in mathe ne 4 oder schlechter -> kein informatik-studium.
    es mag zwar einen ausnahmeathleten geben, aber nur weil es einer von 500 schafft, sollte keiner ihm voller freude nachspringen. wer mathe nicht rafft, soll doch was anderes studieren, es gibt soo viele wunderbare studienfächer.
    besser ne 1 in bwl als ne 4 in informatik, oder?



  • bitte! schrieb:

    Lernt bloß nicht 3-4 Wochen vorher. Sofort anfangen!!

    Ist von Person zu Person und von Fachrichtung zu Fachrichtung unterschiedlich. Ich hab schon Klausuren erlebt wo es einem gereicht hat, in der Vorlesung aufgepasst zu haben, während andere sich auf den Ar** setzen und lernen mussten unds trotzdem nur so grade geschafft haben. Dafür hab ich in ner anderen Prüfung dann auch nach anderthalb Monaten extremlernen nur mit ner guten vier abgeschnitten wo andere nach zwei Wochen ihre eins abgeholt haben...
    Das wichtigste ist, sich selbst nicht zu überschätzen, sich andererseits aber auch nicht verrückt zu machen, dann klappts meistens ganz gut.

    Was das Thema "Informatik ohne Mathe" angeht: Wer Info studieren will, dem sollte gesagt sein, dass das mehr als nur ein wenig rumproggen ist. Vor allem theoretische Informatik ist recht abstrakt und nicht ganz ohne. Der geneigte Info-Ersti sollte sich daher vor allem überlegen, ob ihm die Mathekenntnisse fehlen, oder ob ihm das Matheverständnis fehlt. Kenntnisse kann man nachholen, beim Verständnis ist das schon viel schwieriger. (Fast niemand ist a ein hoffnungsloser Fall, aber wenn man des öfteren verständnisprobleme mit abstrakten mathematischen Dingen hat, werden die bei der Informatik auch nicht ausbleiben.)

    @Volkard: ich muss dir zu einem gewissen Grad widersprechen: lieber ne drei (oder auch vier) in einem Fach, das mir Spaß macht, als ne 1 in etwas, was mich anödet und wo ich schon vorher weiß, dass das nicht meine Welt ist. Natürlich muss man sich mit der Note um einen Job bewerben, und da ist ne 4 nicht gerade förderlich. Andererseits muss man sich auch vor Augen halten, dass man sein restliches Arbeitsleben mit dem Job verbringt, der vermutlich auf dem basiert, was man studiert hat...



  • volkard schrieb:

    fazit: in mathe ne 4 oder schlechter -> kein informatik-studium.
    es mag zwar einen ausnahmeathleten geben, aber nur weil es einer von 500 schafft, sollte keiner ihm voller freude nachspringen. wer mathe nicht rafft, soll doch was anderes studieren, es gibt soo viele wunderbare studienfächer.
    besser ne 1 in bwl als ne 4 in informatik, oder?

    👍 dem kann ich mich nur anschließen.

    Zur Analysis: das hat mir eigentlich Spaß gemacht. Weil da wusste man was man macht, was rauskommt und was man damit anfängt^^

    Wenn ich dagegen an Stochastik denke *würg* 😉 Is zwar meist einfach(zumindest am Anfang bis Mitte), aber laaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig^^



  • Pellaeon schrieb:

    Zur Analysis: das hat mir eigentlich Spaß gemacht. Weil da wusste man was man macht, was rauskommt und was man damit anfängt^^

    Redest du über Schul- oder Uni-Analysis?



  • hm FH-Analysis 😃



  • Pellaeon schrieb:

    hm FH-Analysis 😃

    Kann nur über Uni-Analysis sprechen, aber bei uns war bei vielen Sachen nicht wirklich klar wofür man das braucht. Die Einsicht, dass der Kram nicht ganz nutzlos ist kam dann immer Wochen bis Monate später in ner anderen Vorlesung.


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