Urheberrechte verkaufen?



  • Hallo!

    Ich habe eine Anwendersoftware für spezielle Bedürfnisse programmiert.
    Vergleichbare Software von Firmen kostet je Exemplar (ohne Service) 150,- bis 200 Euro.

    Was Benutzerfreundlichkeit, Betriebssicherheit und optisches Design angeht habe ich bisher nichts im Inet gefunden, was mit mir konkurrieren kann. Dafür sind die andern Programme der Firmen alle Internetfähig (für Netzwerke) und können mehr als meins. Für kleine Unternehmen ist jedoch mein Programm ausreichend wie ich finde.

    Eine Softwarefirma aus Köln bietet mit 1000,- Euro für die Urheberrechte und den Source und allem was dazu gehört. Dafür soll ich weder daran arbeiten, noch Kopien der Codes besitzen dürfen.

    Der Code ist C++ / WinAPI, umfasst 8000 Zeilen, 5 eigene Klassen von mir.
    Meine eingebetteten Grafiken wollen die ehh nicht, die seien für die unbrauchbar.

    Was würdet ihr tun? Ich bin Schüler und hab ne Menge Freizeit investiert in die Software. Sollte ich verkaufen und gut ist oder sollte ich versuchen selber Exemplare zu verkaufen für 50,- Euro je Stück. Sicher könnte keiner mit mir konkurrieren was den Preis angeht aber darf ich als Schüler (kein gewerbe, garnix) überhaupt selbst programmierte Software verkaufen?

    Habe den kostenlosen Borland Kommandozeilencinpiler für alles benutzt.
    Habe auch keine Bibliotheken benutzt (nicht mal MFC). Wie sieht die Gesetzeslage aus?

    Danke.



  • Wenn ich ehrlich bin, ich würd das Angebot annehmen. Du musst das allerdings versteuern bzw angeben (da das unter den Freibetrag fällt afaik). Ich weis nicht, wie dir 1000€ in Vergleich zu deinem Arbeitsaufwand vorkommen, aber selber vermarkten kostet viel Mühe: Du musst Werbung machen, Support bieten, gutes Handbuch, nette Verpackung usw. So vertickst du das ganze, kannst dir was schönes leisten (Auto, Führerschein, Digicam, Urlaub) und kannst was neues anpacken.

    Da musst du rechtlich aufpassen:
    - Gesetzliche Altersvorgaben bei Selbständigen (ich weis nicht wie alt du bist)
    - Afaik brauchst du einen Gewerbeschein
    - Haftung bei Schäden
    - Lizenzen



  • Ich würde es auch verkaufen. Vorallem als Schüler kann man 1000 Euro mal gut gebrauchen.



  • Hallo

    Dafür soll ich weder daran arbeiten, noch Kopien der Codes besitzen dürfen.

    sowas stimmt doch eher bedenklich oder
    Du duerftest dann nie mehr sowas (aehnliches) Programmieren
    (zumindest rechtlich eher bedenklich)
    Ich vermute, das sowas rechtlich nicht haltbar ist, da du IMMER
    Besitzer deiner geschriebene Software bist (gilt nicht als Angestellter)

    Aber da solltest du dich gut beraten lassen. Dies duerfen wir
    nach deutschem Recht nicht (strafbar)

    Mgf
    Klaus



  • KlausB schrieb:

    Aber da solltest du dich gut beraten lassen.

    Die Beratung kostet aber Geld, so daß ihm von den 1000 EUR nicht mehr viel übrig bleibt. 🙂

    Das mit der Rückbehaltung von Kopien ist normal, die Firma orientiert sich hier an Autorenverträgen für Fachbücher, in denen erklärt man ebenfalls, daß man keine Kopien des Manuskripts zurückbehält und alles dem Verlag übergibt. Ist Standard. Als kleines Licht kann man nichts anderes verhandeln.

    Eine Neuentwicklung der gleichen Idee bleibt ihm nach wie vor offen, nur nicht auf Basis des gleichen Quellcodes.

    @Tolga:

    Du kannst Deine Urheberrechte nicht verkaufen, das geht nur nach US-Recht. In Deutschland bleiben Dir die Urheberrechte immer erhalten. Aber Du kannst die Nutzungsrechte an Deinem Urheberrecht verkaufen, und darum geht es hier.

    Und Du solltest darauf achten, daß sie damit auch in Zukunft alle Sachen bzgl Wartung und Beseitigung von Fehlern selbst übernehmen.

    Unter dem Strich finde ich, daß es gar kein schlechter Deal ist.

    Damit ist

    @Korbinian:

    Gewerbe impliziert "regelmäßige Tätigkeit". Einmalige Vorgänge sind demnach gemäß Definition keine gewerbliche Tätigkeit. Versteuern muß er es aber natürlich trotzdem, aber fällt unter den Freibetrag.



  • Hi,

    also ich würde mir das noch überlegen mit dem verkaufen.
    1000EUR kling viel, aber nach Steuern bleiben vielleicht noch 400EUR übrig.

    Du könntest dich selbst der Firma anbieten, Consultingleistung für deine Software und im Gegenzug für das Programm relativ geringe Lizenzgebühren verlangen.

    Wie schon erwähnt wurde ist das Vermarkten von Software nicht immer leicht.
    Dir ist aber anscheinend der Kunde in den Schoß gefallen, also würde ich es nicht herschenken.

    ms



  • ms schrieb:

    also ich würde mir das noch überlegen mit dem verkaufen.
    1000EUR kling viel, aber nach Steuern bleiben vielleicht noch 400EUR übrig.

    Wo hast du denn den Mist her? 60% Steuern? Wo lebst du? Wenn er ein Gewerbe hat kann er 16% obendraufhauen und wenn er unter 7XXX€ im Jahr verdient (was sehr wahrscheinlich ist) hat er überhaupt keinen Verlust durch Steuern.... 🙄



  • Ich würd erstmal die Konkurrenz fragen.
    Ich weiss ja nicht wie du zu dem Angebot mit den 1000 Euros gekommen bist, aber wenn das nicht kam weil du rumgefragt hast, würd ich das noch unbedingt nachholen und dich mal umsehen ob da niemand mehr Geld zu günstigeren Konditionen rausrückt.
    Geht natürlich nur wenn das kein absolutes Nieschenprogramm ist.

    Und man kann nachrechnen ob das Angebot fair ist indem du mal 1000/geschätzte gebrauchte Stunden teilst.



  • @Marc++us: findest du die €1000 angemessen?
    Wenn du 50% für Werbung schätzt, sind das 15-20 Kopien. Kommt sicherlich ganz auf den Markt drauf an, aber in der angegeben Preisregion vergleichbarer Produkte sind sicherlich ein paar mehr drin 🙂



  • Marc++us schrieb:

    Und Du solltest darauf achten, daß sie damit auch in Zukunft alle Sachen bzgl Wartung und Beseitigung von Fehlern selbst übernehmen.

    Wenn er alle Kopien seines Quellcodes abgeben bzw. vernichten soll, kann er keinen Support mehr leisten. Das wär ja doch etwas arg viel verlangt 😮

    Tock, tock, Glaskugel? Ah, ja, Zeile 245 ist falsch. 😉

    Gruß,
    Sebastian



  • Dabei fällt mir gerade noch ein: Ich habe gerade ein Projekt verkauft, bei der ich pro verkaufter Kopie bezahlt werde. Finde ich ganz angenehm, die Firma vermarktet die Geschichte und ich kassiere 😉 Dadurch ist das Risiko etwas verteilt und dadurch für die Firma einfacher (für mich großzügig) zu kalkulieren. Ist in dem Fall aber auch einfach nachzuvollziehen, wieviel Kopien die verkaufen, weil Hardware mit im Spiel ist und ich einfach die Firmware nicht rausrücke und nur die programmierten Chips denen verkaufe. Bei reiner PC-Software ist sowas nicht so einfach zu lösen.

    Gruß,
    Sebastian



  • Als Student sieht es besser aus, keine Frage.
    Ich bin davon ausgegangen dass er "Normalverdiener" ist.

    Zahlt ihr in Deutschland keine Sozialversicherungsbeiträge???

    Surkevin schrieb:

    ms schrieb:

    also ich würde mir das noch überlegen mit dem verkaufen.
    1000EUR kling viel, aber nach Steuern bleiben vielleicht noch 400EUR übrig.

    Wo hast du denn den Mist her? 60% Steuern? Wo lebst du? Wenn er ein Gewerbe hat kann er 16% obendraufhauen und wenn er unter 7XXX€ im Jahr verdient (was sehr wahrscheinlich ist) hat er überhaupt keinen Verlust durch Steuern.... 🙄



  • wenn ich mich recht entsinne waren das bei "kleinen" Beträgen 10%+Krankenversicherung wenn nicht vorhanden bzw ohne Lohnsteuerkarte pauschal 20% .
    ... immernoch weit von 60% .

    Und als Student siehts auch nicht viel besser aus... weniger als keine Steuern zahlen geht nicht.... ich sags ja, das System beutet die Armen nur aus.



  • Hi

    wenn dir die 1000 Euro wirklich zu wenig vorkommen mach das ganze zu einem open source projekt da kriegste zwar nix dafür aber wenn deine software gut is erntest du ruhm und ehre 😃
    Auserdem kannst du später bei deinen zukünftigen Arbeitgebern bzw. bei der Bewerbung sowas angeben Guckt mal ich hab die software gemacht und soundsoviel leute setzens heute schon ein oder was auch immer.
    Ich finde als Schüler hat man zwar kohle dringend nötig aber mahl ehrlich 1000 Euro sind schnell weg und so haste länger was davon da setzt du dich evtl. von andere Bewerbern ab.

    Es ist nicht alles Gold was glänzt. 😃

    Denk mal drüber nach und post mal was die software eigentlich macht würd mich mal interessieren.
    MFG eiskalt



  • ich würde nicht an die Firma verkaufen. Hol dir ne Homepage und verkaufe es da. die firma die dir 1000 Euro bietet, kassiert dadurch bestimmt das 100-fache. Erstell mal eine Demo (30-Tage,eingeschrenkt etc.) und bring sie in Umlauf. Vielleicht hat ja ein größeres Unternehmen Intresse und bietet dir mehr als die andere.



  • naja nicht jeder Deal muss unfair sein nur weil es das öfter mal in promimenten Kreisen gibt ^^

    Einfach mal die Konkurrenz fragen was die so zahlt, dann entscheiden und gut.



  • eiskalt schrieb:

    post mal was die software eigentlich macht würd mich mal interessieren.

    würde mich auch mal interessieren.



  • Leon++ schrieb:

    ich würde nicht an die Firma verkaufen. Hol dir ne Homepage und verkaufe es da.

    Hast du dir eigentlich mal den ersten Beitrag durchgelesen? Als Schüler ist es nicht so einfach, seine Software zu vertreiben, und da Spreche ich aus Erfahrung! Da heißt die Device nicht "ins Inet und Los!", da braucht er einen Gewerbeschein und muss sich mit den rechtlichen Sachen auskennen (zumindest wenn er es offen zum Verkauf anbietet).



  • Tolga? Lebst du noch?


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