Klimaerwärmung
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Ich hab mal von einem Dorf gehört, dass sich Wärme- und Stromtechnisch komplett selber versorgt. Ich glaube die hatten alle Solaranlagen auf dem Dach (für Warmwasser), 0-Energie-Häuser und Strom bekamen sie durch ein Biokraft-Heizwerk. Waren ~900 Einwohner und haben, wie gesagt, keine Energie verbraucht. Zumindest aktiv nicht, die Herstellung der Solaranlagen alleine wird schon genug Energie gekostet haben, aber dafür halten sie ja ein paar Jährchen.
Hat jemand schon mal was davon gehört und/oder nähere Links dazu? Und meint ihr, selbstversorgende Dörfer/Städte/Gemeinden sind die Zukunft?
edit: Im Dorf wo ich aufgewachsen bin (~2000 Einwohner) wurden zwei Windmühlen gebaut, die anscheinend den Strom für das ganze Dorf liefern. Auch eine feine Sache, auch wenn Windmühlen bekannterweise ja Nachteile haben, z.B. dass nicht immer Wind da ist, wenn man Strom braucht..
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SeppSchrot schrieb:
Ich würde mir eine tägliche Stromverbrauchsanzeige für meine Wohnung wünschen. Am besten noch für jedes Zimmer extra. So wie eine Trafficverbrauchsanzeige für einen Server.
Du hast sicherlich nen Stromzähler? Da kannst Du Deinen Verbrauch doch regelmäßig ablesen. Ich protokolliere den Zählerstand hier seit einer gewissen Zeit alle 2 Wochen. Einfach weil ich wissen will, von was der abhängt, wie er sich verändert usw..
Strommessgeräte, die Du zwischen Steckdose und Verbraucher schalten kannst, kriegst Du übrigens für ~10€ im Baumarkt. Soetwas habe ich auch genutzt, um mal zu sehen, wo was verbraucht wird.
...wir hatten hier in diesem Haushalt bis vor ungefähr einem dreiviertel Jahr einen ziemlich hohen Stromverbrauch. Ich glaube, das lief so auf 5.500 kWh im Jahr hinaus. Vor allem wegen viel zu alter Geräte und so. Das Auswechseln von einem Gefrierschrank und von Glühbirnen durch Energiesparlampen hat den Verbrauch hier auf weniger als 3.500 kWh/Jahr gesenkt. Investiert haben wir hier also etwa 300€, dafür sparen wir jetzt jedes Jahr (bei einem Strompreis von 18Ct/kWh) mehr als 360€ ein. ...von den Energiesparlampen musste ich bisher übrigens noch fast keine austauschen.
Der Stromverbrauch kann also unter Umständen ein enormes Einsparpotential beinhalten, das man mit relativ geringen Investitionen erschließen kann. Das muss nicht bei jedem so sein, aber es schadet ja auch nichts, das mal zu messen.
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KlausB schrieb:
Hallo
dieses Jahr - August 30 Grad
In welchem Land schreibst du deine Klausuren
(bei uns in Deutschland waren es im August ~ 15-16 Grad)Mfg
KlausJa Klaus, aber ich lerne ja nicht erst einen Tag vor den Klausuren. Im Juni und Juli gab es durchaus widerlich heiße Wochen. Außerdem denk bitte nur einmal an den Sommer 2006, da hatten wir auch monatelange Hitzewellen und leider geht der Trend dahin, daß die zukünftigen Sommer immer länger und heißer werden. Aber sicher, es muss jeder selbst wissen, was er sich zumuten will. Ich kann es mir zumindest nicht vorstellen, im Sommer der Wilkür des Wetters ausgesetzt zu sein.
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Hallo
du scheinst auch zu denjeniogen zu gehoeren, die sich
an das Wetter (zB 2006) nicht mehr errinnern koennenJuni 2006 viel Regen - zu kalt
Juli 2006 normal warm fuer einen Sommer
August 2006 (16-20 Grad) - kein Badewetter - meist viel Regen - VIEL zu kaltAber wenn jemand schon eine Klimaanlage in Deutschland benoetigt ....
Mfg
Klaus
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Und nun das, BILD war dabei:
Mallorca droht Klima-Kollaps
Palma – Windböen mit Tempo 110, abgedeckte Dächer, umgeknickte Strommasten, entwurzelte Bäume, Massenkarambolagen und 20 Verletzte.
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Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif (53) zu BILD: „Es wird in Zukunft häufiger zu heftigen Stürmen und Überschwemmungen kommen. Langfristig wird es zwar trockener, aber wenn es regnet oder stürmt, dann extrem.“
Experte Sävert: Die Hurrikane im Mittelmeer seien zwar nicht so gewaltig wie die in der Karibik. Aber der Klimawandel werde dafür sorgen, dass sie immer stärker werden.
Da weiß ich eine Lösung: weniger in den Urlaub fliegen, um den Klimawandel zu bremsen. Dann gibt's weniger Tornados in Mallorca, und man kann dort wieder in Ruhe Urlaub machen.
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Es ist schon eine gewisse Häufung extremer Wetterverhältnisse auch persönlich spürbar. Ich war am 24.09. in Chicago. Dort war der heißeste Septembertag seit 125 Jahren. Es war ca. 30°C und schwül (normal ca. 23°C um diese Jahreszeit). Polarforscher Fuchs war nach seiner Rückkehr auch völlig platt und konnte erstmalig mit seinem Schiff bis zum 82. Breitengrad vordringen.
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Was meint ihr eigentlich zu Global Dimming?
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Interessanter Aspekt. Die evtl. durch Umweltschutzmaßnahmen (Partikelfilter, ...) ermöglichte Verringerung der globalen Verdunkelung würde die Klimaerwärmung signifikant beschleunigen.
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Ich habs ja schon die ganze Zeit gesagt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,511106,00.html
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Badestrand schrieb:
Und meint ihr, selbstversorgende Dörfer/Städte/Gemeinden sind die Zukunft?
Wenn man nur die Stromversorgung betrachtet, dann würde ich durchaus davon ausgehen, dass sich die Erzeugung des Stroms dezentralisiert. Also weg von Großkraftwerken hin zu kleineren Kraftwerken: Seien es jetzt Windkraftwerke, Biomassekraftwerke oder auch Photovoltaikanlagen. Ich weiß nicht, ob das dann darauf hinaus läuft, dass sich die Gemeinden alle selbst versorgen, aber ich glaube, dass es bei der Versorgung zu einer Regionalisierung kommen wird.
...zu dieser Sichtweise muss man zumindest kommen, wenn man die Entwicklung der regenerativen Stromerzeugung der letzten 10 Jahre betrachtet und davon ausgeht, dass sich der Trend in den nächsten 5-10 Jahren fortsetzen wird (was man natürlich auch in Frage stellen kann).
Bei der Wärmeversorgung sehe ich so einen Trend bisher nicht.
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Ich glaube, das wird nur in einem kleinen Maße dezentralisiert werden. Deutschland kann nicht über regenerative Energien alleine versorgt werden, dazu wäre alle 200m eine Windmühle erforderlich - flächendecked! Viel besser schaut es da auch nicht mit Solarzellen aus und Wasserkraft kann man nicht überall nutzen. Biogase alleine werden auch kaum reichen.
Ich denke, das weiterhin der größte und wichtigste Teil der Energiegewinnung in Kernkraftwerken und später möglicherweise in Fusionskraftwerken stattfinden wird. Und das ist höchstens auf Bundesland-Ebene noch sinnvoll zu dezentralisieren (also jedes Bundesland versorgt sich selbst), aber bestimmt nicht weiter unten (eine Gemeinde wird sich nicht mal schnell ein Fusionskraftwerk bauen).
Immerhin wäre das schon mal viel besser, als den Strom von den Franzosen zu kaufen. Man sollte IMHO schon so weit dezentralisieren wie es geht (das schlimmste wäre IMHO ein einziger Weltversorger).
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Langfristig sollten wir auf jeden Fall auf regenerative Energien umsteigen. Gibt doch genug Wüsten und Meere, die man zupflastern kann?
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Optimizer schrieb:
Ich glaube, das wird nur in einem kleinen Maße dezentralisiert werden. Deutschland kann nicht über regenerative Energien alleine versorgt werden, dazu wäre alle 200m eine Windmühle erforderlich - flächendecked! Viel besser schaut es da auch nicht mit Solarzellen aus und Wasserkraft kann man nicht überall nutzen. Biogase alleine werden auch kaum reichen.
Ich denke, das weiterhin der größte und wichtigste Teil der Energiegewinnung in Kernkraftwerken und später möglicherweise in Fusionskraftwerken stattfinden wird. Und das ist höchstens auf Bundesland-Ebene noch sinnvoll zu dezentralisieren (also jedes Bundesland versorgt sich selbst), aber bestimmt nicht weiter unten (eine Gemeinde wird sich nicht mal schnell ein Fusionskraftwerk bauen).
1. Von Kernkraftwerken kommen in Deutschland so ungefähr 25% des Stroms. Der größte Teil kommt eher aus Kohlekraftwerken.
2. Fusionskraftwerke sind eine Zukunftsvision, die man so in 50 Jahren für real hält. ...und zwar seit 50 Jahren. Von dieser Technologie kommen also bisher nur Versprechungen, die bisher alle größtenteils nicht eingehalten wurden. Insofern würde ich Zukunftsszenarien, die Fusionskraftwerke beinhalten, erstmal skeptisch gegenüberstehen.
3. Die regenerativen Energien liefern heute bereits etwa 12-14% des Stroms. Siehst Du alle 2km eine Windkraftanlage stehen? Das ist vielleicht an einigen Orten in Deutschland der Fall, aber nicht flächendeckend. IMHO ist noch nicht abzusehen, dass wir sehr bald an Grenzen bezüglich des Wachstums umweltverträglicher Stromversorgung stoßen. Deshalb würde ich persönlich einfach mal abwarten, wie weit man damit kommt. Da kann man doch durchaus mal optimistisch sein.
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Mr. N schrieb:
Langfristig sollten wir auf jeden Fall auf regenerative Energien umsteigen. Gibt doch genug Wüsten und Meere, die man zupflastern kann?
Ja, nur dann haben wir die Versorgung wieder in instabilen Staaten. Dann können wir gleich die Bw mitschicken, damit sie die Anlagen bewacht. Das ist vom Regen in die Traufe, weg von den Arabern hin zu den Nordafrikanern, ich danke recht herzlich. Noch dazu kann man Erdöl wenigstens lagern, d.h. man kann einen Vorrat aufbauen, der einem hilft bis man so ein Ölland geplättet hat. Bei Strom geht das nicht, der ist nicht in großen Mengen speicherbar. 3-5 Tage, dann ist man erledigt. Zukunftssicher würde ich das nicht nennen.
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Gregor schrieb:
2. Fusionskraftwerke sind eine Zukunftsvision, die man so in 50 Jahren für real hält. ...und zwar seit 50 Jahren. Von dieser Technologie kommen also bisher nur Versprechungen, die bisher alle größtenteils nicht eingehalten wurden. Insofern würde ich Zukunftsszenarien, die Fusionskraftwerke beinhalten, erstmal skeptisch gegenüberstehen.
Wie denn "größtenteils"? Die einzig offene Frage scheint im Moment noch zu sein, ob man einen Reaktor so betreiben kann, daß er sich für einen privaten Betreiber lohnt. Ansonsten sind die Aussichten und "Versprechungen" für die nächsten Jahre völlig klar; ITER und Wendelstein werden zeigen, ob ein "wirtschaftlicher" Betrieb möglich ist und welcher Typ wann zu bevorzugen ist. Dann wird noch ein bißchen Zeit mit politischem Geplänkel vergehen, und schließlich wird es den ersten Reaktor dann bald geben.
Die Zeit bis dahin ist zu überbrücken und sinnvoll zu nutzen. Unter sinnvoller Nutzung verstehe ich den Stop der Energiegewinnung durch Kernspaltungsreaktoren.Ein Problem, was leider noch zusätzlich zu sehen ist, stellen die künstlichen Hürden in Europa und speziell in Deutschland dar. In der gegenwärtigen Situation ist weder an den Bau eines großen Fusionskraftwerks noch an ähnliche Projekte zu denken, jedenfalls nicht ohne gewaltige Vorlaufzeit oder einen gasgebenden Minister.
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scrub schrieb:
Dann wird noch ein bißchen Zeit mit politischem Geplänkel vergehen, und schließlich wird es den ersten Reaktor dann bald geben.
´
Auf das Planfeststellungsverfahren freue ich mich schon. Beim Flughafenausbau Frankfurt gab's den bisherigen Rekord mit 127.000 Einsprüchen. Könnte mir denken, daß der erste Fusionsreaktor diesen Rekord noch mal toppen wird. Vermutliche Verfahrensdauer bis Baubeginn: rund 20 Jahre.
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entschuldige, aber is schon ziemlicher blödsinn, den du da schreibst...
edit: ich meinte scrub
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Bis dahin hat sich die BRD ihr eigenes Grab geschaufelt, und dann geht das Verwaltungsrecht mit seinen X Meckerinstanzen und Bau- und Planungsvorschriften gleich mit über die Wupper.
Andererseits... die Schaumweinsteuer hat in der Kategorie "Überleben mehrerer Kriege als gesetzliche Norm" leider besorgniserregende Maßstäbe gesetzt.
@mezzo mix: Hast Du heute die Spendierhosen an und wirst etwas genauer?
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scrub schrieb:
Wie denn "größtenteils"? Die einzig offene Frage scheint im Moment noch zu sein, ob man einen Reaktor so betreiben kann, daß er sich für einen privaten Betreiber lohnt. Ansonsten sind die Aussichten und "Versprechungen" für die nächsten Jahre völlig klar; ITER und Wendelstein werden zeigen, ob ein "wirtschaftlicher" Betrieb möglich ist und welcher Typ wann zu bevorzugen ist. Dann wird noch ein bißchen Zeit mit politischem Geplänkel vergehen, und schließlich wird es den ersten Reaktor dann bald geben.
Die Zeit bis dahin ist zu überbrücken und sinnvoll zu nutzen. Unter sinnvoller Nutzung verstehe ich den Stop der Energiegewinnung durch Kernspaltungsreaktoren.Wenn ich mal ein Zitat von der ITER-Seite bringen darf:
http://www.iter.org/Future-beyond.htm
Such a plan shows why it will be very difficult to commission the first commercial-sized tokamak before 2050.
Da wird also gesagt "Bis 2050 ist nichts mit kommerziellen Fusionskraftwerken". Glaubst Du, dass man bis 2050 derart gut prognostizieren kann, dass man jetzt schon mit Sicherheit sagen kann, dass Fusionskraftwerke dann den Hauptteil der Stromversorgung übernehmen?
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Da steht, es werde sehr schwierig sein. Und wie schon gesagt, es geht dabei um kommerzielle Nutzung. Das heißt für mich Nutzung durch irgendetwas stromkonzernartiges.
Außerdem bezeichnest Du selbst die Prognose für die nächsten 40 Jahre eher als unsicher, wenn ich Dich richtig verstehe. Also kannst Du auch nicht einfach davon ausgehen, daß die Prognose der ITER-Leute stimmt.
Und wie gesagt, es gibt noch weitere Typen, die getestet werden (und gegenüber ITER im Vorteil sind).Letztendlich ist es eigentlich egal, wann das Ding einsatzfähig ist. Es muß mit Höchstdruck geforscht werden, damit das Ergebnis schnell genutzt werden kann. UNd während die vielen schlauen Leute sich in Cadarache und Greifswald drum kümmern, könnten wir versuchen, die politischen Weichen zu stellen (= Bürokratieabbau extrem).