Soll ich überhaupt informatik studieren? Qual der Wahl :(
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Andrey schrieb:
... irgendwie habe ich ehrlich gesagt keine lust drauf, mir wieder den C-stil anzugewöhnen, weil ich mich in der letzten zeit sehr darum bemüht habe, in sauberen C++ zu programmieren, und die letzten C-artefakte aus meinem gedächtnis zu löschen.
lösch' nichts aus deinem gedächtnis.
wenn du in C++ programmierst, dann programmier' im C++ stil
wenn du in C programmierst, dann programmiere C stil.
du solltest nur darauf achten, dass du beide 'stilrichtungen' nicht mischst.Blue-Tiger schrieb:
Auch C ist heut weniger gefragt.
wie kommst du darauf?
das stimmt nämlich nicht.
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gibts bei dem still zwischen C++ und C so einen großen utnerschied? auser das C++ OO ist??
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BorisDieKlinge schrieb:
gibts bei dem still zwischen C++ und C so einen großen utnerschied? auser das C++ OO ist??
es fängt ja schon damit an, dass man in C++ bevorzugt std::string statt char* benutzt und den ganzen STL-kram und templates sowieso.
dann nehmen C++-fans auch gern referenzen, in C gibts die gar nicht.
dann gibt's noch fiese unterschiede wie in C ist sizeof('a') == sizeof(int), in C++ aber sizeof(char).
in C nimmt man malloc/realloc, in C++ 'vector', der rückgabewert von malloc sollte in C nicht gecasted werden, in C++ geht's gar nicht ohne cast.
usw. usw...
--> http://david.tribble.com/text/cdiffs.htm
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"Willst du etwa dein ganzes Studium lang nur C++ programmieren, und dann als "Fachidiot" abschliessen?"
"Das wird deinen Horizont ungemein erweitern"
"lern prolog (ein tag) und du wirst dir wünschen es benutzen zu dürfen. "
"Informatik lernt man halt viele Grundlagen, die dann breiter einsetzbar sind. "Das ist natürlich alles schön und gut, sind sicherlich wichtige punkte die ihr da genannt habt.
Aber mich persönlich würde es sehr freuen, wenn ich mit dem gelernten auch sofort etwas anfangen könnte. Also theorie am beispiel von "echten" sprachen erklärt. Im moment sieht es für mich eher so aus:"Nebenbei lernen wir hier drei sprachen. Bei der einen wirst du sicherlich niemals etwas neues dazulernen können, die anderen beiden existieren ausserhalb der uni überhaupt nicht."
Ja, toll... Da überlege ich mir doch wirklich ernsthaft, ob mathematik dann nicht doch besser wäre, um den horizont zu erweitern... Das ist ja wirklich eine disziplin, die sich überall anwenden lässt... Dann noch mit ein paar dicken büchern + unverbindlichen besuchen von informatik vorlesungen (soweit es möglich ist), da kann ich mir evtl. das ganze wissen zu informatik irgendwie zusammenkratzen, das ich für für sinnvoll und in irgendeiner weise praktisch halte... Nur den nötigen zettel hab ich dann letztendlich nicht in der hand, aber wird es denn so viel ausmachen, wenn ich das mit physik und mathematik irgendwie halbwegs gut hinbekomme?
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Glaubst du etwas ernsthaft, dass das Zeug in einem Mathestudium auch nur einen Funken realitätsbezogener ist?
Ist nichts agressiv gemeint, aber Informatik ist um Welten praxisbezogener als Mathematik.
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Glaubst du etwas ernsthaft, dass das Zeug in einem Mathestudium auch nur einen Funken realitätsbezogener ist?
Nein. Aber da kann ich mich zumindest darauf verlassen, dass es pure abstraktion ist.
Und was mit informatik los ist, verstehe ich einfach nicht: einerseits ist es kein völlig abstraktes zeug, man schaut sich da echte sprachen an, andererseits kann ich mit diesen sprachen absolut nichts anfangen...
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Ne, leute, also wenn ihr mehrheitlich meint, dass ein Informatik studium wirklich sinnvoll ist, und einen auch wirklich weiterbringt, dann bin ich zufrieden. Ich wollte eigentlich einfach eine bestätigung haben, dass der ganze forum hier nicht aus lauter autodidakten besteht
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Andrey schrieb:
Glaubst du etwas ernsthaft, dass das Zeug in einem Mathestudium auch nur einen Funken realitätsbezogener ist?
Nein. Aber da kann ich mich zumindest darauf verlassen, dass es pure abstraktion ist.
Und was mit informatik los ist, verstehe ich einfach nicht: einerseits ist es kein völlig abstraktes zeug, man schaut sich da echte sprachen an, andererseits kann ich mit diesen sprachen absolut nichts anfangen...
Solche Sprachen werden auch Lehrsprachen genannt, da sie mehr dazu dienen Ideen rüberzuspringen als reale Anwendungen zu schreiben. Wenn du einen akademischen Weg einschlägst, dann werden dir die durchaus begegnen.
Du kannst doch jederzeit das Gelernte mit der Sprache deiner Wahl implementieren, das verbietet dir doch keiner.
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Andrey schrieb:
andererseits kann ich mit diesen sprachen absolut nichts anfangen...
sagt wer? auch prolog wird in der praxis benutzt, wenn auch nicht so oft wie die mainstream-sprachen. zudem kann es ein extrem mächtiges hilfswerkzeug sein, auch wenn das eigentliche projekt nicht darin geschrieben ist.
schau mal über den tellerrand...
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Das ist natürlich alles schön und gut, sind sicherlich wichtige punkte die ihr da genannt habt.
Aber mich persönlich würde es sehr freuen, wenn ich mit dem gelernten auch sofort etwas anfangen könnte. Also theorie am beispiel von "echten" sprachen erklärt. Im moment sieht es für mich eher so aus:"Nebenbei lernen wir hier drei sprachen. Bei der einen wirst du sicherlich niemals etwas neues dazulernen können, die anderen beiden existieren ausserhalb der uni überhaupt nicht."
Hmm... wenn du lieber praktische "Hands on"-Dinge lernen moechtest, ist evlt. eine FH oder ein BA eher was fuer dich. Aber um deine Worte zu verwenden: Ein Informatikstudium ist gerade deswegen wirklich sinnvoll und bring einem gerade deswegen weiter, weil man so Dinge macht wie Prolog und Scheme lernen.
Ja, toll... Da überlege ich mir doch wirklich ernsthaft, ob mathematik dann nicht doch besser wäre, um den horizont zu erweitern... Das ist ja wirklich eine disziplin, die sich überall anwenden lässt...
Hmmm..... also hier an der Uni haben die Mathematikstudenten folgende Vorlesungen als PFLICHTVERANSTALTUNGEN: "Funktionale Programmiersprachen" (da wird Scheme und LISP gemacht) und "Logische Programmierung" (da wird Prolog gemacht).... hmm.... *wink mit Zaunpfahl*
Nur den nötigen zettel hab ich dann letztendlich nicht in der hand, aber wird es denn so viel ausmachen, wenn ich das mit physik und mathematik irgendwie halbwegs gut hinbekomme?
Viele Mathematiker und Physiker arbeiten nach em Studium in der Informatik, also ja, das ist ein moeglicher Weg. Wenn dir ein Mathe- oder Physikstudium mehr zusagen dann ist das sicher ein sehr guter Weg. Einen "besseren" oder "schlechteren" Weg gibts da aber eigentlich nicht, es kommt auf dich, deine Interessen und auf deine Faehigkeiten an, sowie darauf, was du daraus machst.
vista schrieb:
Blue-Tiger schrieb:
Auch C ist heut weniger gefragt.
wie kommst du darauf?
das stimmt nämlich nicht.Der Hintergedanke war, dass vor 10 Jahren noch fast alles, was nicht Asm war, in C geschrieben wurde. In der Zwischenzeit wurde C aber in manchen Sparten verdraengt (z. B. Spieleprogrammierung von C++) und neue Sparten sind entstanden, wo C nie wirklich Fuss gefasst hat (z. B. Webapplikationen). Daher geh ich davon aus, dass C heut weniger gefragt ist als vor 10 Jahren. Aber bitte lass(t) das Thema damit gut sein, sonst werden wir komplett Offtopic.
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Hi. Ich ziehe auch ein Doppelstudium Physik+Informatik durch und bin da auch schon relativ weit fortgeschritten. Aber ich bin inzwischen skeptisch, ob diese Kombination so sinnvoll ist. In beiden Studien kommt nicht sooo viel rüber, was man im jeweils anderen Studium gebrauchen kann. Deshalb ist es auch fraglich, ob man später einen Beruf findet, bei dem man beides gebrauchen kann.
Abgesehen davon:
- Du scheinst relativ stark auf Programmiersprachen fokussiert zu sein. Vergiss das. Wenn Du 2 Studien dieser Art durchziehst, dann strebst Du keinen Beruf an, in dem Du in erster Linie programmieren musst. Programmieren ist für Dich ein "Soft Skill". Nicht mehr und nicht weniger. Für Dich stellt das die Beherrschung eines Werkzeugs dar und das wird Dir hilfreich sein. Wenn es später aber den Hauptteil Deiner Tätigkeit ausmacht, dann verkaufst Du Dich unter Wert.
- Prolog und Scheme sind sinnvolle Sprachen. Es ist gut, wenn man die kann.
- Mathematik stellt sicherlich für beide Studien eine gute Erweiterung dar. In der Informatik weil da generell eh viel zu wenig Mathematik gemacht wird und in der Physik weil da einfach irre viel Mathematik gebraucht wird. ...aus heutiger Sicht würde ich persönlich allerdings aus ganz anderen Gründen ein Doppelstudium aus Physik und einer anderen Naturwissenschaft wie Chemie oder Biologie wählen, falls ich soetwas mit meinem heutigen Wissen überhaupt nochmal durchziehen würde.
- Ein Informatikstudium hat nichts mit der Beherrschung bestimmter Programmiersprachen zu tun. Ich weiß nicht, warum bei der Informatik immer nach dem Praxisbezug geschrien wird: In keinem anderen Studium macht man das. Der Praxisbezug in der Informatik ist natürlich viel höher als in anderen Studien. Ich persönlich denke inzwischen aber, dass viele Dinge, die man aus diesem Grund in der Informatik lernt, im Vergleich zu anderen Studien einfach nicht fundamental genug sind. ...ich erinnere mich an eine Prüfung, in der ich dem Prüfer das Internetprotokoll erklären sollte. Als ob es nichts wichtigeres geben würde: Stellt so ein Wissen einen Erkenntnisgewinn dar?
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Okay. Danke für alle antworten. Ich halte die option einfach erstmal offen, und schaue mir lieber ein paar weitere vorlesungen an, da kann ich auch besser entscheiden, ob es mir gefällt was da erzählt wird, oder ob ich es dann doch lassen sollte. Ich habe ja noch die möglichkeit, es einfach als nebenfach zu nehmen... So ein grober überblick über die theoretische informatik kann definitiv nicht schaden...
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Gregor schrieb:
Hi. Ich ziehe auch ein Doppelstudium Physik+Informatik durch und bin da auch schon relativ weit fortgeschritten. Aber ich bin inzwischen skeptisch, ob diese Kombination so sinnvoll ist. In beiden Studien kommt nicht sooo viel rüber, was man im jeweils anderen Studium gebrauchen kann. Deshalb ist es auch fraglich, ob man später einen Beruf findet, bei dem man beides gebrauchen kann.
Also dem zu Folge, was ich gehört habe, wird in der Forschung (zumindest in der, die mich interessiert ) immer mehr auf Simulationen gesetzt.
Soweit bin ich mir sicher, aber ich weiß halt nicht, ob einem ein Informatikstudium (zusätzlich zu Physik) da irgendwie hilft.Ich hatte eigentlich vor, das beides durchzuziehen, eben weil ich dachte, das wäre ganz günstig (und interessieren tuts mich eh beides).
Würdest du mir davon abraten?
Aus welchen Gründen?
Hast du eine bessere Idee, was man neben Physik studieren könnte?Danke
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bwl
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Sinthoras schrieb:
Also dem zu Folge, was ich gehört habe, wird in der Forschung (zumindest in der, die mich interessiert ) immer mehr auf Simulationen gesetzt.
Soweit bin ich mir sicher, aber ich weiß halt nicht, ob einem ein Informatikstudium (zusätzlich zu Physik) da irgendwie hilft.Ich hatte eigentlich vor, das beides durchzuziehen, eben weil ich dachte, das wäre ganz günstig (und interessieren tuts mich eh beides).
Würdest du mir davon abraten?
Aus welchen Gründen?
Hast du eine bessere Idee, was man neben Physik studieren könnte?Danke
Sag mal etwas genauer, was Dich interessiert. Die Physik ist groß.
Prinzipiell ist das so eine Sache mit den Simulationen. Ich höre jetzt auch ein paar Vorlesungen, in denen Simulationen von irgendwelchen physikalischen Systemen eine Rolle spielen. Aber mir kommt es immer so vor, als ob selbst die Leute, die diese Simulationen verwenden, ein gewisses Problem damit haben. Und zwar damit, solche Simulationen zu rechtfertigen. Was kommt denn genau bei so einer Simulation heraus? Zumindest erstmal kein mathematischer Zusammenhang, kein "Naturgesetz" und somit praktisch kaum Erkenntnisgewinn. Das ist aber letztendlich das, worum es in der Forschung geht: Um Erkenntnisgewinn. Ok, bei komplexen Systemen lässt sich analytisch oft nichts mehr machen und insofern ist man teilweise auf Simulationen angewisen. Trotzdem bleibt die Frage, wie das wissenschaftlich einzuordnen ist.
Außerdem stellt sich die Frage, wieviel Informatik man für solche Simulationen wirklich braucht. Du beschäftigst Dich ja eh mit dem Programmieren, hast also durchaus auch ohne entsprechendes Studium einige Kenntnisse in diesem Bereich.
Naja, ok: Abraten möchte ich Dir davon aber auch nicht. Ich weiß nicht genau, was Du wirklich machen möchtest und ich weiß auch nicht, wie sich die Relevanz solcher Simulationen in Zukunft ändert. Abgesehen davon gibt es durchaus einige Bereiche in der Physik, in denen mehr Informatik benötigt wird. In der Teilchenphysik werden beispielsweise neuronale Netze genutzt, um Teilchen zu klassifizieren. Ich denke, dass es da durchaus sinnvoll sein kann, mal eine Vorlesung über dieses Thema gehört zu haben.
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(...)In der Teilchenphysik werden beispielsweise neuronale Netze genutzt, um Teilchen zu klassifizieren. Ich denke, dass es da durchaus sinnvoll sein kann, mal eine Vorlesung über dieses Thema gehört zu haben.
Ja, genau darum ging es mir
Aber kann man sich auch einfach so nebenbei die passenden Vorlesungen anhören?
Müsste ja eigentlich gehen (sie werden es einem wohl kaum verbieten), aber das Problem dabei ist, dass ich natürlich nicht vorher weiß, ob eine bestimmte Vorlesung sinnvoll ist oder nicht, ob mein Wissen dafür reicht oder nicht etc.Deswegen dachte ich, man könnte es dann auch ganz studieren, statt das man hier mal ein bisschen und da mal ein bisschen was macht.
Das schien mir zumindest sinnvoller.
Und zudem schadet es ja auch nicht, wenn man noch ein zweites Studium hat.Ist das denn von der Arbeitsbelastung her möglich, beides zu studieren?
Wie sähe das denn dann aus, wenn ich Physik (als Hauptfach) und "nebenher" Informatik studieren würde?
Welche Abschlüsse könnte/ müsste ich dann erlangen?
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Sinthoras schrieb:
Ist das denn von der Arbeitsbelastung her möglich, beides zu studieren?
Wie sähe das denn dann aus, wenn ich Physik (als Hauptfach) und "nebenher" Informatik studieren würde?
Welche Abschlüsse könnte/ müsste ich dann erlangen?Ich glaube nicht, dass man das so allgemein sagen kann. Das hängt von Dir ab und das hängt auch von der Uni ab, an der Du studieren wirst. ...und es gibt da noch eine Abhängigkeit: Ich studiere beide Studiengänge auf Diplom, wenn Du heute anfängst, wird es aber vermutlich eher Bachelor/Master. Der Unterschied: Bac/Ms ist verschulter. Das heißt, dass das Studium da "durchorganisierter" ist. Du hast den Stundenplan sehr viel genauer vorgegeben und hast bei mehr Veranstaltungen Anwesenheitspflicht. Weiterhin kannst Du davon ausgehen, dass bei zwei Studien diverse Veranstaltungen parallel liegen werden und die werden auch keine Veranstaltung umlegen, weil irgendjemand ein Doppelstudium durchziehen möchte.
Aber da solltest Du am Besten mal die Studienberatung der entsprechenden Universität kontaktieren. Die können Dir da genaueres sagen.
Die benötigte Arbeitsleistung hängt auch von Dir ab: Wie schnell verstehst Du die Dinge? Hast Du vielleicht sogar schon eine ganze Menge Vorbildung? Oder betreibst Du Physik oder Informatik gar als Hobby? Und es hängt auch von diversen Dingen ab, die Du gar nicht beeinflussen kannst? Welche Leute triffst Du im Studium? Kommst Du in eine Gruppe, die sich konstruktiv auf Dein Lern- und Arbeitstempo auswirkt? Oder triffst Du nur Leute, die Dich eher aufhalten, wenn Du Dich mit ihnen auseinandersetzt?
Und letztendlich hängt es dann auch von Deinen Prioritäten und von Deinem Charakter ab, ob die Arbeitsleistung für Dich akzeptabel ist. Willst Du neben dem Studium noch etwas machen? Wie gehst Du mit Stress um? ...usw..
Zumindest glaube ich nicht, dass man da eine allgemeingültige Aussage treffen kann. Frag halt die Uni, ob es geht. Wenn es geht, probierst Du es aus, solltest aber bereit sein, diese Entscheidung schnell wieder rückgängig zu machen, falls Du nicht damit klarkommst.
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Ok, vielen Dank.
Dann hoffe ich mal, dass ich noch auf Diplom studieren kann (klingt auch einfach besser... ).
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Sinthoras schrieb:
Ok, vielen Dank.
Dann hoffe ich mal, dass ich noch auf Diplom studieren kann (klingt auch einfach besser... ).
Das kannst du direkt durch die Wahl der Universität beeinflussen
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Angesichts der Tatsache, dass er bereits in 2,5 Jahren kein Diplom mehr gibt, würde ich gleich auf Bachelor/Master studieren.