Was tun bei Mobbing durch Chefs?
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Ja, nur leider wollen die immer jemanden mit zig Jahren Erfahrung oder Spezialkenntnissen. Da kann ich beim besten Willen noch nix vorweisen.
Bei Grundkenntnissen gucken die immer ganz enttäuscht.
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estartu schrieb:
Ja, nur leider wollen die immer jemanden mit zig Jahren Erfahrung oder Spezialkenntnissen. Da kann ich beim besten Willen noch nix vorweisen.
Auch das kann ich sehr gut Nachvollziehen, aber es sind zum Glück nicht alle so. Das Problem ist dann aber eher die zu finden die auch Anfänger eine Chance geben.
Alternativ kannst du ja zuhause mal ein Projekt realisieren das du bei den Bewerbungen bei legen kannst.
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Was ist denn das für eine abgefahrene Diskussion?
Man bewirbt sich doch nicht als Softwareentwickler "C++ mit MFC-Kenntnissen", sondern man bewirbt sich als Softwareentwickler mit Kenntnissen in objektorientiert Softwareentwicklung. Und wendet zur Zeit im Schwerpunkt C++ an. Wenn man sich damit auf eine Java-Entwicklerstelle bewirbt und abgeschmettert wird, weil man Anfänger ist, dann VERKAUFT MAN SICH FALSCH. Das hat 0 mit den Fachkenntnissen zu tun. Jemand mit Deinem Erfahrungswissen in C++ und MFC ist kein Anfänger in der Softwareentwicklung, egal mit welcher Sprache. Punkt.
Niemand ist auf den Punkt genau für eine Bibliothek und Sprache so qualifiziert, daß er da genau auf das Stellenprofil passt. Der eine macht .NET 2.0, ein anderer kennt sich mit Qt aus, wieder einer baut Java unter Linux. Damit kann man sich auf jede Entwicklungsstelle im Umfeld C++/C#/Java bewerben. Der entsprechende Hinweis, daß man sich an das neue Tool gewöhnen muß, ist natürlich erlaubt. Aber daraus einen Programmieranfänger zu konstruieren???
Marketingfehler
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Marc++us schrieb:
Man bewirbt sich doch nicht als Softwareentwickler "C++ mit MFC-Kenntnissen", sondern man bewirbt sich als Softwareentwickler mit Kenntnissen in objektorientiert Softwareentwicklung. Und wendet zur Zeit im Schwerpunkt C++ an. Wenn man sich damit auf eine Java-Entwicklerstelle bewirbt und abgeschmettert wird, weil man Anfänger ist, dann VERKAUFT MAN SICH FALSCH.
naja, auch wenn man sich gut verkauft hat, aber dann beim bewerbungsgespräch keinen schimmer von jax-rpc, jni, jboss, struts, ant, j2ee, j2me, usw. hat, kommt das auch nicht besonders gut.
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Schon klar.
Aber soweit ich zur Zeit die Marktlage überblicke, sollte eine Firma, die händeringend einen J2EE-Experten sucht aber nicht findet, durchaus bemerken, daß ein C++-Experte das stopfen kann, wenn man ihn entsprechend einreiht. In keiner Branche wird verlangt, daß man ab dem 1. Arbeitstag alles beherrscht, da ist jemand Konstrukteur im Bereich Nahrungsmittelmaschinen und kommt zu einem Roboterbauer - der muß sich auch einige Wochen mit Gelenken befassen, damit er da alleine laufen kann. Das gilt auch für Softwareentwickler.
Insofern muß man die Arbeitgeber vielleicht manchmal auch sanft schupsen, wenn sie nicht in die richtige Richtung denken.
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Marc++us schrieb:
Aber soweit ich zur Zeit die Marktlage überblicke, sollte eine Firma, die händeringend einen J2EE-Experten sucht aber nicht findet, durchaus bemerken, daß ein C++-Experte das stopfen kann, wenn man ihn entsprechend einreiht.
im prinzip hast du ja recht, Java-entwickler kochen auch nur mit wasser. aber wenn man sich mal Java-stellenangebote ansieht ... bei dem, was da verlangt wird, könnte einem C++ coder schon angst und bange werden.
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Gäbe es die Leute, würden die Stellenanzeigen ja nicht immer wieder erscheinen.
Mal abgesehen davon, Du weißt doch selbst, wie die Ansprüche in Stellenanzeigen und die praktischen Ansprüche im Programmieralltag dann tatsächlich aussehen.
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Das nennt man halt Fachkräftemangel.
Anforderungslisten ohne Ende und kein Schwein kann alles.
Das man solche Stellenangebote veröffentlicht hat in 95% der Fälle aber auch nur etwas damit zu tun, dass man Bewerber will die sich die Aufgabe zutrauen.
Selbst der Personalchef denkt sich "Das ist aber mal ne Menge" und weiß, dass keiner der Bewerber das alles zu 100% kann. Da geht es rein darum zu zeigen, dass man es sich zutraut, ... Selbstbewusstsein.Läuft oft darauf hinaus, dass der Personalfritze dann fragt ob man das alles kann und der Bewerber mit der Lüge entgegenkommt, klar, zwei, drei bereiche muss ich mir nochmal etwas näher anschauen, ist aber nicht der Rede wert.
Wenn man klar sagt was man kann ist das zwar ehrlich und eine realistische Einschätzung, aber das nützt dem Personalfritzen nichts, der will seinen Job auch nicht verlieren
Wäre ich für das Personal verantwortlich und mein Chef fragt mich irgendwann warum ich den Deppen denn eingestellt habe, dann will ich dem nciht sagen "Der hat vielleicht nciht alle Anforderungen erfüllt, aber war ehrlich und nett ..."Das soll jetzt keine Aufforderung zum Bewerbugnsbetrug sein, nein ich will damit nur sagen, dass es nichts hilft seine Schwächen klar zu zeigen.
Wenn man sich einem job gewachsen fühlt, die Kernelemente beherrscht und das fehlende schnell nachholen kann, so ist ein "Kann das und das, folgendes fehlt aber" kontraproduktiv. Nach solchen Sätzen hilft auch kein "Kann mir ich aber, dank meiner guten Lernfähigkeit, sehr schnell aneignen". Den Job hat man schon vorher verloren
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Tellerrand schrieb:
Wäre ich für das Personal verantwortlich und mein Chef fragt mich irgendwann warum ich den Deppen denn eingestellt habe, dann will ich dem nciht sagen "Der hat vielleicht nciht alle Anforderungen erfüllt, aber war ehrlich und nett ..."
Gibts das, dass der Personaler dem Chef irgendwelche Leute einstellt? Die fachliche Eignung kann der doch normalerweise nicht beurteilen.
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Dann sollten die Personalsuchanzeigenschreiber das aber auch so schreiben:
"Wir suchen einen Programmierer, der unser Team, das gerade an einem VOIP Projekt in Java und C++ unter Solaris arbeitet, unterstützt."
Und nicht:
"Entwickler mit sehr guten JAVA(J2EE) & C++ & Solaris9.3 & VOIP Kentnissen gesucht."
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SeppSchrot schrieb:
"Entwickler mit sehr guten JAVA(J2EE) & C++ & Solaris9.3 & VOIP Kentnissen gesucht."
das geht doch noch. oft steht noch dabei:
... mindetens 5 jahre berufspraxis, hochschulabschluss, perfektes english, angenehmes äusseres, nicht älter als 25, führerschein, nichtraucher, bereitschaft zu überstunden auch am wochenende, usw...
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@Bashar
So ganz verstehe ich deine Frage nicht.Derjenige der die Bewerbungen durcharbeitet und derjenige der bei einem Bewerbungsgespräch vor dir sitzt hat meist selber einen Chef.
Und der Chef wird früher oder später auch die Arbeit dieser Leute begutachten.
Wäre ich einer von denen die die Gespräche führen, oder die Bewerbungen vorsortieren würde ich meine Argumentation nicht nur auf ein "Der war ok, nett, ehrlich und scheint lernfähig zu sein" stützen wollen.
In kleinen Firmen, bei denen der Chef die Gespräche führt ist das natürlich nicht unbedingt der Fall.
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Achso, ich hatte Chef jetzt nicht als Oberhäuptling, sondern als Abteilungsleiter oder so interpretiert.
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Hi,
ich möchte auch mal etwas zu dem Thema "ungelernter" Programmierer sagen.
Vor etwa 1,5 Jahren habe ich auf 400 Eurobasis in einem Startup-Unternehmen
angefangen (Arbeitslosengeld I und II bezogen).Ich musste wirklich gaanz dringend arbeiten, sonst wäre ich noch verrückt
geworden.Tja, die netten 3 Chefs waren alle Programmierer und entwickelten da Software
und Hardware für den medizinischen Bereich.Erst dachet ich die wären ja ganz nett. Es hieß im Einstellungsgespräch auch,
dass Anfänger gerne gesehen sind: "Die besten sind die Quereinsteiger" höre
ich den Obermotz noch sagen.Und ab da ging es nur noch abwärts. Man erwartete selbständig geschriebene
Anwendungen für ein Großprojekt, ohne jegliche Unterstützung. Zuvor hatte ich
nur etwas in MFC "gefrickelt" und das bei der Einstellung auch deutlich gemacht...
Ich war übrigens als 2ter Buchhalter eingestellt worden.Naja, das Ende vom Lied war, dass ich da nur ausgenutzt wurde. Mobbing gab es
in der Art, dass ich mich beim Essen mittags immer absondern musste.
Die Herrschaften gingen schön jeden Tag für 5-6 Euro etwas futtern.
Geht man mit um zumindest das Gefühl zu haben dazu zu gehören: "Reicht
das Geld nicht mal für Pommes?"Ich hatte von den 400 Euro eh nur 165 dank dem Arbeitsamt übrig und bin jeden
Tag 30 km hin und zurück gefahren. Man kann sich ausrechnen was dabei übrig
bleibt.Der Chef dort hat mich so ziemlich sein ganzes Netzwerk und die Buchhaltung
aufbauen lassen (niedere arbeiten für ihn...). Die alte Oma aus der Buchhaltung
war sogar zu doof die Fibu zu erfassen. Dabei habe ich dann auch noch mitgeholfen.
Der Chef hat das nie erfahren, da sie immer so getan hat, als würde
sie mir nur etwas zeigen. Bzw. eine unwichtige Frage haben.
(Sie hat mich ernsthaft gefragt wie sie das Kapital der Gesellschafter
buchen muss..im Haben oder im Soll? Als ich ihr die Antwort gegeben habe und
der Chef das ausnahmsweise mal gehört hat, musste der Chef sofort wettern, dass
er da lieber seinen Steuerberater fragt).Der Chef meinte sogar er könne die USt abgeben wann er wolle. Fristverlängerung
was ist das?!? Zumindest da konnte ich ihn an die Wand klatschen, denn genau
den Bereich habe ich gelernt. Auch heute habe ich manchmal noch das Verlangen
das einem Kumpel von der Steuerfahndung zu erzählenDas hat mich damals schon wie irre geärgert. Der Hammer war aber als der Chef
meinte "Mein Gott können Sie sich nichtmal ne richtige Jacke leisten? Armes Würstchen!".
Leider habe ich in dem Moment nur beschämt nach unten geguckt.
Ja, ich hatte einen Riss in der Jacke und nein, ich konnte mir keine neue
Jacke leisten. Dort mussten alle nur vom feinsten arbeiten und auftreten.Einer der Juniorchefs kam ja schließlich auch erst aus Hawaii aus dem Urlaub und
fährt einen teuren Audi TT. Tja, da passt so minderwertiger Abschaum, der nichtmal
sagen kann wie groß ein integer werden kann, eben nicht ins Firmenkonzept.Schön war auch, dass ich beim Besuch der Sponsoren so vorgestellt wurde:
"Das ist Herr...ähhh....(lange Pause!) X. Er macht so ein bissel drumrum.
Nichts besonderes". Dabei darf man sich einen verächtlichen Blick vorstellen!!Ich habe dann im Januar 2006 Gott sei Dank(!) einen Anruf bekommen, dass mich
ein anderes Unternehmen gerne einstellen würde. Ich habe dankbar zugesagt und
arbeite dort nun als Kundenberater und Softwareentwickler (kleine Tools).Bei der Firma wo ich jetzt arbeite gebe ich mir große Mühe die Neulinge mit
an die Hand zu nehmen und ihnen vom Beginn an das Gefühl zu vermitteln, dass
sie eine Chance haben und man sie gerne unterstützt
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Süntich schrieb:
Der Hammer war aber als der Chef
meinte "Mein Gott können Sie sich nichtmal ne richtige Jacke leisten? Armes Würstchen!"Unglaublich was es für Menschen gibt...
Ich habe richtig gelitten als ich deinen Beitrag gelesen habe.
Freut mich für dich, dass du jetzt was vernünftiges hast.Grüße
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Süntich schrieb:
Hi,
Der Hammer war aber als der Chef
meinte "Mein Gott können Sie sich nichtmal ne richtige Jacke leisten? Armes Würstchen!".Meine Antwort wäre gewesen:
"Mein Gott, können Sie Ihre Mitarbeiter nicht einmal ordentlich bezahlen? Arme Firma." Und das hätte ich gleich auch der Bank mitgeteilt.
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Süntich schrieb:
Es hieß im Einstellungsgespräch auch,
dass Anfänger gerne gesehen sind: "Die besten sind die Quereinsteiger" höre
ich den Obermotz noch sagen.aus seiner sicht schon. denen muss er nämlich nicht viel bezahlen.
Süntich schrieb:
Und ab da ging es nur noch abwärts. Man erwartete selbständig geschriebene
Anwendungen für ein Großprojekt, ohne jegliche Unterstützung. Zuvor hatte ich
nur etwas in MFC "gefrickelt" und das bei der Einstellung auch deutlich gemacht...
Ich war übrigens als 2ter Buchhalter eingestellt worden.seit wann müssen buchhalter an softwareprojekten mitbasteln?
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Süntich schrieb:
Der Chef dort hat mich so ziemlich sein ganzes Netzwerk und die Buchhaltung
aufbauen lassen (niedere arbeiten für ihn...). Die alte Oma aus der Buchhaltung
war sogar zu doof die Fibu zu erfassen. Dabei habe ich dann auch noch mitgeholfen.
Der Chef hat das nie erfahren, da sie immer so getan hat, als würde
sie mir nur etwas zeigen. Bzw. eine unwichtige Frage haben.Kein Wunder. Die wußte wohl, daß Du Buchhalter bist, und da sie offensichtlich nichts kann, hatte sie Angst, daß Du sie ausbootest. Das ist das große(!) Problem bei Quereinsteigern. Die sind oft nicht nur in ihrem Neuen Bereich gut, sondern auch ihrem Früheren, und damit doppelte Konkurrenz.
Ein japanisches Sprichwort: Zu lange Halme werden abgeschnitten.
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Süntich schrieb:
Bei der Firma wo ich jetzt arbeite gebe ich mir große Mühe die Neulinge mit an die Hand zu nehmen und ihnen vom Beginn an das Gefühl zu vermitteln, dass sie eine Chance haben und man sie gerne unterstützt