Dipl.-Inf. (Univ): Job oder Promotion? Was würdet ihr raten?
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Ein PhD Studium in Kanada/USA ist nochmal mit Vorlesungen, Uebungen und Pruefungen verbunden, eine Promotion in Deutschland nicht (ok, ein Rigorosum). Eine Promotion wuerde ich empfehlen, wenn dir wissenschaftliche Arbeit Spass macht (nicht zu verwechseln mit effizienten Programmieren...), wenn du aber lieber an was arbeiten willst, empfehle ich gleich in die Wirtschaft zu gehn. Gerade in der Informatik kann man meines erachtens in der gleichen Zeit nach oben kommen, egal ob man die 5 Jahre promoviert und dann einsteigt, oder gleich anfaengt und dafuer Erfahrung+Referenzen sammelt.
Ahja und zum Thema /was/ du arbeiten willst: Du hast doch sicher irgend ein Gebiet in der DA vertieft. Dann waere dieses Feld doch interessant. Oder du klickst hier oben auf den Banner, und versuchst einen "core tech job in dublin" zu bekommen, was auch immer das ist, lass dich ueberaschen
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Hallo,
erst mal vielen Dank für eure Antworten. Ich würde da gerne ncoh etwas nachhaken:
[quote]
ein Dr. ist etwas, was dir nie wieder einer wegnehmen kann, aber was auch Du nie wieder ablegen kannst. In manchen Betrieben, speziell bei Institutionen ist es praktisch die Eintrittskarte, weil der Mensch da erst ab dem Dr. vorm Namen zu den Menschen gerechnet wird, andererseits kanns in kleineren Betrieben eher hinderlich sein, weil Du damit teurer bist. (es gibt da den schönen Spruch sie sind leider überqualifiziert, was nicht anderes heißt als zu teuer.)
[\quote]Guter Punkt - habe ich so nicht gesehen!
Programmieren selbst lernt man nur durch programmieren. In einem Studium wird immer nur die Herangehensweise an ein Problem vermittelt werden können. Kenne da einen schönen Spruch, der das auf den Punkt bringt: "sie sind hier nicht um programmieren zu lernen, sondern sie lernen hier Informatik, wenn sie programmieren lernen wollen müssen sie an eine Fachhochschule gehen".
Jo sehe ich genauso - das sollte oben von mir auch keine Beschwerde sein. Nur eine Tatsache! Danke für den Hinweis.
Du must Dir vor allem erst mal (nachweisbare) Fertigkeiten und eben auch ein paar Referenzobjekte erarbeiten.
Könntest du das spezifizieren? Was meinst du mit (nachweisbare) Fertigkeiten?
Ich hab meinen Job damals auch nur bekommen, weil ich im Gegensatz zu allen anderen nicht mit einem Papierstoß sondern mit Laptop und dem Programm was ich gemacht hatte drauf angerückt bin. Das war vom äußeren genau das was sie wollten und sie konnten es ansehen, ausprobieren und damit rumspielen. Das hat dann den Ausschlag gegeben. In einer Softwarefirma mag das vielleicht ein wenig anders sein, aber in Fachabteilungen ist es vielfach so.
Das würde mich interessieren was du mit "Papierstoß" meinst bzw. die Geschichte an sich würde mich genauer interessieren. Genauer Ablauf, was wurde gezeigt, auf welche stelle beworben (Natürlich ohne private/persönliche Details).
Also gib Dir einen Ruck und erwirb praktische Erfahrungen. Da können kleine Tools sein, die Du für Dich selbst schreibst, genau so Auftragsarbeiten, die Du für andere machst... Ob Du dabei an der Uni bleibst und promovierst, oder im Betrieb arbeitest, das ist nicht so die Geige.
Was meinst du mit praktische Erfahrungen? Oder kleine Tools? Oder wie stellst Du dir das genauer vor? Korrigier mich bitte: Evtl. ist das Gefühl entstanden dass ich nicht mim Rechner umgehen kann was Entwicklung angeht. Also das ganze Zeugs was coden angeht (IDE's , Debugging, Profiling etc...) benutze ich natürlich. Ich glaube du meinst aber was anderes - nur was?
Aber Du must was vorweisen können, was Deinem zukünftigen Brötchengeber das Gefühl gibt, daß Du ihm nützlich sein kannst und seinen Kontostand mehrst. mit reinem Nur-Uni-Wissen wird das eventuell schwer fallen. (Kommentar eines meiner ehemaligen Chefs: "Uni, die bohren doch die Folie hochkant". Hatte nicht ganz unrecht).
Hier möchte etwas wiedersprechen. Die Uni dient nicht allzusehr dazu wissen zu vermitteln was man im Beruf gebrauchen kann - davon höchstens 20 %. Meist wird der Arbeitgeber seine Arbeitnehmer zurechtschnitzen müssen. Zwangsläufig. Sie beweist lediglich dass jemand in der Lage ist Problempunkte in absehbarer Zeit unter einer gehörigen Portion Eigeninitiative selbst zu lösen. Natürlich unter gegebenem Umfeld in welchem man sich weiterentwickeln kann.
Auch wenn Dir Datenbankarbeit keinen Spaß macht, Du weist nie, was Dir mal über den Weg läuft und solltest für jeden Gegner die passenden Waffen im Handgepäck haben. An den wenigsten Stellen hat man absolute Sicherheit vor Datenbanken verschont zu bleiben.
Natürlich sind DB nicht wegzudenken und man sollte als Informatiker hier Basiswissen haben. Vorteilhaft ist wenn man sich hier zusätzlich zu anderen Gebieten auch noch auskennt. Aber ich denke man sollte nicht über alles ein klein wenig bescheit wissen, sondern eher in einem kleinen Repertoire mehr Detailwissen vorweisen. Ich vermute es sind eher Spezialisten und keine Generalisten gefragt. Ich als Arbeitgeber würde eine spezielle Stelle immer einen Spezialisten einstellen anstatt einen Generalisten.
Für weitere Antworten/Anregungen bin ich wie imme sehr dankbar
Ich hoffe wir bleiben bei einem gesunden/konstruktiven posting. In diesem
Sinne schon mal vielen Dank
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Hi,
Du must Dir vor allem erst mal (nachweisbare) Fertigkeiten und eben auch ein paar Referenzobjekte erarbeiten.
Könntest du das spezifizieren? Was meinst du mit (nachweisbare) Fertigkeiten?
Uni besagt nur, daß Du in der Lage bist in überschaubarem Zeitramen was zu Potte zu bringen.
An einigen Unis kann man aber auch zu einem Abschluß kommen, ohne nennenswerte Programmierkenntnisse zu besitzen. Geade das wird aber das sein, was Deinen zukünftigen Arbeitgeber interessiert.
Also irgend ein geeignetes Programm, welches Du gemacht hast, oder ein Projekt wo Du mitgezogen hast...
Irgendwas, was er angucken kann und wo er das Gefühl bekommt daß Du es mit einer kurzen!!! Eingewöhnungsphase packst.Das würde mich interessieren was du mit "Papierstoß" meinst bzw. die Geschichte an sich würde mich genauer interessieren. Genauer Ablauf, was wurde gezeigt, auf welche stelle beworben (Natürlich ohne private/persönliche Details).
Gute Zeugnisse hatten viele. An tollen Lehrgängen teilgenommen auch. Und was die alles konnten. Aber der Chef, ein Wissenschaftler und kein Programmierer hatte nichts zum anfassen. Der sah nur irgend was auf Papier geschriebenes oder behauptetes.
Mein Vorteil war, daß ich damals gerade meine Diplomarbeit fertig hatte die außer vom anderen Inhalt fast genau dem entsprach, was er wollte, also Delphi-Programm mit Datenbank drunter... Viele Hierarchiestufen...
Ich hatte es auf nem Laptop mitgenommen, und er konnte es angucken, damit rumspielen, sich durch die einzelnen Formulare durchhangeln... Der Kopf hat vielleicht bei einigen ja gesagt, bei mir haben dann auch Bauch und Finger ja gesagt. Er hat keine Wette auf ein Versprechen abgegeben sondern hatte was in der Hand. Das war der entscheidende Punkt. Nie die emotionale und überzeugende Wirkung von was in die Hand zu nehmenden unterschätzen.
Ach ja, was ich gemacht habe - bis vor 6 Jahren daran gearbeitet
http://www.oelb.uni-halle.de/repro/Modell.htm
bin aber seit ca 6-7 Jahren nicht mehr dabei. Hat eine Kollegin übernommen.
Das letzte was ich mal schnell zusammengestrickt habe war das:
http://lsa-st23.sachsen-anhalt.de/llg/acker_pflanzenbau/duengung/naehr_vergl/naehr_vergl.htm
Kannst es wenn Du willst ausprobieren, ist nicht zu installieren sondern nur auszupacken.Was meinst du mit praktische Erfahrungen? Oder kleine Tools? Oder wie stellst Du dir das genauer vor? Korrigier mich bitte: Evtl. ist das Gefühl entstanden dass ich nicht mim Rechner umgehen kann was Entwicklung angeht. Also das ganze Zeugs was coden angeht (IDE's , Debugging, Profiling etc...) benutze ich natürlich. Ich glaube du meinst aber was anderes - nur was?
das ist lediglich der Handwerkskasten. Dessen Beherrschung wird vorausgesetzt. Aber Du must ein konkretes praktisches Problem lösen. Dein zukünftiger Chef will nicht wissen ob Du debuggen kannst, sondern wenn Aufgabe XYZ gestellt wird, ob Du die kurzfristig nachvollziehbar gelöst bekommst. Das ist wie in der Schule im Matheunterricht. Textaufgaben sind immer die, mit denen die meisten die größten Schwierigkeiten hatten, aber es sind die Aufgaben, die das Leben stellt.
Hier möchte etwas wiedersprechen. Die Uni dient nicht allzusehr dazu wissen zu vermitteln was man im Beruf gebrauchen kann - davon höchstens 20 %. Meist wird der Arbeitgeber seine Arbeitnehmer zurechtschnitzen müssen. Zwangsläufig. Sie beweist lediglich dass jemand in der Lage ist Problempunkte in absehbarer Zeit unter einer gehörigen Portion Eigeninitiative selbst zu lösen. Natürlich unter gegebenem Umfeld in welchem man sich weiterentwickeln kann.
Und eben das ist das Problem. Ab dem Tag der Einstellung stehst Du auf der Lohnliste und bist ein Kostenfaktor. Ab dem Tag muß im Unternehmen eine VBE (Vollbeschäftigteneinheit) mehr an Leistung kommen. Der Zeitpunkt wo Du das realisierst darf nicht in allzu weiter Ferne liegen.
Natürlich sind DB nicht wegzudenken und man sollte als Informatiker hier Basiswissen haben. Vorteilhaft ist wenn man sich hier zusätzlich zu anderen Gebieten auch noch auskennt. Aber ich denke man sollte nicht über alles ein klein wenig bescheit wissen, sondern eher in einem kleinen Repertoire mehr Detailwissen vorweisen. Ich vermute es sind eher Spezialisten und keine Generalisten gefragt. Ich als Arbeitgeber würde eine spezielle Stelle immer einen Spezialisten einstellen anstatt einen Generalisten.
Nicht ganz richtig. Du must ein spezialisierter Generalist sein. Du must etwas möglichst perfekt können, aber in der Rest schnell reinsteigen können.
Ich habe mich z.B. immer um DB-Arbeit mit SQL gedrückt. War nicht mein Ding, zu viel Schreibarbeit... aber dann muste ich Auswertearbeiten an Datenbanken mit 100.000en von Datensätzen machen. Da ging das zum Teil nur noch mit SQL. also muste ich mich reinfinden. Aber der Datenbankexplorer von Delphi ist ne Krücke. Jedes kleine bisschen muste man ausschreiben. Jeden Feldnamen. Jeden kleinen Wunsch formulieren. Also hab ich mir ein kleines Tool gestrickt, mit dem vieles einfacher geht. Feldnamen werden wie Tabellennamen einfach durch klicken übernommen, eine Befehlsliste der bereits ausgeführten Befehle verwaltet, Exporte ind die verschiedensten Formate..., SQL-Syntaxhervorhebung, zur Zeit baue ich Makroverarbeitung und verarbeitung von Befehlsdateien ein. Alles Sachen, die ich noch nicht gemacht habe. Aber für die damit zu realisierenden Auswertungen stehen die Termine fest, wenn die Ergebnisse in Brüssel sein müssen... Heraus gekommen ist zum einen ein gründlicheres Verständnis von SQL und zum anderen ein sehr leistungsfähiges und flexibles kleines Tool mit dem ich die verdrehtesten Fragen an eine Datenbank stellen kann, und wo bei einfachen aufgaben (z.B. feststellen, welche unterschiedlichen Werte in einer Spalte sind) ein einziger Klick genügt. So was meinte ich mit Tools, die Du dir für Deine Arbeit erschaffen kannst und die ggf Referenzobjekte sind. Das Teil ist überigens nicht in einem Ritt entstanden, sondern Stück für Stück gewachsen. Jedesmal wenn ich was brauchte wurde es eingebaut.
Oder ein anderes Beispiel: für meine erste Fachschulabschlußarbeit (ca 1992) "Berechnung von Fertigungszeiten an manuellen Drehmaschinen" damals noch unter DOS mit reinem C, waren Unmengen an Masken nötig. Also hab ich mir, nach Anregung durch einen anderen Kollegen, einen kleinen Maskengenerator erstellt, mit dem ich "ähnlich" wie heute in Delphi Formulare im Dialog erstellen konnte und wo dann am Schluß fertiger Quelltext generiert wurde, der nur noch mit den Variablen und Berechnungsalgorythmen komplettiert werden musste.
So was meine ich z.B. mit vorzeigbaren Tools. Irgendwas, womit Du Deinem Chef klarmachen kannst, daß Du fürs praktische auch zu brauchen bist, und was aber nicht so speziefisch ist, das es gegen Geheimhaltungsvorschriften und Loyalitätsregeln verstößt.Gruß Mümmel
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Vielen Dank für Deine Antworten muemmel! Ich werde Deine Tips und Anregungen für meine Zukunft "übernehmen". Mir ist jetzt vieles klarer was du ursprünglich meintest. Danke für die großzügigen Erklärungen.
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Wenn du ins Ausland willst würde ich an deiner Stelle nicht zu lange warten. Wenn du eine Familie hast dann wird das nämlich schwer. Ob es dich beruflich weiter bringt hängt sehr stark von dem ab was du draus machst, vom menschlichen Standpunkt ist es aber sicher eine Erfahrung wert.
Das Land wohin du gehst sollte sich nach deinen Sprachkenntnissen richten. Hier sind aber auch andere europäische Staaten durchaus eine Überlegung wert. Auch wenn die meisten Länder hier in punkto Kultur und Mentalität ein gemeinsames Fundament haben ist der Aufbau dann doch sehr heterogen.
Du must Dir vor allem erst mal (nachweisbare) Fertigkeiten und eben auch ein paar Referenzobjekte erarbeiten.
Hier würden mich ein paar konkrete Beispiele interessieren.
Wie wichtig ist es, dass sich diese Referenzen an dem späteren Einsatzgebiet orientieren? Es wäre natürlich ein Vorteil allerdings wenn man zum Beispiel nur etwas zum Thema Bildbearbeitung vorzuzeigen hat und es um Datenbanken geht, soll man es dann trotzdem zeigen oder unter den Tisch fallen lassen?
Wie wichtig ist es, dass das Programm den letzen Feinschliff hat? Was ist besser, ein triviales aber benutzerfreundliches Programm oder eins das eine anspruchsvollere Aufgabe löst aber nur sehr umständlich zu bedienen ist? Vielleicht lassen sich manche Sachen sogar nur durch leichte Modifikationen am Quellcode lösen... Die meisten Hobbyprojekte werden ja dann abgebrochen wenn man weiß, dass man den Rest auch noch schafft. Es sind also sozusagen nur Proof-of-Concepts.
Kann man von einem Arbeitgeber erwarten, dass er weiß wie komplex ein Programm ist? Um jetzt mal ein ganz krasses Beispiel zu bringen: Ist ein Kommandozeilen-Compiler besser als irgendein kleines Spielchen? Ersteres ist ja um Meilen anspruchsvoller allerdings erschließt sich die Bedeutung für den Uneingeweihten nicht (frag mal Passanten auf der Straße...). Beim Spielchen ist das aber ganz anders, es ist bunt und der Sinn ist jedem klar (Ich sag nur Mario-Klon). Man kann sogar hoffen, dass der Arbeitgeber Spaß dabei hat und man dadurch einen Vorteil hat.
Mir ist klar, dass man die meisten dieser Fragen nicht absolut beantworten kann allerdings würde es mich interessieren wohin Leute im allgemeinen tendieren.
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Hi,
es ist ganz einfach so, der zukünftige Arbeitgeber hat irgend eine Aufgabe abzuackern. Die vorhandene Programmierkapazität ist knapp, also will er noch einen einstellen. Das heist, dessen (voraussichtliche) Leistung ist schon mit verplant. Der neue kommt also (meist) in ein schon angefangenes Projekt und muß sich da schnell reinfinden und mitarbeiten. Wenn sich jetzt rausstellt, das der eingestellte Man (oder die Frau) eine Fehlbesetzung war, dann ist nicht nur das bereits an ihn gezahlte Geld (Lohn/Gehalt) in den Wind geschmissen, sondern es wird auch noch mal Einarbeitszeit gebraucht. Die bereits am Projekt arbeitenden müssen nochmal einen neuen in die Interna des laufenden Projekts einweisen und der Zeitpunkt wo er richtig produktiv tätig wird ist wieder in die Ferne gerückt. Im Gegensatz dazu sind aber die Termine in der Projektentwicklung meist sehr knapp bemssen und alle verfügbaren Zeitpuffer sind meistens wenn die Arbeit beim Softwareentwickler ankommt bereits überreichlich verfrühstückt.
Was soll der gute Mann, der nun einen einstellen will also machen.
Gute Noten bringen die meisten mit (na gut, nicht alle). Und erzählen wie gut sie sind können auch fast alle.Ich hab mal, um mich zu informieren wo ich so stehe, in den Arbeitgeberseiten vom Arbeitsamt nachgesehen, wer da alles so die Konkurrenz ist. Wie ich gelesen hatte, was die alles so können bin ich mir ganz klein und beschissen vorgekommen. Aber dann hab ich mal geguckt, was die so bisher machen. Mitarbeiter (??? was machste den? nichts - oh da mache ich mit), Kraftfahrer, Lagerist... Wo die wohl alle ihre berufliche Praxis herhaben???
Bei uns, wie wir eine Kollegin/Kollegen gesucht hatten war zum Beispiel ein Argument, daß die eine vorher bevor sie bei Delphi gelandet ist "Großrechner" in Assemblersprache programmiert hat. Da sie das längerfristig mit Erfolg gemacht hatte, konnten wir davon ausgehen, daß sie es von der Pieke auf kann und Vollprofi ist, was dann auch hingekommen ist.Was man konkret braucht, um sich von der Menge abzuheben ist abhängig, bei wem man sich ewirbt. Spiele würde ich als Referenzobjekte nur erwähnen, wenn Du Dich als Spieleprogrammierer beirbst. Ansonsten kann das sehr schnell nach hinten los gehen. Es kann dann sehr schnell passieren, daß Du nicht ernst genommen wirst.
Ansonsten ist immer die Frage, bewirbst Du dich bei einem der selbst Softwareentwickler ist oder bei einem sonstigen Fachmann, der seine Probleme durch ein Programm realisiert haben will.Bei letzterem ist es aus meiner Sicht das wichtigste, daß es was zum anfassen und damit rumspielen gibt. Vergleichbar, wie das Düngebilanzprogramm, auf das ich in der zweiten Adresse hingewiesen habe. Günstiger noch, wenns noch ein paar nette Diagramme und thematische Karten oder sonstige graphische Ausgaben realisiert, wie das darüber genannte Repro. Er muß damit rumspielen können, und Du mußt sein Herz gewinnen. Die gewissen Schmetterlinge im Bauch und ein Gefühl des Habenwollen. Allerdings darf Dein Programm bei dieser Präsentation auf gar keinen Fall abstürzen sonst ist der Fall unter Umständen gleich gegessen (oder es stürzt so kurios ab, wie es mir mal bei einer Veranstaltung ergangen ist: Das darunter liegende windows meldete sich mit einem Fehler und Absturz und war zu keiner Kontaktaufnahme mehr zu bewegen, das Programm selber lief aber weiter sauber durch bis es durch den Nutzer beendet wurde -> großes Staunen). Die Aufgabe hier ist ähnlihc wie wenn Du kleine Kinder beschenken willst.
Anders ist es bei einem Fachmann auf dem IT-Sektor. Den kannst Du mit irgendwelchen Gimmiks kaum beeindrucken. Der will eine sauber angegangene Lösung sehen. Das kann durchaus auch ein Kommandozeilen-Compiler sein. Wichtig ist in dem Fall, das der zukünftige Chef sieht, das es irgend eine zu lösende Aufgabe gab, und daß Du sie systematisch und zielstrebig angegangen bist. Hier kann auch ein unfertiges Projekt durchaus Punkte bringen, wenn Du glaubhaft machen kannst, daß Du gerade daran arbeitest. Abgebrochene aufgegebene Projekte dagegen hinterlassen dagegen schnell einen unangenehmen Beigeschmack.
Hier bei einem Fachmann können zum Beispiel auch so kleine Tools wie das genannte Datenbankauswertetool was ich mir eigentlich nur für mich sellber geschrieben habe Punkte bringen.Eine gewisse Benutzerfreundlichkeit sollte bei beiden Fällen von Chef vorhanden sein. Beim Nicht-EDV-Fachmann kann mit einem sehr kompliziert zu bedienenden Programm eventuell noch ein gewisser Gurueffekt entsthen, viel größer ist aber die Gefahr, daß ihn einfach nur das nackte Grausen vor den Programmen die Du erstellst packt.
Für den Fachmann ist die Frage dagegen einfacher, Programm nicht von normalen Nutzer anwendbar -> Aufgabe nicht erfüllt. Was soll er mit einem Programmierer, der Programme erzeugt, die er keinem Kunden anbieten kann. Punkten kannst Du da höchstens, wenn Du glaubhaft machen kannst, daß das nur ein Zwischenschritt ist, um erst mal den eigentlichen Algorithmus zu entwickeln/testen und die Benutzershell danach entworfen wird.Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen, auch wenns ein wenig langatmich geworden ist. Aber es ist nun mal so, sich einem neuen Arbeitgeber empfehlen ist zu einem hohen Grad Psychologie und wer das ignoriert hat es schwer.
Gruß Mümmel
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Ben04 schrieb:
Kann man von einem Arbeitgeber erwarten, dass er weiß wie komplex ein Programm ist? Um jetzt mal ein ganz krasses Beispiel zu bringen: Ist ein Kommandozeilen-Compiler besser als irgendein kleines Spielchen? Ersteres ist ja um Meilen anspruchsvoller allerdings erschließt sich die Bedeutung für den Uneingeweihten nicht (frag mal Passanten auf der Straße...). Beim Spielchen ist das aber ganz anders, es ist bunt und der Sinn ist jedem klar (Ich sag nur Mario-Klon). Man kann sogar hoffen, dass der Arbeitgeber Spaß dabei hat und man dadurch einen Vorteil hat.
das haengt ja wohl ausschliesslich mit deinen skills zusammmen. bei einem einfachen spiel wuesste ich aus dem stegreif nicht wo ich anfangen sollte. einen einfachen compilier koennte ich hingegen recht problemlos machen.
gruesse, mm
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Hi,
ich glaube nicht, daß es den zukünftigen Arbeitgeber interessiert, wie komplex Dein Programm ist. Du wirst nicht für Deine Arbeit bezahlt, sondern für Deine Leistung. Von zwei Programmierern ist meist der der gesuchtere, der das Problem auf einfachere Art löst. Getreu dem Spruch: "Die dümmsten Programmierer haben die dicksten Programme".
Dafür das Du ein komplexes Programm gemacht hast, kann sich Dein Brötchengeber nichts kaufen. Softwareverträge laufen meist nicht auf Quellzeilenbasis, sondern auf Ergebnisbasis. Die auf dem Tisch liegende Lösung ist verkäuflich/nutzbar, nicht der dicke Stapel Quelltext.
Wer vom zukünftigen Chef enrnstgenommen werden will, sollte aus meiner Sicht tunlichst nicht mit einem Spiel aufkreuzen (Ausnahme Firma die Spiele herstellt).
Auch halte ich bunt nicht für gut. Farbig ja, aber nicht bunt.
Das Referenzobjekt muß etwas, eine Idee, eine Lösung... transportieren und sich möglichst durch eine gewisse Eleganz der Lösung und angenehmes Arbeiten damit auszeichnen. Man muß daraus ersehen, daß der Entwickler den Opel-Werbespruch ("wir haben verstanden") verinnerlicht hat.
Das das ganze ein Programm und somit Software sein muß ist doch nur ein Nebeneffekt. Nur das Ergebnis zählt. Programme sind kein Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck. Wir sollten uns als Informatiker nicht so sehr an unseren Teil klammern, sondern uns als Mittler für den Kunden ansehen.
Blos mal ein einfaches Beispiel:
Wenn ich das morgige Wetter wissen will, dann ist es mir egal, ob da ein Wetterfrosch mit Großrechnerprogramm, ein alter Bauer mit seinen Bauernregeln, der Onkel mit seinem Ischias oder ne olle Frau mit Glaskugel die Daten liefert. Wer die beste Trefferquote hat ist erfolgreich, nicht der der mir am tiefsinnigsten sagen kann warum's so wird.
Das ist wie mit der Hummel. Generationen von Aerodynamikern haben berechnet, daß sie nicht fliegen kann. Da sie sich aber nicht daran hält und doch fliegt ist deren ganze viele Mühe sinnlos vor die Säue geworfen. Einen Nutzeffekt hat erst der erbracht, der herausfand warum sie doch fliegen kann. Auch wenn das vielleicht nur 3-4 eben mal so geäußerte Gedanken sind. Aber er hat eben einen Nutzeffekt gebracht.Gruß Mümmel
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Hi,
was vielleicht noch wichtig ist, wenn Du eine Chance hast in den öffentlichen Dienst zu kommen, dann würde ich an Deiner Stelle unbedingt vorher promovieren. Dort entscheidet das Dr vor dem Namen oder sein Fehlen wie man eingestuft wird. Dummerweise ist dann meist die getroffene Einstufung die entgültige. Das heist ein Dr vor dem Namen kann bei der Einstellung da ne Menge Geld wert sein.
Ansonsten kann das Dr oder nicht vor dem Namen auch anzeigen, ob Du der sein willst der das Problem lösen will oder ob Du eher der bist, der das Problem strukturieren und zur Lösung verteilen will.
Gruß Mümmel
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Hoi,
also ich habe jetzt in meiner Uni-Zeit so ca. 1 Jahr an einem Programm gearbeitet. Der Hintergrund ist allerdings sehr mathematisch - in den Bereich der Numerik einzuordnen. Wie soll man denn das (war auch meine DA), einem Arbeitgeber erklären. Man übergibt ein file und der Algorithmus rechnet intern die Lösung und spuckt ein ergebnisfile heraus. Das ganze läuft auch noch parallel auf mehreren Prozessoren. Ich bezweifle dass ich damit einen Arbeitgeber beeindrucken könnte. Wenn ich nur viel rumerzähle bringt das ja wie Du schon sagtest nicht viel. Klar könnte ich jetzt noch eine kleine GUI drumrum basteln aber ein user der nicht weiß wozu das ist kann damit überhaupt nichts anfangen. Ich nehme also hier an - sowas war wohl fast völlig für die Katz. Das dahinter aber effizienter C++-Code steckt (weils um Laufzeitproblematiken ging) kann und wird wohl niemanden interessieren.
Was ich damit sagen oder in den Raum stellen will: Es gibt doch auch Bereich (Numerische Simulation) wo jetzt Softwareentwickler inder Industrie überhaupt keine Ahnung von dem Bereich haben. Wo es meist nur darum geht die Simulation anzustoßen und der Hintergrund z.B. effiziente Implementierung steht. Hier stelle ich mir eine Vorstellung einer solchen Sache ziemlich happig vor.
Meinungen hierzu nehme ich gerne wieder entgegen
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Naja, selbst so ein Thema steht ja nicht im luftleeren Raum. Das kommt doch sicher aus einer mehr oder weniger konkreten Anwendung. Dieses ursprüngliche Problem ist oft anschaulicher (etwa Wirbelerkennung in Triebwerkströmungen oder ähnliches). Also stelle dieses Problem vor. Vielleicht kannst Du auch was dazu sagen, wie lange man mit einem naiven Ansatz (sofern es den gibt) gebraucht hätte um eine Probleminstanz mit realistischer Größe zu lösen. Anschließend erzählste, dass Du Dich damit beschäftig hast das zu beschleunigen und dabei ein viel schnellerer Algorithmus rausgekommen ist. Den haste auch implementiert und damit schaffste es vielleicht in wenigen Minuten. Wenn das ganze auch wirklich für Analysen oder Experimente benutzt wurde kannst Du damit weiter unterstreichen, dass die Arbeit nicht nur theoretisch war, sondern eben auch "was dabei rausgekommen ist".
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Hi,
jemand der für soetwas einen sucht wird eine entsprechende Arbeit auch zu würdigen wissen, aber machen wir uns doch mal nichts vor, 95% aller Programmierarbeiten sind vom mathematischen Gesichtspunkt her doch eigentlich recht trivial. Die Masse machen doch mathematisch relativ simple Aufgaben, Webanwendungen, Datenbankarbeiten, ... mit entsprechenden Formularen aus.
Aus meiner Sicht ist es heute essentiell gute und idiotensichere Formulare entwickeln zu können. Die Zeit der Dos-Programme wo bei den Nutzern wengistens noch rudimantäres Wissen vorhanden war geht unwiederbringlich zu Ende bzw. ist es schon. Stand der Dinge ist das was uns die Werbung vermitteln will: "Jetzt zeigt ihnen Oma Schmidt, wie sie ihren Rechner netzwerkfähig macht" -> rums Stecker rein.
Wenn schon die Rede von Strong-Tasten ist, dann stehen mir schon die Haare zu Berge. Sogar unser Fachinformatiker-Azubi spricht von Strong-Tasten. Mit der Aufforderung etwas in die Wurzel zu stellen kann man doch heute ganze Betriebe fachlich überfordern. Und wer an ganzen Dateibäumen mit dem attrib-Befehl den Schreibschutz entfenen kann, der hat doch eindeutig einen Gurufaktor von 8,9 auf der nach oben offenen Wunderblumenskala.
Unter diesen Bedingungen ist doch Effizienz nicht mehr das primäre. Die nächste Rechnergeneration wirds schon richten. und was nützt ein superperformantes Programm, wenns der Nutzer nicht gestartet bekommt.
Also möglichst bedienerfreundliche Formulare, die den Nutzer an die Hand nehmen und ihn zwangsläufig vom Start zum Ziel führen. Wenn man erreicht daß der Nutzer glaubt alles entscheiden zu können und man ihn trotzdem zwangsführt dann hat man noch am ehesten Erfolgshoffnung.Gruß Mümmel
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Klar, wer 08/15 machen will kann natürlich auch 08/15 präsentieren.
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Hi Jester,
was ist sooooo furchtbar schlimm an 0815-Programmen. Vor dem Nutzen von irgendwelchen Gimmiks kommt erst mal das perfekte Beherrschen von 0815. Nichts ist schlimmer als Leute die das ganz ausgefallene und irgendwelche Zaubertricks machen wollen und nicht mal das soliede Handwerk beherrschen.
Nicht umsonst hat sich doch C++ von vielen Zaubertricks die unter C noch gang und gebe waren mehr oder weniger verabschiedet. Und solche Tricks aus der Anfangszeit, wie Daten in redundanten Bits speichern um noch ein wenig Speicherplatz zu sparen sind doch schon lange auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet.
Bei meiner ersten Abschlußarbeit hab ich noch nach jeder Funktion geguckt, was die so an Bytes Speichervverbrauch dazugepackt hat und gegebenefalls umgeschrieben. Wer guckt da heute noch drauf.
Heute ist es doch (in den meisten Fällen) so, das innerhalb kurzer Zeit ein weitgehend korrektes Programm entstehen muß, welches so geschrieben ist, daß man auch nach 5 Jahren noch versteht, was man da gemacht hat und es noch ändern oder weiterentwickeln kann.
Bei meiner Arbeit war es bisher fast nie so, das irgendwelche Programmierertricks das essentielle waren, sondern das wirklich entscheidende war, daß ich dem eigentlichen Nutzer so weit wie möglich auf SEINEM Gebiet entgegen kommen konnte. Hat halt für mich als ehemaligen Maschinenbauer bedeutet, daß ich mich auch in Acker- und Pflanzenbau reinfinden musste. Sicher werde ich nie ein Agraringenieur werden. Aber ich muß verstehen, was der jeweilige Fachmann will, auch wenn dem das noch lange nicht klar ist, und rausfinden, wie das einem Rechner klarzumachen ist. Je mehr mir das gelingt, um so besser sind auch die daraus resultierenden Programme. Bei dem Programm von dem ich oben geschrieben habe, hab ich mir noch die ganzen Datenstrukturen vorgeben lassen. Entsprechend ist auch das Ergebnis geworden. Letztlich ist es ein Rucksackprogramm geworden, wo ein ursprünglich kleines Programm immer noch einen weiteren Rucksack aufgehängt bekommen hat. Hätte ich damals das Fachgebiet schon ausreichend überblickt, wäre vieles was so nachträglich angeflanscht wurde schon in der Konzeption mit drin gewesen und zumindest als Platzhalter vorgesehen worden. Das ich das ganze dann noch dem Rechner beibringen muß, und rausfinden muß, wie ich ein GIS-Format lesen kann, wie ich die Daten anzeigen kann... das ist dann nachher einfach nur Handwerk, das ich eben zu beherrschen habe. Aber das dem Nutzer auf SEINEM Gebiet entgegenkommen und schon weit in dessem Gebiet drin die Weichen stellen ist das, was dann die wirklichen Unterschiede ausmacht.
Oder wie es mal einer sinngemäß in einem anderen Fred gesagt hat, wenn ich Chinesenkinder unterrichten will muß ich natürlich chinesisch beherrschen. Das ist die Grundlage, sozusagen das Handwerkszeug. Aber was dann? Dan kann ich mich zwar mit ihnen verständigen, aber WAS will ich ihnen beibringen. Ich brauch also noch Fachwissen.Gruß Mümmel
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Ich glaube, du hasst Ignaz missverstanden. Er meinte eher 08/15-Arbeit (sprich immer aehnliches Zeug fuer Leute programmieren, die eigentlich nicht wissen was sie wollen) im Gegensatz zo Forschen/Promotion.
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Hi Korbinian,
sicher hast Du da recht. Aber auch in der Forschung wenns nicht gerade direkt in der Informatik ist wird nur mit Wasser gekocht. Das ist ja das kuriose an der ganzen Sache. Gerade in UNI-Informatikstudien nimmt Mathematik einen sehr hohen Stellenwert ein. In dem was man danach macht dominieren dann aber oft die Grundrechenarten. Forschung ist das, was die Belohnung für den Geist ist, aber das Säckl füllen ist dann das Alltagsgeschäft.
Es ist letztlich bei vielen Informatikern und dem was sie dann praktisch machen so als ob man Paul Bocuse für die Schulspeisung kochen läßt.Man muß irgendwie schauen, in welche Richtung man mal gehen will. An UNIs ist es immer Gang und Gäbe das betont wird, das sie ja nicht für die Praxis, sondern für die universitäre Laufbahn ausbilden. War in der Landwirtschaft in der Zeit wo ich da an der UNI gearbeitet habe nicht anders. Aber wo landen denn die Absolventen letzlich. Auch an UNIs wird gespahrt und die Zeiten wo jeder Prof Heerscharen von Wimis und Assistenten hatte sind nun mal vorbei. Heute hat vielfach der Prof einen Assistenten und wenn er gut ist kann er über Drittmittel noch etwas Geld für ein paar Doktoranden einwerben.
Gehen wir doch mal ganz nüchtern und logisch an die Sache ran. Die Zahl der Profs wird sich in der Zukunft nicht gravierend erhöhen. Also ist davon auszugehen, das (im Durchschnitt) jeder Prof im Laufe seines gesamten wissenschaftlichen Lebens genau einen einzigen weitern Prof ausbilden wird (gute kommen sicherlich auch auf ein paar mehr... aber auch nicht die Masse). Kann man statistisch also wegfallen lassen.
Bleibt noch der (fast) gesamte Rest. Einige werden an sonstige Forschungseinrichtungen wie z.B. Fraunhofer-Institute gehen. Sie haben gute Aussichten auf wirkliche wissenschaftliche Arbeit mit entsprechendem Anspruch und Niveau. Für sie ist der Dr. sicher unabdingbar.
Einige werden in alle möglichen Stellen in die Ausbildung gehen. Hier ist er Dr vor dem Namen sicher auch nützlich, zumindest wenn der Arbeitgeber ein bestimmtes Niveau hält.
Sicher werden auch ein ganzes Teil in irgendwelche Stellungen im öffentlichen Dienst gehen. Gute bzw. gutbezahlte Stellen sind hier fast unmittelbar an das Dr vorm Namen gebunden.
Ein großer Teil geht in die Industrie oder in kleinere DV-Unternehmen. Hier ist es unterschiedlich. Wer z.B. bei einem der Autohersteller in der Crashforschung am Computer landet hat sicher interessante Forschungsarbeit mit hohem Anspruch und guter Nützlichkeit der Promotion. Der Großteil wird aber bei besagter 08/15 Arbeit landen. Hier ist es dann entscheidend, ob man eines der vielen fleißigen Bienchen wird, die die Arbeit machen, oder ob man eine der Stellen bekommt wo man selber an den Hebeln der Entscheidung sitzt.
Dann wird ein gewisser Anteil in irgendwelchen Handels- oder Vertreterjobs landen. Teilweise ist hier die Promotion die Eintrittskarte, damit für den Betrieb abgesichert ist, daß man eine entsprechend geschmückte Visitenkarte rüberreicht und ein Aushängeschild für den Betrieb ist, bei anderen ist man "überqualifiziert" (letzlich nur anderes Wort für zu teuer).
Und letzlich schlägt sich ein gewisser Teil längere Zeit an den UNIs auf Projektstellen rum, immer mit dem Wissen im Hinterkopf, das das keine Sache für die Zukunft ist und daß man irgendwann mal sehen müsste daß man den Absprung schafft und was für die Zukunft aufbauen müsste.
Wo ist nun also der Anspruch der UNIs, für die universitäre Laufbahn auszubilden, geblieben?Letztlich muß jeder selbst erst mal ehrlich seine eigenen Fähigkeiten beurteilen, kann aus ihm was wirklich großes werden, und wenn nicht, muß er sich für zukünftige Arbeitgeber aus dem produzierenden Bereich wertvoll machen.
Gruß Mümmel
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Also ich studiere für mich und nicht für den Beruf, also hätte ich schon sehr stark etwas dagegen wenn die Uni zu einer Berufsausbildungsstätte werden würde.
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muemmel schrieb:
ich glaube nicht, daß es den zukünftigen Arbeitgeber interessiert, wie komplex Dein Programm ist. Du wirst nicht für Deine Arbeit bezahlt, sondern für Deine Leistung. Von zwei Programmierern ist meist der der gesuchtere, der das Problem auf einfachere Art löst.
Wenn allerdings ein dritter dabei ist, der das Problem überhaupt nicht gelöst bekommt, weil es über seinen Horizont geht, dann hat er von vornherein verloren. Genau in dem Punkt wird jemand, der Erfahrung in der Lösung komplexer Probleme hat, interessant.
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Du solltest bedenken, was das für jemand ist dem du deine Referenzen zeigst.
Ein paar schnell gestrickte Klickiebuntieprogramme, die optisch was her machen, sind oft effektiver als eine hocheffiziente Verkettung komplexer Algorithmen zur Lösung eines abstrakten Problems.
Du solltest nicht unbedingt denjenigen, der deine Referenzen durchsieht gnadenlos übertreffen, er versteht es dann nicht, sagt sich "so jemanden will ich nicht als mir unterstellten Entwickler haben, der könnte Konkurrenz darstellen" oder zumindest "der programmiert ja total wirr und unverständlich, ich verstehe nix, wie soll man den in mein Team stecken" und das wars mit der Stelle.
Aber alles abhängig vom wo bewerbe ich mich, genauso wie die Frage ob der Doktor beruflich Sinn macht.
"Privat" kommt son dr natürlich auch immer gut zum rumprollen
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dreaddy schrieb:
Du solltest bedenken, was das für jemand ist dem du deine Referenzen zeigst.
Ein paar schnell gestrickte Klickiebuntieprogramme, die optisch was her machen, sind oft effektiver als eine hocheffiziente Verkettung komplexer Algorithmen zur Lösung eines abstrakten Problems.
Das halte ich nicht wirklich für zutreffend. Okay, in manchen Bereichen mag das so sein, aber doch bitte nicht irgendwo, wo man als Diplom-Informatiker arbeiten möchte. Wenn die sich einen Diplom-Informatiker leisten wollen, dann doch sicher nicht für Klickibunti-Oberflächen.
Aber abgesehen davon kommt es doch auch stark auf die Präsentation an. Schaffst Du es nur zu vermitteln, dass das ein hochkomplexes Problem ist für dessen Lösung unglaublich komplexe Algorithmen verwendet werden mußten? Oder kannst Du eine Anwendung erklären und am praktischen Beispiel verdeutlichen was Dein Programm leistet?