Kann Steuerhinterziehung moralisch gerechtfertigt sein?



  • Genau, das ist die Schule der Zukunft... die Creme de la Creme darf erhobenen Hauptes die Schule besuchen, weil Mami und Papi bezahlt haben... der Pöbel darf sich ein Almosen holen. So haben wir schonmal eine gute Trennung von vornherein erreicht.
    Aber nochmal was ernsthaftes hinterher: Allein der Quatsch mit den Bildungsgutscheinen bedeutet doch wieder nur, daß am Ende der Staat doch zahlt.

    Eine Schule soll keinen Gewinn abwerfen.
    Was glaubst Du, was passiert, wenn sie soll, aber nicht tut? Dann wird McSchool einfach dichtmachen. Und die Kinder können sich dann selbst alles beibringen, bis sich irgendwann wieder ein Unternehmer erbarmt, die Gnade zu zeigen, eine Schule zu eröffnen. Es wird sich dasselbe Phänomen zeigen wie bei Läden: Wer Kohle hat, kann sich hochwertige Nahrungsmittel usw. kaufen, für den Pöbel gibts ALDI.

    Kindere gehören nicht ins raffgierige Gezerre um Marktanteile und Gewinne.



  • ChrisM schrieb:

    wie wär's, wenn ihr mal Argumente bringt, statt wieder mit der dämlichen Stellvertreterdiskussion gegen "die Liberalen" anzufangen?

    Es ist sinnlos mit einem Liberal-Extremisten zu diskutieren, der meint Schulen (bzw. McDonalds School™ oder wie das dann heißt) sollten Gewinn machen (und damit offenkundig die Folgen daraus ausblendet).



  • Die Schule wird dann dicht gemacht und nach Rumänien verlagert. 🤡



  • CarstenJ schrieb:

    Hi,

    Daniel E. schrieb:

    die in keinem Verhältnis zu der erbrachten Leistung stehen.

    Woher weisst du denn, wie teuer es ist, ein Schlagloch zu beseitigen

    Scheinbar unbezahlbar, denn in unserer Straße wurde über Jahre nur mal ab und zu eine Schüppe Teer in die Schlaglöcher geworfen. Und als die Straße dann komplett runter war hat man für teuer Geld über Monate die restliche Teerdecke abgetragen und alles komplett neu gemacht. Eine Straße weiter wurde sogar ein Kreisverkehr auf eine Minikreuzung mit null Verkehrsaufkommen gebaut. Jetzt fragt sich natürlich jeder ob man das nicht sinnvoller hätte investieren können. Und da liegt das Problem: Es wird einfach jede Menge Geld sinnlos in die Luft geblasen während richtige Probleme liegen bleiben. In der Nachbarstraße sind auch einige Schlaglöcher. Aber warum die einfach mal reparieren? Man kann doch auch warten bis die Straße unbefahrbar ist und da ein großes Bauprojekt draus machen. Irgendeiner dieser Provinzpolitiker hat sicher auch einen Schwager in der Branche, der den Auftrag dankend entgegen nimmt 🙄 .

    Ich finde Steuerhinterziehung nicht gut, aber was man auf legalem Wege mitnehmen kann, das sollte man auch bis auf den letzten Cent machen. Der Fiskus schenkt einem auch nichts...



  • Na dann sei doch froh, dass der Straßenbau nicht privatisiert ist. Dann hättet Ihr vielleicht gar keine Straßen bei euch, weil der Bau wegen zu geringem Verkehrsaufkommen nicht rentabel wäre. 🤡
    Vergleichbares konnte man ja schon bei der Bahn beobachten, wo Kurzstrecken gestrichen/ gekürzt wurden, weil sie nicht rentabel seien.



  • Die Wohngegend ist nicht arm. Bei dem, was man an Steuern sparen könnte wenn der Straßenbau privatisiert würde könnte man wahrscheinlich zusätzlich zu den intakten Straßen ein U-Bahn-Netz unter die Wohnsiedlung buddeln 😉 . Aber die Stadt in der ich wohne ist auch (nicht nur bezogen auf den Straßenbau) schon extrem unwirtschaftlich. Da werden Verkehrsinseln gebaut und wieder abgerissen oder Pflastersteine auf den Markt gelegt und man überlegt sie wegen dem erhöhten Lärmaufkommen wieder rauszureißen... Ein paar mehr solche Scherze würden mir auf Anhieb noch einfallen.



  • illuminator schrieb:

    Also bitte, wer will denn beurteilen ob die "erbrachte Leistung" für die Steuerlast angemessen ist? Gibs da irgendwo ein intergalaktische Regulierungsbehörde die alle Staaten der der Galaxis genau analysiert und ein Ranking erstellt?
    Kann man irgendwie sagen: "Wir haben X EUR Steuerlast aber nur Y EUR Leistung - da fehlt was." ?

    So ein Blödsinn. Du brauchst nur die Nachrichten zu lesen. Fehlinvestitionen findest du da zuhauf.
    Wenn unsere Stadt das Freibad aus Kostengründen schliessen muss, auf der anderen Seite aber nur für die Konzeptionierung eines möglichen Aussenbeckens der Schwimmhalle 200.000€ verbrät, dann ist das für mich schwer nachvollziehbar. Noch weniger, wenn in einigen Kommumen um ein paar Tausend Euro im Jahr zu sparen Nachts die Straßenlaternen ausgeschalten werden. Keine Ahnung, ob das da wo du lebst normal ist. Imho läuft hier aber mächtig was schief.



  • krabbels schrieb:

    illuminator schrieb:

    Also bitte, wer will denn beurteilen ob die "erbrachte Leistung" für die Steuerlast angemessen ist? Gibs da irgendwo ein intergalaktische Regulierungsbehörde die alle Staaten der der Galaxis genau analysiert und ein Ranking erstellt?
    Kann man irgendwie sagen: "Wir haben X EUR Steuerlast aber nur Y EUR Leistung - da fehlt was." ?

    So ein Blödsinn. Du brauchst nur die Nachrichten zu lesen. Fehlinvestitionen findest du da zuhauf.

    Sinnvolle Investitionen findet man auch zuhauf. So what?



  • Apollon schrieb:

    Sinnvolle Investitionen findet man auch zuhauf. So what?

    Das zieht leider nicht. In keinem Betrieb verzeiht man dir einen Fehlgriff über hunderttausende von Euros, nur weil du dafür genau so Aktionen auf deinem Konto gutschreiben kannst, die erfolgreich abliefen. Aber der Staat soll das auf einmal dürfen?

    Du kannst nicht sagen, schlechte Entscheidungen seien okay, nur weil es auch sinnvolle gibt. Das ist absurd.



  • Walli schrieb:

    CarstenJ schrieb:

    Woher weisst du denn, wie teuer es ist, ein Schlagloch zu beseitigen

    Scheinbar unbezahlbar, denn in unserer Straße wurde über Jahre nur mal ab und zu eine Schüppe Teer in die Schlaglöcher geworfen. Und als die Straße dann komplett runter war hat man für teuer Geld über Monate die restliche Teerdecke abgetragen und alles komplett neu gemacht.

    Jetzt frag ich mich natürlich, ob man es überhaupt richtig hätte machen können... war die Kompletterneuerung jetzt gut oder nicht?
    Es ist übrigens "eigentlich" billiger, eine Straße komplett zu sanieren, wenn die Alternative das provisorische Stopfen von Löchern ist. Aber die Komplettsanierung kostet einmalig zuviel (warum wohl, na weil alle ihre Steuern zahlen...), sodaß oft die hereintröpfelnden Reparaturkosten übernommen werden.



  • árn[y]ék schrieb:

    Apollon schrieb:

    Sinnvolle Investitionen findet man auch zuhauf. So what?

    Das zieht leider nicht. In keinem Betrieb verzeiht man dir einen Fehlgriff über hunderttausende von Euros, nur weil du dafür genau so Aktionen auf deinem Konto gutschreiben kannst, die erfolgreich abliefen. Aber der Staat soll das auf einmal dürfen?

    Du kannst nicht sagen, schlechte Entscheidungen seien okay, nur weil es auch sinnvolle gibt. Das ist absurd.

    Doch, natürlich sind schlechte Entscheidungen OK. Sie sind einfach unausweichlich. Man sollte trotzdem versuchen, den Schaden, den eine schlechte Entscheidung anrichten kann, zu minimieren.

    Ach ja, ein tolles Beispiel zum Thema Staat versus Markt: Kuba! Da zeigt sich doch wunderbar, wie die Bildung in Staates Hand blühen kann, doch leider (!), die Wirtschaft eben nicht.

    In diesem Sinne: Schulen soll der Staat besorgen, die Müllabfuhr aber nur wenns sonst keiner macht.



  • árn[y]ék schrieb:

    Aber der Staat soll das auf einmal dürfen

    Wen sollte es denn stören, wenn nicht den Bürger? Der Staat ist (noch) kein kapitalitstisches Unternehmen.



  • Mr. N schrieb:

    Ach ja, ein tolles Beispiel zum Thema Staat versus Markt: Kuba! Da zeigt sich doch wunderbar, wie die Bildung in Staates Hand blühen kann, doch leider (!), die Wirtschaft eben nicht.

    Da könnte man fairerweise das Embargo seitens der USA berücksichtigen. Wäre interessant, wie es ohne laufen würde...



  • árn[y]ék schrieb:

    Du kannst nicht sagen, schlechte Entscheidungen seien okay, nur weil es auch sinnvolle gibt. Das ist absurd.

    _Auch_ sinnvolle?



  • krabbels schrieb:

    árn[y]ék schrieb:

    Aber der Staat soll das auf einmal dürfen

    Wen sollte es denn stören, wenn nicht den Bürger? Der Staat ist (noch) kein kapitalitstisches Unternehmen.

    Ja... Schade. Sonst waer vielleicht der Ein oder Andere hier schon laengst gefeuert.



  • scrub schrieb:

    Mr. N schrieb:

    Ach ja, ein tolles Beispiel zum Thema Staat versus Markt: Kuba! Da zeigt sich doch wunderbar, wie die Bildung in Staates Hand blühen kann, doch leider (!), die Wirtschaft eben nicht.

    Da könnte man fairerweise das Embargo seitens der USA berücksichtigen. Wäre interessant, wie es ohne laufen würde...

    Das wird kaum der Grund für die miese landwirtschaftliche Leistung sein. Zumal es genug andere Länder gibt, mit denen Kuba handeln kann. Aber lies doch mal den von mir verlinkten Artikel. Ist eigentlich gar nicht so schlecht, wie man von SPON befürchten müsste.



  • Hallo

    Mr. N schrieb:

    Ist eigentlich gar nicht so schlecht, wie man von SPON befürchten müsste.

    Ein schöner Satz.

    chrische



  • Das "wäre interessant" war auch ein ehrliches "will ich wissen" und kein "wenns meinen Standpunkt untermauert, gern, sonst aber nicht". Habs gelesen und anscheinend haben die Oberschurken ihr Embargo sogar etwas gelockert. Also spielt dieser Faktor wohl keine Rolle.



  • Wer von euch ist politisch tatsächlich aktiv? Ich sag mal so als Stichwort: "Ortsbeirat".
    Man kann doch nicht auf der einen Seite alles nur kritisieren, aber auf der anderen Seite nicht seine Möglichkeiten der Mitbestimmung und Einflussnahme nutzen. Wenn irgendwo Steine verlegt werden, die 2 Tage später wieder entfernt werden müssen, dann ist das mit Sicherheit eine Entscheidung, die auf relativ niedriger Ebene gefällt wurde.



  • scrub schrieb:

    Walli schrieb:

    CarstenJ schrieb:

    Woher weisst du denn, wie teuer es ist, ein Schlagloch zu beseitigen

    Scheinbar unbezahlbar, denn in unserer Straße wurde über Jahre nur mal ab und zu eine Schüppe Teer in die Schlaglöcher geworfen. Und als die Straße dann komplett runter war hat man für teuer Geld über Monate die restliche Teerdecke abgetragen und alles komplett neu gemacht.

    Jetzt frag ich mich natürlich, ob man es überhaupt richtig hätte machen können... war die Kompletterneuerung jetzt gut oder nicht?
    Es ist übrigens "eigentlich" billiger, eine Straße komplett zu sanieren, wenn die Alternative das provisorische Stopfen von Löchern ist. Aber die Komplettsanierung kostet einmalig zuviel (warum wohl, na weil alle ihre Steuern zahlen...), sodaß oft die hereintröpfelnden Reparaturkosten übernommen werden.

    Statt über Jahre lieblos die Löcher einfach zu stopfen (einfach draufgeworfener Teer ist nach kurzer Zeit wieder rausgeplatzt) und alle paar Wochen auszurücken hätte man einmal die Löcher richtig flicken können. Nein, erst ärgert man sich als Anwohner Jahre darüber, dass die Reifen kaputt gehen, entwickelt gar unterbewußte Ausweichstrategien um dann eine überteuerte, wochenlange Vollsperrung ertragen zu müssen.


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