Schule



  • Kenner der Schule schrieb:

    Für Kreativitätsförderung sollte man mal aus dem Mathematikunterricht richtigen Mathematikunterricht machen!



  • Wiederholung ++++ schrieb:

    Kenner der Schule schrieb:

    Für Kreativitätsförderung sollte man mal aus dem Mathematikunterricht richtigen Mathematikunterricht machen!

    Das ist nur ein sehr begrenzter bereich



  • Gregor schrieb:

    Blacka schrieb:

    2. Die Lehrpläne müssten einfach gestrafft werden, die musischen Fächer sowie Sport müssen dringend eine Aufwertung erfahren

    Ne, die müssten schleunigst aus dem Lehrplan raus.

    Grund: Sie bringen nichts. In Musik lernt man ja nichts über Musik, sondern man singt. In Sport lernt man nichts über Sport, sondern man spielt Völkerball. In Kunst lernt man nichts über Kunst, sondern man malt was. So ist es zumindest mir ergangen. Ich durfte noch in der Oberstufe im Kunstunterricht mit nem Tuschekasten irgendeinen Mist malen. Als Steigerung davon hätte der Lehrer fast nur noch Fingerfarben nehmen können oder uns unsere Kreativität durch Knetgummi ausdrücken lassen können.

    Nur weil DU schlechte Lehrer hattest, bedeutet das nicht, dass das jedem so geht. Ausserdem siehst du das ganze ZU subjektiv. Nicht jeder arbeitet spaeter in einem naturwissenschaftl./technischem Umfeld. Was ist mit Leuten, die spaeter Kunst studieren, in die Design- oder Grafikbranche gehen oder Architekten werden wollen? Fuer die sind die im Kunstunterricht erlernten Faehigkeiten essentiell. Genauso koennt ich dir Berufsbilder nennen, in denen musische Faehigkeiten, von Rhythmus- und Taktgefuehl ueber klare Sprechweise bis hin zum theoretischen Musikwissen wichtig sind.
    Und wie Jester schon gesagt hat: Motorik und Kreativitaet benoetigt man in jedem Fach. Ausserdem ist z. B. Kunst wohl eines _DER_ Faecher schlechthin, in denen ein Schueler sich selbst zum Ausdruck bringen kann, was IMO auch wichtig ist.

    Zudem soll die Schule ja eine moeglichst breit gefaecherte Allgemeinbildung bieten. Und Kunst und Musik waren fuer mich zusammen mit den Sprachfaechern die Unterrichtsfaecher, wo ich am meisten Bildung mitgenommen habe; Bei uns hat man da z. B. gelernt, was der gothische Stil war, oder was Mozart so getrieben hat, usw. Natuerlich sind das Dinge ohne wirklich praktische Anwendung, aber wenn die SChule wirklich nur das beibringen wuerde, was wir spaeter fuer den Beruf brauchen, produzieren wir IMO "Roboter", die "Schoenes" nicht zu schaetzen wissen.

    Und Leibeserziehung halt ich auch fuer essentiell. Es war fuer mich persoenlich eines der Faecher, die mir am meisten "fuers Leben" gebracht haben. Wenn ihr da nur Voelkerball gespielt habt, tuts mir leid. Bei uns stand da u. A. gesunde Ernaehrung (Fettleibigkeit wird ja auch ein immer groesseres Problem), Grundlagen der Anatomie, Grundlagen der Ergonomie (richtig sitzen etc.), funktionelle Gymnastik, feinmotorische Uebungen, Grundlagen des Bodybuildings und allgemeiner theoretischer Sportunterricht (Unterschied Ausdauer/Kraft, wie trainiere ich was am besten, was ist zu beachten, was sind typische Anfaengerfehler etc.) auf dem Programm. Das meiste davon sind Dinge, von denen ich sehr froh bin, dass ich ein bisschen darueber Bescheid weiss. Abgesehen davon lernt man die Grundlagen von zahlreichen Sportarten, was auch irgendwie Allgemeinbildung ist. Ganz abgesehen davon dass es sicher Schueler gibt, fuer die der Leibeserziehungs-Unterricht wohl das Einzige ist, wo sie ein bisschen Bewegung bekommen.



  • gesammtbild schrieb:

    Und wenn es ein paar gut ausgebildete Sportler mehr geben würde, dann hätten wir auch noch die Fussball WM gewonnen.

    ich hoffe, du meinst das nicht ernst. der sport bekommt (vor allem in österreich) das geld ja überall reingeschoeben wo es nur geht. wir haben eh schon viel zu viele sportler, die andauernd nur noch mehr fordern, was man für sie tun könnte. dass österreich auch gute wissenschafter ausbildet, geht da komplett unter. kein wunder, da das ganze geld für tourismus und sport drauf geht, gibt es auch keines mehr für die wissenschaft.

    @Blue-Tiger
    ich weiß nicht, in welche schule du gegangen bist, aber bei uns war das ganz und garnicht so. unser zeichenlehrer war am anfang der stunde da und dam ende. dazwischen hat er was anderes gemacht. seine eigene kreativität wurde konnte man nicht ausleben. die wurde dann hart benotet. "kunst" wurde nach absolut subjektiven methoden bewertet. wer was gezeichnet hat, was dem lehrer gefiel, hatte glück, wer nicht, der nicht.

    ich kann gregor sehr gut verstehen und stimme ihm hier vollständig zu. musik und zeichnen sollten entweder zu einem lernfach aufgewertet werden, freiwillig in einer, wie ich schon gesagt habe, individuelleren schule platz finden. die derzeitige methode ist nur konktraproduktiv. gregors vorschläge bezüglich anderer themen, die die schule abdecken sollte, sind sehr fortschrittlich und praxisnah. viel zu fortschrittlich und praxisnah, als dass sie je verwirklicht werden könnten. vor allem politische bildung fehlt. (ich habe hier bewusst nicht parteipolitische bildung gschrieben.)



  • Go, Gregor, go! 👍



  • Gerade Sport halte ich für eins der wichtigsten Fächer. Es gibt genug Studien, die belegen, dass körperliche Aktivitäten das Geistige anregen. So z. B. in einer Grundschulklasse, die jeden Tag eine Sportstunde hatte. Zwar hatte sie dann in den anderen, für Gregor viel wichtigeren Fächern weniger Stunden, schnitt aber besser ab, weil die Kinder durch die Bewegung leistungsfähiger waren.

    Das ist sicherlich nicht nur ein Phänomen der Kindheit. Menschen jeden Alters (und wir reden hier wohl hauptsächlich von Jugendlichen) brauchen Bewegung. Ich bin froh um meine Doppelsportstunde, die ich jede Woche hab (auch wenn das nicht das einzige an Sport ist, was ich mache).



  • Am besten würde man alle Fächer abschaffen und nur das Fach Mathematik einführen. Der Lehrplan sieht dann so aus:
    1. Klasse: Lineare Algebra 1, Analysis 1
    2. Klasse: Lineare Algebra 2, Analysis 2
    3. Klasse: Algebra 1 (Gruppen-, Körper- und Galoistheorie), Analysis 3 (Maß- und Integrationstheorie und Integration auf Mannigfaltigkeiten)
    4. Klasse: Algebra 2 (Kommutative Algebra und Homologische Algebra), Analysis 4 (Funktionentheorie, Riemannsche Flächen)
    5. Klasse: Algebraische Geometrie 1, Algebraische Zahlentheorie 1, Funktionalanalysis 1
    6. Klasse: Algebraische Geometrie 2, Algebraische Zahlentheorie 2 (Lokale Körper und Klassenkörpertheorie), Funktionalanalysis 2
    7. Klasse: Partielle Differentialgleichungen 1, Algebraische Geometrie 3 (perverse Garben und étale Kohomologie), Darstellungstheorie endlicher und Lie-Gruppen, Artinsche L-Reihen und der Satz von Chebotarev
    8. Klasse: Partielle Differentialgleichungen 2, Analytische Zahlentheorie 1, Auflösung von Singularitäten nach Hironaka, Algebraische Topologie 1 (Homotopietheorie, Homologie, Kohomologie)
    9. Klasse: Modulformen, abelsche Varietäten, Modulräume abelscher Varietäten (Shimura-Varietäten), Algebraische Topologie 2 (stabile Homotopietheorie, Spekten, topologische K-Theorie, Kobordismus und Thom-Spektrum)
    10. Klasse: Automorphe Formen, das lokale Langlands-Programm und die lokale Langlands-Vermutung, GAGA
    11. Klasse: Die Serre-Vermutung nach Khare-Kisin-Wintenberger, Deformation von Galoisdarstellungen, anabelsche Geometrie, Deligne-Laumon Weil I+II
    12. Klasse: Arakelov-Theorie, Derivierte Kategorien und Artin-Verdier-Dualität, Drinfeld-Shtukas (nach Lafforgue), p-adische Modulformen, diophantische Approximation
    13. Klasse: Endlichkeitssätze für abelsche Varietäten über Zahlkörpern, motivische Kohomologie, algebraischer Kobordismus, algebraische K-Theorie, p-adische Hodge-Theorie

    Eine Benachteiligung für Schüler ergibt sich daraus nicht, denn der Stoff wird ja statt auf 1 Semester auf 1 ganzes Jahr verteilt! Wer nicht mitkommt, kann ja auf die Sonderschule gehen.



  • Hi. Mit den musischen Fächern scheinen mir vor allem ideelle Werte verbunden zu sein. Das kommt ja auch in einigen Beiträgen hier zum Vorschein. Zum Beispiel in dem da:

    Blue-Tiger schrieb:

    Zudem soll die Schule ja eine moeglichst breit gefaecherte Allgemeinbildung bieten. Und Kunst und Musik waren fuer mich zusammen mit den Sprachfaechern die Unterrichtsfaecher, wo ich am meisten Bildung mitgenommen habe; Bei uns hat man da z. B. gelernt, was der gothische Stil war, oder was Mozart so getrieben hat, usw. Natuerlich sind das Dinge ohne wirklich praktische Anwendung, aber wenn die SChule wirklich nur das beibringen wuerde, was wir spaeter fuer den Beruf brauchen, produzieren wir IMO "Roboter", die "Schoenes" nicht zu schaetzen wissen.

    Die Vermittlung von derart ideellen Werte sehe ich ehrlich gesagt nicht als Primärziel der Schule. Viel wichtiger finde ich es, zu lernen, wie die Welt, in der wir leben, funktioniert. Und das meine ich sowohl auf die Gesellschaft bezogen, als auch auf die Natur. Ideelle Werte sind IMHO etwas, was mehr durch die Eltern vermittelt werden sollte. Wir haben in Deutschland momentan ungefähr 3,5 Mio. Arbeitslose: Da sind wir also durchaus mit sehr viel realeren Problemen konfrontiert, als der Frage, ob die Kinder in ihrer Schulzeit auch einen "guten Geschmack" entwickeln, wie Blue-Tiger es fordert.

    Ok, fettleibige Kinder sind vermutlich auch ein reales Problem. Ich sehe die Ursache davon aber weniger in zu wenig Sportunterricht, sondern mehr in unserer allgemeinen Lebensweise in Deutschland. Insofern würde ich es auch stark in Frage stellen, ob sich der Unterschied zwischen 0, 2 oder 4 Stunden Sportunterricht pro Woche nennenswert auf diesen Sachverhalt auswirkt. In jedem Fall ist es keine Lösung des Problems, sondern nur eine Symptombehandlung. ...und Ernährungslehre gehört in den Sachkundeunterricht der Grundschule. 😉



  • Gregor schrieb:

    Viel wichtiger finde ich es, zu lernen, wie die Welt, in der wir leben, funktioniert. Und das meine ich sowohl auf die Gesellschaft bezogen, als auch auf die Natur.

    Ob man den Schülern schon soviel über Korruption, Lügen und gebrochene Wahlversprechen erzählen sollte?

    und Ernährungslehre gehört in den Sachkundeunterricht der Grundschule. 😉

    In den Kindergarten. Da müsste man sschon viel mehr machen, in der Schule ist es oft schon zu spät.



  • geben Sie einen Benutzern schrieb:

    Gregor schrieb:

    Viel wichtiger finde ich es, zu lernen, wie die Welt, in der wir leben, funktioniert. Und das meine ich sowohl auf die Gesellschaft bezogen, als auch auf die Natur.

    Ob man den Schülern schon soviel über Korruption, Lügen und gebrochene Wahlversprechen erzählen sollte?

    Natürlich. Warum stellst Du das in Frage? 😕



  • Hallo

    Gregor schrieb:

    Die Vermittlung von derart ideellen Werte sehe ich ehrlich gesagt nicht als Primärziel der Schule. Viel wichtiger finde ich es, zu lernen, wie die Welt, in der wir leben, funktioniert.

    Wer weiß das denn bitte? Du? Wenn ich so etwas lese... Kinder müssen befähigt werden sich eine eigene Erklärung auf solche Fragen zu geben, weil kein Mensch sie je beantworten kann.

    Gregor schrieb:

    Wir haben in Deutschland momentan ungefähr 3,5 Mio. Arbeitslose: Da sind wir also durchaus mit sehr viel realeren Problemen konfrontiert, als der Frage, ob die Kinder in ihrer Schulzeit auch einen "guten Geschmack" entwickeln, wie Blue-Tiger es fordert.

    Der Lehrplan sollte nun wirklich unabhängig von der Zahl der Arbeitslosen sein. Und gerade in einer Arbeitswelt, in der viel mehr zählt als pures Wissen sollte man kreative und persönlichkeitsfördernde Unterrichtseinheiten nicht einfach abschaffen. Die Diskussion ist aber wahrscheinlich genauso alt, wie Schule selber und am Ende ist es eine Frage der persönlichen Gewichtung. Oft ist es aber so, dass gerade Menschen, die von Pädagogik und Didaktik keine Ahnung haben am meisten nach der Abschaffung solcher Fächer und Inhalte rufen.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Oft ist es aber so, dass gerade Menschen, die von Pädagogik und Didaktik keine Ahnung haben am meisten nach der Abschaffung solcher Fächer und Inhalte rufen.

    Und die Lehrer wollen sie behalten, heh? Also Leute, die in ihrem Leben nie etwas anderes als Bildungseinrichtungen gesehen haben. Leute mit dem Lebensweg "Schule->Studium->Schule mit Verbeamtung". Gerade diese Leute sollen wissen, was sie den Kindern für das "echte Leben" beibringen sollen? Ich bitte Dich: Die meisten Lehrer haben keinerlei Ahnung von den Problemen und Herausforderungen, die außerhalb ihrer Bildungseinrichtungen liegen.

    Aber eine Aussage, dass sich andere nicht in ihre Belange einmischen sollen, weil ja nur Lehrer die entsprechenden Fächer studiert haben und deshalb ganz ohne weitere Rechtfertigung prinzipiell schon den richtigen Weg beschreiten, passt auch sehr gut zu Lehrern. Ein "Was ich sage, ist richtig, denn Du kannst es ja prinzipiell nicht besser wissen" ist völlig unbefriedigend. Ich höre da nur "Ich habe keine Ahnung, aber einen entsprechenden Abschluss und das reicht ja wohl.".

    Die Schule sollte die Leute auf das Leben vorbereiten. Und wenn man dann sieht, dass es eine hohe Arbeitslosenquote gibt, dann kann man eigentlich nur einen Schluss ziehen: Die Schule hat versagt.



  • Gregor schrieb:

    Und wenn man dann sieht, dass es eine hohe Arbeitslosenquote gibt, dann kann man eigentlich nur einen Schluss ziehen: Die Schule hat versagt.

    Richtig, aber ganz bestimmt nicht, weil Musik und Kunst Teil des Lehrplans ist.

    Du unterschätzt im hohen Maße die softskills, wie Kreativität und die Fähigkeiten in vielen verschiedenen Bahnen zu denken, nicht so einseitig, wie man das in einigen wenigen Fächern lernen würde.

    Zudem ist das auch einfach eine Sache der Kultur.



  • soft skills brauchen nur Dampfplauderer, die nichts drauf haben.



  • Gregor schrieb:

    Die Schule sollte die Leute auf das Leben vorbereiten. Und wenn man dann sieht, dass es eine hohe Arbeitslosenquote gibt, dann kann man eigentlich nur einen Schluss ziehen: Die Schule hat versagt.

    Ziemlich suggestiv was du da schreibst. Auf welchen nachweisbaren Fakten basierst du diesen Schluss?



  • Gregor schrieb:

    Die Schule sollte die Leute auf das Leben vorbereiten. Und wenn man dann sieht, dass es eine hohe Arbeitslosenquote gibt, dann kann man eigentlich nur einen Schluss ziehen: Die Schule hat versagt.

    Nein, der Kindergarten.



  • Ich finde andere Dinge wichtiger als Musik und Kunst, und die kommen komplett zu kurz. So wissen Schüler oft nichts über die Stasi und haben nicht die geringste finanzielle Grundbildung. Oft können sie nichteinmal so einfach Dinge wie die Fläche eines Rechtecks (!) ausrechnen oder haben eine sehr mangelhafte Rechtschreibung. (Ich finde ja auch, es sollten mehr Diktate auch in höheren Klassen gemacht werden.)

    Musik ist schön und gut, aber wenn man den Lehrplan straffen will, dann müsste man wichtigere Dinge reduzieren, um mehr Musik machen zu können.



  • Henno schrieb:

    Gregor schrieb:

    Und wenn man dann sieht, dass es eine hohe Arbeitslosenquote gibt, dann kann man eigentlich nur einen Schluss ziehen: Die Schule hat versagt.

    Richtig, aber ganz bestimmt nicht, weil Musik und Kunst Teil des Lehrplans ist.

    Du unterschätzt im hohen Maße die softskills, wie Kreativität und die Fähigkeiten in vielen verschiedenen Bahnen zu denken, nicht so einseitig, wie man das in einigen wenigen Fächern lernen würde.

    Zudem ist das auch einfach eine Sache der Kultur.

    Ach so. Und wann hast Du das letzte mal in "Kunst der Renaissance" gedacht, als Du irgendein Problem im echten Leben hattest?

    Hier wird im Zusammenhang mit den musischen Fächern und Sport oft auf Softskills hingewiesen. Mir kommt das so vor, als ob man sagt: "Da lernt man nichts greifbares, also müssen es wohl Softskills sein, die man da entwickelt." IMHO lernt man die da nicht. Zumindest in gar keinem Fall in stärkerem Maße als in anderen Fächern. Wo nimmst Du die Annahme her, dass mit den musischen Fächern Softskills verbunden sind? Ich habe zumindest noch nie einen sagen hören "Oh, Du hattest ne 1 in Sport, dann bist Du ja bestimmt ganz toll teamfähig." oder "Oh, Du hattest ne 1 in Musik. Dann musst Du ja ne irre soziale Kompetenz haben."

    TheTester schrieb:

    Ziemlich suggestiv was du da schreibst. Auf welchen nachweisbaren Fakten basierst du diesen Schluss?

    Was sind denn die Alternativverantwortlichen aus Deiner Sicht? Ich meine, es geht Dir wohl nicht um einen Nachweis des Resultats, oder? Die aktuellen Arbeitslosenzahlen kann ich Dir natürlich schnell raussuchen. Und die Tatsache, dass man mit der richtigen Bildung seine beruflichen Chancen enorm steigern kann, wirst Du wohl auch nicht in Frage stellen, oder? Und wenn Du mal ne Reportage im Fernsehen siehst, in der sich Jugendliche irgendwo bewerben, was sagt dann der Chef des jeweiligen Betriebs? Sagt der "Also mit der Musiknote habe ich doch echte Bedenken, Sie einzustellen?"? Ne, der sagt "Aber diese Mathenote da bereitet mir doch echte Bauchschmerzen."



  • Gregor schrieb:

    TheTester schrieb:

    Ziemlich suggestiv was du da schreibst. Auf welchen nachweisbaren Fakten basierst du diesen Schluss?

    Was sind denn die Alternativverantwortlichen aus Deiner Sicht? Ich meine, es geht Dir wohl nicht um einen Nachweis des Resultats, oder? Die aktuellen Arbeitslosenzahlen kann ich Dir natürlich schnell raussuchen. Und die Tatsache, dass man mit der richtigen Bildung seine beruflichen Chancen enorm steigern kann, wirst Du wohl auch nicht in Frage stellen, oder? Und wenn Du mal ne Reportage im Fernsehen siehst, in der sich Jugendliche irgendwo bewerben, was sagt dann der Chef des jeweiligen Betriebs? Sagt der "Also mit der Musiknote habe ich doch echte Bedenken, Sie einzustellen?"? Ne, der sagt "Aber diese Mathenote da bereitet mir doch echte Bauchschmerzen."

    Du hängst hier ein paar unabhängige "Tatsachen" aneinander und tust dann so, also du damit beweist, dass die Schule an den Arbeitslosenzahlen schuld ist. Dann müssten die Arbeitslosenzahlen ja den Abschlussnoten eines Jahrgangs entsprechen. Und wieso sind dann die Arbeitslosenzahlen jeden Monat anders? Gibts jeden Monat neue Zeugnisse? Schule ist nicht dazu da Arbeitsplätze zu schaffen.



  • Noch etwas. Ein Grund für meine opportunistische Haltung in diesem Thread ist auch ein Artikel, den ich letzt in Technology Review gelesen habe:

    Technology Review 05/2008, Artikel: Die andere Bildung schrieb:

    [...]
    Kein Wunder - das Prestige der Naturwissenschaften ist bescheiden: "Niemand würde sich öffentlich damit brüsten, dass er keine Ahnung hat, was Göthe geschrieben hat. Es gilt aber als schick, zu betonen, dass man in Mathematik ganz schlecht war", sagt Bullinger. In seinem Bestseller "Bildung. Alles, was man wissen muss" wird der 2004 verstorbene Anglist Dietrich Schwanitz noch deutlicher: "So bedauerlich es manchem erscheinen mag: Naturwissenschaftliche Kenntnisse müssen zwar nicht versteckt werden, aber zur Bildung gehören sie nicht." In seiner Replik "Die andere Bildung" erwidert der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer zwar süffisant: "Er erklärt einfach das zur Bildung, was seinen Horizont nicht übersteigt." Doch bemerkenswerterweise geben selbst viele Bio-, Chemie- und Physiklehrer Schwanitz recht. In einer Studie der Bildungsforscher Isabell van Ackeren und Klaus Klemm zählen von 122 befragten Naturwissenschaft-Lehrern nur rund 44 Prozent Biologie, 32 Prozent Physik und 15 Prozent Chemie zu den fünf wichtigsten Fächern der Allgemeinbildung.
    [...]

    Ich empfinde diese Situation als völlig unannehmber und bin ehrlich gesagt entsetzt, dass selbt in diesem Forum vor allem die Wichtigkeit der nichtwissenschaftlichen Fächer betont wird. Das erscheint mir so ähnlich wie die Naturwissenschaftslehrer aus dem Artikel zu sein. Man verleugnet sich selbst bzw. die Wichtigkeit des Gebiets, in dem man sich selbst bewegt.

    Eine Stärkung der nichtnaturwissenschaftlichen Fächer führt automatisch zu einer Schwächung der naturwissenschaftlichen Fächer. Das ist wohl trivial. Und ich sage halt: Wenn irgendwas in der Schule überflüssig ist, dann sind das eher nicht die naturwissenschaftlichen Fächer und es ist auch nicht Mathe. Und wenn man dann bestimmte neue Lehrinhalte propagieren will muss halt etwas anderes rausfliegen. Zum Beispiel Musik oder Kunst.

    Fragestellungen, die ich in meinem ersten Beitrag hier erwähnt habe, sind im Übrigen viel problemorientierter bezüglich realer Probleme, als es diese musischen Fächer sein können. Wenn man irgendwo Softskills lernt, dann eher bei der Behandlung derartiger, realer Probleme. Problemlösungsfähigkeiten kann man in Musik nicht entwickeln, denn da gibt es keine Probleme.


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