Praktikum, wieviel kann ich noch verlangen?
-
Hi
Ich schweife ein wenig ab um meine Frage zu erörtern.
Ich hab letztes Jahr mein Abitur an einem informationstechnischen Gymnasium mit Preis (1,7) bestanden.
Danach bin ich ein paar Monate durch Europa getourt.
Habe dann ab September 08 eine BA-Stelle bei einer großen Firma bekommen.Um die Zeit bis dahin zu überbrücken habe ich bei der selben Firma eine Praktikantenstelle an Land gezogen bei der ich 700 € brutto für eine Wochenarbeitszeit von 35 Stunden kriege.
Inzwischen sind 4 Monate vergangen und es hat sich herausgestellt dass ich für das Projekt in dem ich arbeite eine nicht unerhebliche Leistung erbringe (O.Ton Abteilungsleiter).
Meine Frage ist:
Als Werkstudent würde ich bei der Firma gut 1200 € mehr verdienen.
Kann ich beim Abteilungsleiter mal vorsichtig anfragen ob sich mein Vertrag auf einen Werkstudententarif umstellen lassen könnte oder haltet ihr das für übertrieben?
Versteht mich nicht falsch. Ich bin mit meinem Gehalt relativ zufrieden und ich lerne hier auch viel was mir natürlich auch was wert ist.
Allerdings arbeite ich auch mindestens auf dem Niveau wie einige Werkstudenten und sehe es daher nicht ganz ein warum ich für die selbe Arbeit weniger verdienen sollte als jemand der vielleicht ein oder zwei Semester studiert hat.
Würde dazu gerne ein paar Meinungen hören.
Gruß
rino
-
Naja, du bist noch nicht eingeschrieben, und das ist imho Voraussetzung fuer einen Werksstudentenvertrag (ich musste da ja auch immer Immatrikulationsbestaetigung abgeben). Ist vielleicht vom Arbeitgeberanteil anders als geregelt (Steuern, Versicherung, ...)
-
Naja ich habe aber zumindestens schon einen Zulassungsbescheid erhalten der in Verbindung mit einem Personalausweis als vorläufiger Studentenausweis gültig ist.
Das ist von einer Immatrikulationsbestätigung doch nicht mehr so weit entfernt?!
-
700€ brutto ist für ein Praktikum durchaus normal, also werd mal nicht größenwahnsinnig. Ist nett, wenn die Dir mehr geben wollen, aber ich würde kaum erwarten, dass Du mit einer bloßen Immatrikulation gleich 1900 brutto bekommst.
-
Und warum kriegt dann einer der gerade 2 Semester IT studiert hat, mir in fachlichen Fragen zum Großteil unterlegen ist und dessen Aufgabe vom Niveau her gerade so an meine heranreicht so viel mehr?
-
Weil die Welt einfach ungerecht ist
Ich habe in meinem ersten Praxissemester auch dauernd einem Festangestellten ausgeholfen, weil er die einfachsten Dinge nichtmal kapiert hat. Naja, der arbeitet mittlerweile jedoch woanders
Also als Werkstudent einstufen könnte schwierig werden, das mußt Du halt abklären ob das rechtlich okay ist. Ansonsten kannst Du natürlich auch fragen, ob sie Dir einfach so mehr bezahlen - rein theoretisch.
Andererseits darfst Du das Lob Deines Abteilungsleiters nicht gleich überbewerten. Er will Dich halt motivieren, ist ja logisch. Und ich glaube Dir auch, daß Deine Mitarbeit sicherlich bedeutend für das Projekt sein mag. Aber wenn Du jetzt gleich nach mehr Geld schreist, wäre es unter Umständen auch möglich, daß die Firma das dann doch als "zu viel" betrachtet, vielleicht mit so Sprüchen daherkommt wie "sei froh daß Du hier so viel lernen darfst" und Du durch diese Aktion plötzlich stark an Sympathie verlierst.
Auch wenn's ungerecht ist, aber denke lieber nochmal drüber nach. Sowas kann nach hinten losgehen, egal wie sehr Dich der Abteilungsleiter zu schätzen weiß.
-
Ich finde, du kannst schon vorsichtig anfragen, wenn du wirklich so viel drauf hast und der Firma eine Menge Arbeit abnimmst... aber nicht traurig sein, wenn sie nein sagen
-
Was sollen solche blöden Fragen eigentlich immer?
DU kennst die Firma, DU kennst deine Leistungen im Vergleich zu anderen, DU kennst deinen Abteilungsleiter.
Was sollen wir dir denn für Tipps geben?
Wenn du der Meinung bist, dass du mehr wert bist, dann sag es ihm. Er wird dich schon nicht auffressen... Das schlimmste was dir bei einem normalen Menschen passieren kann ist eine Absage. Aber er wird dir nicht sauer sein, weil du gefragt hast. Außer natürlich er ist ein komischer Mensch. Aber das können wir auch nciht wissen...
Ergo: Nimm deine Menschenkenntnis und wenn sie sagt, dass du ihn fragen kannst, dann tu es...
-
rino schrieb:
Und warum kriegt dann einer der gerade 2 Semester IT studiert hat, mir in fachlichen Fragen zum Großteil unterlegen ist und dessen Aufgabe vom Niveau her gerade so an meine heranreicht so viel mehr?
Die Antwort ist einfach: Weil er studiert.
Ich weiß nicht, was man in einem Studium lernt, was man nicht per Berufserfahrung lernen kann, aber Studierte haben einem Ausgebildeten immer was voraus... geldmäßig und jobangebotsmäßig.
-
Sei doch froh, dass Du überhaupt Geld bekommst.. ich hab zwei Praktika, bei denen ich _NIX_ bekommen hab.
Und Du versuchst noch mehr rauszuschlagen, obwohl Du 700€ bekommst. Also wirklich. Solche Leute regen mich auf. Sorry.
-
estartu schrieb:
Ich weiß nicht, was man in einem Studium lernt, was man nicht per Berufserfahrung lernen kann, aber Studierte haben einem Ausgebildeten immer was voraus... geldmäßig und jobangebotsmäßig.
Berufserfahrung ist was schönes, aber es ist ein sehr sehr weiter Begriff unter den hunderte von Kleinigkeiten fallen. Angefangen davon, wie man sich selbst bei der Arbeit organisiert über den Umgang mit Kollegen, Deadlines etc. und natürlich die Erfahrung im eigenen Spezialbereich. Der Schnitt davon mit dem in einem Studium vermittelten Wissen ist nahezu leer bzw. passiert höchstens am Rande beim Wissen im eigenen Spezialbereich. Jemand der studiert hat, hat danach keine Berufserfahrung. Umgekehrt hat halt auch jemand, der nur (im Sinne von ausschließlich) Berufserfahrung hat nicht automatisch das Wissen, das im Studium vermittelt wird. Das sind einfach zwei paar Schuhe.
Wenn Du rausfinden willst, was es in dem anderen Teil so alles gibt, dann kann ich Dir nur empfehlen mal in die entsprechenden vorlesungspläne reinzuschaun.
-
Jester schrieb:
Berufserfahrung ist was schönes, aber es ist ein sehr sehr weiter Begriff unter den hunderte von Kleinigkeiten fallen. Angefangen davon, wie man sich selbst bei der Arbeit organisiert über den Umgang mit Kollegen, Deadlines etc. und natürlich die Erfahrung im eigenen Spezialbereich. Der Schnitt davon mit dem in einem Studium vermittelten Wissen ist nahezu leer bzw. passiert höchstens am Rande beim Wissen im eigenen Spezialbereich. Jemand der studiert hat, hat danach keine Berufserfahrung. Umgekehrt hat halt auch jemand, der nur (im Sinne von ausschließlich) Berufserfahrung hat nicht automatisch das Wissen, das im Studium vermittelt wird. Das sind einfach zwei paar Schuhe.
Schön gesagt !