SW-Entwickler mit wenig Vorkenntnissen...



  • OK, erstmal sorry wegen dem Doppelbeitrag. Wird nicht wieder vorkommen!

    Ich tendiere im Moment auch wirklich dazu das Angebot anzunehmen, einfach um Erfahrung zu sammeln. Es geht dabei um den Automobilbereich, Getriebesteuerungen und Steuerung von Einspritzpumpen usw. Ist an sich schon ganz interessant wie ich finde! Beim Studium hab ich eben hauptsächlich in C programmiert, Assembler hab ich natürlich auch kennengelernt. Von UML und Design Patterns hab ich am Rande mal was gehört.

    Was mir allerdings eben Bedenken macht ist, das dies sicher ein enormer Schritt sein wird, von kleinen Projekten zu dann doch schon sehr sicherheitskritischer Software.

    Also denkst du wenn ich in C einigermaßen fit bin ist das schonmal ein guter Anfang? Vielleicht könnt ihr mit den Angaben jetzt ein wenig mehr anfangen, da ich wie gesagt kein Plan hab auf was es da so ankommt...

    MfG



  • Mario2 schrieb:

    Was mir allerdings eben Bedenken macht ist, das dies sicher ein enormer Schritt sein wird, von kleinen Projekten zu dann doch schon sehr sicherheitskritischer Software.

    Die Bedenken sind unbegründet. Für solche Software ist nie jemand allein verantwortlich, und erst recht kein Berufseinsteiger. Das wäre für eine Firma finanzieller Selbstmord wenn da was schiefgeht. Da wird in Projektteams gearbeitet, es gibt Codereviews etc. Egal nach was für einen Prozess entwickelt wird, ein Entwickler wird nie eigenverantwortlich für eine fehlerhafte Software sein. Klar man darf natürlich auch nicht wochenlang Stuss programmieren, dann steigt einen der Projektleiter auch aufn Kopf, nicht weil mal nen Fehler drin ist, sondern weil dann eher Zeitpläne in Gefahr sind 🙂 Aber das ist auch nicht deine Sache, sondern Sache des Projektverantwortlichen. Ich würde solche Stelle als anspruchsvolle Chance sehen wo du viel lernen wirst, und nicht als mögliche Anstellung wo man versagen kann.

    Auch verlangen die Firmen von Hochschulabsolventen nicht sofort perfekt zu sein. Jeder weiß das Praxiserfahrung meist mangelt und einem Zeit gegeben werden muss sich einzuarbeiten. Nicht umsonst gibts auch die Probezeit wo beide Parteien sehen ob man miteinander klarkommt und ob die Arbeit gelingt.

    Ich würde an deiner Stelle keine Bedenken haben, auch weil das Themengebiet wirklich sehr interessant ist, wenn man sich für interessiert. Komme selber oft damit in Berührung.



  • Mario2 schrieb:

    Ich tendiere im Moment auch wirklich dazu das Angebot anzunehmen, einfach um Erfahrung zu sammeln.

    Tallas Antwort sagt im Wesentlich genau das, was ich sagen wollte. Als ich für meinen Job beworben habe, hatte ich überhaupt keine Ahnung, was auf mich zukam. Ich ging trozdem zum Vorstellungsgespräch. Dort haben sie mir grob erklärt, was sie suchen und dann fragten sie "Sagt dir CAN, CAN-Bus, CanOpen, Peak etwas?". Meine Antwort war "nein". Dann erzählten sie mir, was CAN ist und warum die Firma auf CAN umsteigen wollte. Ich sagte, ich kenne mich zwar damit nicht aus, aber ich bin 100% fähig, das in kurzer Zeit zu lernen und meistern. Also gaben sie mir die Chance.

    In den ersten 4 Wochen habe ich 0, nichts, nada, rein gar nichts produktives für die Firma gemacht, kam mir selber blöd vor. Dort sagten sie mir, es ist normal am Anfang, ich solle weitermachen. Das einzige was ich tat, war dieses CanOpen kennenzulernen und nur Testprogramme zu schreiben. Heute (nach fast 1 1/2 Jahre in der Firma) bin ich der CanOpen Spezialist in der Firma und hab die meisten Protokolle bereits selber implementiert 🙂 Das hätte ich vor 1 1/2 Jahren nicht mal im Traum gedacht.

    Also nimm's an, bewerbe dich und probiere es selber aus.

    Mario2 schrieb:

    Es geht dabei um den Automobilbereich, Getriebesteuerungen und Steuerung von Einspritzpumpen usw. Ist an sich schon ganz interessant wie ich finde!

    hört sich tatsächlich interessant an. Vielleicht musst du mit einem Feldbus arbeiten oder so, sowas macht Spaß (kann aber auch am Anfang viel Arbeit kosten).

    Mario2 schrieb:

    Beim Studium hab ich eben hauptsächlich in C programmiert, Assembler hab ich natürlich auch kennengelernt. Von UML und Design Patterns hab ich am Rande mal was gehört.

    An der Uni habe ich nur im ersten und zweiten Semester Java programmiert. Die üblichen nutzlose Hello World Programme. Und siehe jetzt wo ich arbeite. Während des Studiums wurde so oft gesagt, wir werden überhaupt nicht als Programmierer ausgebildet und was weiß ich noch. Ich bin trotzdem SW-Entwickler geworden. Und von der Uni habe ich an sich nichts mitgenommen (vom Stof her) sondern die Art und Weise wie man denkt, wie man Probleme löst und wie man an Unbekannte Sachen rangeht.

    Mario2 schrieb:

    Was mir allerdings eben Bedenken macht ist, das dies sicher ein enormer Schritt sein wird, von kleinen Projekten zu dann doch schon sehr sicherheitskritischer Software.

    siehe Tallas Antwort.

    Mario2 schrieb:

    Also denkst du wenn ich in C einigermaßen fit bin ist das schonmal ein guter Anfang? Vielleicht könnt ihr mit den Angaben jetzt ein wenig mehr anfangen, da ich wie gesagt kein Plan hab auf was es da so ankommt...

    Natürlich ist es ein guter Anfang. Programmieren-Lernen ist ein Prozess, der nie aufhören wird. Je mehr Code du schreibst, umso besser und erfahrener wirst du. Du musst aber offen und flexibel bleiben und vor allem bereit sein, neue Wege zu erkunden. Wenn du nur halbherzig programmierst, wirst du nie gut sein. Nimm mich als Beispiel: am Anfang hatte ich noch nie was von CAN gehört und jetzt bin ich der Spezialist in der Firma.

    Gut, ich hab mich immer fürs Programmieren interessiert und selber viele Privatprojekte geschrieben, womit ich Erfahrung gesammelt habe. Deswegen war für mich der Einstieg an sich nicht so schwer, aber ich musste trotzdem mich einarbeiten und hart dafür arbeiten. Ich hab aber so viel in den letzten 1 1/2 Jahren gelernt wie noch nie zuvor: viele interessante neue Technicken von meinen Kollegen, und sie haben umgekehrt auch von mir gelernt.

    Es lohnt sich, sammle Berufserfahrung. Wenn es nicht klappt, dann hast du etwas mehr von dir selber erfahren. Auch von schlechten Erfahrungen kann man lernen und manchmal mehr als man denkt.



  • DoppelpunktD schrieb:

    ChrisM schrieb:

    fricky schrieb:

    das klappt schon. BorisDieKlinge z.b. arbeiet schon lange als softwerker und hat immer noch keinen plan.
    🙂 🙂

    🙄

    Willst du mit 🙄 sagen das er nen Plan hat? Hast du seine Fragen schon mal gelesen?

    Dazu habe ich zu wenig von ihm gelesen. Aber: Informatik != Programmieren.

    Hast du einen Thread von ihm, wo er was fragt, was er seinem Abschluss nach wissen müsste?

    Christian



  • Danke für die ausführlichen Antworten!

    Hört sich ganz gut an was ihr da so erzählt. Mach mir wohl im Moment einfach zu viele Gedanken, hab halt bald mein Studium rum und muss mich jetzt einfach entscheiden. Da ich mir bisher noch nicht wirklich überlegt hab was ich eigentlich mal machen will geht das jetzt halt doch recht schnell...

    Mir fehlt halt da komplett die Erfahrung wie ich an so eine Aufgabe dann ranzugehen habe. Aber danke schonmal, ich denke darauf kann ich mich jetzt ja noch nicht so wirklich vorbereiten, das werd ich dann hoffentlich irgendwie gezeigt bekommen!

    Heute (nach fast 1 1/2 Jahre in der Firma) bin ich der CanOpen Spezialist in der Firma und hab die meisten Protokolle bereits selber implementiert

    Wenn ich das mal gewusst hätte, musste letztes semester als Studienarbeit eine CAN-Schnittstelle mit einem ARM7 programmieren, bin damit fast verzweifelt...



  • Hi,

    wer immer nur das macht was er kann weis nie was er könnte.

    Das eigentliche Programmieren ist doch mehr oder weniger Handwerk, ob wirs wahrhaben wolle oder nicht. Das was den guten Informatiker ausmacht ist nicht so das perfekte Beherrschen der Programmiersprache (mein erster Programmierlehrer hat mal zu mir gesagt "die Kunst besteht im weglassen"), sondern daß er in der lage ist, ein komplexes System zu erkennen und zu begreifen, und es in logische Einzelstücke zu zerlegen und die Zusammenhänge untereinander zu verstehen.
    Selbst das größte Programm besteht aus lauter kleinen Funktionen, und die längsten Funktionen findet man meistens in den kleinsten Programmen, die "nur mal so" fix zusamengeschrieben werden (sollen).

    Gruß Mümmel



  • Ich würde mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Ich programmiere zwar schon länger, habe aber erst mit meiner jetzigen Arbeitsstelle angefangen, C/C++ zu lernen. Das ist jetzt ca. 1 Jahr her, und ich arbeite mittlerweile eigenverantwortlich an größeren Projekten (kleine Firma). Man wächst mit seinen Aufgaben, so einfach ist das.



  • ChrisM schrieb:

    DoppelpunktD schrieb:

    ChrisM schrieb:

    fricky schrieb:

    das klappt schon. BorisDieKlinge z.b. arbeiet schon lange als softwerker und hat immer noch keinen plan.
    🙂 🙂

    🙄

    Willst du mit 🙄 sagen das er nen Plan hat? Hast du seine Fragen schon mal gelesen?

    Dazu habe ich zu wenig von ihm gelesen. Aber: Informatik != Programmieren.

    Hast du einen Thread von ihm, wo er was fragt, was er seinem Abschluss nach wissen müsste?

    Christian

    http://www.c-plusplus.net/forum_dev/viewtopic-var-p-is-1265042.html#1265042 -> Diplom

    http://www.c-plusplus.net/forum_dev/viewtopic-var-p-is-1528180.html#1528180 und es gibt noch viel mehr so dumme frage, die er sich selber beantworten können müsste.



  • DoppelpunktD du bist bestimmt ein Moderator oder warum postest du forum_dev Links? ^^



  • Google hats gefunden.


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