"Weltuntergang" durch Banken- und "General Motors"-Pleite? (vorher: "Weltuntergang" durch
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Hi pointercrash(),
das Clinton nicht einfach nur gespart hat ist mir schon klar. Wie es geschafft wurde, dass er damals einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen hat, ist problemlos in dem Buch von ihm und dem von Hillary nachzulesen. Aber der wesentliche Punkt war doch, das mit ihm endlich mal einer Präsident wurde, der es gewohnt war, dass die eingenommenen Mittel reichen müssen.
Und auch bei Sarrazin will ich keine heldengenerierung machen. Aber auch wenn er keine nachhaltige Sanierung hinbekommen hat (nicht siene Aufgabe als Finanzsenator) so hat er es doch erstmalig in dem aus Geldausgeben, Schulden machen und noch mehr Schuldenmachen fixierten Berlin geschaft die Abwärtsspirale zu durchbrechen und den Kurs abzufangen. Das da noch mehr kommen muss kann sich jeder an den 5 Fingern abzählen. Aber am Anfang muss erst mal der Reflex "haben wollen, noch mehr einfordern" durchbrochen werden. Wenn das geschafft ist, kann man gucken, wie man weiter kommt. Denn solange man nicht erst mal mit den neuen Schulden aufhört, verpuffen alle anderen Massnahmen für die Zinszahlungen. Irgendwie jammern wir doch alle auf ziemlich hohem Niveau. 1960 hatten die Leute alle nur einen Bruchteil des Geldes, über dass sie jetzt verfügen. Aber sie sind auch, und sogar besser mit ihrem Geld ausgekommen. Da war eben nicht der Überfluss und das handaufhalten, sondern es war klar, das die Mittel begrenzt sind, und dass man abwägen musste, was man sich in welcher Reihenfolge leisten wollte. Aber unglücklich waren die Leute deswegen auch nicht, und es gab damals nicht mehr Leute, bei denen am Ende vom Geld noch Monat übrig war als heute.
Aber damals war es noch nicht üblich, dass ganze Familien nur noch von Dosenfutter gelbt haben, da wurde noch selbst gekocht und aus dem was Sonntag übrig blieb wurde die Grundlage für Montag gelegt. Wenn da Brötchen übrig geblieben sind wurden sie zu Semmelmehl gerieben oder es wurden für die Kinder Arme Ritter davon gebacken...
Damals musste es auch nicht jedes jahr ein immer größerer neuer Fernseher sein, und wenn ich ein eigenes Telefon verlangt hätte, dann hätten mir meine Eltern wohl das Krumme aus den Ohren geschlagen. Da stand unten auf der Straße ne Telefonzelle und gut war.
Wenn wir damals mit unseren Freunden was bereden wollten, dann haben wir keine Riesentelefonrechnung verursacht, sondern sind einfach hingegangen. Und Markenklamotten gabs auch blos nicht, wir haben auch ohne gelebt.
Sicher war damals nicht alles rosig, aber eine gesunde Mischung aus dmals und heute wäre sicher nciht falsch. Ein großer Teil der Dinge, für die wir heute viel Geld "brauchen" bringt letztlich keine wirkliche Erhöhung der Lebensqualität, sondern wird nur aus Gewohnheit oder Herdentrieb gekauft. Und in den öffentlichen Haushalten ist es noch viel schlimmer. Allein, wenn ich nur mal sehe, wie oft noch völlig intakte Fahrbahnmarkierungen abgeschliffen werden um neue aufzubringen, nur wiel die eben mal wieder "dran" sind. Oder das ganze Geld, was in den einzelnen Institutionen im Herbst noch vorhanden ist, aber verfällt, wenn es nicht ausgegeben wird und dann im nächsten jahr vielleicht gar nicht wieder zur Verfügung steht. Also wird noch irgendwas gekauft, blos um das Geld zu verbrauchen. Irgendwie werden wir alle die Ansprüche wieder ein wenig runterschrauben lernene müssen.
Und um Deinen "Wunsch" nach Hemdaufkrempeln nachzukommen, ja auch in Griechenland werden sie die Ärmel hochkrempeln müssen. Nur eben nicht die, die jetzt schon bis zum Umfallen schuften, sondern die, die irgend ein gutes Pöstchen ergattert haben und schauen wie sie den Tag in süßem Nichtstun verbringen. Warum muss da der Beamte sein Geld aus dem großen Topf bekommen. Warum sagt man nicht geht auf Steuerjagt, und aus dem was ihr reinholt wird anteilig euer Lohn bestimmt. Es gibt da noch genügend Leute, bei denen was zu holen ist. Die Rasenmähermethode ist die einfachste, aber leider auch die ungerechteste. Anstatt die Faulpelze rauszuschmeißen kürzt man lieber bei allen. Das ist ja "gerechter".
Und wenn ich mir die Gewerkschaften da unten ansehe, die sind doch die schlimmste Pestbeule am griechischen Hintern. Was wollen die mit ihren Streiks bewirken? Das das Land kein Geld hat, müssten auch die langsam begreifen. Aber so machen sie auch noch die letzten Einnahmemöglichkeiten kaputt. Anstatt jetzt zu versuchen wo viele wie möglich Touristen reinzubekommen, die Geld mitbringen wird da unten das Land systematisch für Touristen unbenutzbar gemacht.
Im übrigen ist es witzlos, da noch auf Hilfen von außen zu hoffen, Europa läuft in zunehmenden Tempo auf einen absoluten Crash zu, viele Wirtschaftswissenschaftler erwarten mittlerweile in zwischen 3 und 10 Jahren spätestens eine Währungsreform, weil dann alle restlos pleite sind.Gruß Mümmel
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Mal davon abgesehen, daß ja jeder weiß, daß früher alles besser war (wahrscheinlich hast du dem Erfinder dieses idiotischen "wenn du nach 19xy geboren bist..."-Texts aus Begeisterung eine Spende überwiesen), eine Frage: Sind das die gleichen Wirtschafts"wissenschaftler", die auch die letzten zweihundert Wirtschaftskrisen Monate später dann vorausgesagt haben? Oder sind das deren Schüler, Kritiker, oder was?
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Hi Scrub,
nein, früher war nicht alles besser, aber früher ist der gestandene Beweis, dass es auch mit weniger geht, ohne dass es gleich einen Grund für kollektiven Massenselbstmord gibt.
Wir werden irgendwann in den nächsten Jahren alle mit ein bisschen weniger auskommen müssen. Die zeit des größten Reichtums ist eindeutig überschritten, die lag irgendwo in den letzten Jahren vor der Wiedervereinigung. Jetzt gehts steil nach oben und es kommt nicht viel davon bei den Leuten an.
Die Bedingungen wie "damals" das es reicht, wenn der Familienvater ne gute Arbeit hat und davon Haus, Auto und Urlaub... bezahlt werden können sind doch jetzt schon für die meisten vorbei. Und wenn Du Dir ansiehst, wie in immer kürzeren Zeiträumen die Kriesenschirme verdoppelt werden, wärend sich die allgemeine Wertschöpfung nur ganz normal entwickelt, dann kannst Du Dir doch auch ausrechnen, wann die Sache knallt und vor die Wand fährt.
Als nächstes sollen Länderrankings verboten werden. Das ist doch nichts anderes, als wenn man in einem Haus die Brandgefahr dadurch reduziert, das man die Rauchmelder abbaut.
Vielleicht lernt unsere Industrie dann ja wieder, wie man Geräte baut, die nicht nur den momentanen habenwollen-Effekt befriedigen, sondern auch mal wieder viele Jahre halten und auch dann noch eine vertretbare Effizienz haben.Gruß Mümmel
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Deutschland ist ein Exportland. Dadurch entstehen die Probleme.
Wir verkaufen Waren an Länder die es sich nicht leisten können für Geld das sie nicht haben. (Wie denn auch, wenn man immer mehr ein- als verkauft).
Die "Tradition" bei uns ist aber, dass die Beschäftigten auch nur einen kleinen Anteil des Kuchens des Gewinns abbekommen. Die Inlandsnachfrage nach waren ist so eher gering, und entsteht aus den Krumeln die aus den Exprtgewinnen an die Arbeiter abgegeben werden.
Wenn nun die ausländischen "Kunden" wie Griechenland sich das nicht mehr leisten können, bricht auch unser Export zusammen.
Wer zahl nun dafür? NEEEIIINNN nicht die Banken und Firmen die über Jahrzehnte unverschämte Gewinne gemacht haben. Sondern wieder die Arbeiter mit ihren Steuern, von den Krümeln die sie vorher abbekommen haben.
Wohin fließen aber die Milliarden an Hilfen?
Nicht zu den Menschen in Greichenland die nun verarmen, sondern sofort wieder an die Firmen, Banken und an die Börsen zu den Spekulanten.(So als ob eine Bank versucht Jemandem der so pleite ist, dass er die Zinsen seiner Kredite nicht mehr zahlen kann durch neue Kredite zu helfen. So bildet sich die "Bank" dann selbst ein, sie könnte noch auf Rückzahlung hoffen. So macht Europa das zur Zeit mit Greichenland)
Das ganze System kann an sich nicht funktionieren.
Entweder wir schenken die Waren den anderen Ländern, oder jeder kann eben nur noch soviel kaufen (importieren) wie er exportiert.
Dann bekommen wir in Deutschland aber extreme Probleme durch die schwache Binnennachfrage.
Ein Teufelskreis, der dadurch ausgelößt wird, dass Geld dazu neigt sich bei denjenigen (wenige Firmen und Privatleute) anzuhäufen die sowieso schon mehr als genug davon haben.Der große Reichtum ist nicht überschritten, die Verteilung ist aber völlig aus dem Ruder gelaufen.
Warum wurden wohl die 400 Euro Jobs in Deutschland eingeführt? Damit die Firmen die Möglichkeiten bekommen auch in D zu Billiglöhnen zu produzieren. Warum werden Leiharbeitsfirmen von der Politik mehr als geduldet? Damit die Löhne gedrückt werden können. So wird verzweifelt versucht die "Exportstrategie" am leben zu erhalten, anstatt die Menschen anständig zu bezahlen.
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Andreas XXL schrieb:
Warum wurden wohl die 400 Euro Jobs in Deutschland eingeführt? Damit die Firmen die Möglichkeiten bekommen auch in D zu Billiglöhnen zu produzieren.
Nein. Denn dieser Minijob wurde nur zuletzt umbenannt und die Grenze auf 400 EUR geändert.
Diese Beschäftigungsform gibt es mindestens seit 1957, und wurde in den 60ern sogar angepasst, weil man wegen des Beschäftigungsmangels den Leuten einen Zweitjob ermöglichenw wollte.
Andreas XXL schrieb:
Warum werden Leiharbeitsfirmen von der Politik mehr als geduldet? Damit die Löhne gedrückt werden können. So wird verzweifelt versucht die "Exportstrategie" am leben zu erhalten, anstatt die Menschen anständig zu bezahlen.
Leiharbeitsfirmen werden geduldet, weil man anders kaum auf die schnellen Zyklen in der Industrie reagieren kann. Die Gesetze haben zu einer Beschäftigungssituation geführt, wo man nicht mehr flexibel reagieren konnte. Als es in den 90ern die letzten großen Abschwungwellen gab, wurde mit Entlassungen reagiert, weil man anders nicht auf Änderungen der Nachfrage reagieren konnte. Man hätte damals natürlich das System reformieren können, aber unsere Systeme sind per Definition eigentlich reformunfähig, also hat sich der berühmte Markt selbst geholfen, und diese Beschäftigungsform wurde attraktiv. Und niemand tut ernsthaft etwas dagegen weil man weiß, daß ohne diese Reaktionsmöglichkeit viele Firmen bei Nachfragerückgängen pleite gehen würden.
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muemmel schrieb:
früher war nicht alles besser, aber früher ist der gestandene Beweis, dass es auch mit weniger geht, ohne dass es gleich einen Grund für kollektiven Massenselbstmord gibt.
Diese Kehrtwende von dir? Respekt.
muemmel schrieb:
Wir werden irgendwann in den nächsten Jahren alle mit ein bisschen weniger auskommen müssen. Die zeit des größten Reichtums ist eindeutig überschritten, die lag irgendwo in den letzten Jahren vor der Wiedervereinigung. Jetzt gehts steil nach oben und es kommt nicht viel davon bei den Leuten an.
Du widersprichst dir doch selbst, du deutest es im letzten Satz an: Es geht steil nach oben. Das heißt doch aber, die Zeit des größten Reichtums ist nicht vorbei, vielleicht hat sie gerade jetzt begonnen, wo unsere Politker Geld an alle verteilen, die es am besten verbrennen können. Deswegen verstehe ich auch nicht, wieso du von "wir" redest. Die Gruppe, die "in den nächsten Jahren mit ein bißchen weniger auskommen muß", ist die Gruppe, die auch bisher mit wenig auskommen mußte. Es wird sicher, wie auch schon in der Vergangenheit, nicht an klugen Ratschlägen mangeln, wie man mit wenig Geld gut zurechtkommt. Und wie üblich werden diese klugen Ratschläge von denen kommen, die es natürlich am besten wissen, z.B. von deinem Freund Thilo.
muemmel schrieb:
Die Bedingungen wie "damals" das es reicht, wenn der Familienvater ne gute Arbeit hat und davon Haus, Auto und Urlaub... bezahlt werden können sind doch jetzt schon für die meisten vorbei.
Ich würde ja eher behaupten, "für die meisten" gab es das sowieso nie, sondern für eine Minderheit- nur hat die laut geschrien und man hat ihr auch zugehört.
muemmel schrieb:
Vielleicht lernt unsere Industrie dann ja wieder, wie man Geräte baut, die nicht nur den momentanen habenwollen-Effekt befriedigen, sondern auch mal wieder viele Jahre halten und auch dann noch eine vertretbare Effizienz haben.
Eher nicht. Dazu sagt die Marktwirtschaft "Ätsch!", denn es wird nicht nachgefragt.
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Hi Scrub,
scrub schrieb:
Diese Kehrtwende von dir? Respekt.
wieso Kertwende? Ich war noch nie der Meinung, das früher alles besser war. Aber unter dem Slogan "Heute ist alles besser" alles was früher gut oder besser war zu ignorieren ist halt auch nicht mein Ding.
Du widersprichst dir doch selbst, du deutest es im letzten Satz an: Es geht steil nach oben.
wieso soll ich mir selbst wiedersprechen? Immer größere Zahlen auf dem Papier sagen nichts über den wirtschaftlichen Erfolg und die Teilhabe des einzelnen aus.
Deswegen verstehe ich auch nicht, wieso du von "wir" redest. Die Gruppe, die "in den nächsten Jahren mit ein bißchen weniger auskommen muß", ist die Gruppe, die auch bisher mit wenig auskommen mußte.
Nun, ich denke diesmal werden auch die aus dem etwas gehobenen Mittelstand mit bluten müssen. Die obersten Fettaugen haben da sicher schon vorgesorgt, denen kann es höchstens passieren, dass sie statt RollsRoyce nur noch Bentley fahren können. Aber der Rest wird merken, dass es eben keine fremden Unterschichtprobleme sind, sondern uns allen an die Wäsche geht.
Es wird sicher, wie auch schon in der Vergangenheit, nicht an klugen Ratschlägen mangeln, wie man mit wenig Geld gut zurechtkommt. Und wie üblich werden diese klugen Ratschläge von denen kommen, die es natürlich am besten wissen, z.B. von deinem Freund Thilo.
Und es wird wie schon in der Vergangenheit so kommen, das die die die Vorschläge am dringendsten brauchen sie nicht mal anhören. Oder wann wurde im Bundestag das letzte mal von wirklich sparen gesprochen.
Ich würde ja eher behaupten, "für die meisten" gab es das sowieso nie, sondern für eine Minderheit- nur hat die laut geschrien und man hat ihr auch zugehört.
Wer in der alten BRD einen guten Job hatte, der konnte damals schon ganz gut davon leben. Sicher, das Wohneigentum ist bei uns nicht so verbreitet wie in anderen Ländern z.b. Norwegen Spanien, Großbrittanien...
Aber 45 % besagen eben doch, dass fast jeder 2. in den eigenen 4 Wänden wohnt. Es handelt sich da eben nicht nur um eine kleine Fettschicht, sondern die Mitte der Gesellschaft.Eher nicht. Dazu sagt die Marktwirtschaft "Ätsch!", denn es wird nicht nachgefragt.
Wenn das Geld nicht mehr da ist für alle zwei Jahre ein größeres Fernsehgerät, dann werden die Leute schon wieder darauf gucken, welche Geräte auch ein wenig länger halten. Mit ist z.B. nichts bekannt, das Miele in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken würde.
In Griechenland hat es der Führer des rechtsnationalen Sammelbündnisses LAOS, Giorgos Karatzaferis recht treffend auf den Punkt gebracht:
„Wir haben die Wahl, entweder mit dem Euro und Europa schwere Verpflichtungen und eventuell eine Art Sklaverei zu schultern oder aber allein und in Armut unseren Weg zu gehen“
Es gibt also noch Realisten, denen man etwas Vertrauen entgegen bringen kann. Nur haben sie eben nicht das sagen. Wenn ich dagegen die ganzen großblumigen Versprechungen von Papandreou höre, das Griechenland all seine Schulden zurückzahlen wird, dann weiß ich nicht, ist der so verlogen, oder dumm wie ein Brot oder beides. Aber leider wählt jedes Volk eben immer den, der die grösten Geschenke verspricht, auch wenn letztlich alle wissen, dass dafür gar kein Geld da ist.
Gruß Mümmel
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Marc++us schrieb:
Andreas XXL schrieb:
Warum wurden wohl die 400 Euro Jobs in Deutschland eingeführt? Damit die Firmen die Möglichkeiten bekommen auch in D zu Billiglöhnen zu produzieren.
Nein. Denn dieser Minijob wurde nur zuletzt umbenannt und die Grenze auf 400 EUR geändert.
Diese Beschäftigungsform gibt es mindestens seit 1957, und wurde in den 60ern sogar angepasst, weil man wegen des Beschäftigungsmangels den Leuten einen Zweitjob ermöglichenw wollte.
Andreas XXL schrieb:
Warum werden Leiharbeitsfirmen von der Politik mehr als geduldet? Damit die Löhne gedrückt werden können. So wird verzweifelt versucht die "Exportstrategie" am leben zu erhalten, anstatt die Menschen anständig zu bezahlen.
Leiharbeitsfirmen werden geduldet, weil man anders kaum auf die schnellen Zyklen in der Industrie reagieren kann. Die Gesetze haben zu einer Beschäftigungssituation geführt, wo man nicht mehr flexibel reagieren konnte. Als es in den 90ern die letzten großen Abschwungwellen gab, wurde mit Entlassungen reagiert, weil man anders nicht auf Änderungen der Nachfrage reagieren konnte. Man hätte damals natürlich das System reformieren können, aber unsere Systeme sind per Definition eigentlich reformunfähig, also hat sich der berühmte Markt selbst geholfen, und diese Beschäftigungsform wurde attraktiv. Und niemand tut ernsthaft etwas dagegen weil man weiß, daß ohne diese Reaktionsmöglichkeit viele Firmen bei Nachfragerückgängen pleite gehen würden.
Glaub Du das ruhig.
Wahrscheinlich wirst du auch abstreiten, dass Helmut Kohl der Euro-Einfürhrung zustimmen mußte, damit bei den 4+2 Gesprächen die Wiedervereinigung erlaubt wurde, weil Frankreich Angst vor einer zu starken DM und zu viel Macht Deutschlands hatte.
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Ob ich mit "Merkel einschläfern!" den ersten Preis gewinne?!
http://business.blogs.cnn.com/2011/10/19/europe-needs-you-how-to-solve-the-eurozone-crisis-and-win-250000/?hpt=hp_c1
Ich versuche besser mein Glück mit den Piraten.@Mümmel:
Du verlierst ein wichtigen Aspekt aus dem Augen, der gegen "Per aspera ad astra!" spricht (Nicht-Lateiner: "Durch Härte zu den Sternen!")In D haben wir 4.5 Mio Beschäftige im öffentlichen Sektor auf ca. 56 Mio Erwerbstätige. Das ist eine Staatsquote von etwa 1:12. In GR ist jeder Vierte im öffentlichen Sektor beschäftigt - Staatsquote 1:3. Und die sind in der Summe nicht halb so effektiv und produktiv. Was durch die Monsterbürokratie dazu führt das es bis zu 7 Jahre dauert bis man in Griechenland eine neue Firma gründen kann. Also der öffentliche Sektor tötete den privaten Sektor, soll aber von ihm finanziert werden.
Also sagen Liberale lass die Hütte abfackeln, aber die Griechen, die jetzt auf der Straße gehen haben Todesangst. Denn sie wissen, wenn sie ihre Bezüge aus dem öffentlichen Sektor verlieren, bekommen sie nie wieder einen Job. Und wenn alle arm sind gibt es auch keine Wohlfahrt.
So, der Ansprechpartner für das Ausland ist die gewählte Volksvertretung - die korrupt, ineffektiv, unproduktiv, kurzsichtig ist. Und der darunterliegende Staatsapparat ist genauso gestrickt. Die nur an zwei Schrauben stellen können - Ausgaben und Kündigungen. Das gesamte System ist in der Rechtstaatlichkeit und zugehörige Institutionen zementiert. Wir wissen also das Fass hat keinen Boden, hoffen aber ein paar Tropfen Nass bleiben der Bevölkerung erhalten.
Das Einzige was funktioniert, wäre eine politische und administrative Insubordination, was eine Umgehung der griechenschen Regierung, des Staatsapparates und Aushebelung des gesamten Rechtssystems bedeutet (incl. Verfassung). Und das müsste mit Turbospeed gehen. Was nur mit 500.000 Piraten funzt ...
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Hi Prof84,
die Schlussfolgerung daraus kann aber nun nicht sein, dass ganz Europa deren Wasserkopf füttern muss.
Da gibts zwei Dinge die getan werden müssen: zum einen muss der Wasserkopf selber drastisch verkleinert werden, und zum anderen müssen die die verbleiben effizient werden. Und da sehe ich einen ganz einfachen Weg. Nämlich ähnlich wie es Jürgen Möllemann damals für das Ausmisten der Gesetze vorgeschlagen hat. Alle, ohne Ausnahme alle, bekommen zum ... meinetwegen zum 1.4.2012 ihre Kündigung. Und nur wer seinen Nutzen nachweisen kann kann wieder eingestellt werden. Dann muss man nur noch definieren, wie wir Nutzen verstehen wollen und schon kanns los gehen.
Nutzen kann sowohl eine realisierte Industrieansiedlung sein, eingetriebene überfällige Steuern, gut ausgebildete Kinder, jeweils für jeden das passende. Und wer seine betriebliche Existenzberechtigung nicht ausreichend nachweisen kann bekommt wenn das Ziel nur leicht verfehlt wurde noch ne Nachbesserungschance vielleicht bis 1.7.2012 hat es ansonsten dann im öffentlichen Sektor hinter sich.
Gleichzeitig dürfte es sinnvoll sein, nicht mehr nach höchster Effizienz zu schielen, sondern das Gegenteil anzustreben. Durch verringerung der menschlichen Arbeitsproduktivität mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Also nicht einen HighTech-Traktor mit 350 PS, der zwölf Pflugschare auf einmal durchzieht, sondern mehrere kleine "Lanz-Bullldog", die alle etwas weniger schaffen, aber in der Summe das gleiche bringen wo aber auf jedem ein Mensch sitzt und sein Geld verdient. Und dem Tourismus unter die Arme greifen. Wenn das Aufstellen einer Wasserrutsche in GR zu teuer ist, weil zu viele Schmiermittel und Bestechungsgelder nötig sind, dann darf man sich nicht darüber wundern wenn die Unternehmen keine aufstellen und die Touris mit kleinen Kindern woanders hinfahren. Griechenland ist ein von der Natur her sehr bevorteiltes Land. Da ist es wunderschön und sehr schön warm, die brauchen also keine Luxuswohnungen wie in Skandinavien um sich das halbe Jahr vor der Kälte zu verkriechen. Die können einen großen Teil des Lebens im Freien und in echter Gesellschaft verbringen, statt nur in der Pseudogesellschaft des Computers. Und sie müssen dieses Land noch viel offener auf die Wünsche der Touristen einstellen. Also nicht nur Luxusressourts wo man völlig steril und abgeschirmt Urlaub macht, sondern kleine gastfreundliche Herbergen, die auch bezahlbar sein müssen, am besten durch Wiedereinführung der Drachme. Und wo nichts ist, da muss eben was gebaut werden, am besten mit Schaufel und Kelle, dann verdienen auch mehrere Leute daran ihren Lebensunterhalt.Gruß Mümmel
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Laut Möllemann hatte GR zum 1.4. eine Arbeitslosenquote von 33%!
Immer vom IST-Zustand ausgehen!
Oder willst Du 1/3 aller Griechen als Raubritter duch Europa ziehen sehen?
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Andreas XXL schrieb:
Marc++us schrieb:
Andreas XXL schrieb:
Warum wurden wohl die 400 Euro Jobs in Deutschland eingeführt? Damit die Firmen die Möglichkeiten bekommen auch in D zu Billiglöhnen zu produzieren.
Nein. Denn dieser Minijob wurde nur zuletzt umbenannt und die Grenze auf 400 EUR geändert.
Diese Beschäftigungsform gibt es mindestens seit 1957, und wurde in den 60ern sogar angepasst, weil man wegen des Beschäftigungsmangels den Leuten einen Zweitjob ermöglichenw wollte.
Andreas XXL schrieb:
Warum werden Leiharbeitsfirmen von der Politik mehr als geduldet? Damit die Löhne gedrückt werden können. So wird verzweifelt versucht die "Exportstrategie" am leben zu erhalten, anstatt die Menschen anständig zu bezahlen.
Leiharbeitsfirmen werden geduldet, weil man anders kaum auf die schnellen Zyklen in der Industrie reagieren kann. Die Gesetze haben zu einer Beschäftigungssituation geführt, wo man nicht mehr flexibel reagieren konnte. Als es in den 90ern die letzten großen Abschwungwellen gab, wurde mit Entlassungen reagiert, weil man anders nicht auf Änderungen der Nachfrage reagieren konnte. Man hätte damals natürlich das System reformieren können, aber unsere Systeme sind per Definition eigentlich reformunfähig, also hat sich der berühmte Markt selbst geholfen, und diese Beschäftigungsform wurde attraktiv. Und niemand tut ernsthaft etwas dagegen weil man weiß, daß ohne diese Reaktionsmöglichkeit viele Firmen bei Nachfragerückgängen pleite gehen würden.
Glaub Du das ruhig.
Ich glaube das schon deswegen, weil ich als Kind bereits Leute kannte, die im Rahmen vom damaligen soundsoviel-DM-Gesetz (was heute der 400Eur-Minijob ist) gearbeitet haben... und das war Ende der 70er. Die ganzen Halbtagsjobs in den Büros waren alles Minijobber.
Außerdem glaube ich das mit den Zeitarbeitsfirmen auch, weil ich schon zahlreiche Kostenstrukturen von Firmen und Produktionen gesehen habe. Mit den Zahlen kann man das leicht sehen, wie, wann und wo man überhaupt nur reagieren kann. Einfach mal ein Excel nehmen, ein paar Szenarien durchspielen, schon sieht man das. Sozusagen Simcity für Erwachsene.
Das ist also keine Einführung einer neuen Regelung durch die neokapitalistische Weltverschwörung...
Andreas XXL schrieb:
Wahrscheinlich wirst du auch abstreiten, dass Helmut Kohl der Euro-Einfürhrung zustimmen mußte, damit bei den 4+2 Gesprächen die Wiedervereinigung erlaubt wurde, weil Frankreich Angst vor einer zu starken DM und zu viel Macht Deutschlands hatte.
Dem Schwenk von Minijob über Zeitarbeit hin zur Eur-Einführung kann ich nicht ganz folgen. Minijobs gab es schon vor dem Eur.
Kohl war eine Pfeife, die einmal in ihrem Leben eine Chance bekam in die Geschichtsbücher zu kommen. Dafür hätte der wahrscheinlich noch mehr verraten als die DM. Die wollten auf alle Fälle die Wiedervereinigung haben, dafür haben die bei einem harten Verhandlungsgegner einfach alle möglichen Positionen nacheinander aufgegeben. Ob also Kohl wirklich mußte? Objektiv kaum, er hätte auf die WV verzichten können. Aber das wollte er nicht. Damit mußte er eben viele andere Positionen räumen.
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Marc++us schrieb:
Kohl war eine Pfeife, die einmal in ihrem Leben eine Chance bekam in die Geschichtsbücher zu kommen. Dafür hätte der wahrscheinlich noch mehr verraten als die DM. Die wollten auf alle Fälle die Wiedervereinigung haben, dafür haben die bei einem harten Verhandlungsgegner einfach alle möglichen Positionen nacheinander aufgegeben. Ob also Kohl wirklich mußte? Objektiv kaum, er hätte auf die WV verzichten können. Aber das wollte er nicht. Damit mußte er eben viele andere Positionen räumen.
Du lebst in einen Land, wo die Bevölkerung ihn mehrheitlich für 16 Jahre in Folge gewählt hat. Das macht mir viel mehr Sorgen. Die Wiedervereinigung war Staatsauftrag des Westens Präambel des GG.
Ich bin und war für die WV. Aber gegen die Art wie sie durchgeführt wurde - Währungsunion mit 1:1, Treuhand, Umzug nach Berlin der 400 Mrd. kostete, Staatsvertrag für den Soli etc. Das hätte flexibler und langfristiger gelöst werden können und müssen.
Ich sehe auch die Schuld nicht beim Euro, sondern in der Art wie er durch- und umgesetzt wurde.
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@muemmel: das tut mir wirklich beim Lesen weh. Dein 'Früher war alles besser ...' können wir uns sparen, so denkt nämlich ein Großteil der Menschen. Ein Sprichwort, welches ich irgendwo aufgegabelt habe:
Genieße das Heute; in 10 Jahren wird damals nämlich alles besser sein als Heute, auch wenn vor 10 Jahren alles besser als heute war-
1. Damals war nicht alles besser, aber vieles anders.
2. Nur weil du denkst, dass es nicht sein muss ... ach, egal. Lass dir einfach mal gesagt sein, dass es Menschen gibt, die Computer völlig unnötig finden - und das oft, weil sie keinen Schimmer von der Materie haben. DAU's liebstes Zitat: 'Ihr habt doch alle keine Ahnung!', gefolgt von: 'Nichts!'. Und wenn ich noch einen Kunden an der Leitung habe, der eine Frage hat, welche im Handbuch beantwortet wird (und bei der ich nicht "RTFM" sagen darf), fange ich an, unsere Kunden körperlich zu misshandeln.
3. In 20 Jahren wird die Generation Doof genauso denken wie du heute, vermute ich mal ...Marc++us schrieb:
Kohl war eine Pfeife, die einmal in ihrem Leben eine Chance bekam in die Geschichtsbücher zu kommen. Dafür hätte der wahrscheinlich noch mehr verraten als die DM. Die wollten auf alle Fälle die Wiedervereinigung haben, dafür haben die bei einem harten Verhandlungsgegner einfach alle möglichen Positionen nacheinander aufgegeben. Ob also Kohl wirklich mußte? Objektiv kaum, er hätte auf die WV verzichten können. Aber das wollte er nicht. Damit mußte er eben viele andere Positionen räumen.
16 Jahre lang wurde er gewählt. Da müssen noch mehr Pfeifen sein, eventuell sogar ein Nest.
Prof84 schrieb:
Die Wiedervereinigung war Staatsauftrag des Westens
Ich bereue es auch ... Tut mir Leid, Leute.
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Prof84 schrieb:
Du lebst in einen Land, wo die Bevölkerung ihn mehrheitlich für 16 Jahre in Folge gewählt hat.
Der aus dem Westen ... schrieb:
16 Jahre lang wurde er gewählt. Da müssen noch mehr Pfeifen sein, eventuell sogar ein Nest.
Ihr Geschichtsverfälscher, Ihr.
Natürlich war er 16 Jahre lang Kanzler - aber in 2 verschiedenen Ländern!
1983 wurde er gewählt ("die Wende"), aber die CDU/CSU/FDP war so um 1988 ziemlich abgewirtschaftet.
Die Wiedervereinigung hat völlig neue Wählergruppen erschlossen bei den Wahlen 1990:
- im Osten Mehrheit für CDU/FDP, für den Retter
- Genschman hat die Leute beeindruckt, daher viel Votum für FDP (1990 habe ich auch Genscher gewählt)
- Lafo hat die Leute vor den Kopf gestossen mit seiner "ich will den Osten nicht"-NummerDaher der Gewinn 1990 in einem "neuen Land". Man kann Kohls Zeit von 1983 bis 1990 und 1990 bis 1998 nicht einfach addieren. Beim ersten Mal wurde ihm für die dritte Wiederwahl der Rahmen völlig verändert, beim zweiten Mal hat er ja auch glatt verloren.
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Marc++us schrieb:
Natürlich war er 16 Jahre lang Kanzler - aber in 2 verschiedenen Ländern!
Falls du damit andeuten willst, dass die Ostdeutschen ihn gewählt haben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_1990#Regionale_Unterschiede
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Ja, da 41,8+12,9 > 50.
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Marc++us schrieb:
Ja, da 41,8+12,9 > 50.
Also nein?