"Weltuntergang" durch Banken- und "General Motors"-Pleite? (vorher: "Weltuntergang" durch
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It0101 schrieb:
Die Zukunft kann niemand vorhersagen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten was passiert und zu hoffen, dass wir als Steuerzahler für den Urlaub und den Luxus der Griechen / Spanier und anderer nicht noch mehr bluten müssen
Von welchem Luxus sprichst Du? Athens größte Armenküche muß mittlerweile 3500 Speisungen täglich bewältigen, vor 10 Jahren waren es etwa 100. Den großen Luxus sehe ich auch nicht, wenn ein griechischer Beamter eine Gehaltskürzung von ungefähr 1500 € auf 980 € hinnehmen muß.
Die Rettungspaketspender haben den Griechen eine brutale Roßkur verordnet, die zwangsläufig zum Abwürgen der Wirtschaft geführt hat, das haben die Ökonomen mehrheitlich prophezeit und so, wie sie es gesagt haben, ist es eingetreten: Die Karre sitzt nun tiefer im Dreck als je zuvor.
Jetzt warnen sie haareraufend vor überstürzten Privatisierungsprogrammen, aber die gelten schon als fixe Voraussetzungen für weitere Hilfen. Irgendwie schaut das aus, als wolle man Griechenland nicht nur in den Bankrott führen, sondern richtiggehend zerschlagen.Hier wird kein Faulpelz gesponsert, der ouzoschlürfend im Schatten einer Zypresse seiner Pensionierung entgegendöst, sondern einer ganzen Nation wird das wirtschaftliche Überleben verunmöglicht. Daß man damit den Euro völlig ad Absurdum führt, leuchtet den Politikern immer noch nicht ein, die derzeit jedes versoffene Stammtischgeschwätz in der Öffentlichkeit wiederholen.
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pointercrash() schrieb:
Die Rettungspaketspender haben den Griechen eine brutale Roßkur verordnet, die zwangsläufig zum Abwürgen der Wirtschaft geführt hat, das haben die Ökonomen mehrheitlich prophezeit [...]
Was waren die Alternativen? Alles weiter wie bisher und einfach mehr Geld überweisen? Wiedereinführung der Drachme? Da weiß auch keiner was passiert und die Meinungen darüber sind eher "ZOMG, katastrophe für GR und Kettenreaktion in Europa!".
Es ist natürlich blöd, dass jetzt das ganze griechische Volk so hart darunter leiden muss, dass ihre Regierungen (es gibt ja im Prinzip nur zwei Clans, die abwechselnd den Ministerpräsidenten stellen) jahrelang so ein Schindluder getrieben haben.Daß man damit den Euro völlig ad Absurdum führt, leuchtet den Politikern immer noch nicht ein, die derzeit jedes versoffene Stammtischgeschwätz in der Öffentlichkeit wiederholen.
Sowohl der EURO als auch die EU an sich sind in der jetzigen Form einfach eine furchtbare Fehlkonstruktion. Das wird in diesen Tagen mehr als deutlich.
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Hi pointercrash,
pointercrash() schrieb:
Von welchem Luxus
Z.B. dem Luxus, das sich ein Staat leistet, jeden 4. auf der Lohnliste des Staates zu haben, steuern nicht ordentlich einzutreiben, alles nur auf Basis von Korruption zu regeln, die gutbetuchten seines Lnades nicht mit für den nationalen Neustart zu verpflichten, Die ganzen vielen EU-Gelder in der vergangenheit mehr oder wneiger zu verfrühstücken anstatt damit eine Industrie aufzubauen...
Gruß Mümmel
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GPC schrieb:
Was waren die Alternativen? Alles weiter wie bisher und einfach mehr Geld überweisen? Wiedereinführung der Drachme? ...Es ist natürlich blöd, dass jetzt das ganze griechische Volk so hart darunter leiden muss, dass ihre Regierungen (es gibt ja im Prinzip nur zwei Clans, die abwechselnd den Ministerpräsidenten stellen) jahrelang so ein Schindluder getrieben haben. ... Sowohl der EURO als auch die EU an sich sind in der jetzigen Form einfach eine furchtbare Fehlkonstruktion. Das wird in diesen Tagen mehr als deutlich.
Besorg' Dir einfach die Artikel von vor einem Jahr von den üblichen Verdächtigen wie FTD usw. Du wirst die Stichworte Haircut und Restrukturierung finden. Wenn man Sozialisten zu drastischen Sparpaketen zwingen kann, wäre auch das durchsetzbar gewesen.
Man hat aber den Hebel unten angesetzt, wo sich die Leute nicht richtig wehren können. Steuerfreigrenzen der unteren Einkommen anheben und indirekte Steuern anziehen und sich dann wundern, daß keiner mehr Geld hat, das ist sowas von vollidiotisch.
Die Leute, die noch Geld hatten, haben es weitgehend ins Ausland getragen, in wenigen Monaten sind 31 Mrd € abgeflossen, statt der Repatriierung von Vermögen ist das genaue Gegenteil eingetreten und es geht so weiter.Daß weder EU noch Euro so funktionieren können, da rennst Du bei mir sowieso offene Türen ein.
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pointercrash() schrieb:
GPC schrieb:
Was waren die Alternativen? Alles weiter wie bisher und einfach mehr Geld überweisen? Wiedereinführung der Drachme? ...Es ist natürlich blöd, dass jetzt das ganze griechische Volk so hart darunter leiden muss, dass ihre Regierungen (es gibt ja im Prinzip nur zwei Clans, die abwechselnd den Ministerpräsidenten stellen) jahrelang so ein Schindluder getrieben haben. ... Sowohl der EURO als auch die EU an sich sind in der jetzigen Form einfach eine furchtbare Fehlkonstruktion. Das wird in diesen Tagen mehr als deutlich.
Besorg' Dir einfach die Artikel von vor einem Jahr von den üblichen Verdächtigen wie FTD usw. Du wirst die Stichworte Haircut und Restrukturierung finden.
Ich kenne die Artikel und auch die Idee des Haircuts. Klar, Griechenland könnte so seine Schuldenlast "elegant" dezimieren. Aber: Was passiert mit den Gläubigern, die ihr Geld nie mehr sehen werden? Darunter sind nicht nur Finanzhaie sondern auch Lebens/Rentenversicherungen etc. Wo bekommt Griechenland dann in Zukunft Geld her mit dieser Reputation? Und wer mit etwas Verstand belässt dann sein investiertes Geld noch in den anderen Wackelkandidaten der Eurozone? Es wird massiv abgezogen werden und die Staatsanleihen werden nur mit sehr hohen Zinsen an den Mann zu bringen sein. Ob das wirklich so eintritt? Keine Ahnung, wer weiß schon wirklich, was in der jetzigen Situation gut oder schlecht ist.
Steuerfreigrenzen der unteren Einkommen anheben und indirekte Steuern anziehen und sich dann wundern, daß keiner mehr Geld hat, das ist sowas von vollidiotisch.
Ich denke das war allen klar
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Hi,
die hätten Griechenland schon vor gut einem Jahr pleite gehen lassen und aus dem Euro schubsen sollen. Dagegen stehende Regelungen sind Schwachsinn, wenn man etwas wirklich will, geht es immer. Notfalls in dem alle anderen Länder auf dem Papier aus der EU austreten und ne neue EU gründen. Das lässt sich als reines Buchgeschäft verwirklihcen, so wie wenn ich Geld abheben und auf ein anderes Konto einzehlen will, dieses ja auf der Bank auch nicht physisch vorhanden sein muss (höchstens wenn ich den Haufen vorher mal von Hand durchzählen will ).
Imn Prinzip sid die Gelder doch so oder so alle weg. Man hat in der Zwischenzeit nur unmengen gute Steuergelder verbrannt. von dem Geld hätten wir auch unsere Banken vor den Griechenland-Schulden retten können.
Für die Bevölkerung wäre es kein Unterschied gewesen, aber so hätten sie vielleicht schon wieder auf dem Weg aufwärts sein können. Für das Empfinden der Bevölerung ist es nicht wesentlich, wie steil der Weg nach unten ist, sondern vor allem wie lange er dauert.
Bei einem richtigen Crash hätte sich aber Griechenland nicht nur von seinen Schulden mittels Haircut trennen können, sondern auch von inneren Verwerfungen. Klar, jetzt verteidigt jeder sein e Pfründe und wer da freiwillig nachgibt wäre schön blöd. Aber bei einer Pleite gibts weder was zu verteilen, noch was zu verteidigen. Da ist alles weg und alles fängt von Null an. Da hätten mit einem Schlag uach die großen Guthaben gestutzt oder zumindest mit einer Zwangsanleihe belegt werden können, keiner hätte sein Geld ins Ausland bringen können, und die ganzen Staatsdiener hätten von sich aus nach ner nahrhaften Tätigkeit gesucht. Zugleihc wäre aber mit der Rückkehr zur Drachme ein Neuanfang auf ganz niedriger Stufe möglich gewesen, bei dem trotzdem niemand durch den Rost fällt. Und vielleihct hätten die so eine aufbruchsstimmung geschafft, wie in Deutschland nach dem Krieg.
Gruß Mümmel
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Prof84 schrieb:
- Aussetzen der Tilung (nicht der Zinsen) der Staatsschulden der PIICS, was einem Staatsbankrott gleich käme. Denn, ob der Gläubiger sagt du musst nicht zahlen oder Schuldener sagt ich kann nicht zahlen ist das Selbe.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ratingagenturen130.html
Check!
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Hi Prof84,
Prof84 schrieb:
Ja?! Du opferst nicht nicht nur Griechenland, sondern Portugal, Irland, Spanien, Süditalien und Belgien.[/b]
Glaube ich so nicht. Ein zusammenkrachen Griechenlands hätte glaube ich recht gut disziplinierende Wirkung auf die anderen Staaten wie auch auf Banken die da Geld haben. Die würden dann ganz toll aufpassen, das die anderen Pigs ja nicht den Bach runter gehen, weil sonst ihre Einlagen weg sind. Da wären dann sicher auch die beteiligten Banken zu Zugeständnissen bereit, um nicht alles zu verlieren.
Was ich nicht verstehe, ist wieso Spanien, Irrland... durch Häuslebauer an den Abgrund kommen konnten. Mann setzt die Zinsen hoch, die können nicht mehr zahlen und schon ist der Kredit fällig. Es ist doch aber nicht so, das sich da nun was geändert hat. Die Häuser sind noch da, die Leute hatten noch ihre Arbeit... Nur eben das Hochsetzen der Zinsen hat die Sache ins kippen gebracht. Aber mit dem Momentanstatus hätte doch keiner groß Verluste gemacht. Die Kredite waren ja schon ausgeteilt und wären ja auch nicht verfallen. Da musste nichts beschafft oder ausgezahlt werden, wo also hängt es.
Hätten die Staaten nicht in dem Augenblick durch gesetzliche Zinsfestschreibung oder Zinsbegrenzung die Imobilienblase am Platzen hindern und gleichzeitig ganz langsam die Luft rauslassen können?Gruß Mümmel
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GPC schrieb:
Ich kenne die Artikel und auch die Idee des Haircuts. Klar, Griechenland könnte so seine Schuldenlast "elegant" dezimieren. Aber: Was passiert mit den Gläubigern, die ihr Geld nie mehr sehen werden? Darunter sind nicht nur Finanzhaie sondern auch Lebens/Rentenversicherungen etc. Wo bekommt Griechenland dann in Zukunft Geld her mit dieser Reputation?
Da läuft sich Deine Argumentation von selbst tot, wenn ich Dich kurz drauf hinweisen darf. Die Griechen waren vor einem Jahr pleite und es war klar, daß sie mit dem Sparpaket ein Jahr später noch pleitiger (ich weiß, das gibt es eigentlich nicht) sein werden, ist ja jetzt auch so. Wir wußten vor einem Jahr, daß die Griechen ihre Schulden nicht bedienen können werden, der verordnete Sparkurs hat die Sache wie vorhergesagt verschärft, jetzt können die Griechen noch weniger ihre Schulden bedienen.
Bei einem normalen Unternehmen ist der Grat recht schmal zwischen Sanierungsfall, Konkurs und dessen Abarten verschleppt sowie betrügerisch. Als Gläubiger stimmst Du eher mal Sanierungsabschlägen zu, als alles in den Wind zu schreiben und betest um Deine 20% aus Deinen Forderungen. Ist mir nicht nur einmal passiert, Forderungsverzichte abgezeichnet zu haben.Welcher Depp glaubt denn daran, daß Staaten nicht pleite gehen können? Frankreich, Österreich, Spanien waren allesamt mehrfach staatsbankrott, halb Lateinamerika ist da unlängst durchgegangen, die USA ringen fast monatlich darum. Wieso sich die EU dazwischen wirft, ist mir ein absolutes Rätsel, es widerspricht sogar deren eigenen Statuten.
GPC schrieb:
Und wer mit etwas Verstand belässt dann sein investiertes Geld noch in den anderen Wackelkandidaten der Eurozone? Es wird massiv abgezogen werden und die Staatsanleihen werden nur mit sehr hohen Zinsen an den Mann zu bringen sein. Ob das wirklich so eintritt? Keine Ahnung, wer weiß schon wirklich, was in der jetzigen Situation gut oder schlecht ist.
Naja, wie vorher auch schon, wir kriegen ein paar europäische Armenhäuser, die Eurozone zerbricht, dann wird Schengen sukzessive aufgehoben. Dreißig Jahre Rückschritt halt.
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muemmel schrieb:
Glaube ich so nicht. Ein zusammenkrachen Griechenlands hätte glaube ich recht gut disziplinierende Wirkung auf die anderen Staaten wie auch auf Banken die da Geld haben. Die würden dann ganz toll aufpassen, das die anderen Pigs ja nicht den Bach runter gehen, weil sonst ihre Einlagen weg sind. Da wären dann sicher auch die beteiligten Banken zu Zugeständnissen bereit, um nicht alles zu verlieren.
Nope! - Die EU als großen Bruder rettet die Staaten überhaupt noch. Wenn sie Kollateralschäden akzeptiert, gibt es nur noch Geld von der EU. Wenn Du Schulden hast, sind neue Schulden nur eine Refinanzierung der Alten. Auch in D.
muemmel schrieb:
Was ich nicht verstehe, ist wieso Spanien, Irrland... durch Häuslebauer an den Abgrund kommen konnten. Mann setzt die Zinsen hoch, die können nicht mehr zahlen und schon ist der Kredit fällig. Es ist doch aber nicht so, das sich da nun was geändert hat. Die Häuser sind noch da, die Leute hatten noch ihre Arbeit... Nur eben das Hochsetzen der Zinsen hat die Sache ins kippen gebracht. Aber mit dem Momentanstatus hätte doch keiner groß Verluste gemacht. Die Kredite waren ja schon ausgeteilt und wären ja auch nicht verfallen. Da musste nichts beschafft oder ausgezahlt werden, wo also hängt es.
Hätten die Staaten nicht in dem Augenblick durch gesetzliche Zinsfestschreibung oder Zinsbegrenzung die Imobilienblase am Platzen hindern und gleichzeitig ganz langsam die Luft rauslassen können?D'accord. Aber das bedeutet eine komplette Änderung ihrer Verfassung und internationaler Wirtschaftsrechts. Was dazu geführt hätte, das Irland seine Immobilien nicht mehr (re)-finanieren könnten und eine Verstaatlichung der Banken früher einsetzen müsste. Dann haben wir eine Situation wie in Amerika wo der Staat es tunen muss, aber bevor er eine solche Lampe aufgebaut hat und dabei so hoch verschuldet ist. Keltic Tiger -
"Es ist der Erfolg Baba. Selbst kluge Menschen glauben dann sie könnten nicht verlieren." (Pirates of Sillicon Valley)
Nach mir die Sinnflut. Leitspruch aller Kapitalisten. Hier gibt es zwei Verantwortliche. Banken und Staaten.
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muemmel schrieb:
Was ich nicht verstehe, ist wieso Spanien, Irrland... durch Häuslebauer an den Abgrund kommen konnten. Mann setzt die Zinsen hoch, die können nicht mehr zahlen und schon ist der Kredit fällig. Es ist doch aber nicht so, das sich da nun was geändert hat. Die Häuser sind noch da, die Leute hatten noch ihre Arbeit... Nur eben das Hochsetzen der Zinsen hat die Sache ins kippen gebracht. Aber mit dem Momentanstatus hätte doch keiner groß Verluste gemacht. Die Kredite waren ja schon ausgeteilt und wären ja auch nicht verfallen. Da musste nichts beschafft oder ausgezahlt werden, wo also hängt es.
Hätten die Staaten nicht in dem Augenblick durch gesetzliche Zinsfestschreibung oder Zinsbegrenzung die Imobilienblase am Platzen hindern und gleichzeitig ganz langsam die Luft rauslassen können?Wow, Du hast es wirklich nicht verstanden. Es ist täglich 10 bis mehrere tausend mal so viel volatiles Kapital unterwegs wie geldwerte Waren und Dienstleistungen. Wäre heute Weltbilanzierungstag, wären wohl über 90% aller Staaten pleite, heißt, die Welt ist eigentlich insgesamt pleite.
Warum das trotzdem noch funktioniert? Glaubst Du, daß die USA ihre 14 Billionen Schulden jemals abarbeiten werden? Zumindest tut man so, als ob, dann kann man auch noch Wetten drauf abschließen, sie long oder short handeln oder in Optionen bündeln und gleichermaßen damit handeln. Viele dieser Wetten eliminieren sich von selbst, aber hinter nahezu jeder Währung steht die Schuldverschreibung eines Staats in Form einer Wette auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Das ist einerseits gut, weil ich auch meine wirtschaftliche Entwicklung prospektiv belasten kann und somit z.B. einen Unternehmenskredit bekomme, andererseits kann es auch passieren, daß beim Platzen einer Blase mein Geld weg ist oder der Kredit sofort fällig gestellt wird.Da bringt's kein Lamento auf die Risiken des Lebens, das ist halt so. Die Gefahr liegt einfach im Mißverhältnis zwischen Kapital und Wert.
Anders gesagt: Ich habe heute ein paar Zeilen programmiert und die halbe Elektrik einer Werkshalle saniert. Hat irgendein Investmentbanker auf der Welt heute mehr Wert geschaffen als ich?
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pointercrash() schrieb:
Anders gesagt: Ich habe heute ein paar Zeilen programmiert und die halbe Elektrik einer Werkshalle saniert. Hat irgendein Investmentbanker auf der Welt heute mehr Wert geschaffen als ich?
wert ist der betrag, den jmd. bereit ist für deine dienstleistung/ware/sonstiges zu bezahlen. für mich wären deine angebotenen waren wertlos, da ich damit nichts anfangen könnte. jetzt muß es aber auch jmd. geben, der aus angebot und nachfrage einen wert ermittelt, und diese rolle übernimmt doch zumindest indirekt ein investmentbanker, oder?
somit bewertet er was deine dienstleistung auf dem markt wert ist, somit schafft er wert
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pointercrash() schrieb:
GPC schrieb:
Ich kenne die Artikel und auch die Idee des Haircuts. Klar, Griechenland könnte so seine Schuldenlast "elegant" dezimieren. Aber: Was passiert mit den Gläubigern, die ihr Geld nie mehr sehen werden? Darunter sind nicht nur Finanzhaie sondern auch Lebens/Rentenversicherungen etc. Wo bekommt Griechenland dann in Zukunft Geld her mit dieser Reputation?
Da läuft sich Deine Argumentation von selbst tot, wenn ich Dich kurz drauf hinweisen darf. Die Griechen waren vor einem Jahr pleite und es war klar, daß sie mit dem Sparpaket ein Jahr später noch pleitiger (ich weiß, das gibt es eigentlich nicht) sein werden, ist ja jetzt auch so. Wir wußten vor einem Jahr, daß die Griechen ihre Schulden nicht bedienen können werden, der verordnete Sparkurs hat die Sache wie vorhergesagt verschärft, jetzt können die Griechen noch weniger ihre Schulden bedienen.
Bei einem normalen Unternehmen ist der Grat recht schmal zwischen Sanierungsfall, Konkurs und dessen Abarten verschleppt sowie betrügerisch. Als Gläubiger stimmst Du eher mal Sanierungsabschlägen zu, als alles in den Wind zu schreiben und betest um Deine 20% aus Deinen Forderungen. Ist mir nicht nur einmal passiert, Forderungsverzichte abgezeichnet zu haben.Was du sagst ist alles richtig und offensichtlich, berücksichtigt aber nicht dass GR ein abartig hohes _strukturelles_ Defizit hat(te), das unbedingt abgebaut werden musste. D.h. die Sparmaßnahmen wären sowieso notwendig gewesen, wenn GR nicht in 5 Jahren wieder vor dem gleichen Problem hätte stehen wollen
Wieso sich die EU dazwischen wirft, ist mir ein absolutes Rätsel, es widerspricht sogar deren eigenen Statuten.
Weil alle Angst vor einer Kettenreaktion und einem Auseinanderbrechen der EURO-Zone bzw. der EU an sich Angst haben. Da wird halt auch ganz massiv Wohlstand vernichtet.. auch unserer.
Wenn es nur GR so mies gehen würde, hätte man die evtl. schon lange Pleite gehen lassen. Aber so ist eben die Gefahr groß, dass es noch ein paar andere erwischt.
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_-- schrieb:
pointercrash() schrieb:
Anders gesagt: Ich habe heute ein paar Zeilen programmiert und die halbe Elektrik einer Werkshalle saniert. Hat irgendein Investmentbanker auf der Welt heute mehr Wert geschaffen als ich?
wert ist der betrag, den jmd. bereit ist für deine dienstleistung/ware/sonstiges zu bezahlen. für mich wären deine angebotenen waren wertlos, da ich damit nichts anfangen könnte. jetzt muß es aber auch jmd. geben, der aus angebot und nachfrage einen wert ermittelt, und diese rolle übernimmt doch zumindest indirekt ein investmentbanker, oder?
somit bewertet er was deine dienstleistung auf dem markt wert ist, somit schafft er wert
Er schafft keinen Wert und von mir aus kann er zuhause bleiben. Das ganze Investmentbanking schafft keine Werte, sondern handelt nur mit Werten, die größtenteils imaginär sind, weil ihnen keine realwirtschaftliche Entsprechung unterliegt. Du würdest eine Brauerei nicht für drei Tulpenzwiebeln hergeben, trotzdem war's 1634 so und die Vertragspartner dürften es für einen guten Deal gehalten haben, sonst hätten sie es nicht gemacht. War die erste große Blase, die geplatzt ist, kannste unter Tulpencrash nachlesen.
Kommt Dir jetzt vielleicht doof vor, eine blöde Blumenzwiebel mit dem Wert eines Hauses gleichzusetzen, aber gebündelte Hypotheken auf Immobilien und deren Ausfallrisiken höher zu handeln als die Häuschen wert sind, soll schlauer sein? Genau das macht Investmentbanking mit einigen Produkten zur Gefahr für die Realwirtschaft und der Erfindungsreichtum der Finanzbranche ist unermeßlich. Aber letztlich Werte schafft sie nicht.Ohne mich loben zu wollen, aber der Schleifplatz, den vorgestern ein Arbeiter versehentlich mit dem Stapler ruiniert hat, ist seit heute Morgen wieder in Benutzung und trägt zur Betriebsproduktivität bei, eine Miniarbeit an einer Kunden- DLL war nötig, weil die neue Version ab Montag released werden soll. Und klar krieg' ich dafür Geld.
GPC schrieb:
Was du sagst ist alles richtig und offensichtlich, berücksichtigt aber nicht dass GR ein abartig hohes _strukturelles_ Defizit hat(te), das unbedingt abgebaut werden musste. D.h. die Sparmaßnahmen wären sowieso notwendig gewesen, wenn GR nicht in 5 Jahren wieder vor dem gleichen Problem hätte stehen wollen
Das mit dem hohen strukturellen Defizit unterschreibe ich sofort, das ist unbestreitbar. Aber Staatsbediensteten ein Drittel des Gehalts zu kürzen bei gleichzeitiger deutlicher Anhebung der Massensteuern sind Maßnahmen, die in den Abgrund führen. An dieser Art von Medizin ist auch Lettland nicht gesundet.
GPC schrieb:
Weil alle Angst vor einer Kettenreaktion und einem Auseinanderbrechen der EURO-Zone bzw. der EU an sich Angst haben. Da wird halt auch ganz massiv Wohlstand vernichtet.. auch unserer.
Wenn es nur GR so mies gehen würde, hätte man die evtl. schon lange Pleite gehen lassen. Aber so ist eben die Gefahr groß, dass es noch ein paar andere erwischt.Der Spruch ist alt, aber welche Wechselkurstendenz hatten Lire, Peseten, Drachmen&Co? Nur abwärts! Außer den Maastricht- Kriterien beim Euro, gegen die wir auch fleißig sanktionslos verstoßen haben, gab es keine Sicherungs- noch Ausgleichsmechanismen, der Schutzschirm begründet eine Transferunion, die zumindest in D Probleme mit der Verfassung aufwirft.
Man hat gemeint, man könne munter Geld dahin geben, wo die Zinsen schön blühen, weil es ja keine Wechselkursrisiken mehr gibt und der blöde Rettungsschirm gaukelt vor, daß es auch kein Verlustrisiko gibt.
Genau das war verkehrt, vor einem Jahr wäre der Zeitpunkt gewesen, Griechenland teilzuentlasten und einen Sanierungsplan durchzusetzen, jetzt haben wir wirklich das Szenario einer Dominolandschaft, weil man über den Rettungsschirm alles aneinandergekettet hat. In GR gibt es schon eine "rette sich, wer kann-" Stimmung.
Die EZB hat mittlerweile kaum noch Barmittel, aber bis zur Oberkante Schuldverschreibungen eingebunkert, deren Einbringbarkeit mehr als zweifelhaft sind. Die EZB beantwortet derzeit offiziell keine Fragen mehr zu ihren Beständen. Das muß nichts Böses heißen, aber ich vermute eher nichts Gutes dahinter.
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Hi pointercrash,
pointercrash() schrieb:
Wow, Du hast es wirklich nicht verstanden. Es ist täglich 10 bis mehrere tausend mal so viel volatiles Kapital unterwegs wie geldwerte Waren und Dienstleistungen.
Ich denke schon, dass ich es verstanden habe. Bleiben wir mal bei einem Haus, und einer Bank, die es finanziert. Dann haben wir das, was in Spanien, aber auch USA, irrland... ist.
Das Haus steht da, sagen wir 100.000 €. Es gehört der Bank. Mieter hat Arbeit und zahlt jedes Jahr 3.000 € Tilgung und (bei angenommen 2%) 2.000 € Zinsen, zusammen 5.000 €. Alle sind zufrieden.
Durch ... platzt Häusleblase. Bank will jetzt 7% Zinsen. Mieter müsste jedes Jahr 3.000 Tilgung und 7.000 Zinsen zahlen, kann er nicht. Er wird Schuldner und Bank stellt Kredit sofort fällig. Mieter hat aber nichts. Also übernimmt Bank Haus und hat keine Einnahmen, aber ein Haus, für dass sie aber da es im Moment allen so geht nichts bekommt. Bank hat aber, da sie den Kredit nicht aus eigenem Kapitalstock finanziert hat Kreditbereitstellungskosten (sie ist woanders verschuldet). Logisch, alles kracht zusammen.Alternativer Lösungsvorschlag:
Staat legt fest, dass Kredit nicht fällig werden kann und Schuldnerbelastung nicht steigen darf. Bank hat selber höhere kosten, kann nicht mehr zu 2% finanzieren. Sie kann aber auf Tilgung verzichten (für Monate, Jahre oder Jahrzehnte) und die kompletten 5.000 € als Zinsen nehmen. Läuft nicht so optimal, aber läuft erst mal weiter bis bessere Zeiten kommen. Was spricht dagegen?Gruß Mümmel
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Hi,
ins Spanien scheint es auch viel beschissener zu stehen als gedacht. Hab da heute in Corax einen Beitrag aus der TAZ gehört. Klar, ist ein linkes blatt, aber kann trotzdem recht haben.
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/stunde-der-selbstkritik/Auch Slowenien soll mittlerweile ein Problemkandidat sein.
IN Griecheland geht es derweil drunter und drüber.
der CIA spricht von „Aufruhr" und „Gewalt", die sich in den kommenden Monaten entwickeln werde.
Das CIA-Fazit: Der harte Sparkurs und die desolate Lage lässt die Situation eskalieren, Athen werde es kaum schaffen, das Land noch in den Griff zu bekommen.Der Bürgermeister von Athen, Giorgos Kaminis, warnte bereits vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
Kaminis: „Es besteht die Gefahr, dass in kurzer Zeit Athen wie die libanesische Hauptstadt Beirut in den Siebzigerjahren aussieht."Und der IWF droht mit aussetzung der Zahlungen.
Gruß Mümmel
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pointercrash() schrieb:
Das mit dem hohen strukturellen Defizit unterschreibe ich sofort, das ist unbestreitbar. Aber Staatsbediensteten ein Drittel des Gehalts zu kürzen bei gleichzeitiger deutlicher Anhebung der Massensteuern sind Maßnahmen, die in den Abgrund führen. An dieser Art von Medizin ist auch Lettland nicht gesundet.
Wenn ein Staat oder ein Unternehmen ein Unverhältnis von Einnahmen und Ausgaben hat, so dass die Ausgaben deutlich überwiegen, dann kann man intern an zwei Punkten ansetzen: Man gibt weniger aus und/oder nimmt mehr ein. Alternative ist, sich Geld zu leihen und damit auf Pump zu leben. Letzteres wurde in GR jahrelang gemacht (ach, eigentlich weltweit)... und nun funktioniert es halt nicht mehr. Dann muss man an die Ausgaben und die Einnahmen ran. Es bleibt einem nix anderes übrig, denn das Geld muss iwo herkommen. Es wäre also in jedem Fall zu diesen Maßnahmen und daraus resultierenden Effekten gekommen.
GPC schrieb:
Weil alle Angst vor einer Kettenreaktion und einem Auseinanderbrechen der EURO-Zone bzw. der EU an sich Angst haben. Da wird halt auch ganz massiv Wohlstand vernichtet.. auch unserer.
Wenn es nur GR so mies gehen würde, hätte man die evtl. schon lange Pleite gehen lassen. Aber so ist eben die Gefahr groß, dass es noch ein paar andere erwischt.Der Spruch ist alt, aber welche Wechselkurstendenz hatten Lire, Peseten, Drachmen&Co? Nur abwärts! Außer den Maastricht- Kriterien beim Euro, gegen die wir auch fleißig sanktionslos verstoßen haben, gab es keine Sicherungs- noch Ausgleichsmechanismen, der Schutzschirm begründet eine Transferunion, die zumindest in D Probleme mit der Verfassung aufwirft.
Man hat gemeint, man könne munter Geld dahin geben, wo die Zinsen schön blühen, weil es ja keine Wechselkursrisiken mehr gibt und der blöde Rettungsschirm gaukelt vor, daß es auch kein Verlustrisiko gibt.
Genau das war verkehrt, vor einem Jahr wäre der Zeitpunkt gewesen, Griechenland teilzuentlasten und einen Sanierungsplan durchzusetzen, jetzt haben wir wirklich das Szenario einer Dominolandschaft, weil man über den Rettungsschirm alles aneinandergekettet hat. In GR gibt es schon eine "rette sich, wer kann-" Stimmung.
Die EZB hat mittlerweile kaum noch Barmittel, aber bis zur Oberkante Schuldverschreibungen eingebunkert, deren Einbringbarkeit mehr als zweifelhaft sind. Die EZB beantwortet derzeit offiziell keine Fragen mehr zu ihren Beständen. Das muß nichts Böses heißen, aber ich vermute eher nichts Gutes dahinter.Ja, wir hocken in der Scheiße und es wird nicht besser.
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GPC schrieb:
Ja, wir hocken in der Scheiße und es wird nicht besser.
Gibt leider kein Sektglas unter den Icons, da muß es das hier tun:
Erinnert mich irgendwie an "Das Restaurant am Ende des Universums" - vergurkt, vergeigt - grade im Aufschwung, trotzdem fährt der Euro an die Wand. Ein Hoch auf die "unsinkable Titanic"!
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Was fährt an die Wand? Euro oder Dollar? Was zuerst?
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Erhard Henkes schrieb:
Was fährt an die Wand? Euro oder Dollar? Was zuerst?
Du bist witzig, zuerst lassen sie den Euro fallen, ist doch Logo.
Der Euro hat einfach in den naja so zehn Jahren nicht die Bedeutung als Weltwährung erlangt und den Preis für die größte Wirtschaft ist immerhin schon bekannt: 14 Bio $. Da werden die Chinesen einfach mal mit Inkassoagenten einmarschieren