Arbeit eines Programmierers



  • Original erstellt von 0x00000001:
    **...
    Bekomme ich genug Zeit mir das Wissen anzueignen das ich dafür bräuchte, werde ich von der Firma aus weitergebildet oder werd ich gefeuert?

    Mag eine doofe Frage sein, ich weiß es aber halt leider nicht besser.**

    Die Realität ist sogar noch krasser!
    Ist auch eine entscheidene Frage, wie groß die Firma ist, welchen Zielgruppenkreis sie bedient und ob Du fest angestellt bist oder freiberuflich.

    Im Regelfall wirst Du gleich mit A-Tritt ins Getümmel gestossen (Feuerprobe). Meist ohne Einarbeitung, vielleicht sogar an Aufgaben an den Du mit 95% Wahrscheinlichkeit versagen wirst. Aber das ist den Leuten egal. Sie wollen erst mal wissen, wie Du mit der Situation umgehst und wie schnell man Dich wo hin bekommen kann.

    Ich (u.a. freier Programmierer und Consultants) werde tagtäglich mit Aufgaben konfontriert, die oft ganz nichts mit Softwareentwicklung zu haben.

    Hammerhart sind dabei agile Softwareerstellungsprozesse:
    Heute bekommst Du ein dickes Verordnungsbuch in die Hand gedrückt, morgen sind es die DAX Charts der letzten 12 Monate und übermorgen der Schaltplan einer Telekommunikationsanlage. Und dann kannst Du nicht sagen: "Ich bin doch bloß Programmierer". Bei Dienstverträgen habe ich 3-5 Tage Zeit die ersten Ansätze vorzuzeigen oder ich darf gehen. Oder werde, wenn ich einen Werkvertrag abgeschlossen habe, verklagt, wenn ich es nicht gebacken bekomme.
    Dabei ist aber am Anfang alles erlaubt: Bücher, Fachzeitschriften, Sample-Code oder Internet, um den "Fuss in die Tür zu bekommen". Am Schluss muss ich aber auch ein absolut professionelles Programm ausgeliefern.
    Diese Agilität ist eine essentielle Eigenschaft freier Programmierer, die Du leider nicht auf der Uni oder durch eine Ausbildung lernen kannst.
    Entweder hast hast Du Sie oder nicht. 😉

    Als Angestellter hast Du es "nur" mit der gemässigten Form zu tun. Aber lange Einarbeitungsphase sind ein hohes Risko für die Unternehmen. Deshalb fordern sehr viele ein abgeschlossenes Hochschulstudium und zwei jahre Berufserfahrung bei der Einstellung - oft mit Knebelverträgen. Früher waren Fachkräfte schwer zu bekommen. Man hatte jeden genommen, der nicht bis drei auf den Bäumen war .. 😃 Heute sind die PL aber reguroser. 😡

    Only the strong survive! 😃

    cu

    P84





  • Only the strong survive!

    Leider war....

    Irgendwann war ich mal auf dem Trip mich in irgendeiner Form spzialisieren zu wollen, stellte aber schnell fest, das im Prinzip immer ein allrounder mit speziellem Wissen gesucht wird :). Mein letztes bis zu einem gewissen maß einigermaßen durchdachtes Projekt ist seit dem meine Diplomarbeit....



  • Original erstellt von 0x00000001:
    Jetzt hab ich nochmal eine Frage: Was mache ich wenn ich in einem Betrieb bin und es kommt ein Auftrag den ich gar nicht kann. Sagen wir mal "Schreib Drucker- und Scannertreiber" oder "Schreib Bilderkennung die Gesichter in 3D-Modelle umwandelt" oder "Simuliere den Urknall" 😃
    Bekomme ich genug Zeit mir das Wissen anzueignen das ich dafür bräuchte, werde ich von der Firma aus weitergebildet oder werd ich gefeuert?

    Da man in Deutschland Leute leider nicht wirklich feuern kann, ist letzteres - außer in der Probezeit - eher unwahrscheinlich.

    Du kannst von 2 Randbedingungen ausgehen:

    1. es steht nie genug Zeit für eine vollständige Einarbeitung in die Theorie zur Verfügung. Vor allem dauert das dann auch zu lange, bis man erste Programmteile sieht. Frühe Prototypen sind aber wichtig um Mißverständnisse zu vermeiden.

    2. Weiterbildung ist Deine Aufgabe. Allerdings wirst Du mit einem "ich muß auf dieses Seminar gehen um mir die Kenntnisse für XY anzueignen, das kostet zwar 2000EUR, aber ich spare 4 Wochen eigene Zeit" bei jeder vernünftigen Firma weiterkommen. Aber das passende Seminar oder Buch mußt Du Dir schon selbst suchen... die Unterschrift für die Genehmigung bekommst Du dann schon.



  • Das hört sich jetzt zwar alles etwas beuunruhigend an, aber trotzdem Danke für die ausführlichen Antworten:)

    Hoffentlich find ich mal was wo's nicht ganz so streng zugeht.



  • @ 0x00000001

    Lass dich nicht verunsichern. Eine Herausforderung, der du dich stellen musst wird es sicher und dass du auch was für deinen Beruf tun musst (Fortbildung usw.) sollte eigentlich selbstverständlich sein. Die zwei Punkte, die Marc++us aufgeführt hat stimmen auch in jedem Fall.
    Aber so schlimm wie es Prof84 dargstellt hat, kann es auch für ihn nicht sein. Sonst hätte er sich als vernünftiger Mensch schon um eine feste Stelle beworben oder ein anderes Tätigkeitsgebiet gesucht.

    Ich wünsch dir viel Glück.



  • Original erstellt von Kauz01:
    **Aber so schlimm wie es Prof84 dargstellt hat, kann es auch für ihn nicht sein. Sonst hätte er sich als vernünftiger Mensch schon um eine feste Stelle beworben oder ein anderes Tätigkeitsgebiet gesucht.
    ...
    **

    Welcher "vernünftige" Mensch wird schon Programmierer oder Entwickler ...
    Meine Erfahrungen sind so. Aber wenn ich ein laschen Job haben wollte, wäre ich Finanzbeamter geworden :D.
    Aber trotzdem Danke für die Blumen 🙂 .
    cu

    P84



  • Original erstellt von 0x00000001:
    Hoffentlich find ich mal was wo's nicht ganz so streng zugeht.

    Die sind alle hier zu finden...

    http://de.finance.yahoo.com/q?s=^NEMAX50K&d=c&t=5y&l=on&z=b&q=l



  • @Marc++us

    Ich interpretiere deinen letzten Beitrag mal so, dass Firmen, in denen es nicht so "streng" zugeht, keine Überlebenschancen haben. Das möchte ich so nicht im Raum stehen lassen. Da 0x00000001 mit streng sicher gemeint hat, dass er ins kalte Wasser geworfen und dann allein gelassen wird, möchte ich bemerken, dass es auch andere Methoden gibt, seine Mitarbeiter zu motivieren. Diese führen auch zu besserem Betriebsklima. Ich muss aber zugeben, dass das nur in relativ kleinen Betrieben funktioniert.

    [ Dieser Beitrag wurde am 11.12.2002 um 10:46 Uhr von Kauz01 editiert. ]



  • Original erstellt von Kauz01:
    **@Marc++us

    Ich interpretiere deinen letzten Beitrag mal so, dass Firmen, in denen es nicht so "streng" zugeht, keine Überlebenschancen haben. Das möchte ich so nicht im Raum stehen lassen. Da 0x00000001 mit streng sicher gemeint hat, dass er ins kalte Wasser geworfen und dann allein gelassen wird,**

    wenn man nicht alleine gelassen wird heist daß das ein Programmierer von seiner Arbeit abgelenkt wird, außerdem wenn jemand an denn alleine sein zerbricht nimt jemand anders seine Stelle ein und irgend wann besteht das team nur noch aus wasser festen kamerraden
    hat aber auch viele nachteile, die leute haben angst und werden durch zu viel stress krank und wenn sie dan trozdem progen, machen sie fehler usw.
    außedem immer wieder neue leute einarbeiten usw.
    natürlich kann man so ein team aber auch noch extra motivieren
    um die nachteile auszugleichen
    ka was jetzt besser ist, ich glaub die Wirtschaft ist sich da selber noch nicht sicher
    und das der neue markt abgestürtzt ist muss nicht daran liegen das die firmen nicht so streng waren


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