Hat VB was in einer Berufsausbildung zum Infkfm zu suchen?



  • Heyho,

    mal eine Frage?

    Mache gerade eine Ausbildung zum Informatikkaufmann und habe mich vorher auf einem Fachgymnasium für Informatik auf C++ und Delphi Programmierung spezialisiert.

    In der Berufsschule lernen wir C/C++ ( leider auf einem sehr niedrigen Schwierigkeitslevel) und in der betrieblichen Ausbildung muss ja nun auch Programmierung in mindestens einer Programmiersprache vermittelt werden. Leider soll ich jetzt VB ( für alle nicht Programmierer: Beginners All- purpose Symbolic Instruction Code) vermittelt bekommen. Hat diese Sprache ( ich finde es ist keine Sprache) denn was in einer Berufsausbildung zu suchen. In Informatikerkreisen ist diese jedoch höchst verpöhnt und wurde doch nur konzipiert, damit Hobbycoder selbst minianwendungen mit einer primitiven Syntax erstellen können.

    Gib es da nicht irgendeine Regelung bei der IHK. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen... anspruchsvolle Profisprachen wie C++,C#.NET,Java und Delphi sind heute gefragt wie nie zuvor und der Azubi von heute lernt ne Krepelsprache, die kein Unternehmen will (mann muss ja nur mal in die CT, IX oder Tecchannel schauen; was da verlangt wird, mein lieber Scholli).



  • Hi!

    Ich finde Du siehst das schon ganz richtig!

    Dir sollte aber klar sein, dass ca. 70% aller Softwarehäuser in - D - auch in VB oder Delphi entwickeln. Der Grund - Es geht schnell und die Entwicklung ist billig. Es ist leicht zu erlernen, d.h. es gibt viele preisgünstige Fachkräfte.

    In Zeiten wie diese, ist Kundenorientierung erste Pflicht ... Die Priorität auf Kosten hoch und auf Qualität, sowie Funktionsumfang niedrig ... 😉

    cu

    P84



  • Original erstellt von <HardCoder>:
    Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen... anspruchsvolle Profisprachen wie C++,C#.NET,Java und Delphi sind heute gefragt wie nie zuvor und der Azubi von heute lernt ne Krepelsprache, die kein Unternehmen will

    Solange selbst SAP Teile seiner R/3-Software in VB entwickelt, wird's wohl auch für einen Informatikkaufmann gut genug sein...

    VB ist die Nummer 1 aller Visualisierungstools(!), wenn es darum geht Automations-Objekte oder verschiedene COM-Server miteinander zu verbinden, bzw. einfache Datenbankfrontends zu entwickeln. In der Industrie.

    Und das macht sogar in vielen Fällen Sinn - wenn ich einen in C++ geschriebenen COM-Server testen will oder irgendein OCX mal kurz testen möchte, so geht das mit VB sehr sehr fix. Eben weil VB als "COM-Sprache" entwickelt wurde. Delphi und C++ brauchen immer relativ komplexe Wrapper für die gleichen Fähigkeiten (wobei einige COM-Wrapper von Delphi zu allem Überfluß auch noch Speicherlöcher hatten).

    Privatleute waren nie die Zielgruppe von VB.



  • Ach so, Du kannst übrigens von Glück sagen, daß die IHKs keine Sprachen in der AO namentlich erwähnt haben... sonst müßten die Azubis nämlich 2010 immer noch Java und C++ lernen. Die AOs für die neuen Berufsbilder wurden mit Absicht ohne konkrete Nennung von Tools, Betriebssystemen und Sprachen formuliert, um der Ausbildung eine schnelle Anpassbarkeit an wechselnde Anforderungen zu ermöglichen.



  • Wenn du VB für Kinderkram hälst und lieber anspruchsvoll coden willst versteh ich nicht, wieso du Informatikkaufmann lernst?! Die haben doch mit Coden eh nicht viel am Hut und jeder IKM den ich bisher gekannt hab, war genervt von der Coderei



  • Hi Crass,
    dass kann sein, dass das so bei einigen/vielen/den meisten Infkfms so ist?!?!
    Wir dagegen haben 8 Stunden Programmierung pro Woche (1Block = 2Wochen) und das Verhältnis Kaufmann und IT-spezi liegt bei ca. 60:40 ( das ist im übrigen auch von der IHK so vorgegeben). Außerdem habe ich und sicherlich auch viele andere die möglichkeit während der betrieblichen Ausbildung Schwerpunkte zu legen. Na klar ist der kaufmännische Teil im Betrieb vorherrschend, aber wir kriegen ihre alle internen und sogar externen Lehrgänge/Seminare/ betrieblichen Unterricht genehmigt und gesponsort. Da kommt schon ganz schön was zusammen für das coden.

    Hi Marc++us,

    viele kleine, ja und auch ein paar große und sogar gute Firmen setzen zeitweise VB Coder ein, weil schnell = billig, aber nicht wirklich gut. Im übrigen ist VB nicht das Visualisierungstool Nr1 bei den wirkliche Profis sondern MS VC++ oder die IDE der Borland Enterprise. Daher befinden wir uns ja auch in einem C++ Forum! Ich hoffe, ich habe keinem VB Coder auf die Füße getreten.
    Außerdem ist das kein Argument mit der AO von der IHK. Es wäre schon sinnvoll gewesen Sprachen namentlich zu erwähnen; Folge: Die Qualität der ausbildung steigt. Ist eine Sprache in 10 Jahren nicht mehr gefragt, kann mann dass innerhalb weniger Wochen mit einem Beschluss ändern. Außerdem glaube ich nicht daran dass C/C++ in 10 Jahren nicht mehr gefragt ist. C++ war schon immer die leistungsfähigste Allround-sprache und wird das auch bis auf absehbare Zeit bleiben, und wenn doch einmal der Tag X naht, wird es eben wie C zu C++ erweitert. Meinetwegen C++hoch2 oder was?



  • Original erstellt von <HardCoder>:
    viele kleine, ja und auch ein paar große und sogar gute Firmen setzen zeitweise VB Coder ein, weil schnell = billig, aber nicht wirklich gut.

    Wie Prof84 schon sagte, heißt bei teilweise 50%tigen Budgetkürzungen "billig" zur Zeit oftmals "gut".

    Original erstellt von <HardCoder>:
    Im übrigen ist VB nicht das Visualisierungstool Nr1 bei den wirkliche Profis sondern MS VC++ oder die IDE der Borland Enterprise. Daher befinden wir uns ja auch in einem C++ Forum! Ich hoffe, ich habe keinem VB Coder auf die Füße getreten.

    Naja, Deine Aussage riecht nach Propaganda und Glaubenskrieg, nicht nach verbreiteter Kenntnis - es sollte Dir nur zu denken geben, daß ICH in MEINEM C++ FORUM sage, daß VB für viele Kleinigkeiten eine nette Sache ist und daher die Kenntnis von VB für jeden Windows-Entwickler Grundlage sein sollte. Ich == C++ Anhänger, jahrelang in der Softwareentwicklung dabei, eigenes Forum zu dem Thema, Aufträge an freie Entwickler vergeben, und sage dann: VB hat seine Anwendbarkeit. Sollte nachdenklich machen.

    Btw, ich wählte mit Bedacht den Begriff Visualisierungstool (!= Entwicklungstool). Entwicklungstools Nr. 1 ist sicherlich der VC gefolgt von Delphi und dem C++ Builder. Aber als Visualisierungstool würde ich den VC ungern bezeichnen...

    Original erstellt von <HardCoder>:
    Außerdem ist das kein Argument mit der AO von der IHK. Es wäre schon sinnvoll gewesen Sprachen namentlich zu erwähnen; Folge: Die Qualität der ausbildung steigt. Ist eine Sprache in 10 Jahren nicht mehr gefragt, kann mann dass innerhalb weniger Wochen mit einem Beschluss ändern.

    Eben nicht. Das ist ja der Trugschluß. Solche Beschlüsse dauern JAHRE, das zeigt die Erfahrung aus anderen Ausbildungsberufen. Wir sind hier in Deutschland - Änderungen von Regeln dauern [bis sämtliche Stellungnahmen da sind und jede Interessengruppe dazu furzen durfte] JAHRE.



  • Original erstellt von <HardCoder>:
    Außerdem glaube ich nicht daran dass C/C++ in 10 Jahren nicht mehr gefragt ist. C++ war schon immer die leistungsfähigste Allround-sprache und wird das auch bis auf absehbare Zeit bleiben, und wenn doch einmal der Tag X naht, wird es eben wie C zu C++ erweitert. Meinetwegen C++hoch2 oder was?

    C++ hat erst seit einigen Jahren wirklich Bedeutung, und bereits heute wird ein großer Teil objektorientierter Allround-Programmierung in Java erledigt, demnächst vermutlich C# mit steigendem Anteil. C++ wird IMHO eine Nischensprache für High-Performance-Dinge werden. </orakel>



  • Original erstellt von Bashar:
    C++ wird IMHO eine Nischensprache für High-Performance-Dinge werden. </orakel>

    So wie FORTRAN heute 😉 naja, es gibt eben noch Leute, die mit Cobol, Fortran oder C programmieren und wann C++ in die Liste "der Sprachen kommt, mit der Leute sogar heute noch programmieren" werden wir noch sehen

    (BTW. hast du den Eröffnungs Tag vergessen! 😮 uiuiui)


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