Informatik Studium
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Edsger W. Dijkstra schrieb:
"In der Informatik geht es genau so wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope."
Edsger W. Dijkstra, niederländischer Informatiker (1930-2002)
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Die Leute haben leider Recht
Wenn du gut programmieren kannst, dann kannst du eventuell mehr Zeit in die anderen Dinge investieren, aber zu denken, dass Programmieren alleine sei schon die halbe Miete ist ziemlich fatal. Glaub mir, ich habs am eigenen Leibe erfahren dürfen
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Das ist auf der einen Seite korrekt, auf der anderen Seite ist ein Informatiker, der in der Tat nicht programmieren kann, mehr als lächerlich.
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Subarashii: Sehe ich auch so. Wer als Informatiker nicht wenigstens ein wenig programmieren kann, der macht sich lächerlich, völlig unabhängig davon, ob man es nachher können muss oder nicht. Der Dijkstra hat zwar viele kluge Sachen zustande gebracht, aber gerade dieses Zitat wird ein bisschen überstrapaziert. Ein Informatiker muss nicht wissen, wie man in Word bunte Schrift macht, aber ein wenig programmieren sollte schon drin sein. Die meisten bringen es sich ja unabhängig vom Studium noch selber bei.
FMGs_der: Ich würde Dir eher raten in ein gutes Mathebuch zu schauen, aber wenn Du Dich unbedingt auf die Programmierung vorbereiten willst, dann ackere mal die Übungen vom letzten Jahr durch und schaue, dass Du die Sachen verstehst. Wenn Du das vorher drauf hast, dann bist Du i.d.R. mehr als gewappnet für alles, was da kommen mag.
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in der technischen und angewandten Informatik geht es schon um Computer, in der Hauptsache.
Theoretische Informatik hat in der Tat wenig mit Computern zu tun, aber nur, weil der Abstraktionsgrad relativ hoch ist - die Möglichkeiten von Computern werden hierbei anhand stark abstrahierter Rechenmodelle (Turingmaschine, endliche Automaten, ...) analysiert. Um möglichst allgemeingültige Aussagen zu beweisen, sieht man von den Eigenschaften real existierender Computer weitgehend ab, ähnlich, wie man in der Mathematik auch nicht mit "e^it Zitronen = cos (t) Zitronen + i sin(t) Zitronen", sondern mit abstrakten Zahlen rechnet.
Theoretische Informatik hat aber eine Menge mit Programmieren zu tun, und zwar nicht im Sinne von "Codieren", sondern im Sinne von "Algorithmik", nachzulesen z.B. im Standardwerk "The Art of Computer Programming".
Leider verwechseln viele Programmieren mit Codieren und meinen, wenn sie einen vorhandenen Algorithmus in C++ codieren können, dann könnten sie programmieren. Das ist eben nicht der Fall, Codieren ist nur einer von vielen Schritten der Programmierung, davor stehen Problemanalyse, Algorithmenaufstellung, bei nicht-trivialen Aufgaben auch Korrektheits-, Berechenbarkeits- und Komplexitätsüberlegungen, alles Tätigkeiten, die mit "public static void main(String[] args){ ... }" noch nichts zu tun haben.
Das heißt natürlich nicht, daß Codieren unwichtig ist - eine Prog.Sprache so zu nutzen, daß man Programme mit maximaler Effizienz und Übersichtlichkeit schreibt, ist alles Andere als trivial. Es ist nur nicht alles.
Konkretes Beispiel: die Findung des Euklidischen Algorithmus vor 2000 Jahren hat die Welt mehr verändert als seine raffinierteste Implementation in irgendeiner Programmiersprache der letzten 60 Jahre.
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Das was Du hier alles aufzählst, mag aus Sicht eines Wissenschaftlers alles richtig sein. Aber für den Großteil der Informatik Absolventen ist Programmieren wohl einfach das Handwerkszeug, um das täglich Brot zu verdienen. Da gehts dann einfach nur um Anforderungsanalyse, OO-Design + Codierung.
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@byto
u_ser-l hat aber vollkommen recht. die leute, die nach dem studium was anderes machen, haben das falsche studiert.
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besserwisser schrieb:
@byto
u_ser-l hat aber vollkommen recht. die leute, die nach dem studium was anderes machen, haben das falsche studiert.Leider. Denn ein Informatik-Studium bereitet schlicht und einfach nicht auf einen solchen Job vor. Schon gar nicht eins an einer Universität. Alle Leute die so denken sollten in eine FH wechseln. Top-HTL-Abgänger können besser programmieren als Uni-Abgänger, und das 5-6 Jahre vorher. Wer an der Universität war sollte sich für höheres berufen fühlen.
MfG SideWinder
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Ich würde klar sagen, FH Studium, damit du wenigstens ein bißchen praktische Erfahrung sammeln kannst (Praxissemester usw).
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SideWinder schrieb:
Top-HTL-Abgänger können besser programmieren als Uni-Abgänger, und das 5-6 Jahre vorher. Wer an der Universität war sollte sich für höheres berufen fühlen.
Toll! Bratwurst verkaufen oder Taxi fahren, wenn er nicht auch programmieren kann?
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Köstlich!
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Manchmal muss man sich hier echt wundern...
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Worüber?
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SideWinder schrieb:
Wer an der Universität war sollte sich für höheres berufen fühlen.
dein nick als unreg ist nicht zufällig 'besserwisser'?
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Walli schrieb:
Worüber?
Über den Bullshit den manche Leute schreiben.
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Werd bloß nicht konkret...
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SideWinder schrieb:
Top-HTL-Abgänger können besser programmieren als Uni-Abgänger,
So ein Quatsch. Programmieren ist eine triviale Tätigkeit, das sollte jeder gescheite Uni-Absolvent können.
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Wird mir nicht mehr passieren.
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Naja, wenn du Inforamtik studieren willst, dann würde ich dir eher vorschlagen ein dickes Mathebuch zu besorgen und dich erstmal intensiv damit zu beschäftigen. Bei uns an der FH ist das Fach Programmieren zwar auch nicht leicht, aber ein Großteil der Studenten, die das Studium abbrechen, haben in Mathe versagt. Die Durchfallquoten liegen meistens bei 60% und mehr, selbst viele Gymnasiasten fallen da durch. Und ob man programmieren kann liegt am wenigsten an den Programmiersprachen die man beherrscht, daher macht es meines Erachtens sowieso nicht so viel Sinn eine bestimmte Programmiersprache (in deinem Fall C++) zu lernen....
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SideWinder schrieb:
besserwisser schrieb:
@byto
u_ser-l hat aber vollkommen recht. die leute, die nach dem studium was anderes machen, haben das falsche studiert.Leider. Denn ein Informatik-Studium bereitet schlicht und einfach nicht auf einen solchen Job vor. Schon gar nicht eins an einer Universität. Alle Leute die so denken sollten in eine FH wechseln. Top-HTL-Abgänger können besser programmieren als Uni-Abgänger, und das 5-6 Jahre vorher. Wer an der Universität war sollte sich für höheres berufen fühlen.
Sehe ich anders. Mein Informatik Studium hat mir genau das beigebracht, was ich für mein Berufsfeld brauche, nämlich die richtige analytische Denkweise und ein Grundverständis für die vielen Sprachen und Systemen zugrunde liegenden Konzepten.
Dass ich dabei keine fundierte Ausbildung im Programmieren bekommen habe, spielt keine Rolle. Die nötigen praktischen Grundlagen im Programmieren wurden mir vermittelt. Mehr braucht man nicht. Die praktische Erfahrung kommt sowieso nur durchs Programmieren und das macht man halt im Selbststudium während des Studiums.Ich finde es albern, den Job des Programmierens auf einfaches "Coden" zu reduzieren. Da gehört so viel mehr dazu:
Arbeit mit dem Kunden, Anforderungsanalyse, Ausarbeitung von Pflichtenheften, objektorientierte Analyse und Design, Auswahl der richtigen Technologien und Frameworks, Auswahl der richtigen Hardware, Beherrschung nötiger Tools, Integration eines Systems in die Systemlandschaft eines Unternehmens, Schnittstellen zu Drittsystemen, Datenbankanbindung, Risikomanagement uvm.Habe ich das oben genannte alles im Studium gelernt? Sicherlich nicht. Aber ich habe die Grundlagen dafür erlernt, solche komplexen Systeme zu erschaffen und zu handlen.
Was ist wohl der Grund dafür, dass in der Wirtschaft primär Uni / FH Absolventen als Programmierer eingestellt werden? Sicherlich nicht, weil die Unternehmen zuviel Geld haben...