Das geht (mal wieder) zu weit!



  • Andromeda schrieb:

    Als die Nazis an die Macht kamen, hatte sich die Konjunktur längst wieder erholt. Es ist ein weit verbreiteter Trugschluß, zu glauben, die NS-Rüstungsindustrie wäre für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit verantwortlich.

    Arbeitslosenquote 1932: mehr als 30%.

    Hitler wurde im Januar 1933 Reichskanzler.



  • muemmel schrieb:

    Autobahnbau als Propagandamittel und Kriegsvorbereitung - schlecht, daraus resultierende Autobahnen - gut.

    Auweiha! Das Problem ist wohl, in Schlechtem auf Teufel komm raus noch was Gutes sehen zu wollen. Aber Schlechtes kann nur Schlechtes hervorbringen. Schlappe 4000 km Autobahn in 12 Jahren sind eine schlechte Leistung. Es sollten schließlich dreimal soviele Kilometer sein. 🙂



  • Hallo

    Es gab doch auch schon Autobahnen vor den Nazis. Die meisten Kilometer wurden danach gebaut. Warum also soll das eine tolle Leistung der Nazis gewesen sein?

    Des weiteren sollte man nicht Dinge bewerten ohne sich die Intention anzuschauen.

    chrische



  • Daniel E. schrieb:

    Arbeitslosenquote 1932: mehr als 30%.

    Tendenz steigend oder fallend?



  • Hi,

    es ist KEINE tolle Leistung der Nazis! Aber es ist eine tolle Leistung der MENSCHEN damals. Zum einen daß Deutschland mit einem entsprechenden Infrastrukturnetz überzogen wurde, zum anderen aber auch die direkte körperliche Leistung, denn die autobahnen wurden zumindest in der NS-Zeit ausschließlich mit Handarbeit gebaut. Kam vor einiger Zeit ein Bericht drüber im Fernsehen.
    Die Menschen die damals bei Wind und Wetter mit minimalsten Mitteln dafür malocht haben können schon verlangen dass man etwas Repekt vor ihrem Werk hat wenn man darüber fährt um schnell und bequem von a nach b zu kommen.

    Und nein, ich will nicht auf Teufel komm raus ncoh was gutes sehen, sondern nur, daß endlich mal die Scheuklappen bei der Betrachtung der Vergangenheit abgelegt werden, und das ALLE die was geleistet haben respektiert werden, und nicht eingen dieser Respekt verweigert wird weil sie in der falschen Zeit gelebt haben. Damit meine ich die, die wirklich was geleistet haben und nicht direkt in Verbrechen involviert waren.

    Mit der gleichen Ignoranz wird nämlich auch 18 Millionen Ostdeutschen ihre gesamte Lebensleistung abgesprochen, nur weil die DDR letztlich von ihren Regierenden vor die Wand gefahren wurde. Davon daß die DDR untergegangen ist, wird aber die Leistung jedes einzelnen Arbeiters, Wissenschaftlers... nicht um einen Deut geringer.

    Gruß Mümmel



  • Hallo

    muemmel schrieb:

    es ist KEINE tolle Leistung der Nazis! Aber es ist eine tolle Leistung der MENSCHEN damals. Zum einen daß Deutschland mit einem entsprechenden Infrastrukturnetz überzogen wurde, zum anderen aber auch die direkte körperliche Leistung, denn die autobahnen wurden zumindest in der NS-Zeit ausschließlich mit Handarbeit gebaut. Kam vor einiger Zeit ein Bericht drüber im Fernsehen.
    Die Menschen die damals bei Wind und Wetter mit minimalsten Mitteln dafür malocht haben können schon verlangen dass man etwas Repekt vor ihrem Werk hat wenn man darüber fährt um schnell und bequem von a nach b zu kommen.

    Ach hör doch auf. Das würde ich ja gar nicht mehr fertig werden mit Demut, wenn ich vor jeder körperlichen Arbeit eine Knicks mache. Die haben das freiwillig gemacht und Geld bekommen...

    muemmel schrieb:

    Mit der gleichen Ignoranz wird nämlich auch 18 Millionen Ostdeutschen ihre gesamte Lebensleistung abgesprochen, nur weil die DDR letztlich von ihren Regierenden vor die Wand gefahren wurde. Davon daß die DDR untergegangen ist, wird aber die Leistung jedes einzelnen Arbeiters, Wissenschaftlers... nicht um einen Deut geringer.

    Gruß Mümmel

    Dein altes Problem: Du schließt von dir auf Andere. Ich bin auch Ostbürger und sehe es eher andersherum. Was da an Folklore und Geschichtsverklärung gemacht wird ist einfach übel: FDJ-CDs, ASV-Sportanzüge, DDR-T-Shirts, CCCP-T-Shirst. So sieht es doch aus.
    Des weiteren tust du gerne so, als gäbe es ein paar Regierende und der Rest ist redlich und unwissend, das ist an Naivität kaum noch zu überbieten.

    chrische



  • Erhard Henkes schrieb:

    Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?

    Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.

    http://www.heise.de/newsticker/Zehntausende-demonstrieren-fuer-Freiheit-statt-Angst--/meldung/117237:

    Die Veranstalter vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung sprechen mittlerweile von rund 100.000 Teilnehmern; die Polizei hatte zunächst mit 30.000 gerechnet.

    Die bislang hierzulande wohl größte Protestkundgebung für den Datenschutz und gegen "Big Brother" gestaltete sich als buntes politisches Signal und Freiheitsparade mit Musikwägen.



  • +gjm+ schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Arbeitslosenquote 1932: mehr als 30%.

    Tendenz steigend oder fallend?

    Davor tendentiell steigend, danach tendentiell fallend. Wenigstens in Deutschland.

    http://lexikon.meyers.de/wissen/Arbeitslosigkeit+(Tabellen)+Industriestaaten+1930-1934

    Allerdings weiß ich nicht, welchen Teil der fallenden Arbeitslosenzahlen man wirklich auf legitime Arbeit schieben kann und nicht einfach darauf, daß man sich die Statistiken schönrechnet oder alle jungen Männer in die Armee einzieht. Und wie schnell die ganze Kriegsmaschinerie der Nazis wirklich angelaufen ist (nämlich ziemlich sicher nicht im Januar 1933, wo ja noch fast keine Nazis in der Regierung rumsassen) weiß ich nicht und selbst 1934 war die Arbeitslosigkeit noch verdammt hoch.

    Ende 1938 dagegen waren nur noch ca. 100000 Leute arbeitslos. Willkommen im Krieg.

    Arbeitslosigkeit ist ja btw. eine Sache, die man politisch recht leicht beseitigen kann. Wir könnten eine vollbeschäftigte Arbeiterschaft sicherstellen, wenn wir landwirtschaftliche Geräte verbieten würden. Alle würden am absoluten Existenzminimum leben. Produktion und Produktivität sind Dinge, die man immer gleichzeitig mit der Arbeitslosigkeit ansehen sollte.



  • borg schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?

    Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.

    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390112.html
    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390154.html



  • Hi Chrische5,

    niemand muß vor Demut einen Kniks machen. Aber ein bisschen Respekt vor anderer Arbeit hat noch keinem geschadet. Aber Formulierungen wie in der Nazizeit war ausnahmslos alles schlecht sprechen vielen, die gerade in dieser zeirt über sich selbst hinausgewachsen sind einen entscheidenden teil ihrer Lebensleistung ab.

    Im übrigen hab ich die DDR nicht nur von Schule und Studium erlebt, sondern direkt in der Produktion und kann mir daher schon ein bisschen ein Urteil erlauben. Das was damals von vilen geleistet wurde/werden musste lag vergleichen mit heute schon hart an der Grenze zur Zauberei. Ob das aus heutiger Zeit besehen nun immer sinnvoll war ist die andere Sache. Aber darüber zu philosophieren war damals müßig, weil alternative Möglichkeiten gab es nicht. Es konnte also nur so gehen.
    Auch war damals die Einstellung des einzelnen zu seiner Arbeit noch ein bisschen eine andere. Gerade unter Arbeitern spielte das Wort Arbeiterehre noch eine viel größere Rolle als heute. Heute macht man was muss, weil man sonst rausgeschmissen wird, aber den meisten gehts doch eigentlich an A**** vorbei und ist ihnen völlig egal.
    Das vieles von dem was heute mit verklärten augen gesehen wird nicht das ist, was erhaltenswer war ist natürlich auch klar. Das Erhaltenswerte liegt vielmehr vor allem in den Leistungen und Einstellungen der Menschen damals.
    Im ürigen hat sich in der DDR jeder seine Nische zum Leben gesucht wie jetzt auch blos.

    Gruß Mümmel



  • @muemmel:

    Soll man auf den SS Sturmbannführer Wernher v. Braun stolz sein, weil er die Raketentechnologie auf dem Weg gebracht hat - mit Hilfe der Nazis ? Mit dem Wissen, dass für die Umsetzung seiner Visionen ein paar tausend Zwangsarbeiter sterben mussten, oder dass sein Spielzeug als Waffe eingesetzt werden wurde ? Selbst wenn er kein überzeugter Nazi war (wie man so munkelt, und was es nicht besser macht) hat er dennoch mitgemacht um seine Ziele zu erreichen

    Ja gut, die technische Innovation an sich ist bemerkenswert, nur leider lassen sich die Entwicklungen während der damaligen Zeit nicht so einfach vom politischen Geschehen abkoppeln.
    Same for the Autobahn, Me 262.

    Ich wollte natürlich mitnichten den Verdienst und das Ansehen der Widerstandskämpfer schmälern. Wobei Sabotage wohl vor allem von Zwangsarbeitern und weniger von den "Volks-/Reichsdeutschen" verübt wurde.
    Stauffi hab ich nur so erwähnt, weil er in der offiziellen Lesart immer als der deutsche Widerstandskämpfer herausgestellt wird. Das hatte mit deinem Post eigentlich nix zu tun.



  • Hi,

    bis zu einem bestimmten Punkt war auch von Braun noch so, daß man auf ihn stolz seien konnte. Irgendwann hat er dann für seinen eigenen persönlichen Erfolg die Moral über Bord geworfen und sich scrupellos angedienert. Hat die Amis aber nicht davon abgehalten ihn später zu hofieren.
    Den kleinen Konstrukteur bei von Braun, Messerschmidt, ... für das Ergebnis verantwortlich zu machen ist arrogant. Aus heutiger Sicht ist es leicht zu sagen der hätte und der müsste. Aber heute kommt auch nicht die Gestapo wenn man nicht spurt.
    Aus der Sicht des gemachten Bettes ist es immer leicht, andere die mit dem Rücken zur Wand stehen zu verurteilen, aber keiner von uns aus der Zeit danach weiß wirklich, wie er sich unter solchen Bedingungen wirklich verhalten würde.
    Aber man kann z.B. die kleinen Konstrukteure bei Messerschmidt schon mit denen bei den aliierten Flugzeugherstellern vergleichen. Beide haben versucht das bestmögliche Ergebnis abzuliefern. Nur eben die einen sind dabei fachlich über sich hinausgewachsen und die anderen nicht.
    Im übrigen wurde in der Zeit damals auf KEINER Seite mit Wattebäuschchen geworfen. Mit Ausnahme einger Ausnahmen (Totenkopf-SS...) möchte ich da zwischen den einzelnen am Krieg beteiligten Völkern keine moralische Wichtung vornehmen. War zum Beispiel mal sehr lehrreich, mit einer der betroffenen Frauen über die monate- wenn nicht jahrelangen ständigen Vergewaltigungen der Frauen und Mädchen in der sowjetischen Besatzungszone zu sprechen. Die Soldaten und Offiziere sind da zum Teil wie die Tiere über die Zivielbevölkerung hergefallen. Manche haben sich auf dem Weg von einem Haus zum nächsten nicht mal mehr die Hose richtig hoch gezogen. Aber das gabs ja alles nicht, das waren ja die Befreier.
    Nicht umsonst gabs in der DDR den alten Witz:
    "Mutter wie alt? 88. Egal, bücken!"
    War leider nicht wirklich ein Witz, sondern für die betroffenen erlebte Tatsache.

    Gruß Mümmel



  • jetzt machst du aber ein fass auf.



  • Hallo

    Genau das ist doch dann immer der nächste Schritt:

    1. Es war nicht alles schlecht
    2. Moral war besser
    3. ich war dabei, du nicht
    4. die anderen waren auch böse
    5. wer kann da heute noch unterscheiden

    🙄 🙄

    Das weiß man nicht, was man da noch sagen soll...

    chrische



  • Hallo

    muemmel schrieb:

    Auch war damals die Einstellung des einzelnen zu seiner Arbeit noch ein bisschen eine andere. Gerade unter Arbeitern spielte das Wort Arbeiterehre noch eine viel größere Rolle als heute. Heute macht man was muss, weil man sonst rausgeschmissen wird, aber den meisten gehts doch eigentlich an A**** vorbei und ist ihnen völlig egal.
    Gruß Mümmel

    Da war ja wirklich Produktivität angesagt.... Keine Deals unter der Hand, alle arbeiten für das Wohl des Volkes.

    Du bist ein Geschichtsverdreher der übelsten Art udn dein Motiv ist auch klar.

    chrische



  • minhen schrieb:

    borg schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?

    Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.

    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390112.html
    http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390154.html

    Das sind beides andere Demos ;). Von der (wirklich riesigen) Demo vom 11.10. wurde wirklich kaum berichtet, noch nicht mal spon hat groß was drüber geschrieben. Ganz zu schweigen von Tageszeitungen, der Bildzeitung, Nachrichtensendungen oder ähnliches. Ich finde das traurig und ich frage mich ob es sich überhaupt lohnt politisch aktiv zu sein und Zeit in solche Aktionen zu stecken. Was muss man tun um den Durchschnittsbürger die gefahren von Überwachung klar zu machen?



  • Am Anfang habe ich Muemmel zugestimmt, weil ich dachte, dass er sich nur über ein Formulierungsproblem aufregt, aber jetzt verstehe ich nicht mehr worauf er hinaus will. Ich denke folgendem Satz stimmt jeder zu.
    1)➡ Am Nationalsozialismus gibt es nichts Gutes
    Ich denke aber, dass folgender Satz auch falsch ist.
    2)➡ In der Zeit von 1933 - 1945 sind in Deutschland von allen Personen nur schlechte Handlungen verübt worden.
    Meine Ansicht nach ist das Problem, dass man zweiteres meint, aber folgendes sagt.
    ➡ Am Nationalsozialismus war nicht alles schlecht



  • ..



  • Daniel E. schrieb:

    Allerdings weiß ich nicht, welchen Teil der fallenden Arbeitslosenzahlen man wirklich auf legitime Arbeit schieben kann und nicht einfach darauf, daß man sich die Statistiken schönrechnet oder alle jungen Männer in die Armee einzieht. Und wie schnell die ganze Kriegsmaschinerie der Nazis wirklich angelaufen ist (nämlich ziemlich sicher nicht im Januar 1933, wo ja noch fast keine Nazis in der Regierung rumsassen) weiß ich nicht und selbst 1934 war die Arbeitslosigkeit noch verdammt hoch.

    Hier noch ein Link zu den "wirtschaftlichen Leistungen" der Nationalsozialisten. Bis auf gigantische Schulden machen und Geld drucken gab es keine besonders bemerkenswerte Maßnahme zur Überwindung einer Weltwirtschaftskrise, die bereits 1932 halbwegs überwunden war.



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