Das geht (mal wieder) zu weit!
-
Erhard Henkes schrieb:
Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?
Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.
Die Veranstalter vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung sprechen mittlerweile von rund 100.000 Teilnehmern; die Polizei hatte zunächst mit 30.000 gerechnet.
Die bislang hierzulande wohl größte Protestkundgebung für den Datenschutz und gegen "Big Brother" gestaltete sich als buntes politisches Signal und Freiheitsparade mit Musikwägen.
-
+gjm+ schrieb:
Daniel E. schrieb:
Arbeitslosenquote 1932: mehr als 30%.
Tendenz steigend oder fallend?
Davor tendentiell steigend, danach tendentiell fallend. Wenigstens in Deutschland.
http://lexikon.meyers.de/wissen/Arbeitslosigkeit+(Tabellen)+Industriestaaten+1930-1934
Allerdings weiß ich nicht, welchen Teil der fallenden Arbeitslosenzahlen man wirklich auf legitime Arbeit schieben kann und nicht einfach darauf, daß man sich die Statistiken schönrechnet oder alle jungen Männer in die Armee einzieht. Und wie schnell die ganze Kriegsmaschinerie der Nazis wirklich angelaufen ist (nämlich ziemlich sicher nicht im Januar 1933, wo ja noch fast keine Nazis in der Regierung rumsassen) weiß ich nicht und selbst 1934 war die Arbeitslosigkeit noch verdammt hoch.
Ende 1938 dagegen waren nur noch ca. 100000 Leute arbeitslos. Willkommen im Krieg.
Arbeitslosigkeit ist ja btw. eine Sache, die man politisch recht leicht beseitigen kann. Wir könnten eine vollbeschäftigte Arbeiterschaft sicherstellen, wenn wir landwirtschaftliche Geräte verbieten würden. Alle würden am absoluten Existenzminimum leben. Produktion und Produktivität sind Dinge, die man immer gleichzeitig mit der Arbeitslosigkeit ansehen sollte.
-
borg schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?
Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390112.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390154.html
-
Hi Chrische5,
niemand muß vor Demut einen Kniks machen. Aber ein bisschen Respekt vor anderer Arbeit hat noch keinem geschadet. Aber Formulierungen wie in der Nazizeit war ausnahmslos alles schlecht sprechen vielen, die gerade in dieser zeirt über sich selbst hinausgewachsen sind einen entscheidenden teil ihrer Lebensleistung ab.
Im übrigen hab ich die DDR nicht nur von Schule und Studium erlebt, sondern direkt in der Produktion und kann mir daher schon ein bisschen ein Urteil erlauben. Das was damals von vilen geleistet wurde/werden musste lag vergleichen mit heute schon hart an der Grenze zur Zauberei. Ob das aus heutiger Zeit besehen nun immer sinnvoll war ist die andere Sache. Aber darüber zu philosophieren war damals müßig, weil alternative Möglichkeiten gab es nicht. Es konnte also nur so gehen.
Auch war damals die Einstellung des einzelnen zu seiner Arbeit noch ein bisschen eine andere. Gerade unter Arbeitern spielte das Wort Arbeiterehre noch eine viel größere Rolle als heute. Heute macht man was muss, weil man sonst rausgeschmissen wird, aber den meisten gehts doch eigentlich an A**** vorbei und ist ihnen völlig egal.
Das vieles von dem was heute mit verklärten augen gesehen wird nicht das ist, was erhaltenswer war ist natürlich auch klar. Das Erhaltenswerte liegt vielmehr vor allem in den Leistungen und Einstellungen der Menschen damals.
Im ürigen hat sich in der DDR jeder seine Nische zum Leben gesucht wie jetzt auch blos.Gruß Mümmel
-
Soll man auf den SS Sturmbannführer Wernher v. Braun stolz sein, weil er die Raketentechnologie auf dem Weg gebracht hat - mit Hilfe der Nazis ? Mit dem Wissen, dass für die Umsetzung seiner Visionen ein paar tausend Zwangsarbeiter sterben mussten, oder dass sein Spielzeug als Waffe eingesetzt werden wurde ? Selbst wenn er kein überzeugter Nazi war (wie man so munkelt, und was es nicht besser macht) hat er dennoch mitgemacht um seine Ziele zu erreichen
Ja gut, die technische Innovation an sich ist bemerkenswert, nur leider lassen sich die Entwicklungen während der damaligen Zeit nicht so einfach vom politischen Geschehen abkoppeln.
Same for the Autobahn, Me 262.Ich wollte natürlich mitnichten den Verdienst und das Ansehen der Widerstandskämpfer schmälern. Wobei Sabotage wohl vor allem von Zwangsarbeitern und weniger von den "Volks-/Reichsdeutschen" verübt wurde.
Stauffi hab ich nur so erwähnt, weil er in der offiziellen Lesart immer als der deutsche Widerstandskämpfer herausgestellt wird. Das hatte mit deinem Post eigentlich nix zu tun.
-
Hi,
bis zu einem bestimmten Punkt war auch von Braun noch so, daß man auf ihn stolz seien konnte. Irgendwann hat er dann für seinen eigenen persönlichen Erfolg die Moral über Bord geworfen und sich scrupellos angedienert. Hat die Amis aber nicht davon abgehalten ihn später zu hofieren.
Den kleinen Konstrukteur bei von Braun, Messerschmidt, ... für das Ergebnis verantwortlich zu machen ist arrogant. Aus heutiger Sicht ist es leicht zu sagen der hätte und der müsste. Aber heute kommt auch nicht die Gestapo wenn man nicht spurt.
Aus der Sicht des gemachten Bettes ist es immer leicht, andere die mit dem Rücken zur Wand stehen zu verurteilen, aber keiner von uns aus der Zeit danach weiß wirklich, wie er sich unter solchen Bedingungen wirklich verhalten würde.
Aber man kann z.B. die kleinen Konstrukteure bei Messerschmidt schon mit denen bei den aliierten Flugzeugherstellern vergleichen. Beide haben versucht das bestmögliche Ergebnis abzuliefern. Nur eben die einen sind dabei fachlich über sich hinausgewachsen und die anderen nicht.
Im übrigen wurde in der Zeit damals auf KEINER Seite mit Wattebäuschchen geworfen. Mit Ausnahme einger Ausnahmen (Totenkopf-SS...) möchte ich da zwischen den einzelnen am Krieg beteiligten Völkern keine moralische Wichtung vornehmen. War zum Beispiel mal sehr lehrreich, mit einer der betroffenen Frauen über die monate- wenn nicht jahrelangen ständigen Vergewaltigungen der Frauen und Mädchen in der sowjetischen Besatzungszone zu sprechen. Die Soldaten und Offiziere sind da zum Teil wie die Tiere über die Zivielbevölkerung hergefallen. Manche haben sich auf dem Weg von einem Haus zum nächsten nicht mal mehr die Hose richtig hoch gezogen. Aber das gabs ja alles nicht, das waren ja die Befreier.
Nicht umsonst gabs in der DDR den alten Witz:
"Mutter wie alt? 88. Egal, bücken!"
War leider nicht wirklich ein Witz, sondern für die betroffenen erlebte Tatsache.Gruß Mümmel
-
jetzt machst du aber ein fass auf.
-
Hallo
Genau das ist doch dann immer der nächste Schritt:
1. Es war nicht alles schlecht
2. Moral war besser
3. ich war dabei, du nicht
4. die anderen waren auch böse
5. wer kann da heute noch unterscheidenDas weiß man nicht, was man da noch sagen soll...
chrische
-
Hallo
muemmel schrieb:
Auch war damals die Einstellung des einzelnen zu seiner Arbeit noch ein bisschen eine andere. Gerade unter Arbeitern spielte das Wort Arbeiterehre noch eine viel größere Rolle als heute. Heute macht man was muss, weil man sonst rausgeschmissen wird, aber den meisten gehts doch eigentlich an A**** vorbei und ist ihnen völlig egal.
Gruß MümmelDa war ja wirklich Produktivität angesagt.... Keine Deals unter der Hand, alle arbeiten für das Wohl des Volkes.
Du bist ein Geschichtsverdreher der übelsten Art udn dein Motiv ist auch klar.
chrische
-
minhen schrieb:
borg schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?
Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390112.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390154.htmlDas sind beides andere Demos ;). Von der (wirklich riesigen) Demo vom 11.10. wurde wirklich kaum berichtet, noch nicht mal spon hat groß was drüber geschrieben. Ganz zu schweigen von Tageszeitungen, der Bildzeitung, Nachrichtensendungen oder ähnliches. Ich finde das traurig und ich frage mich ob es sich überhaupt lohnt politisch aktiv zu sein und Zeit in solche Aktionen zu stecken. Was muss man tun um den Durchschnittsbürger die gefahren von Überwachung klar zu machen?
-
Am Anfang habe ich Muemmel zugestimmt, weil ich dachte, dass er sich nur über ein Formulierungsproblem aufregt, aber jetzt verstehe ich nicht mehr worauf er hinaus will. Ich denke folgendem Satz stimmt jeder zu.
1) Am Nationalsozialismus gibt es nichts Gutes
Ich denke aber, dass folgender Satz auch falsch ist.
2) In der Zeit von 1933 - 1945 sind in Deutschland von allen Personen nur schlechte Handlungen verübt worden.
Meine Ansicht nach ist das Problem, dass man zweiteres meint, aber folgendes sagt.
Am Nationalsozialismus war nicht alles schlecht
-
..
-
Daniel E. schrieb:
Allerdings weiß ich nicht, welchen Teil der fallenden Arbeitslosenzahlen man wirklich auf legitime Arbeit schieben kann und nicht einfach darauf, daß man sich die Statistiken schönrechnet oder alle jungen Männer in die Armee einzieht. Und wie schnell die ganze Kriegsmaschinerie der Nazis wirklich angelaufen ist (nämlich ziemlich sicher nicht im Januar 1933, wo ja noch fast keine Nazis in der Regierung rumsassen) weiß ich nicht und selbst 1934 war die Arbeitslosigkeit noch verdammt hoch.
Hier noch ein Link zu den "wirtschaftlichen Leistungen" der Nationalsozialisten. Bis auf gigantische Schulden machen und Geld drucken gab es keine besonders bemerkenswerte Maßnahme zur Überwindung einer Weltwirtschaftskrise, die bereits 1932 halbwegs überwunden war.
-
..
-
Erhard Henkes schrieb:
Ich möchte nochmals auf die Behinderung Wolfgang Schäubles zurück kommen. Prominente mit Behinderungen haben es generell schwer, wie dieses Beispiel aus UK zeigt:
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Einarmige-Moderatorin-schockt-Kinder--sagen-Eltern/story/26848047
Daher sollten wir Politiker nicht danach beurteilen, wie sie aussehen oder welche körperliche Fähigkeiten sie haben. Es geht alleine um die Fähigkeit, einen Staat bezüglich Freiheit, Gerechtigkeit und Stabilität erfolgreich zu führen und lenken.Das sollte selbstverständlich sein.
Nur wieso wiederholst du das hier in diesem Thread immer wieder? Es hat doch hier niemand Schäuble aufgrund seiner Behinderung kritisiert oder angegriffen.MfG,
MastaFlasH
-
Noch dazu hinkt der Vergleich... Schäuble war ja schon prominenter Politiker vor seiner Behinderung. Es wirft ihm ja auch keiner seine körperliche Behinderung vor, sondern wir Kritiker gehen davon aus, daß er seelisch schwerst traumatisiert ist, so daß er nicht mehr zur Führung seines Amts befähigt ist.
Schließlich unterstellt man das auch Bundeswehrsoldaten nach einem Anschlag in Astan, die kommen hier auch in Behandlung und sind quasi geistig beeinträchtigt, teilweise dienstunfähig. (da die Mehrheit der rückkehrenden Astan-Soldaten das für sich in Anspruch nimmt, kann ich das auch für einen Bundesminister annehmen)
Aber ein Bundesminister ist davon nicht betroffen? Noch dazu ist er in einem Bereich tätig, dessen Regulierung und Durchsetzung im Alltag unmittelbar mit seiner Erfahrung zusammenhängt (Anschläge, Sicherheit im öffentlichen Raum, etc). Seine anzunehmende Traumatisierung stellt also ein ernstes Hindernis für die Amtsdurchführung dar.
Ebenso kann nur ein psychiatrisches Gutachten beweisen, daß er keine Rachegelüste oder Revanchegedanken gegen Attentäter hegt, die er durch Maßnahmen ausleben will oder auslebt - und zwar mit den Machtbefugnissen eines Innenministers.
-
borg schrieb:
minhen schrieb:
borg schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Wo sind die Demonstrationen, die Sternmärsche nach Berlin? Gegen Überwachung, für Freiheit?
Die größte Demo die es jemals gegeben hat zu dem Thema gabs vor kurzem erst, die Mainstream Medien hat es nicht interessiert. Keine Minute Berichterstattung.
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390112.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video390154.htmlDas sind beides andere Demos ;). Von der (wirklich riesigen) Demo vom 11.10. wurde wirklich kaum berichtet, noch nicht mal spon hat groß was drüber geschrieben. Ganz zu schweigen von Tageszeitungen, der Bildzeitung, Nachrichtensendungen oder ähnliches. Ich finde das traurig und ich frage mich ob es sich überhaupt lohnt politisch aktiv zu sein und Zeit in solche Aktionen zu stecken. Was muss man tun um den Durchschnittsbürger die gefahren von Überwachung klar zu machen?
Beides andere Demos? Wie kommst du denn darauf? Das behauptest du doch jetzt einfach pauschal, nur weil ich dir widersprochen habe, oder? Denn erstens sind es keine zwei Demos, sondern zwei Berichte, über ein und dieselbe Demo. Überdeutlich an großen Überschneidungen beim Text und Bildmaterial eindeutig zu sehen. Der erste Link ist eine Tagesschau-Ausgabe des Nachmittags ("zur Stunde demonstrieren") und der zweite Link die Abendausgabe ("heute fand statt"). Beide Tagesschau-Ausschnitte berichten über eine Demonstration, die am selben Ort und am selben Tag wie die von dir verlinkte Demonstration stattfindet. Und zudem mit dem selben Motto. Wäre schon ein außergewöhnlicher Zufall, wenn am selben Tag, am selben Ort und mit dem selben Motto zwei unterschiedliche Demonsrationen stattgefunden haben. Findest nicht? So ein großer Zufall, dass selbst die Organisationen deiner Demonstration dadurch verwirrt wären. Denn von deren Webseite habe ich die beiden Links. Die selbe Webseite, die in deinem heise-Artikel verlinkt ist. Alle irren sich. heise, die Tagesschau und die Organisatoren der Demo selbst. Oder aber - das ist natürlich nicht möglich - deine Verschwörungstheorie ist unhaltbarer Unsinn. Such's dir aus
Und wenn dir einfacher Text noch immer nicht reicht, schau doch einfach mal auf das Datum bei den Ausschnitten. Steht immer links unten
-
Marc++us schrieb:
Ebenso kann nur ein psychiatrisches Gutachten beweisen, daß er keine Rachegelüste oder Revanchegedanken gegen Attentäter hegt, die er durch Maßnahmen ausleben will oder auslebt - und zwar mit den Machtbefugnissen eines Innenministers.
Kaum vorstellbar, daß nach dem Attentat auf Schäuble (1990!) mit oder ohne sein Wissen keine psychiatrischen Gutachten über ihn angefertigt wurden/werden.
Zumal er ja in einem Bereich tätig war/ist, dessen ... aber das steht ja schon in Deinem Beitrag. Das kann es somit irgendwie nicht sein.
-
..
-
Das wissen seine "Vorgesetzten" auch.