Aus der Kirche austreten?
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NES-Spieler schrieb:
Elektronix schrieb:
Dabei unterschlägst Du aber, daß der Papst (Johannes Paul II) im Jahr 2000 viele Untaten der Kirche(...)als Irrwege bezeichnet und um Vergebung gebeten hat. (...) Trotzdem bestehen die Atheisten darauf, den Gläubigen das selbst heute noch vorzuwerfen.
O.k., was darf den Christen denn vorgeworfen werden? Die Tatsache, daß Abtreibungskliniken in die Luft gesprengt werden? (...) Die Pfaffen, die dazu auffordern, den Zehnten zu geben, obwohl dies nur ein Gebot der Torah ist? Welche Kritikpunkte darf man denn benutzen?
Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Ist es Dir so wichtig, anderen etwas vorzuwerfen? (würde zu dem passen, was ich vorher gesagt habe). Es hat noch niemals geholfen, sich gegenseitig nur die Fehler vorzuwerfen. Ich habe hier aber immer von Gläubigen gesprochen- also von Individuen-, nicht von der Kirche. Glaube ist nunmal eine persönliche, individuelle Angelegenheit. Ich habe nie bestritten, daß die religiösen Institutionen Verbrechen begangen haben (nicht einmal der Papst bestreitet das, wie oben erklärt). Aber ich halte es für unangemessen und unfair, jeden Gläubigen mit der Gesamtkirche gleichzusetzen, schon gar nicht nur mit ihren dunklen Flecken. Und auch die Kirchen bestehen nicht nur aus Verbrechen.
Andererseits hat der Glaube den Menschen im Ostblock die Kraft gegeben, sich weitgehend gewaltfrei von ihren menschenverachtenden Regimen zu befreien. Die Montagsdemos in Leibzig waren von der Kirche iniziiert. Die Solidarnicz in Polen war zum guten Teil von gläubigen Katholiken getragen und von der Kirche gestützt. Und nicht zu vergessen: Johannes Paul II hat die Gläubigen in Polen zu Geduld und Friedfertigkeit aufgerufen. Die Befreiungstheologie in Mittelamerika entstand aus kirchlicher initiative (wenn auch vom Vatikan abgelehnt). Nicht alles, was Glaube ist, ist nur schlecht.Elektronix schrieb:
Seid Ihr eigentlich untereinander auch so gnadenlos? (...) Falls ja- um so mehr Grund, gläubig zu bleiben.
So so, die fachliche Frage, ob Gott existiert, hängt bei Dir also von der Verhaltensweise der Atheisten ab.
Sagen wir so: Selbst, wenn sich am Ende der Glaube an Gott als Illusion herausstellen sollte: Ich lebe lieber in einem Umfeld, in dem das Wort Vergebung noch einen Wert hat.
Daß ich auf den Vorwurf der Respektlosigkeit reagiert habe, war lediglich darauf bezogen, daß Christen sich nicht immer gleich angepißt fühlen sollen.
Auch eine pauschale Beleidigung ist eine Beleidigung. Ob die Bezeichnung "nicht ganz klar im Kopf" eine Beleidigung ist, läßt sich sehr einfach feststellen: Sage das mal zu einem Polizisten/ Staatsanwalt/ Richter/ Politiker. Viel Spaß dabei.
Scientologen oder Zeugen Jehovas werden zuhauf als nicht ganz dicht im Kopf bezeichnet. Genauso wie Bigfoot- oder Alienspinner. Und niemanden stört's. Aber kaum geht es mal gegen den Glauben, schon ist es gleich Intoleranz.
Von wem werden sie so bezeichnet? Mit Sicherheit nicht von den allermeisten Christen, und schon gar nicht in der Öffentlichkeit (ja, auch dieses Forum ist eine Art Öffentlichkeit). Allenfalls ihre Lehransichten bezeichnet man als verschroben.
Die allermeisten Gläubigen versuchen, Werte wie Nächstenliebe, Respekt und Vergebung im Leben umzusetzen. Ich sehe nicht ein, daß wir uns deswegen als geistig umnachtet darstellen lassen müssen.Tja, wie schonmal gesagt: Manche Atheisten sehen Christen vielleicht als ein bißchen beschränkt an. (Ich nicht, wohlgemerkt. Ich betrachte Christen nur als mit einer Illusion lebend.) Aber die christliche Lehre der Kirchen beinhaltet, daß Atheisten ewig im Höllenfeuer schmoren werden.
Falsch. Das ist eine völlig veraltete Darstellung. Die Kirchen lehren, daß Atheisten keine Gotteserfahrung machen können- aus dem einfachen Grund, weil sie gar nicht glauben, daß es sowas gibt- und daß sie dadurch vom großartigsten Aspekt des Lebens abgeschnitten sind. Für diesen Zustand nach dem Tod gibt es einige drastische Metaphern, die aber niemand wörtlich nimmt (ok, die Zeugen Jehovas vielleicht) und niemand überprüfen kann, genausowenig wie man die Existenz Gottes überprüfen kann. Immerhin: Die Beschreibungen von Nahtodeserfahrungen und außerkörperlichen Wahrnehmungen zeigen, daß es nach dem Tod mehr gibt als nur Nichts, und daß der Mensch mehr ist als nur Körper.
Frage: Welche Sichtweise würde für die Betroffenen ein schlimmeres Schicksal darstellen? (Oder lehnst Du persönlich die Hölle ab? Wenn ja, worauf gründest Du diese Ablehnung?)
Ich persönlich glaube nicht an die Hölle (und weiß, daß ich damit den Kirchen widerspreche), denn das ist im Sinn der unendlichen Liebe Gottes und der Freiheit der Seele einfach unlogisch.
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Oh je, wenn man das hier alles durchliest und darüber nachdenkt, aus der Kirche auszutreten, würde ich sagen, ich wäre trotz allem mit meinem Austritt vorsichtig und würde es jetzt nicht machen. Und das, obwohl ich auch meine Zweifel am Glauben habe. Es wurde hier ja schon erwähnt, dass es danach aussieht, dass es deutlich mehr Gläubige als "Ungläubige" gibt und es mag sein, dass die Mehrheit der Gläubigen tolerant sei usw. Aber ich frage mich, ob man sich denn mit seinem Austritt aus der Kirche nicht noch mehr Probleme einfängt als sonst... Mal übertrieben gesagt, man verlässt ja sozusagen den "Rudel".
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Elektronix schrieb:
Immerhin: Die Beschreibungen von Nahtodeserfahrungen und außerkörperlichen Wahrnehmungen zeigen, daß es nach dem Tod mehr gibt als nur Nichts, und daß der Mensch mehr ist als nur Körper.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahtod-Erfahrung#Medizinische_Deutung
Also so eindeutig, wie du das uns hier weiß machen willst, ist das nun doch nicht. Noch mal drüber schauen und mit Vorsicht genießen.
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Erhard Henkes schrieb:
Gerade die aktuelle Zeit, in der alles aus den "Fugen" gerät, zeigt doch, dass es keinen tiefen Sinn macht, sich "innerlich" an irdische Güter zu binden.
Die aktuelle Zeit zeigt, je nach Bedarf, alles mögliche. Und eine Alternative zu "gelöst von Raum und Zeit" muß nicht immer das genaue Gegenteil davon sein. Die Erde, das Hier und Jetzt, bietet wesentlich mehr als nur ein "Dieses" und als einzige Alternative das genaue Gegenteil davon.
Erhard Henkes schrieb:
Gerade gegen einen Tyrannen und gegen Diktaturen, denen der Einzelne "hilflos" ausgeliefert ist, hilft nur die Liebe zum Guten und zum Nächsten, die der Machtapparat trotz aller Polizei und Technik nicht kontrollieren kann. Noch kann man nicht in die "Herzen" - sprich in die Seele - der Menschen sehen.
Immer wird davon ausgegangen, daß ein Despot bereits an der Macht ist und man hat sich gefälligst damit abzufinden. Im Sinne von daß man eben das Beste draus macht. Der Glaube an die vollkommene Stasis läßt eben nicht zu, daß man einen Despoten auch schon bekämpfen kann, auch wenn der noch längst nicht an der Macht ist. Manchmal habe ich den Eindruck, daß Gläubige die meiste Zeit ihres Lebens nur mit Warten beschäftigt sind. Sowas ist einfach nichts für Jeden.
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@Elektronix / Erhard Henkes
Warum seid ihr überhaupt in einer Kirche? Nach der Bibel wird so etwas nicht gefordert. Die Bibel warnt ja sogar eher vor solchen Institutionen. Wenn man sich die Geschichte der Kirchen anschaut, dann findet man ja auch nicht gerade sehr viel christliches Verhalten (im Sinne der Bibel) in solchen Einrichtungen.Warum seid ihr also Mitglied der Kirche? Solltet nicht gerade ihr als "gute Christen" aus den Kirchen austreten?
@abc.w
Was du schreibst ist falsch. Du solltest lieber ein paar Fakten lesen, anstelle Panik zu verbreiten!Laut Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Deutschland
In Deutschland gehören 32,5% keiner Religionsgemeinschaft an. Erst dann kommen mit 31% die Katholiken und mit 30,5% die Evangelen. Wenn man also dem größten Rudel angehören will, dann muss man aus der Kirche austreten. Damit wird deine FUD-Argumentation also hinfällig!
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"Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom."
(Albert Einstein)
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Elektronix schrieb:
Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Ein gruseliges Zitat, und sogar eins, bei dem man hervorragend eine Fundamentalkritik des christlichen Glaubens anfangen kann (nicht der Kirche: das ist eine witzlose Diskussion):
Niemand ist ohne Schuld, jeder ist grundsetzlich übel.Das ist einer der Grundpfeiler, auf denen das Christentum aufbaut (die Schöpfungsgeschichte und das Konzept der Erbsünde stecken da gaaanz tief drin) und es ist ein hässliches, weil es redet Menschen ein, sie seien schwach, falsch und wertlos und besonders, siehe Schöpfung, sollten sie nicht von ihrem Verstand Gebrauch machen, sonst setzt's was und man fliegt aus dem Paradies. Das untergräbt jedes menschliche Selbstbewußtsein und insbesondere in den Verstand; stattdessen wird an "nicht so genau hingucken" und "Glaube" appelliert und es wird so getan, als könne ein vernünftiges moralisches System nur auf Gottes Wort aufbauen. Und nicht vergessen, allen Leuten immer einzureden, sie seien schwach und sündenhaft und *Leid* sei eine ganz großartige Sache, wohingegen Zufriedenheit (auch materielle) furchtbar niedrig und verabscheuenswert ist. Das sind alles "christliche" Werte, und Werte, bei denen ich mich frage, ob sie irgendein Mensch wirklich ernsthaft für sich akzeptieren kann? Ich jedenfalls nicht.
Die meisten Leute wissen vermutlich nicht mal, woran sie wirklich glauben. Für was steht das Christentum? Und dann kommt alles, was man gut findet, egal, ob es in der Bibel drinsteht oder nicht und egal ob es sich nur aus der Bibel ableiten läßt oder nicht.
Glaube ist auf ein paar Sprüche und ein dumpfes Bauchgefühl reduziert worden, weil die Bibel niemand gelesen hat: zurecht, weil sie langweilig ist, die Charaktäre eindimensional dargestellt werden, die Spezialeffekte nicht gut sind und die Plotline total zerrissen ist. Für das meistverkaufteste Buch aller Zeiten kommt es auch recht selten in der Amazon-Top100 vor :).
Andererseits hat der Glaube den Menschen im Ostblock die Kraft gegeben, sich weitgehend gewaltfrei von ihren menschenverachtenden Regimen zu befreien.
Genau so übrigens, wie die westliche Junk-Kultur (Beispiele: die Stilyagi in der UdSSR, oder Leute, die Titanc-Videos unter Einsatz ihres Lebens ins Taliban-Afghanistan eingeführt und damit das System untergraben haben). Auf deine oder Erhards Lobeshymnen auf die aktuelle Junk-Kultur bin ich aber mal echt gespannt.
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Erhard Henkes schrieb:
"Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom."
(Albert Einstein)Dieses Zitat muss ich mir merken.
Und ich füge noch einen Satz dazu:
"Im Glaubenskrieg gibt es nur eine Antwort: Der Tod!"
Die Mehrdeutigkeit ist durchaus gewollt.Grüssli
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Die allermeisten Gläubigen versuchen, Werte wie Nächstenliebe, Respekt und Vergebung im Leben umzusetzen. Ich sehe nicht ein, daß wir uns deswegen als geistig umnachtet darstellen lassen müssen.
*Deswegen* halte ich niemanden für "Geistig umnachtet". Das ist einfach natürliches Menschliches verhalten.
*Weswegen* ich leuten, die tatsächlich an einen persönlichen Gott (Oder Geisterheiler, Erdstahlen, You name it) glaben eine gewisse Denkschwäche unterstelle ist, weil sie ganz offensichtlich bei bestimmten Fragen ihr Gehirn einfach abschalten. Das ist für mich kein natürliches Menschliches Verhalten, und somit eine geistige Behinderung. Und das finde ich auch keine Beleidigung, genauso wie ich jemanden mit nur einem Bein als Gehbehindert bezeichnen würde, ohne das als Beleidigung zu verstehen.
Falsch. Das ist eine völlig veraltete Darstellung.
Nanu? Wie kann das denn sein. Ich denke Gott ist unfehlbar. Hat Gott etwa seinen göttlichen Plan geändert?
Oh je, wenn man das hier alles durchliest und darüber nachdenkt, aus der Kirche auszutreten, würde ich sagen, ich wäre trotz allem mit meinem Austritt vorsichtig und würde es jetzt nicht machen. Und das, obwohl ich auch meine Zweifel am Glauben habe. Es wurde hier ja schon erwähnt, dass es danach aussieht, dass es deutlich mehr Gläubige als "Ungläubige" gibt und es mag sein, dass die Mehrheit der Gläubigen tolerant sei usw. Aber ich frage mich, ob man sich denn mit seinem Austritt aus der Kirche nicht noch mehr Probleme einfängt als sonst... Mal übertrieben gesagt, man verlässt ja sozusagen den "Rudel".
Jep, wenn du dir deine Meinung anhand der Mehrheit bildest anstatt selbst zu Denken, solltest du lieber in der Kirche bleiben. Dann bist do dort nämlich bestens aufgehoben....
Immerhin: Die Beschreibungen von Nahtodeserfahrungen und außerkörperlichen Wahrnehmungen zeigen, daß es nach dem Tod mehr gibt als nur Nichts, und daß der Mensch mehr ist als nur Körper.
LOL. Ich habe noch *nie* von einem tatsächlic Toten (und damit meine ich Hirntod) gehört, der über das Totsein erzählen konnte. Alles andere sind einfach nur irgendwelche Bilder die unter bestimmten Umständen im Gehirn entsehen. Hat dieselbe Aussagekraft wie Träume.
Dann bist "Du" gelöst von Raum und Zeit, sozusagen wirklich "frei".
Interessant. Schaut hier jemand Doctor Who? Das klingt nach der Void, dem absoluten Nichts zwischen den Universen. Von einigen Völkern auch als "Hölle" bezeichnet.
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Elektronix schrieb:
Nicht alles, was Glaube ist, ist nur schlecht.
schoen zusammengefasst.
Elektronix schrieb:
Die allermeisten Gläubigen versuchen, Werte wie Nächstenliebe, Respekt und Vergebung im Leben umzusetzen. Ich sehe nicht ein, daß wir uns deswegen als geistig umnachtet darstellen lassen müssen.
du hast recht, nicht deswegen.
edit: warum werden denn bei mir die tags immer hingeschrieben statt angewendet?
edit2: danke chrische5. deine signatur "Mach mal einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist." passt uebrigens super hierher, auch wenn sie von dieter bohlen stammt.
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Hallo
PeterTheMaster schrieb:
edit: warum werden denn bei mir die tags immer hingeschrieben statt angewendet?
Weil du / beim Endtag vergisst.
chrische
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chrische5 schrieb:
Hallo
PeterTheMaster schrieb:
edit: warum werden denn bei mir die tags immer hingeschrieben statt angewendet?
Weil du / beim Endtag vergisst.
Ich halte das für eine Denkschwäche bzw. eine geistige Behinderung. Mir passiert sowas jedenfalls nicht.
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frenki schrieb:
Jep, wenn du dir deine Meinung anhand der Mehrheit bildest anstatt selbst zu Denken, solltest du lieber in der Kirche bleiben. Dann bist do dort nämlich bestens aufgehoben....
Nein, bitte meine Aussagen nicht fehlinterpretieren. Das ist meine persönliche Meinung, hoffe, ohne jemanden zu beleidigen Aber nehmen wir zur Abwechselung als Beispiel den "Rudel" Raucher. Es ist ja eine Tatsache, dass z.B. Raucher bei manchen Firmen weniger Urlaub bekommen als Nichtraucher... Wo ist hier die Gleichberechtigung oder Toleranz? Ich weiss, das ist so ein grenzwertiges Thema. Aber es zeigt ja, dass es Unterschiede im Verhalten zu "Andersdenkenden" gibt. Du sagt ja auch selbst, religiöses Verhalten sei unnatürlich und eine geistige Behinderung. Mag ja vielleicht auch stimmen, irgendwo ist Vernunft da und stellt das eine oder andere in Frage.
Noch ein Beispiel, "Rudel" Vim-User und die anderen Als Vim-User frage ich mich immer, warum haben die meisten anderen Editoren verdammt noch mal nur eine Zwischenablage? Das bedeutet ja, die User von anderen Editoren sind irgendwie geistig behindert... (in Anlehnung an die in diesem Thread gängige Argumentation)
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Elektronix schrieb:
Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
hier, ein virtueller Stein (·) *virtuellen Stein werfen*
was ist eine Sünde? Wer definiert sie? Bin ich als Atheist auch ein Sündiger, und ggf. gegen was/wem hab ich gesündigt?
Vorauf ich hinaus will: Was für dich eine Sünde ist, ist für mich keine. Ich zittiere an dieser Stelle Steven Weinberg: "Good people will do good things, and bad people will do bad things. But for good people to do bad things -- that takes religion."
Was mich persönlich an der katholischen Religion stört und letztendlich mich vom Glaube an Gott und Religion abgewandert hat, sind die ständigen "Angriffe" auf meine Persönlichkeit "du darfst nicht jenes tun, weil sonst kommst du in die Hölle".
Als Kind war ich vom Katholisismus fasziniert, dass ich mir ein Büchlein gekauft habe, wo der Text einer heiligen Messe stand und den las ich den ganzen Tag laut zu Hause vor. Ich träumte davon Priester zu werden, ja sogar Papst zu werden. Dennoch gab es immer ein Paar "Kleinigkeiten", die mich einfach nicht zufrieden machten, z.b. Mea Culpa. Als ich dieses Gebet zum ersten Mal hörte, gefiel ihn mir nicht, ich fragte mich "warum soll das denn meine Schuld sein?". Und langsam begrif ich, wie der Glaube fundiert ist: es ist ein Glaube aus Angst und nicht wirklich aus Liebe (für Gott, Menschen usw). Aus die Idee der Erbsünde fand ich schon selbst als Kind für dumm. Ich verstand plötzlich: die ach so gute und gläubige Menschen haben nur Angst davor, Qualen nach dem Tod in der Hölle zu erfahren, sie sind gut, weil sie in Wirklichkeit Angst vor Gott haben. Das ist meiner Meinung nach erbämlich und hörte sofort auf an Gott zu glauben, denn damals dachte ich auch so: bist du nicht religös, glaubst du nicht an Gott, verehrst du Jesus nicht, dann bist ein böser Mensch. Aber als ich mir jedoch die ersten 'Warum'-Gedanken machte, stellte ich fest: "ich kann auch ohne irgendeinen Gott gut sein, ich brauch ihn nicht, nur mein Gewissen'.
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Nein, bitte meine Aussagen nicht fehlinterpretieren. Das ist meine persönliche Meinung, hoffe, ohne jemanden zu beleidigen Aber nehmen wir zur Abwechselung als Beispiel den "Rudel" Raucher. Es ist ja eine Tatsache, dass z.B. Raucher bei manchen Firmen weniger Urlaub bekommen als Nichtraucher... Wo ist hier die Gleichberechtigung oder Toleranz? Ich weiss, das ist so ein grenzwertiges Thema. Aber es zeigt ja, dass es Unterschiede im Verhalten zu "Andersdenkenden" gibt. Du sagt ja auch selbst, religiöses Verhalten sei unnatürlich und eine geistige Behinderung. Mag ja vielleicht auch stimmen, irgendwo ist Vernunft da und stellt das eine oder andere in Frage.
Noch ein Beispiel, "Rudel" Vim-User und die anderen Als Vim-User frage ich mich immer, warum haben die meisten anderen Editoren verdammt noch mal nur eine Zwischenablage? Das bedeutet ja, die User von anderen Editoren sind irgendwie geistig behindert... (in Anlehnung an die in diesem Thread gängige Argumentation)Nee, da habe ich dich scheinbar schon richtig verstanden. Dir ist das "Rudel" wichtiger als Fakten. Wenn du in einer Firma arbeitest wo Rauchen mit zusätzlichen Urlaubstagen belohnt wird, würdest du das Rauchen anfangen? Nein? Wieso willst du dann aus Rudeltrieb in der Kirche bleiben? Es ist deine Entscheidung. Du kannst dir die Meinungen anderer anhören, aber letztlich musst du dein eigenes Gehirn benutzen und für dich selbst entscheiden, was du für richtig hälst. Nicht was das Rudel für richtig hält. Wenn du wie so viele der Meinung bist, das das Gehirn durch zuviel Benutzung abnutzt, bleib in der Kirche.
Und was die Zwischenablage betrifft: Das ist nicht Aufgabe des Editors. Wenn ich mehrere Zwischenablagen brauche, installiere ich mir ein Tool, das mir diese Systemweit zur Verfügung stellt.
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es ist doch gerade ein zeichen von gleichbehandlung, wenn raucher weniger urlaubstage haben, denn restlichen tage sammeln sie ja als urlaubsminuten beim rauchen zusammen.
@jester: mal nen fehler zu machen ist doch keine behinderung, denkschwaeche passt schon eher.
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Elektronix schrieb:
Einletztes noch- dann ab ins Bett.
Andromeda schrieb:
Elektronix schrieb:
Keiner der Gläubigen hier im Forum betrachtet seinen Glauben als Freifahrkarte für Schandtaten.
Das will ich auch nicht behaupten. Trotzdem gab und gibt es einfach zu viele Gläubige auf der Welt, die genau das tun.
Dabei unterschlägst Du aber, daß der Papst (Johannes Paul II) im Jahr 2000 viele Untaten der Kirche- Judenverfolgng, Hexenverfolgung, Ketzerverbrennungen, Prozeß gegen Galilei- als Irrwege bezeichnet und um Vergebung gebeten hat.
Oh, das wußte ich nicht. Hat er wirklich das persönliche Gespräch mit den Nachfahren der Opfer seiner Organisation gesucht, oder wie hat er es gemacht?
Elektronix schrieb:
Aber es gibt Atheisten, die auch den Gläubigen mit Respekt behandeln, und die vermisse ich hier.
Wenn Du genau hinschaust, wirst Du feststellen, daß hier weniger die Gottesgläubigen, sondern der Glauben selbst angegeriffen wird. Und der verdient bestenfalls den Respekt, den der Glauben eines Kindes verdient, das der Meinung ist, seine Mutter sei die beste Mutter auf der Welt.
Elektronix schrieb:
Einige (Namen vorher schon genannt) definieren ihren Atheismus offenbar vor allem daraus, sich als geistig überlegen gegenüber Gläubigen darzustellen- und das dann auch in aller Selbstgerechtigkeit zu demonstrieren.
Ein Atheist muß selbständig denken und entscheiden sowie die Verantwortung für sich und alle seine Taten ganz allein übernehmen. Kein Gott, keine Religionslehre stehen zu seiner Unterstützung bereit. Böse gesprochen, könnte man sagen, gottesgläubige Menschen wären unfähig dazu und haben deshalb den Weg der ewigen Unmündigkeit gewählt. Schönes Beispiel aus dieser Diskussion: Erhard Henkes postet einfach Auszüge aus der Bergpredigt, wenn der Diskussionsverlauf ...PIEEEEEPS......
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PeterTheMaster schrieb:
es ist doch gerade ein zeichen von gleichbehandlung, wenn raucher weniger urlaubstage haben, denn restlichen tage sammeln sie ja als urlaubsminuten beim rauchen zusammen.
versteh ich nicht. ich bin raucher und möchte eigentlich nicht deswegen weniger urlaub haben.
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du provozierst doch nur, ich kann mir nicht vorstellen, dass du das wirklich nicht verstehst.
dass du das nicht moechtest ist klar, jeder will mehr urlaubstage.
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PeterTheMaster schrieb:
du provozierst doch nur, ich kann mir nicht vorstellen, dass du das wirklich nicht verstehst.
dass du das nicht moechtest ist klar, jeder will mehr urlaubstage.diese vorschläge sind schlicht dumme diskriminierung. wenn überhaupt, dann müßte man messen, wie oft und wie lange jeder seine arbeit unterbricht. manch ein teetrinker verbringt mehr zeit beim teekochen als viele raucher beim rauchen. nur weil es raucher gibt, die dafür ihre arbeit unterbrechen, darf man doch nicht alle raucher bestrafen.
außerdem muß man unbedingt den kirchenmitgliedern urlaubstage streichen, weil sie dauerd während der arbeitszeit beten.
eigentlich muß jede minderheit diskriminiert werden.