Aus der Kirche austreten?



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  • Erhard Henkes schrieb:

    per "reductio ad absurdum" nackter Unsinn

    ... ist sicher die blödsinnigste und gleichzeitig humoristischste Killerphrase, die mir bisher untergekommen ist.

    Diese "Killerphrase" ist fast so alt, wie die Menschheit. 🙄
    http://www.iep.utm.edu/r/reductio.htm



  • minhen schrieb:

    Die Beeinflussbarkeit ist für die Wahrscheinlichkeitsberechnung völlig irrelevant. Ich kann auch einen Würfel so manipulieren, dass er bevorzugt auf eine Seite fällt. Aber solang ich das nicht tue, ändert das nicht mal im Ansatz die Wahrscheinlichkeit der Würfel.

    Das stimmt. Aber dann hast Du nur EINEN Würfel mit EINEM Ausgangszustand. Bei Deinem Beispiel mit dem Anrufer gibt es viele verschiedene mögliche Ausgangszustände - oder verschiedene Würfel- (kennt mich oder kennt mich nicht). Zunächst müßte man erstmal die Wahrscheinlichkeit ermitteln, welcher dieser Ausgangszustände gilt. Dann hat man es bei nur zwei Würfeln schon mit 3 verschiedenen Wahrscheinlichkeiten zu tun. Je mehr Würfel dazu kommen, um so komplexer wird das System, bis es irgendwann nicht mehr faßbar ist.
    Zufall nennen wir in dem Zusammenhang nur ein System, dessen Faktoren wir nicht überschauen können (Schmetterlingseffekt).

    Du wendest hier ein vereinfachtes Denkmodell an, das der Realität nicht entspricht. Das bestätigt genau das folgende:

    Tatsächlich wird dieses Prinzip nur angewandt, weil der Mensch teilweise gar nicht überblicken kann, welche Annahme "unnötig" ist. Mitunter ist er von der Komplexität der Systeme schlicht überfordert, und dieses Filtern nach "unnötigen" Annahmen ist nichts anderes als der unvollkommene Versuch, die Sache überschaubar zu machen.

    Das heißt, du wählst die "fragwürdige" Variante nur deshalb nicht, weil du sie nicht überschauen kannst? Weil du nicht weißt, ob es die umgedrehten Vampire oder die Verschwörung gibt und das auch nicht zeigen kannst?

    Nein. Ich wähle die Variante, die sich mir individuell als am besten verständlich erscheint- gemessen an meinen Vorkenntnissen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich dann auch als richtig erweist, hängt von meinen Vorkenntnissen ab. Ein anderer Mensch mit anderen Vorkenntnissen würde eine andere Theorie wählen- die genau so falsch sein kann.
    Im Alltag wird dieses Vorgehen häufig angewandt, um sich die Mühe des Dazulernens (Vorkenntnisse erweitern)- oder nur der genaueren Prüfung- zu ersparen. Ich schließe mich selbst davon nicht aus. Aber auch Dich nicht.
    Jeder, der sich für eine Theorie entscheidet, muß sich klar sein, daß er vielleicht nicht alle Faktoren kennt und seine Wahl später revidieren muß. Das gilt für alle Gläubigen. Aber auch für alle Atheisten.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß die gewählte Theorie richtig ist, steigt mit ihrer Beweisbarkeit sowie dem Wissen der Person darüber.
    Nimm eine Menge von Leuten, die alle keine Ahnung von Theologie oder Wissenschaftlichkeit haben, keine Offenbarungserfahrung oder ähnliches. Laß sie wählen zwischen "Gott existiert" oder "Gott existiert nicht"- also eine rein zufällige Wahl. Die Verteilung wird genau 50:50 sein.
    Wenn alle Theorieen völlig unbewiesen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, die Richtige zu treffen, genau 1/Menge der Theorieen- ist also eine reine Zufallsfrage.
    Dies gilt, solange die Theorie oder Teile davon nicht bewiesen sind, was bei Gott nunmal eindeutig zutrifft.

    Das gilt in der Wissenschaft genau so wie in Bezug auf Gottes Existenz oder seine Erscheinungsform.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Behauptung von der 50%igen Wahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes nicht haltbar

    Wenn dies nicht stimmt, wo ist die Gegenkalkulation? Wie wahrscheinlich ist die Existenz Gottes? Was muss man hierfür eigentlich alles wirklich sicher wissen, um diese berechnen zu können? 😉

    Da kann uns sicher das fundamentale Postulat der statistischen Physik helfen.

    This postulate is a fundamental assumption in statistical mechanics - it states that a system in equilibrium does not have any preference for any of its available microstates. Given Ω microstates at a particular energy, the probability of finding the system in a particular microstate is p = 1/Ω.

    Da wir kein a-priori-wissen besitzen -- denn das ist gerade das Problem -- und mit den Mikrozuständen A := ∃G und B := ¬∃G folgt offensichtlich P(A) = P(B) = 0.5
    Natürlich setzen wir hier eine Gleichheit der Energien voraus. Anderenfalls würde die Verteilung mit dem Faktor exp( ΔE/kT ) unterdrückt.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Erich von Däniken ist ein wirklicher "Forscher" und hat über viele Jahre ein völlig eigenes Forschungsgebiet geschaffen und im Rahmen dieser Tätigkeit sogar einen Ehren-Doktor erhalten. Das sollte man zumindest anerkennen, auch wenn man seine Theorien, die er zur Anfangszeit zugegebenermaßen etwas fanatisch verteidigte, nicht teilt. Man kann diese ja durch Beweise widerlegen, wenn man es kann. Mir ist kein großer Gegenspieler von Erich von Dänicken bekannt. Der hätte auch einiges zu bearbeiten.

    Jaja, genau.

    Welche These von v.Däniken ist denn nicht hundertfach widerlegt? Darum redet er doch auch nicht mehr von seinen Thesen, sondern darum, daß es ihm nur darum geht "wachzurütteln" und "zum kritischen Denken anzuregen", also lauter Dinge, die besonders gut funktionieren, wenn man kompletten Unfug publiziert.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Behauptung von der 50%igen Wahrscheinlichkeit für die Existenz Gottes nicht haltbar

    Wenn dies nicht stimmt, wo ist die Gegenkalkulation? Wie wahrscheinlich ist die Existenz Gottes? Was muss man hierfür eigentlich alles wirklich sicher wissen, um diese berechnen zu können? 😉

    Meine Aussage ist, dass die Wahrscheinlichkeit nicht angegeben werden kann. Dazu muss ich überhaupt nichts zeigen - und kann es logischerweise auch gar nicht. Der einzige, der überhaupt etwas zeigen kann ist Elektronix, indem er zeigt, wie er es eben doch kann.

    Elektronix schrieb:

    Das stimmt. Aber dann hast Du nur EINEN Würfel mit EINEM Ausgangszustand. Bei Deinem Beispiel mit dem Anrufer gibt es viele verschiedene mögliche Ausgangszustände - oder verschiedene Würfel- (kennt mich oder kennt mich nicht). Zunächst müßte man erstmal die Wahrscheinlichkeit ermitteln, welcher dieser Ausgangszustände gilt. Dann hat man es bei nur zwei Würfeln schon mit 3 verschiedenen Wahrscheinlichkeiten zu tun. Je mehr Würfel dazu kommen, um so komplexer wird das System, bis es irgendwann nicht mehr faßbar ist.

    Ohne auf die stochastische Korrektheit deiner Gedanken einzugehen - genau dasselbe, was du mir "vorwirfst", machst du mit deiner Gotteswahrscheinlichkeit. Nur weil du einen sprachlichen Begriff für das Gesamtkonzept verwendest, reduzierst du es nicht auf eine Bedingung. Denk doch einfach mal an die Problematik Gott überhaupt zu definieren. Jede einzelne Annahme, jede Kleinigkeit, die du unter den Begriff verstehst ist ein weiterer "Ausgangszustand". Das ist nicht nur, weswegen das Konzept extrem stark gegen das Sparsamkeitsprinzip verstößt, es macht es auch ungeheuer komplex und spickt es mit unzähligen unbekannten Wahrscheinlichkeiten.
    Bei dem einfachen Beispiel, ob du zuhause bist, wenn jemand anruft, kapitulierst du schon wegen Nicht-Ausrechenbarkeit. Aber bei Gott, diesem allumfassenden, mächtigen und völlig undefinierbaren etwas schüttelst du mal eben einfach so die Wahrscheinlichkeit 50% aus dem Ärmel. Schließlich hat die Menge der möglichen Ereignisse ja nur zwei Elemente. Das ist super. Aber deswegen weißt du noch lange nichts über die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Ereignisse.



  • Elektronix schrieb:

    Wenn alle Theorieen völlig unbewiesen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, die Richtige zu treffen, genau 1/Menge der Theorieen- ist also eine reine Zufallsfrage.

    Du wirfst hier zwei Sachen durcheinander.

    Es ist genau eine der beiden folgenden Aussagen wahr:
    - Gott existiert
    - Gott existiert nicht

    Welche davon wissen wir nicht. Wenn ich zufällig eine der beiden Aussagen wähle, dann liegt die Wahrscheinlichkeit die richtige erwischen bei 50%, das ist vollkommen richtig. Das ist aber nicht dasselbe wie die Wahrscheinlichkeitverteilung welche Aussage wahr ist.

    Oder würdest Du auch sagen, dass die Wahrscheinlichkeit mit einem Würfel eine 6 zu würfeln bei 50% liegt? Schließlich gibt es genau zwei Möglichkeiten:
    - Man würfelt eine 6
    - Man würfelt keine 6



  • Wenn dies nicht stimmt, wo ist die Gegenkalkulation? Wie wahrscheinlich ist die Existenz Gottes? Was muss man hierfür eigentlich alles wirklich sicher wissen, um diese berechnen zu können?

    Naja, für den Anfang stellt man einfach mal eine Liste aller Götter der Gegenwart und Vergangenheit auf. Selbst wenn man behauptet die Wahrscheinlichkeit das Gott existiert sei 50:50 (was natürlich völliger Quatschkram ist), muss man jetzt nur noch rausfinden welcher davon.

    Thor lässt sich genausowenig wiederlegen wie Jehova. Daraus ergibt sich dann, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet dein imaginärer Freund der existierende ist ziemlich gering ist...



  • Wenn man schon Jehova sagt, sollte man auch Odin und nicht Thor sagen.
    Ansonsten volle Zustimmung.

    Ivo



  • Wenn Gott eine Wahrscheinlichkeit zu existieren hat, gibt es dann Universum mit Gott und Universen ohne?



  • otze schrieb:

    Wenn Gott eine Wahrscheinlichkeit zu existieren hat, gibt es dann Universum mit Gott und Universen ohne?

    Nein, weil Chuck Norris keinen Honig isst, sondern Bienen kaut....



  • Gott hat mir soeben zugeflüstert, daß er gestern das Kölner Stadtarchiv zum Einsturz gebracht hat. Wenn Ihr nicht sofort aufhört, seine Existenz zu leugnen, dann wird Schlimmeres passieren!



  • Gott hat mir soeben zugeflüstert, daß er gestern das Kölner Stadtarchiv zum Einsturz gebracht hat. Wenn Ihr nicht sofort aufhört, seine Existenz zu leugnen, dann wird Schlimmeres passieren!

    Es gibt keinen Gott! Wie auch?



  • Hallo

    fuehre einen sinnvollen Beweis
    (nicht nur "gibt es nicht")

    denn alles (das meiste) was ich bisher hier gelesen habe ist
    (pro und contra) alles absoluter Q....

    Mfg
    Klaus



  • führe einen sinnvollen beweis, daß es kein unsichtbares rosa einhorn gibt.



  • Hallo

    absolut korrekt
    Aber laesst das nur den Schluss zu SOWAS GIBT ES NICHT
    nur weil ich soetwas noch nicht gesehen habe
    Dies ist dermassen arrogant, da fehlen mir doch excht die Worte
    Das ist so das Niveau

    - Geschwindigkeiten > 20 Km/h sind abolut toedlich (erste Eisenbahn)
    - die Erde ist eine Scheibe ...

    Wenn das dein Horizont ist ......

    Mfg
    Klaus



  • dust schrieb:

    Es gibt keinen Gott!

    Du zweifelst das Vorhandensein unseres HERRN an? Für diese frevlerische Dreistigkeit hat ER Dir in diesem Moment einen extra heißen Platz in der Hölle reserviert, mein Sohn!



  • KlausB schrieb:

    Hallo

    absolut korrekt
    Aber laesst das nur den Schluss zu SOWAS GIBT ES NICHT

    nein. aber ich muß nicht beweisen, daß es kein unsichtbares rosa einhorn gibt.
    und wenn ich 10% meines einkommens für den dienst am unsichtbaren rosa einhorn opfern würde, würdest du mich auch für bescheiert halten, oder? und du müßtest dazu nichts beweisen.



  • Hallo

    nein. aber ich muß nicht beweisen, daß es kein unsichtbares rosa einhorn gibt.

    Aber du sagst (ohne Beweis) "sowas gibt es nicht"
    Sei es nun ein unsichtbares rosa einhorn oder sei es Gott

    Dies ist keine wissenschaftliche herangehensweise

    Dabei spielt
    [/quote]wenn ich 10% meines einkommens für den dienst am unsichtbaren rosa einhorn opfern würde, würdest du mich auch für bescheiert halten[quote]

    doch gar keine Rolle

    Es geht soch nur darum

    gibt es Gott - Ja oder Nein
    Es kann keiner eine der beiden Thesen beweisen
    ergo kein Beweis fuer oder gegen

    (du hast damit nicht recht)

    Ob dies gut oder sinvoll ist - ganz andere Frage

    Mfg
    Klaus



  • KlausB schrieb:

    Aber du sagst (ohne Beweis) "sowas gibt es nicht"
    Sei es nun ein unsichtbares rosa einhorn oder sei es Gott

    bleiben wie doch beim unsichtbaren rosa einhorn.

    KlausB schrieb:

    Ob dies gut oder sinvoll ist - ganz andere Frage

    eigentlich ist es die selbe:

    übrigens kann keiner beweisen, daß es die sonne gibt, daß es die erde gibt oder den mond. daß es luft gibt oder die stadt berlin. es geht definitiv nicht.


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