Warum Informatik studieren?



  • hallo,
    ich bin zwar erst 15 aber meine eltern wollen nicht das ich info(fh) studieren will... ich soll eher eine gescheite lehre machen.....kann mir jemand gründe nennen wie ich sie am besten überzeugen kann? (warum Informatik?)



  • Die Frage ist hier meiner Meinung nach eher: Warum willst du Informatik studieren? Weißt du was dich erwartet? Was willst du in einem Informatikstudium lernen und aus welchem Grund willst du es studieren? Finde darauf Antworten und wenn du überzeugt davon bist, dass du das machen möchtest, dann mach es, egal was deine Eltern davon halten. Wahrscheinlich werden sie oder so es nicht verstehen, außer du verdienst mal viel Geld damit 😉
    MfG

    Tobsen



  • mein grund war weil ich mich halt für den PC interessiere und fürs programmieren? aber das reicht denen nicht.... mir machts spaß aber die wollen leiber geld..... was bringt mir ein info studium? für pc und programmieren?



  • solange du an ner fh und nicht an ner uni studierst schon einiges...



  • du kannst aber auch irgendwo ne Informatik ausbildung Fachrichtung Anwednungsentwicklung (oder wie das heißt) machen



  • Das ist der erste Fall wo ich davon höre dass die Eltern wollen dass das Kind ne "gescheite" Lehre machen soll anstatt zu studieren 😮 .
    Zum Thema gescheite Lehre: Ich arbeite zur Zeit noch als Werkzeugmacher(das ist,oder besser war mal der Eliteberuf in der Metallbranche)und du kannst mir glauben,als Kittelträger, wirst du von den Chefs nicht für voll genommen 😡 .
    Ich verdien eigentlich auch nicht schlecht aber du bist als dreckiger Facharbeiter heutzutage nur noch der MOB!!
    Früher(mit 15 😃 ) wollte ich noch Informatik studieren,aber irgendwie waren mir auf einmal Geld,Brüste und Bier wichtiger und ich habe diesen "gescheiten" Beruf gelernt und Geld verdient. Wenn du dich dann irgendwann mal fragst, wer und was du bist, und wo du hinwillst, und wenn du dann einsiehst dass du es mit deinem Beruf nicht erreichen kannst hast du ein Problem.So kommt es das ich jetzt(15 Jahre zu spät) doch Informatik studiere und zusehen kann das ich mit 30 noch in einer Branche unterkomme wo mein alter Beruf mir Vorteile verschafft(mit 30 ist man in der IT-Branche schon scheintot 😃 ).
    Auf jeden Fall ist es dein Leben und lass dir da von deinen Eltern nicht reinreden 😉 !

    MfG Spacelord 🙂
    PS: Die Brüste und Bier Zeit möchte ich trotzdem nicht missen 😃



  • Also ich bin z.Z. 12. Klasse an 'nem Fachgymnasium (Fachrichtung Wirtschaft). Ich habe auch großes Interesse an Programmierung, meine Mathefähigkeiten sind aber beschränkt (habe zwar Matheleistungskurs (10 Punkte)) aber die theoretische Mathematik fällt mir nicht in den Schoß. Welche Studiengänge sind denn zu empfehlen, in der Programmierung behandelt wird, aber nicht so tiefgehende Mathekenntnisse gefordert werden? Kann mir mal jemand schreiben was so im 1. Semester im Informatikstudium behandelt wird und mir vielleicht mal en paar Unterlagen per Mail an Kronbacher@aol.com schicken? Wäre nett!
    MfG

    Tobsen



  • zum studienplan geh einfach mal auf ne uni (www.tum.de, www.uni-passau.de, www.uni-erlangen.de)) und schau dir die vorlesungspläne fürs grundstudium an. wirst jede menge sachen wie mathe, theoretische informatik, algorithmik, ... finden, hat alles viel mit mathe und logik zu tun. willst du mehr die praktische ausbildung, dann solltest du an die fh gehen, die sind praktikbezogen (dein 2. semester ist oft schon ein praktiksemester in ner firma), da gehört meines wissens z.b. programmierunterricht mit dazu. an der uni ist programmieren glaub ich nur wenig gefragt, man muss glaub ich ein oder 2 scheine über ein praktikum liefern.
    willst du wirklich nur mit pc s arbeiten, und möglchst wenig mathe machen, dann solltest du dir eine fachinformatikerlehre überlegen



  • Original erstellt von Tobsen:
    Welche Studiengänge sind denn zu empfehlen, in der Programmierung behandelt wird, aber nicht so tiefgehende Mathekenntnisse gefordert werden?

    Ich habe ne schlechte Nachricht für dich. Diese Studiengänge gibt es nicht. Dafür ist es ein Studium und keine Lehre. Da werden überall tiefgehende Mathekenntnisse verlangt 😉 Wenn du wirklich nur Programmieren willst später dann mach ne Ausbildung.

    @Korbinian : Lustige Idee, wie kommst du darauf, dass an ner FH das 2te Semester ein Praxissemester sei ? Vor dem 5ten Semester findet auch an keiner FH ein Praxissemsetsr statt ! Wäre ja auch sinnlos. "Programmierunterricht" gibts auch nicht an ner FH. Was es gibt sind mehr "Praktika" und weniger theoretische Vorlesungen.



  • ..



  • Ach übrigens: Es gibt nicht nur PCs. Da sind zwar typischerweise schöne Intel 80x86 oder AMD Prozessoren drinnen, aber ihr solltet euch auch um die vielen Microprozessoren kümmern, die die klassische Elektronik substituieren und die auch jemand programmieren muss. Als Stichworte nenne ich hier Atmel AVR oder PIC und MPLAB. Hier einige Links zum Einstieg:

    Microchip PIC: http://www.microchip.com/1010/index.htm
    http://www.microchip.com/1010/pline/tools/picmicro/devenv/mplabi/mplab6/index.htm
    http://www.htsoft.com/products/pic/manual/index.htm

    Atmel AVR http://www.geocities.com/SouthBeach/Port/1592/atmel.htm



  • ..



  • Die Frage ist, ob Informatik überhaupt eine Wissenschaft ist. Ich könnte mir provokativ z.B. vorstellen, dass man mehrere Sylvester "Schachmat(t)ik" 😉 studiert.

    Beispiel:
    Geschichte des Schachspiels
    Theorie des Schachs
    Praktisches Schach
    Strategie und Taktik
    Eröffnung, Mittelspiel, Endspiel
    Computerschach (Wie errechnet man den besten Zug?)
    Fernschach, Blitzschach
    Weiterentwicklung des Schachspiels (3D-Schach)

    Die Frage ist nur, ob ein Diplom-Schachwissenschaftler dann ein besserer Schachspieler wäre als ein praktisch erprobter Schachspieler mit hohem Talent. Sicher nicht! Nur zum Programmieren eines Schachprogramms braucht man eigentlich solche Spezialisten.



  • Moin Erhard,

    ich denk mal genau das steht hinter der Softwareentwicklung....

    der Entwickler muss im Kopf eigendlich schon das können was die Software im fertigen Zustand bewältigen soll.

    ne stolze Aufgabe 😉



  • Hidiho,

    mal ein anderer Ansatzpunkt für die Informatik:
    an der www.tu-darmstadt.de z.B. kann man auch Datentechnik als Vertiefungsfach innerhalb der Elektrotechnik studieren.

    Das bedeuted letzlich, ihr macht eine Ingenieursausbildung durch und beschäftigt euch dort insbesondere mit Rechnern. Dabei bleibt euch die Wahl, ob ihr mehr in Richtung Hardware geht oder eben mehr in Richtung Software. Der Bereich Software deckt dann quasi genau das ab, was Erhard unter dem Punkt praktische Informatik zusammengefaßt hat.
    Ich denke mal, wenn einen die praktische Informatik interessiert und man auf der Uni studieren möchte, dann ist man mit Elektrotechnik bzw. IT-Studiengängen besser beraten, da hier die allgemeinen Themen wie Automatentheorie,... nicht das Studium beherrschen sondern auch mal was zum Anfassen kommt.
    Und innerhalb der E-Technik gibt's oft auch Praktika zum Programmieren von µP's u.ä.

    Ist wie gesagt ein anderer Ansatzpunkt, der sicherlich nicht so tief in die Theorie der Informatik einsteigt, aber einem dafür IMO mehr möglichkeiten innerhalb der technischen Industrie bietet, da ihr durch das E-Technik Grundstudium und auch einigen Veranstaltungen im Hauptstudium zum Ingenieur ausgebildet werdet und somit auch noch was anderes könnt - ist meiner Erfahrung nach in der Industrie nicht unbedingt von der Hand zu weisen, wenn man z.B. in der Automatisierungstechnik Teile von Prüfständen programmiert und das komplette System auch versteht...



  • Ich halte die Fragestellung für unsinnig. Biete lieber die Option "Studium oder Lehre" in den Vordergrund. Das Studienfach 6 oder 7 vor Beginn festlegen? Deine Eltern verstehen hier nur "ich will Rennfahrer werden, weil Michael Schumacher geil ist". Wenn mir nämlich jemand erzählt, daß er mit 15 sich für Computer interessiert und daher Informatik studieren will, so ist das ein Wunsch der gleichen Kategorie.

    Fang es lieber anders herum an: Du willst [was technisches] studieren, damit Du Karriere machen kannst, mit 30 einige Untergebene hast und Dir Deinen ersten Mercedes kaufen kannst.

    Das können Dein Eltern verstehen, das zeugt von Ehrgeiz. So was fördert man auch mal (wenn der Rest dazu passt).

    Zur Zeit sehen Deine Eltern aber nur, daß Du Tag und Nacht vor der Kiste hängst, evtl. Deine Freunde und die Schule bei allen Nicht-Info-Fächern vernachlässigst - und nun kommst Du und sagst "das will ich mein Leben lang machen". Ehrlich, ich als Eltern würde da auch erschrecken.

    Du willst was von Deinen Eltern, also mußt Du ihnen die Vorteile verkaufen. Diese Vorteile müssen Deine Eltern verstehen, sie müssen in ihre Erfahrungswelt passen. PCs gehören wahrscheinlich nicht dazu. Also pack die Diskussion mal anders an und Du wirst sicherlich deutlich mehr Erfolg haben. Was nervt Deinen Eltern in ihrem Job, in ihrem Beruf? Biete Alternativen an, wie man diese Sachen durch ein Studium und die richtige Berufswahl vermeiden kann. Mach ihnen klar, daß in 20 Jahren ein Facharbeiter in Deutschland ein Exot sein wird, weil nur noch einige wenige Spezialisten hier sitzen, Sachen entwickeln und alles in Osteuropa, Asien und Südamerika gebaut wird.

    Es sprach zu Ihnen Diplom-Psychologe Dr. Dr. Marc++us Sauerbruch 😉

    Abgesehen davon: wenn jemand was mit Computern machen will, ist Informatik als Studium sicherlich eines der weniger geeigneten Fächer... oder glaubst Du, die Physiker in einem Teilchenbeschleuniger rechnen mit Rechenschiebern? Die schreiben sich ihre hochkomplexe Software selbst. Genauso die Ingenieure, Maschinenbauer und Chemiker. Weil ein Informatiker viel zu wenig davon weiß, um hierfür Software schreiben zu können. Das WWW wurde am CERN "erfunden" (besser: entwickelt) - von einem Physiker für Physiker. Denk mal drüber nach.



  • Original erstellt von Marc++us:
    **
    Abgesehen davon: wenn jemand was mit Computern machen will, ist Informatik als Studium sicherlich eines der weniger geeigneten Fächer...**

    Hmmm... ich verstehe die Logik nicht. Nur, weil es andere Fächer gibt, bei denen ein Computer genutzt wird, heißt das doch noch lange nicht, dass Informatik nichts mit Computern zu tun hat! 😕



  • Original erstellt von Erhard Henkes:
    **Unterteilung:

    Theoretische Informatik: z.B. formale Sprachen, Automatentheorie, Berechenbarkeit, Komplexitätstheorie, Semantik ... .

    Angewandte Informatik: Abläufe untersuchen auf ihre Automatisierbarkeit. Weitere Unterteilung: z.B. Wirtschaftsinformatik, Rechtsinformatik, medizinische Informatik, Bio-Informatik, ...

    Technische Informatik: Rechnerarchitektur, Rechnerorganisation, funktioneller Aufbau von Computern, Aufbau der Schaltungen, Datenübertragung, ...

    Praktische Informatik: Programmiersprachen, Compilerbau, Informationssysteme, Betriebssysteme, verteilte Systeme, Simulation, künstliche Intelligenz, ... .**

    wir wollen doch nicht die medieninformatik vergessen 😉



  • Du willst [was technisches] studieren, damit Du Karriere machen kannst, mit 30 einige Untergebene hast und Dir Deinen ersten Mercedes kaufen kannst.

    Du liebe Güte. Also in einem Atemzug mit dem Thema Studium halte ich diese Motivation ja schon generell für unfug, aber dann auch noch für einen 15 Jährigen? Da muss man ja bereits klinisch tot sein.

    Du willst was von Deinen Eltern

    Warum? Ein Studium beginnt man selten vor der Volljährigkeit. Was spielt es da für eine Rolle, was die Eltern jetzt über den zukünftigen Berufs-/Studiumswunsch denken. Mit 15 steht Studium noch nicht an und wenn es dann soweit ist, können die Eltern auch einen Handstand machen.

    Mach ihnen klar, daß in 20 Jahren ein Facharbeiter in Deutschland ein Exot sein wird, weil nur noch einige wenige Spezialisten hier sitzen, Sachen entwickeln und alles in Osteuropa, Asien und Südamerika gebaut wird.

    😕

    @Marc++us
    Bist du ein mißmutiger Ferengi?



  • Original erstellt von HumeSikkins:
    Du liebe Güte. Also in einem Atemzug mit dem Thema Studium halte ich diese Motivation ja schon generell für unfug, aber dann auch noch für einen 15 Jährigen? Da muss man ja bereits klinisch tot sein.

    Wieso? Mit 16 hat er dann mittlere Reife, geht von der Schule ab, macht eine Lehre und ab diesem Punkt wird ein Studium immer komplizierter... ob man die Chancen hat wird doch zu diesem Zeitpunkt festgelegt. Ich habe im Etechnik-Studium einige Leute kennen gelernt, die nach Lehre dann in der Abendschule Abi machten oder am Wochenende. Neben dem Beruf. Und dann Studium... und sie hatten abgesehen von dieser zeitlichen Belastung, dem Zeitverlust, während des Studiums immer mehr zu kämpfen, weil die ganzen Sachen vom 2. Bildungsweg in Grundlagen doch teilweise Zeitraffer sind.

    Da kannst Du mir argumentieren wie Du willst, heute legen die Eltern faktisch mit dem 10.-11. Lebensjahr den Weg fest... es folgt nicht zwangsläufig, daß man dann automatisch Abitur macht und studiert, aber an der "falschen" oder "ungeschickten" Schulwahl hängen doch einige Jahre dran! Ob das sinnvoll ist wäre eine ganz andere Debatte, es ist aber faktische Realität.

    Ich habe nicht gesagt, daß er meine Argumente 1:1 übernehmen soll - er soll Argumente aus der Begriffswelt der Eltern nehmen, um eine Kommunikation auf gemeinsam "Code" in einer gemeinsamen Begriffswelt herzustellen. Seine bisherige Vorgehensweise scheint ja nicht überzeugend zu sein. Also muß er ein bißchen weiter denken. Was paßt, weis ich auch nicht.

    --
    Mißmutiger Ferengi ist nicht nett... die Erwerbsregeln sind eine schlaue Sache. Aber ich bin heute ein wenig angefressen, da ich den Eimer neben dem Bett in den letzten 12 Stunden schon 4mal gefüllt habe. :x

    Ich finde es trotzdem wichtig, in so einer Diskussion auch mal den Advocatus Diaboli zu spielen! Er hat ein Hindernis auf seinem Weg und geht relativ scheuklappenbewehrt an die Sache ran. Da helfen ihm Tipps, daß man nicht nur praktische Informatik, sondern auch Medieninformatik studieren kann relativ wenig. Seine Eltern werden ihm nicht im Weg stehen (welche Eltern machen das schon?), wenn sie überzeugt sind vom Ziel. Also hat diese Überzeugung Priorität Nr. 1.

    Schlage den Feind dort, wo er am stärksten ist. Verzettele Deine Energie nicht auf Nebenkriegsschauplätzen. Sun-Tzu - über die Kunst des Krieges.


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