wieso wird die rotationsgeschwindigkeit des mondes durch gezeiten abgebremst?



  • Hat jemand von euch die Geduld bzw. das Können, das mal in eigenen Worten zu erklären? Ich habe schon einiges darüber gelesen, allerdings liest man nirgendswo Genaues. Es heisst nur, dass im Mond Reibungskräfte auftreten und dadurch seine Rotationsgeschwindigkeit verlangsamt wird. Allerdings habe ich wirklich keine Ahnung, wieso das so ist. Kann das jemand genauer erläutern?



  • nicht im mond, sondern auf der erde. es geht nicht um die rotation des mondes um sich selst, sondern um seinen umlauf um die erde.



  • volkard schrieb:

    nicht im mond, sondern auf der erde. es geht nicht um die rotation des mondes um sich selst, sondern um seinen umlauf um die erde.

    Die Bahnänderung des Mondes verstehe ich schon. Jedoch ist es ja so, dass der Mond eine sogenannte "gebundene Rotation" um die Erde ausführt (d.h. eine Seite ist immer der Erde zugewandt). Das soll im Laufe der Zeit durch die Gezeiten entstanden sein. Und das verstehe ich nicht.

    siehe http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph12/grundwissen/12gezeiten/gezeitenmond.htm



  • der mond kaum masse hat (1/81 der erde).
    da kann ich mir schon vorstellen, daß der mond mir der zeit stehenbleibt, womit ich natürlich nur meine, daß er der erde immer das gesicht zeigt.

    aber was reibt da? er hat ja nix leichtbeweglichges wie wasser drum. die staubmeere etwa? glaube ich nicht.
    oder isr der schon stehengeblieben, als er innendrin noch flüssig war? 💡 könntest du mal gucken, obs das sein kann?



  • volkard schrieb:

    der mond kaum masse hat (1/81 der erde).
    da kann ich mir schon vorstellen, daß der mond mir der zeit stehenbleibt, womit ich natürlich nur meine, daß er der erde immer das gesicht zeigt.

    aber was reibt da? er hat ja nix leichtbeweglichges wie wasser drum. die staubmeere etwa? glaube ich nicht.
    oder isr der schon stehengeblieben, als er innendrin noch flüssig war? 💡 könntest du mal gucken, obs das sein kann?

    Soweit ich gelesen habe, wirken ja auch Gezeitenkräfte auf den Mond (logisch). Die sind stark genug (auch auf der Erde) um auch festes Material zu verformen (Bei uns wird feste Masse während die Gezeiten daran "ziehen" soweit ich gelesen habe um 1 Meter angehoben). Irgendwie sollen diese "Flutberge" aus Stein auf dem Mond mit der Zeit stationär geworden sein... ich blicke da nicht wirklich durch.



  • gezeitenfräger schrieb:

    ich blicke da nicht wirklich durch.

    gelegentlich mal die Komma-Taste zu drücken wäre jedenfalls ein erster Schritt 😃



  • gezeitenfräger schrieb:

    Soweit ich gelesen habe, wirken ja auch Gezeitenkräfte auf den Mond (logisch). Die sind stark genug (auch auf der Erde) um auch festes Material zu verformen (Bei uns wird feste Masse während die Gezeiten daran "ziehen" soweit ich gelesen habe um 1 Meter angehoben). Irgendwie sollen diese "Flutberge" aus Stein auf dem Mond mit der Zeit stationär geworden sein... ich blicke da nicht wirklich durch.

    Einfach: Zuerst dreht sich der Mond und wird dabei von der Erde ordentlich durchgeknetet. Kneten macht warm, und das bedeutet kinetische Energie wird letztendlich in den Weltraum rausdissipiert. Und die kinetische Energie muss ja irgendwo herkommen, nämlich aus der Eigendrehung des Mondes.



  • gezeitenfräger schrieb:

    Soweit ich gelesen habe, wirken ja auch Gezeitenkräfte auf den Mond (logisch). Die sind stark genug (auch auf der Erde) um auch festes Material zu verformen (Bei uns wird feste Masse während die Gezeiten daran "ziehen" soweit ich gelesen habe um 1 Meter angehoben). Irgendwie sollen diese "Flutberge" aus Stein auf dem Mond mit der Zeit stationär geworden sein... ich blicke da nicht wirklich durch.

    Wenn die Rotation des Mondes nicht synchron zum Mondumlauf auf der Erde ist, dann treten auf dem Mond genau die Gezeiten auf, von denen Du schon berichtet hast. Das heißt, dass der Mond dann verformt wird, wodurch Energie durch Reibungswärme verloren geht. Die Verformung hängt direkt mit der Rotation des Mondes zusammen. Die Berge der Gezeiten sind immer auf der erdzugewandten und der erdabgewandten Seite. Das heißt also, dass sich der Mond nur dann andauernd verformt, wenn seine Rotation nicht auf seine Umlaufzeit abgestimmt ist. Also wenn der Mond so rotiert, dass er der Erde nicht immer die gleiche Seite zeigt.

    Letztendlich passiert hier genau das Gleiche wie bei jeder anderen Bewegung, bei der Reibung im Spiel ist. Die Reibung wirkt als eine Art Dämpfungsterm und bremst die Bewegung, in diesem Fall also die Rotation, ab. Die Energie, die in der Bewegung steckt, geht als Reibungswärme verloren. Diese Dämpfung der Bewegung geht so lange weiter, bis ein stationärer Zustand erreicht ist. In diesem Fall ist das der Zustand, dass uns der Mond immer die gleiche Seite zeigt. Die Bewegung hat hier einen Zustand erreicht, in dem keine weitere Reibung mehr auftritt. Somit wird die Bewegung auch nicht noch weiter gedämpft.



  • Gregor schrieb:

    gezeitenfräger schrieb:

    Soweit ich gelesen habe, wirken ja auch Gezeitenkräfte auf den Mond (logisch). Die sind stark genug (auch auf der Erde) um auch festes Material zu verformen (Bei uns wird feste Masse während die Gezeiten daran "ziehen" soweit ich gelesen habe um 1 Meter angehoben). Irgendwie sollen diese "Flutberge" aus Stein auf dem Mond mit der Zeit stationär geworden sein... ich blicke da nicht wirklich durch.

    Wenn die Rotation des Mondes nicht synchron zum Mondumlauf auf der Erde ist, dann treten auf dem Mond genau die Gezeiten auf, von denen Du schon berichtet hast. Das heißt, dass der Mond dann verformt wird, wodurch Energie durch Reibungswärme verloren geht. Die Verformung hängt direkt mit der Rotation des Mondes zusammen. Die Berge der Gezeiten sind immer auf der erdzugewandten und der erdabgewandten Seite. Das heißt also, dass sich der Mond nur dann andauernd verformt, wenn seine Rotation nicht auf seine Umlaufzeit abgestimmt ist. Also wenn der Mond so rotiert, dass er der Erde nicht immer die gleiche Seite zeigt.

    Letztendlich passiert hier genau das Gleiche wie bei jeder anderen Bewegung, bei der Reibung im Spiel ist. Die Reibung wirkt als eine Art Dämpfungsterm und bremst die Bewegung, in diesem Fall also die Rotation, ab. Die Energie, die in der Bewegung steckt, geht als Reibungswärme verloren. Diese Dämpfung der Bewegung geht so lange weiter, bis ein stationärer Zustand erreicht ist. In diesem Fall ist das der Zustand, dass uns der Mond immer die gleiche Seite zeigt. Die Bewegung hat hier einen Zustand erreicht, in dem keine weitere Reibung mehr auftritt. Somit wird die Bewegung auch nicht noch weiter gedämpft.

    ahh... das ist eine sehr gute erklärung. vielen dank! jetzt muss ich mich nur noch an einen konkreten energieerhaltungssatz setzen.



  • Kurz: Energieerhaltung!
    Gravitative Verformung und Änderung des Drehimpulses reichen aus für Bremswirkung der durchschnittlichen Winkelgeschwindigkeit.


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